Bandscheiben-Forum

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> HWS C7, Schmerzen Kribbeln OP?
tzuisc
Geschrieben am: 27 Nov 2022, 18:02


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

Vor zwei Wochen bekam ich starke Schulter-Arm Schmerzen auf der linken Seite.
Zusätzlich konnte ich den Kopf einfach nicht mehr gerade halten, ich konnte quasi nur noch nach unten schauen.

Die Schmerzen waren zeitweise so stark, (Es gab keine Position an der ich Schmerzfrei liegen konnte) dass ich Tilidin nehmen musste, und selbst das brachte nicht soo viel, aber es war besser als gar nix.

Meine komplette linke Schulterpartie war/ist total krass verspannt, die Verspannungen waren zusätzlich Schmerzhaft und fast so hart wie Knochen..
Der Orthopäde ordnete MRT HWS an und Spritzte mir Lidocain unter das Schulterblatt, danach wurde es etwas besser.
Nach 5 tagen wurden die Schmerzen generell langsam besser und ich dachte es geht aufwärts und ich fing langsam mit Dehnübungen an (vielleicht ein Fehler), doch nach zwei Tagen Besserung ging es wieder bergab, wieder Schmerzen und sehr viel Kribbeln in der Hand.

Vor vier tagen war dann endlich der MRT Termin, der sich als schwierig rausstellte da ich nicht Schmerzfrei auf dem Rücken liegen kann, mit viele Schmerztabletten klappte es dann irgendwie.

Befundbesprechung ist erst in drei tagen

Nun meine Fragen, wie wahrscheinlich ist es dass der Vorfall sich zurückbildet und ich wieder normal leben kann?
Wie lange würde sowas dauern? (angesichts meines Alter (47) und der schwere und Ort des Vorfalls?
Komme ich eventuell nicht um eine OP herum?

Anbei die Bilder und der Befund vom Radiologen.

Vielen Dank im voraus und viele Grüße
Janek

- Bilder und Befund bei Google Drive: https://drive.google.com/drive/folders/17gv...k7V?usp=sharing
- Befund nochmal extra als Anhang hochgealden




Angefügtes Bild
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tzuisc
Geschrieben am: 27 Nov 2022, 18:08


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Aus dem Befund:
"insbesondere links paramedian mit Kompression der linken C7 Wurzel vor dem Eintritt in das
Neuroforamen."

Ist "vor dem Eintritt in das Neuroforamen" gut oder schlechter für eine Zurückbildung?
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Pauline69
Geschrieben am: 27 Nov 2022, 19:56


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Hallo,

zu Deiner ersten Frage, niemand kann vorhersagen, ob sich ein Vorfall zurückbildet.
Wenn, benötigt es dazu ungefähr 4-6 Monate.

Du befindest Dich im Moment in der akuten Phase.
Um die Beschwerden zu lindern könnte eine Kortisonstoßtherapie durchgeführt werden.
Dazu leichte Massagen, um die Verspannungen zu lösen und natürlich eine gute Schmerzmittel Einstellung.

Nach ein paar Wochen könnte man mit Physiotherapie beginnen.
Eine weitere Möglichkeit wären PRT Infiltrationen.

Erst wenn es unter dieser Behandlung, in den nächsten Monaten, zu keiner signifikanten Verbesserung kommt und/oder Du motorische Ausfälle aufweist, sollte überhaupt über eine Operation nachgedacht werden.
Vorher sollte ein Neurologe feststellen, ob es Auffälligkeiten in den Nervenmessungen gibt.

Zu Deiner zweiten Frage, das Bandscheibenmaterial hat sich etwas vor die Nervenwurzel gelegt, das ist ein normaler Zustand, bei einem medio-lateralen Bandscheibenvorfall.
Auch dort KANN sich das Bandscheibenmaterial zurückbilden, im Sinne von austrocknen!
Immer Betonung auf „kann“.

Die allermeisten Bandscheibenvorfälle müssen nicht operiert werden!
OP Indikationen sind, motorische Ausfälle, Auffälligkeiten In der Nervenleitgeschwindigkeit und dem EMG ( durch einen Neurologen festgestellt).

Um eine fundierte Meinung zu erhalten solltest Du ggf. zusätzlich einen Neurochirurgen in einer großen, neurochirurgischen Klinik oder einem Wirbelsäulenzentrum mit Neurochirurgie aufsuchen!

Viele Grüße
Pauline
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tzuisc
Geschrieben am: 27 Nov 2022, 23:30


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Danke, ich werde dass dann alles am Dienstag mit dem Orthopäden besprechen.

Kann man anhand der Bilder sagen wie massiv der Vorfall ist?
Ich denke so als Laie je mehr ausgetreten ist, desto stärker wird der Nerv bedrängt und desto länger dauert es bis der Prolaps austrocknet und abgebaut wird, oder?

Ich erkenne leider nicht soviel auf den Bildern.
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Pauline69
Geschrieben am: 28 Nov 2022, 06:02


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Guten Morgen tzuisc,

für mich sehen die Längsschnitt Bilder nicht sooo dramatisch aus!
Da sollte noch recht ausreichend Platz im Spinalkanal sein.

Die Querschnitt Bilder kann ich leider nicht wirklich beurteilen. Obwohl ich schon viele, viele MRT Bilder gesehen und erklärt bekommen habe, fällt mir da eine Beurteilung noch immer sehr schwer.
Aber nur auf den Querschnitt Bildern kann man erkennen, wie stark die Neuroforamen eingeengt sind und wie sehr das Bandscheibenmaterial auf die Nerven/Nervenwurzeln drückt.

Die Radiologie beschreiben Ihre Beurteilung meist mit: leichtgradig - mäßiggradig - hochgradig und absolut.

Also zum Beispiel „hochgradige Spinalkanalstenose“ oder „mäßige (mäßiggradige) Neuroforamenstenose“

Ich glaube, Dein Hauptproblem sind knöcherne Veränderungen und die aktivierte Arthrose!
Also zum Teil Abstützreaktionen des Körpers und degenerative Veränderungen.
Knöcherne Anbauten haben den Nachteil, sie bilden sich nicht mehr zurück
Das Neuroforamen bei C7 wird recht deutlich bedrängt.

Alles Gute und viele Grüße
Pauline

Bearbeitet von Pauline69 am 28 Nov 2022, 06:07
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tzuisc
Geschrieben am: 28 Nov 2022, 07:21


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Zitat (Pauline69 @ 28 Nov 2022, 06:02) 

Guten Morgen tzuisc,
Ich glaube, Dein Hauptproblem sind knöcherne Veränderungen und die aktivierte Arthrose!
Also zum Teil Abstützreaktionen des Körpers und degenerative Veränderungen.
Knöcherne Anbauten haben den Nachteil, sie bilden sich nicht mehr zurück
Pauline

drückt die aktivierte Arthrose denn auf den Nerv c7 links? Ich dachte Symptome der Athritis wären jetzt eher Gelenk bzw.Nackenschmerzen entstehen?


Zitat (Pauline69 @ 28 Nov 2022, 06:02) 


Das Neuroforamen bei C7 wird recht deutlich bedrängt. 
Pauline

das Neuroforamen wird aber durch die Bandscheibe bedrängt, oder?

Bearbeitet von tzuisc am 28 Nov 2022, 07:23
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Pauline69
Geschrieben am: 28 Nov 2022, 07:59


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Hallo,

„links paramedian mit Kompression der linken C7 Wurzel vor dem Eintritt in das Neuroforamen. Mittelgradige unkarthrotische bedingte Stenose C7 rechts“

Links durch den Bandscheibenvorfall, rechts durch den Knochenumbau.

(Bei der Unkarthrose handelt es sich um keine klassische Arthrose, sondern einen Umbau der Knochenverhältnisse im Bereich der Unkovertebralgelenke. Dies kann beispielsweise durch veränderte Belastungen der Halswirbelsäule auftreten)

Arthrose/Arthritis löst Entzündungsreaktionen aus und kann dadurch deutliche Schmerzen verursachen, auf einen Nerv drückt die Arthritis nicht.

„Vor zwei Wochen bekam ich starke Schulter-Arm Schmerzen auf der linken Seite.
Zusätzlich konnte ich den Kopf einfach nicht mehr gerade halten, ich konnte quasi nur noch nach unten schauen“

Diese können sowohl durch einen bedrängten Nerv, als auch, in Kombination, mit einer Arthrose ausgelöst werden.

Viele Grüße
Pauline
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tzuisc
Geschrieben am: 28 Nov 2022, 16:33


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Hallo Pauline,

danke für die Antworten, eine Frage hätte ich noch, wenn ich das richtig verstehe muss man warten bis der ausgetretene Kern eintrocknet und abgebaut wird und man eigentlich nicht viel mehr tun kann als eben warten.

Zitat


Seriöse wissenschaftliche Daten in Bezug auf die so genannte konservative Therapie bestehen für folgende Fragestellungen:

Bezüglich der Bettruhe wurde festgestellt, dass diese sicherlich nicht länger als 4 Tage sinnvoll ist, da bei längerer Bettruhe sogar eine Verschlechterung durch Bettruhe zu erwarten ist.
Bezüglich des Tragens eines lumbalen Stützkorsetts (Orthese) konnte in den Studien kein Nutzen zu Behandlung des Bandscheibenvorfalles festgestellt werden.
Die Kortisontherapie führt zu einer kurzzeitigen Verbesserung der Beschwerden (Schmerzen). Einen Einfluss auf den Bandscheibenvorfall selber hat die Kortisontherapie nicht.
Es konnte kein Benefit der Krankengymnastik für den Therapieerfolg bei Bandscheibenerkrankungen gefunden werden.
Die Therapie mit Nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, etc.) führt zu keinem Therapieerfolg bei Bandscheibenerkrankungen.
Die Schmerzen werden gelindert, einen Einfluss auf den Bandscheibenvorfall selber haben die Medikamente nicht.
Es konnte in der Studie keine klare Aussage bezüglich des Nutzens von Opioiden (z.B. Tramadol, Tilidin) bezüglich eines Therapieerfolges bei Bandscheibenerkrankungen getroffen werden. Die Schmerzen werden gelindert, einen Einfluss auf den Bandscheibenvorfall selber haben die Medikamente nicht.
Es konnte keine klare Aussage bezüglich des Nutzens von Muskelrelaxantien (Muskelentspannende Medikamente) bezüglich eines Therapieerfolges bei Bandscheibenerkrankungen getroffen werden. Die begleitenden schmerzhaften Muskelverspannungen werden gelindert, einen Einfluss auf den Bandscheibenvorfall selber haben die Medikamente nicht.



Nun habe ich aber auch gelesen dass es sein kann dass die Bandscheibe quasi von alleine wieder zurückflutscht, um das zu erreichen ist Physio, Muskelentspannung und Wärme sehr wichtig.

Kann man anhand der MRT Bilder erkennen um welche Art des Bandscheibenvorfalls es mutmaßlich bei mir handelt?

Also einer der austrocknen muss oder einer wo eine reelle Chance besteht dass er sich einfach wieder zurückzieht?

Bearbeitet von tzuisc am 28 Nov 2022, 16:36
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blumi
Geschrieben am: 28 Nov 2022, 18:06


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Hallo,

Also ‚zurückflutschen“ kann eine Bandscheibenextrusion nicht, leider. Da ist ein Riss, da ist Material ausgetreten, und das liegt leider ziemlich auf deiner Nervenwurzel, insbesondere in dem Bereich, bevor die Nervenwurzel in das Foramen eintritt, also dem sogenannten Recessus. Hier kommt die aktivierte Arthrose dazu, weil die den Bereich von hinten einengt, und von vorne drückt der Vorfall drauf, quasi wie eine Kneifzange.
Was hier gut wirken könnte wäre eine PRT, damit die gereizte Nervenwurzel abschwillt und das ganze nicht noch enger macht sowie NSAR ( also IBU, Diclo, Arcoxia etc.) wegen der antientzündlichen Wirkung auf die Facetten.
Davon geht der Vorfall nicht weg, aber der Nerv bekommen eventuell ein wenig mehr Platz, so dass du Zeit gewinnst, bis der Vorfall austrocknet.

Ggf. wäre auch Cortison als Stoßtherapie ( Tabletten oder Infusion) eine Option.

Ob das Teil austrocknet kann dir keiner Vorhersagen, wichtig ist dass du keine Schwächen in den Armmuskeln ( C7 insbesondere Triceps) bekommst.
Denn dann wird eine OP empfehlenswert.

LG, Elke
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tzuisc
Geschrieben am: 01 Dez 2022, 18:18


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Nochmal Hallo,

Mache nun zusätzlich pyhsio, die Schmerzen werden leicht besser, dass kribbeln und taub werden bei fast jeder Tätigkeit (sogar beim gehen) bleibt. ;/

kann hier jemand anhand der Bilder sagen ob es sich bei mir um einen kleinen, normalen oder großen Bandscheibenvorfall handelt?

Bearbeitet von tzuisc am 01 Dez 2022, 18:19
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