Bandscheiben-Forum

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> Akute Reizung seit 6 Wochen, Zustand nach 2 OPs
Peme
Geschrieben am: 16 Dez 2022, 20:33


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Liebes Forum,

Erstmal meine Geschichte, ich bin 44 Jahre. 2018 hatte ich einen BSV L5/S1 und L4/L5. Ich probierte es 9 Monate konservativ und konnte am Ende nur noch 100 m laufen. Nach Einholung von diversen Meinungen entschied ich mich zur OP. Danach war ca. 2 Jahre Ruhe. Leider bekam ich 2020 ein massiven Rezidivvorfall mit einer Parese (2/5), der aufgrund einer akuten Covid-Erkrankung erst nach 21 Tagen operiert werden konnte. Es hat 9 Monate gedauert, bis ich wieder arbeitsfähig war und sichtlich über 1 Jahr, bis mein Gangbild wieder normal war. Geblieben ist eine Taubheit im gesamten Dermatom s1 und eine Schwäche im rechten Bein. Damit kann und muss ich leben.

Ich bin im Sommer 2021 und 2022 an den Facetten dernerviert worden. Im Sommer 2021 sagte mir ein Arzt, nur eine Versteifung würde mir helfen, da ich zu instabil sei. Das war ein Tiefpunkt. Aber es wurde besser und ich hatte zuletzt wirklich eine gute Phase mit kaum Schmerzmitteln.

Mitte Oktober sind wir umgezogen. Ich habe nichts getragen, wir hatten ein Umzugsunternehmen. Aber hier und da bewegt man doch mal was. Ich habe seither rechts erst ein Kribbeln, dann Schmerzen. Laut Radiologe ist mein Bild zum Sommer unverändert, kein Rezidiv. Aber wahrscheinlich eine Irritation der Nervenwurzel S1. Wobei der Orthopäde (ohne Bildkontrolle) eher L5 gespritzt hat. Und der Radiologe die erste PRT auch L5 gemacht hat. Ich hatte jetzt eine PRT der S1-Wurzel. Aber die hat nur wenig geholfen.

Meine Angst ist, dass die Instabilität jetzt doch fortgeschritten ist. Ich will keine Versteifung mit 44 machen. Zumal ich bis vor 6 Wochen super klar gekommen bin. Hatte jemand von Euch Voroperierten ähnliche Probleme? Hat sich das beruhigt? Was hat geholfen?

Tiefenmuskulatur trainiere ich, habe einen Bosu sogar im Wohnzimmer stehen ;) den ich auch benutze. Wie habt ihr Eure Reizungen beruhigt?

Freue mich über Tipps.

Liebe Grüße Peme
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paul42
Geschrieben am: 17 Dez 2022, 10:32


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Hallo Penne

Um eine Instabiltät festzustellen, könntest du den Arzt mal ein Fünktionröntgen ansprechen.

Bei der Aussage zu einer Versteifung, solltest du das genauer prüfen.
So ungewöhnlich ist das nicht.

Dennoch sollte die OP immer nur die letzte Entscheidung sein.

Konservativ lässt sich das bestimmt noch behandeln.

Schlingentisch, manuelle Therapie und eine weitere PRT unter Bildwandler wären sicherlich noch Möglichkeiten.

Deine Beschwerden scheinen ja bewegungsabhängig zu entstehen, also sollte Entspannung und Entlastung zunächst im Vordergrund stehen.

Wenn du möchtest kannst Bilder oder den Befund hochladen.

viele Grüße

paul42
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Peme
Geschrieben am: 17 Dez 2022, 14:00


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Hallo Paul42,

das Funktionsröntgen jedenfalls vor 1 Jahr war unauffällig. Aber vielleicht sollte man das wiederholen. Mein NC sagt immer, Versteifung nur bei massivem Wirbelgleiten oder bei Traumta. Ansonsten konservativ. Aber da bietet er nicht viel an.

Ich hatte erst 1 PRT. Sie sind sich uneinig, ob es die S1 Wurzel oder die L5 ist. Und der Radiologe will die Facetten nicht mitmachen. Er sagt, zu viel Kortison wäre schlecht wenn ich doch operiert werden muss. Wobei ich von einer Versteifung ehrlich gesagt noch mindestens eine Schmerzklinik und Reha entfernt bin. Das hat ja einen langen Vorlauf.

Wie lädt man denn Bilder und Befund hoch? 🙈

LG Peme

PS: gibt es gute Empfehlungen im Rhein-Main Gebiet? Für jemanden, der nicht scharf auf Versteifungen ist und einen konservativ gut begleitet?
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paul42
Geschrieben am: 18 Dez 2022, 13:10


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Hallo Penne :;

wenn du auf antworten klickst, kannst du Dateien anhängen.

Bilder dürfen nicht größer als 600 k sein und sollten vorab von persönlichen Daten bereinigt werden.


Ich halte es auch durchaus für sinnvoll das Funktionsröntgen zu wiederholen.

Wenn sich die Situation seit 6 Wochen verschlechtert hat, sind die Bilder vermutlich schon veraltet.
Aus dem Rezidiv kann auch ein BS Sequester entstehen, d.h. BS - Material trennt sich ab und ist frei beweglich.

Eine Erweiterung der Diagnostik durch eine Funktionsmyleographie ( Röntgen+ Konmtrastmittel) oder ein MRT + Kontrastmittel wären dazu ebenfalls geeignet.

Wenn man sich nicht einig ist welche Wurzel betroffen ist, wäre eine sog. Stufendiagnostik denkbar.
D.h. im Rahmen einer stat. Schmerztherapie werden die Segmente in Abständen kurz infiltriert. So kann man die Stelle diffenrenzieren.

Die Aussage zum Kortison ist leider richtig, da es das Knochenwachstum bei einer Versteifung vermindert.

Die OP rennt dir nicht weg und wirklich dringlich scheint es auch noch nicht zu sein, es sei denn du hast bereits neurologische Ausfälle.

viele Grüße
paul42
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Peme
Geschrieben am: 18 Dez 2022, 18:08


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Hallo Paul42,

danke für Deine Rückmeldung.

Aktuell habe ich kein Rezidiv, sondern ein unverändertes Bild und trotzdem Beschwerden. Anbei mal mein Befund und ein Bild des Bildes.

Ich würde mich daher über Rat freuen, wie ich diese akute Reizung loswerde.

Ansonsten finde ich Deine Idee mit einer erneuten Kontrolle sinnvoll. Und vielleicht das Röntgen.

Mit der OP hast Du recht. Ich habe keine neuen Ausfallerscheinungen, nur die Resttaubheit und Schwäche aus meinem Rezidiv 2020. Ich habe eine normale Wegstrecke. Ich habe "nur" Schmerzen. Bevor ich also über eine weitere OP nachdenke, muss ich konservativ alles ausgeschöpft haben und davon bin ich noch viele Monate entfernt. ich fände es also schon wichtig lieber die Reizung zu beruhigen, damit ich wieder trainieren und eine eigene Stabilität schaffen kann. Also ich bin für Tipps dankbar, was Euch bei einer Reizung geholfen hat.

Liebe Grüße

Peme :;



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Peme
Geschrieben am: 18 Dez 2022, 18:09


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Hier noch das Bild :-)

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blumi
Geschrieben am: 19 Dez 2022, 13:15


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Hallo Peme,

Ich würde erst einmal eine Serie PRTs an S1 versuchen, also mindestens 3, weil da ja auch eine chronische Radikulopathie beschrieben ist.
Ich hatte Oktober bis November insgesamt vier PRTs, zwei L3/4 und zwei L4/5 ( da bin ich zweimal operiert) wobei es mir auch erst bei der zweiten jeweils eine deutliche Besserung gebracht hat.
Dazu habe ich mein Trainingsprogramm deutlich reduziert und mehr Ruhepausen eingelegt ( mit Stufenbettlagerung). Manchmal ist weniger mehr, mir hat das zumindest geholfen.
Dazu etwas manuelle Therapie ( maximal 1 x pro Woche) und Akupunktur bei einer sehr guten Akupunkteurin, da musste ich etwas suchen. Letzteres hat meine überreizten Nerven im Rücken sehr gut beruhigt.
Ggf. Kann ein Besuch in einer Schmerzklinik, auch als Tagesklinik möglich, danach noch hilfreich sein, wenn das noch nicht ausreichend wirksam ist.

LG, Elke
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paul42
Geschrieben am: 19 Dez 2022, 16:36


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Hallo Penne,

ich sehe das ähnlich wie blumi.
Ruhe und Entspannung sind genauso wichtig, wie ein späteres Training.

Ich würde durchaus auch eine WBS Sprechstunde in einer Klinik als Zweitmeinung zu Rate ziehen.

Deinem Befund nach wird keine wesentliche Verschlechterung beschrieben, jedoch wird die rechte S1 Wurzel durch verhärtestes Bindegewebe irritiert.
Die Nervenwurzel wird anscheinend dauerhaft gereizt.

Das waren schon 2 richtig große OPs, weil viel BS Material entnommen wurde.
Dadurch entsteht leider auch Instabilität, weil dadurch der natürliche Widerstand der BS fehlt, so dass sich WBK gegeneinander bewegungsabhängig verschieben können.

Ein klasssisches Wirbelgleiten sieht man auf dem Bild nicht, jedoch sieht man die Höhenminderung der beiden BS Fächer schon recht deutlich.
In Folge dessen werden nun die Knorpelflächen an den WBK gereizt und als Spondylarthrose neben anderen degenerativen Veränderungen an der BS in deinem Befund erwähnt.

https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gif

Wenn die erste PRT nicht geholfen hat, sollte man die Facettengelenke in der Behandlung nicht vernachlässigen.

Vermutlich gibt dir die Infilltration der Facettengelenke als nächster Versuch deutlich mehr Aussagekraft zum persönlichem Vergleich zur 1. PRT.

Ich würde den Arzt fragen, was er zu deinen Vorschlägen zu Alternativen und konservativer Behandlung meint.

viele Grüße

paul42
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Peme
Geschrieben am: 19 Dez 2022, 21:02


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Liebe Blumi,
lieber Paul 42,

Ruhe und Entspannung liegt mir nicht so. Aber ein Versuch ist es wert.

Die Nervenwurzel ist verdickt, weil sie bei meinem Rezidiv, was sehr groß und unglücklich war, einfach einen Knacks bekommen hat. Ich habe ja bis heute auch Symptome der Taubheit und Schwäche. Naja, ich hoffe tatsächlich, dass es sich beruhigt. Ich bleibe jetzt einfach mal bei der S1, habe nochmal mit dem Radiologen gesprochen, der das Bild gemacht hat. Manchmal muss man den Dingen Zeit geben. Tatsächlich habe ich heute das Gefühl, dass das Kribbeln und der S1 Schmerz besser werden. Wenn sich das beruhigt, macht danach vielleicht nochmal die Infiltration der Facetten Sinn, auch um zu klären, ob die Denervierung wiederholt werden soll.

Vor dem Umzug habe ich mein Muskeltraining vernachlässigt. :B Ich muss da wieder ran. Dann habe ich auch die Chance beschwerdefrei zu sein bzw. die guten Phasen zu verlängern. Wie gesagt, das Bild ist jetzt seit 1,5 Jahren unverändert und ich hatte lange keine Nervenschmerzen. :h

Danke für Eure Antworten. Das weiß ich sehr zu schätzen und lasse Euch wissen, wie es mir geht.

Liebe Grüße :boxen

Peme
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Peme
Geschrieben am: 04 Jan 2023, 16:58


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Guten Abend,

Euren Rat beherzigend wollte ich mir mal eine Zweimeinung holen. Bin in eine große NC-Praxis gegangen. Der NC schaute sich meine
Unterlagen an und meinte, dass das ja schon viele Klinikaufenthalte waren (jeweils 1 Mal zur OP, 1 Schmerzklinik mit anschließender Reha) und er jetzt keine Beitrag mehr für mich leisten kann. Dann drückte er mir die Unterlagen in die Hand und das war’s.

Auf meinen Hinweis, dass Sie doch auch Schmerztherapie anbieten, sagte er: das haben Sie ja alles schon gemacht. Wir können dazu keinen Beitrag leisten.

Austherapiert :(

Ist schon traurig. Ich bin 44, schlank, mache meinen Sport, gehe mit dem Hund raus. Und dann wird mal als hypochondrischer Patient abgestempelt, weil man schwieriger ist oder von jemandem anderen voroperiert.

Viele Grüße von einer etwas deprimierten Peme (die sich keine Meinung mehr holt und jetzt auf einen Termin in einer Schmerzpraxis hofft)
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