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Colly69 |
Geschrieben am: 19 Nov 2022, 01:27
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 24.120 Mitglied seit: 21 Dez 2014 ![]() |
Hallo zusammen,
bis her war ich nur stille Mitleserin, nun benötige ich bitte mal einen Rat. Mitte Oktober bekam ich starke Nackenschmerzen, die zunehmend in die Schulter und in den Arm ausstrahlten. Zur Abklärung folgte ein MRT Termin und danach ein Termin beim Neurochirurgen. Dann die Diagnose: Links paramediane Extrusion der Bandscheibe mit teils fokalem Aspekt und leichter kausaler Verlagerung. Das Myelon wirkt von links paramedian leicht imprimiert. Das linke Neuroforamen hier beginnend eingeengt. Angeraten wurde mir eine baldige OP. Ich erhielt IBU 600. 2Tage später waren die Schmerzen im Nacken, Schulter und Arm nicht mehr auszuhalten, der Arm war mitlerweile sehr kraftlos. Ich hatte ein taubes Gefühl in Daumen und Zeigefinger und zusätzlich sehr starke migräneartige Kopfschmerzen. Ich fuhr in die Notaufnahme und wurde stationär aufgenommen. Aufnahmebefund: Zervikobrachialgie links gemäß des C6- Dermatom. Funktionell relevante Bizepsparese links KG3/5 Es folgte eine intravenöse Schmerztherapie. Meine Schmerzen und Beschwerden waren darunter rückläufig, so dass ich mir bezüglich der OP Bedenkzeit erbat. Ich wurde nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Die Bizepsparese besserte sich auf KG4/5. Der OP Thermin wurde auf den 22.11.22 verschoben. Ich führte die Schmerztherapie fort( Tapentadol, Etoricoxb, IBU, Pantozol). Während der letzten 14 Tage zu Hause hatte ich immer mal wieder schlechte Tage mit stärkeren Schmerzen, der Arm war unverändert lahm und das taube Gefühl in Daumen und Zeigefinger war auch noch vorhanden. Seit gestern geht es mir gut. Ich bin so ziemlich schmerzfrei. Daumen und Zeigefinger sind nicht mehr taub. Heute Morgen habe ich die Medikamente abgesetzt,um zu sehen ob es auch ohne geht. Es geht! Allerdings ist die fehlende Kraft im Arm noch nicht wieder da und ich habe das Gefühl, das die Feinmotorik Daumen Zeigefinger etwas gelitten haben. Da sich meine Beschwerden bis jetzt auch ohne OP gebessert haben, hoffe ich auf weitere Besserung ganz ohne OP und ich überlege meinen OP Termin kurzfristig abzusagen. Dennoch habe ich auch Bedenken, dass mein Arm ohne OP kraftlos bleibt. Weiß jemand Rat? Liebe Grüße Nicole |
Pauline69 |
Geschrieben am: 19 Nov 2022, 07:51
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.970 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Guten Morgen Nicole,
das ist eine nicht so leicht zu beantwortende Frage. Grundsätzlich ist es natürlich gut, dass alle Beschwerden rückläufig sind. Es ist positiv, dass sich vor allem die Motorik, also der Kraftverlust, gebessert hat. Ich bezweifle jedoch etwas, dass es ein langfristiger Zustand bleiben wird. Hast Du auch Kortison bekommen? Die Schmerzmittel alleine können eigentlich, so schnell, nicht zu einer Dekompression der Nervenwurzel und des Myelons geführt haben. Auch, wenn es sich danach anhört. Natürlich ist es richtig, sich nicht vorschnell zu einer Operation überreden zu lassen. Das genaue Ausmaß der jeweiligen Kompressionen kann nur der behandelnden Neurochirurg abschätzen. Wenn eine OP Indikation ausweglos ist, merkst Du das sehr eindeutig. Ist sie wirklich angezeigt, fragst Du Dich nicht mehr, ob es richtig ist, sich operieren zu lassen, Du weißt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist. Bei deutlich rückläufigen Beschwerden ist sie, meiner Meinung nach, aktuell nicht angezeigt. Versuche Dir, möglichst zeitnah, eine zweite Meinung einzuholen. Aber nicht unbedingt bei einem niedergelassenen Neurochirurgen, sondern, wenn es möglich sein sollte, in einer großen, neurochirurgischen Klinik. Ich hatte vor gut 4 Jahren eine sehr ähnliche Symptomatik. Anfangs moderate Schmerzen mit deutlichem Kraftverlust im Bizeps und Trizeps, Ausstrahlungen in den Arm und die Hand. Wir haben alles versucht, um eine OP zu umgehen. Nach 5 Monaten bekam ich morgens, von jetzt auf gleich, unerträgliche Schmerzen und konnte meinen Arm überhaupt nicht mehr heben. Ich wurde von meinem Orthopäden in die Notaufnahme eingewiesen und eine Woche später wurde ich operiert. (Meine erste OP war eine Woche vorher geplant, die sagte ich wegen großer Zweifeln ab, ab dem oben genannten Tag stellte sich diese Frage für mich nicht mehr und willigte freiwillig in eine OP ein.) Ein leichter Kraftverlust im Arm ist bis heute ist geblieben. Gute Besserung und viele Grüße Pauline |
Colly69 |
Geschrieben am: 19 Nov 2022, 09:45
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 2 Mitgliedsnummer.: 24.120 Mitglied seit: 21 Dez 2014 ![]() |
Hallo Pauline,
lieben Dank für deine Antwort. Ja, ich habe im Krankenhaus auch Kortison bekommen. Aber kann es wirklich sein, dass die Kompression noch deutlich vorhanden ist, obwohl ich kaum noch Schmerzen habe? Mir bleibt bis zum OP Termin am Dienstag, leider mehr viel Zeit. Aber Absagen, kann ich am Montag noch, auch wenn es vielleicht keine feine Art ist. Werde es davon abhängig machen, ob ich am Wochenende ohne Medikamente schmerzfrei bleibe. Liebe Grüße Nicole Hänge mal ein MRT Bild an, vielleicht kannst du oder jemand anderes dazu mehr sagen. |
Pauline69 |
Geschrieben am: 19 Nov 2022, 10:28
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.970 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo Colly,
lass Dich nicht unter Druck setzen mit der OP. Schmerzen, erst recht wenn sie nicht unerträglich stark sind, sind keine OP Indikation. Hast Du zur Zeit keine oder nur recht wenig Schmerzen, würde ich mich auf keinen Fall (aktuell) operieren lassen! Eine OP Indikation ist ein progredienter (zunehmender) Kraftverlust! (und auch den hast Du zur Zeit nicht) Ob die Kompression noch vorhanden sein kann, weiß ich nicht, aber ich denke, sie wird sich durch das Kortison etwas vermindert haben, im Sinne von austrocknen durch das Kortison, und dadurch sind Deine Schmerzen deutlich rückläufig! Durch die Gabe von Kortison soll sowohl eine Entzündung/Reizung aus dem betroffenen Bereich genommen werden, als auch eine Austrocknung des Gewebes, in diesem Falle der herausgetretenen Bandscheibe, erreicht werden. Es sieht so aus, als wäre dies bei Dir geschehen. Viele Grüße Pauline P.S. Das MRT Bild im Querschnitt sollte jemand anderes beurteilen! Bearbeitet von Pauline69 am 19 Nov 2022, 10:28 |
blumi |
Geschrieben am: 20 Nov 2022, 13:30
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.260 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Colly,
Das was man da sieht scheint eine Art Sequester zu sein, also ein Teil bzw. Ganz abgelöstes kleines Teil aus dem Bandscheibenbereich, das die auf die Nervenwurzel drückt bzw. gedrückt hat. Das entscheidende ist tatsächlich die Kraft im Arm: bessert sich die kontinuierlich, gibt es keine OP- Indikation, wird es schlechter, dann schon. Gut wäre hier eine neurologische Untersuchung, die einerseits die Einschränkung objektivieren kann und andererseits Messungen durchführen kann, worüber man die Beeinträchtigung der Nervenwurzel nachweist. Vielleicht kann so etwas ja akut durchgeführt werden und davon die OP- Notwendigkeit abhängig gemacht werden? Frag doch mal in der Klinik nach, zu einem guten präoperativen Setting würde das dazu gehören. LG, Elke |
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