Bandscheiben-Forum

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> OP unsicher, Hoffnung
OPAngst
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 07:11


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Hallo, ich bin 37 und habe eine Bandscheiben- Vorfall auf L5/S1. Mit Ausstrahlung in das linke Bein. Ich habe 3 Wochen intensive Konservative Therapie hinter mir, mit jeden Tag Wärme, Elektro, Physio Therapie, mech. Trakion und Muselkaufbau.

Da nach zwei Wochen keine Besserung kam, wurde erst mit Cortison Tabletten und dann eine PRT im CT gemacht. Auch dieser Versuch war ohne Erfolg. 2 Tage später stellte sich ein Taubheitsgefühl dauerhaft im linken Fuß auf der Ausenseite und auf der vorderen Fussunterseite ein.

Die Kraft ist etwas zurückgegangen aber nicht nennenswerte.

3 Ärzte raten zur OP . Sobald dieses Wort fällt macht mein Kopf dicht.
Hat jemand Erfahrungen aus diesem Status ohne OP rauszukommen?
Ich bin seit gestern in Osteopatischer Behandlung. Der nächste Termin beim Neurochirurg ist iin 2 Wochen.

Alles sträubt sich gegen OP, warum weiß ich nicht. Angst/ Unsicherheit/ Corona… ein bisschen von allem.

Vielleicht hat jemand noch den Tipp der Tipps…

Hoffnungsvoll eine Verzweifelte


:sch
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Pauline69
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 08:09


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Hallo OPAngst,

3 Wochen sind noch keine lange Zeit, für einen Bandscheibenvorfall ist sie sogar sehr kurz.

Eigentlich sagt man, dass man bei einer konservativen Behandlung mindesten 4-6 Monate Geduld haben muss, ehe man beurteilen kann, ob es zu einer Verbesserung gekommen ist oder nicht.

Eine Cortison Stoßtherapie ist ein guter Ansatz, um die Nervenwurzel zum abschwellen zu bringen, die PRT ebenfalls. Bei den PRT braucht man oftmals mehrere, insgesamt können in einem Intervall bis zu 6 Stück gegeben werden.

Wichtig ist, durch die Schmerzen in keine weitere Schonhaltung zu geraten, daher ist eine gute und ausreichende Schmerzmittel Medikation sehr wichtig.
Solange noch kein erheblicher Kraftverlust dazugekommen ist, hast Du Zeit, es weiter konservativ zu probieren.

Bist Du schon bei einem Neurologen gewesen?

Viele Grüße
Pauline
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OPAngst
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 08:36


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Hallo Pauline69.
Der Vorfall an sich besteht seit Ostern 2022. vorher hatte ich eine Stenose an der Stelle. Alle Orthopäden die mich zu dem Zeitpunkt betreut haben, haben eine OP ausgeschlossen.

Das Taubheitsgefühl ist ein neues Symptom.
Ich war diese Woche beim Neurologen der nochmal ein neues MRT gemacht hat.

Dieses hat sich zum letzten aus Juni, überhaupt nicht verändert. Was aber laut Orthopäden zu erwarten war.

Die Schmerzen sind tatsächlich Rückläufig aber, das sagte der Neurologe auch, ist natürlich die Taubheit das schlimmere Symptom. Sie meinte auch das dieses, selbst nach der OP noch dauern wird.

Lg OPAngst
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Pauline69
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 08:49


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Hallo OPAngst,

Ist denn im April auch bereits intensiv, konservativ therapiert worden?

Also mein Neurochirurg sagte immer, dass erst ein deutlicher Kraftverlust für eine OP Indikation ausschlaggebend wäre. Und so hat er mich auch damals behandelt.
Beim 1. Termin fand er den Kraftverlust noch zu unbedeutend, einige Wochen später, aber auch mit einem deutlich, verschlechtern MRT, sprach er eine absolute OP Indikation aus.
Und auch mein Neurologe hat erst eine eindeutige OP Indikation geäußert, als der Kraftverlust erheblich war.

Die Sensibilität, also das Taubheitsgefühl, war für beide keine OP Indikation.

Aber 5 Ärzte, 5 Meinungen!
Leider, und als Patient ist man total verunsichert und weiß gar nicht mehr, was man machen soll.

Liebe Grüße
Pauline
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OPAngst
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 09:04


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Ja Pauline69, so ist es…
Die Neurologin meinte halt, das die Taubheit eine Nervenschädigung zeigt.

Je länger man wartet desto wahrscheinlicher ist natürlich, das es nicht wieder kommt.

Aber dieses „Problem“ hab ich auch bei OP.

Ist es denn möglich, generell ohne OP daraus zu kommen?
Das würde mich interessieren.

Nein, im April wurde Traumeel mit Cortison gespritzt und Physiotherapie einmal wöchentlich verordnet. Mein Hobby Ballett konnte ich da noch ausführen. Der Orthopäde war von der Intensiv Konservativen Therapie nicht begeistert. Ich musste die Einweisung dafür beim Hausarzt einholen.

Die Neurologin meinte auch das mein Leidensdruck, trotz Schmerzen und Taubheit noch nicht so groß ist, das ich bereit für die OP wäre…
Emotional bin ich direkt am heulen und jede Faser sperrt sich. Mit schmerztabletten geht es auch über den Tag.
Die schlimmste Zeit ist morgens und gestern Nachmittag nach der Osteopathie. was aber denke ich normal ist, da er doch sehr an dem Bein gearbeitet hat.

Bin einfach unsicher…
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OPAngst
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 09:08


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Achso, im Sommer war ich mit Schmerzakkupunktur auch komplett schmerzfrei ohne Tabletten. Die hat der Orthopäde gemacht.

Auch während den drei Wochen wurde Akkupunktur gemacht, ohne Linderung.
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blumi
Geschrieben am: 30 Sep 2022, 12:02


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Hallo OP-Angst,

hat die Neurologin denn auch Reflexe geprüft und die Kraft? Sie kann auch mal ein EMG machen, da sieht man da gut, ob eine akute Bedrohung der Nervenwurzel vorliegt.

Ich bin auch der Meinung, dass, solange kein deutlicher Kraftverlusst vorliegt, noch keine OP-Indikation besteht. Ich würde an deiner Stelle erst einmal eine PRT-Serie durchführen lassen und parallel die neurologischen Messungen. Auch solltest du jetzt in der akuten Phase nicht so viel aktiv machen, sondern eher mal Ruhe reinbringen (also öfter mal Stufenbettlagerung und entlasten).

Was nimmst du denn an Schmerzmitteln? Nimmst du zusätzlich auch Vit.B-Komplex für die Nervenregeneration? Etwas gegen Nervenschmerzen?

Physiotherapeutisch würde ich zur Zeit eher eine manuelle Therapie empfehlen. Viele Übungen zielen vor allem auf die unbeweglichen Menschen, das dürftest du als Ballettänzerin nicht sein. Da haben manche einen zu standartisierten Ansatz.

Als ich im Januar eine Fußheberschwäche hatte brachte erst die zweite PRT einen durchschlagenden Erfolg, nach der dritten wurde es diesbezüglich gut (gelegentlich macht er noch Zicken, aber ich weiß jetzt, dass das mit bestimmten Übungen zusammenhängt). Daher würde ich an deiner Stelle nach so kurzer akuter Phase den Mut noch nicht sinken lassen.

Wichtig ist, dass Zehenstand und Hackenlaufen noch funktioniert, und dass Wasserlassen und der Stuhlgang keine Probleme bereiten. Solange das noch so ist, brauchst du keine Angst zu haben, dass das nicht mehr besser werden kann.

Eine Prognose wird dir keiner geben können. 2019 hatte ich einen Vorfall L4/5, der 4 Monate lang mit PRT alle 3 Wochen und Physio behandelt wurde, und es sah gut aus , ich kam damit gut zurecht und es wurde besser. Dann ging plötzlich Treppenlaufen nichts mehr, also sowohl hoch als auch runter nur noch im Nachziehschritt, weil mein Quadrizeps schwächelte. An dem Punkt war es eben so , dass eine OP-Indikation vorlag, und da hatte ich auch keine Zweifel dran.
An dem Punkt bist du aber offensichtlich noch nicht.

LG, Elke



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OPAngst
Geschrieben am: 01 Okt 2022, 19:59


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Hallo Blumi, Reflexe sind da, letzte Woche aber leicht abgeschwächt…
Ich habe momentan auch das Gefühl, das die Taubheit etwas abnimmt, kann das sein?

Da die Cortison Tabletten sowie die erste PRT nix brachte, wurde in der Klinik, wo ich die intensive konservative Therapie gemacht habe, von der zweiten PRT abgesehen.
Auch muss ich sagen, das die PRT nicht gerade angenehm war.

Ein EMG wurde noch nicht gemacht. Ist diese Standard vor OP?

Momentan mache ich nicht viel. Ich passe auf das meine HWS nicht blockiert. Mit Duo Faszienball und dehnübungen. Zusätzlich Atemübungen zum Dehnen und um beim Wort OP nicht in Panik zu verfallen.
Stufenlagerung mit leichtem Wippen um der mechanischen Traktion nah zu kommen. Tipp vom Physio.
Gelegentlich versuche ich die Füße auszurollen.

Nix heben, nicht lange stehen oder sitzen. Nicht arbeiten.



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OPAngst
Geschrieben am: 02 Okt 2022, 07:26


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Zusätzlich habe ich mir ein Trampolin gekauft, es geht nur leichtes Schwingen, sobald das Bein blockiert und der Schmerz kommt, höre ich auf.
Die Physio in der Klinik hat mir dazu geraten, damit die Bandscheiben in Bewegung bleiben.
Nebenbei ist es ein Stresskiller… man hat direkt bessere Laune.

Mittlerweile bin ich auch auf dem Stand, nix zu überstürzen. In der Klinik war ich glaub ich einfach überfordert und daher hab ich emotional überreagiert.

Noch eine Frage zur Op. Dort wird die „kaputte“ Bandscheibe ja ausgehöhlt, wird das nicht später Probleme geben, oder kann man das durch Muskelaufbau kompensieren?

Ich danke euch schon,als für die bisherige Hilfe!
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Pauline69
Geschrieben am: 02 Okt 2022, 07:56


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Hallo OPAngst,

ich kann Deine Bedenken, in beide Richtungen, absolut verstehen.

Mir wurde damals ganz dringend zur OP geraten. Deutlicher Kraftverlust im Bizeps und Trizeps, hochgradige Spinalkanalstenose von 6mm. Moderate Schmerzen.
Ich sagte die 1.OP ab, weil es sich für mich falsch anfühlte, mein Leidensdruck nicht hoch genug war.

Einige Tage später, vermutlich ausgelöst durch übertriebene Physioübungen, die ich selber machte, um mit aller Gewalt die OP zu vermeiden, direkt morgens nach dem Aufstehen, unerträgliche Schmerzen. Wirklich unerträgliche! Gleichzeitig war es nicht mehr möglich, den Arm anzuheben.
Eine Woche später folgte die OP. (Ich stimmte sofort zu)

Seitdem bin ich der Meinung, dass „man“ weiß, wann es Zeit für eine Operation ist.
Beim 1.OP Termin war ich nicht bereit, beim 2. dann umso mehr.

Hinzu kommt natürlich die Aufklärung, also das Wissen darüber, wann man es wirklich machen lassen sollte.
Starke Schmerzen als Leidensdruck vorausgesetzt, deutlicher Kraftverlust und somit eindeutige, motorische Ausfälle.

Liebe Grüße
Pauline

Ja, es wird das herausgetretene Bandscheibenmaterial entfernt. Der Faserring ist dadurch, wenn nicht bereits vorher, nicht mehr vorhanden, beziehungsweise defekt. Dadurch hat man ein höheres Risiko für ein Rezidiv.
Man muss also mit Kräftigungsübungen, vor allem, die KLEINE Rückenmuskulatur stärken, damit die Muskulatur den Druck von den Bandscheiben nimmt und stabilisiert.





Bearbeitet von Pauline69 am 02 Okt 2022, 08:00
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