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Techies |
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 6 Mitgliedsnummer.: 29.240 Mitglied seit: 19 Aug 2022 ![]() |
Hallo aus Hamburg,
ich bin im Alter von 36 dieses Jahr zweimal an der Bandscheibe bzw. dem Segment LWK 4/5 links operiert worden. Ende März kam es zu einer großen Sequestierung bei verkalkter Vorwölbung eines aus 10/21 diagnostizierten mäßigen Bandscheibenvorfalls. Mit starken Schmerzen und neurologischen Ausfällen (Schwäche und Taubheit) entlang des gesamten L5 Dermatoms. Es wurden neue MRT Bilder gemacht und eine endoskopische OP für Anfang Mai vereinbart. Eine Woche vor der geplanten OP wurde es trotz Oxycodon, Diclofenac und zwei durchgeführten PRT-Injektionen dann so taub und schwach, dass ich Angst vor einem Wurzeltod hatte. Fuß und Zehe ließen sich zwar noch gegen die Schwerkraft bewegen, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Es dauerte mir alles viel zu lange... ich habe mich dann über die Notaufnahme einweisen lassen und wurde noch am selben Tag endoskopisch operiert. Die Diagnose der Ärzte: Fußheber Kraftgrad 1/5. Stimmte nicht, stand dann so im Entlassungs- und OP-Bericht... war mir erstmal egal. Die Beschwerden gingen nach der OP sofort ca . um die Hälfte zurück. Fußheber bei 4/5. Allerdings fiel mir schon im Aufwachraum auf, dass sich mal rein garnichts an einem tiefen starken Nervenschmerz im Gesäß gebessert hatte. Während des 5 tägigen Aufenthaltes dann auch bei jeder Visite verlauten lassen, daraufhin ein Cocktail an Schmerztabletten erhalten. Ich konnte mein Bein nicht nach innen anwinkeln, dann schepperte es heftig im Gesäß. Entlassung... Weiter Oxycodon.... Dann 14 Tage nach OP wiedervorgestellt in der Sprechstunde mit neuen MRT-Bildern, es zog wieder streifenförmig runter mit Taubheit in der Ferse. Im Hintern und Oberschenkel löste sich so langsam die Muskulatur in Luft auf. Diagnose: Kein Rezidiv, erstmal abwarten und Reha machen. Bei Verschlimmerung erneut vorstellen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon unterbewusst mein Gewicht auf 70 % rechtes Bein verlagert. Haltung hat sich dementsprechend angepasst, links war einfach alles zu schwach. Und auch die externe Radiologie sah das anders, schrieb u.a. etwas von einem Restprolaps / Rezidiv, das konnte ich als Laie verstehen. Die Reha startete 6 Wochen nach der OP, ich ging alles super vorsichtig an. Minimale kurzzeitige Besserung im Fuß trat ein bei fortschreitender Oxycodongabe. Linker Po und linker Oberschenkel sahen nun schon katastrophal dürr aus. Zwei verschiedene Hälften.. Nach der Reha dann im Juli auch noch der Rückfall im Fuß, wieder deutliche Schwäche ... erneute stationäre Aufnahme über die ZNA derselben Klinik die mich operiert hatte. Viertes MRT. Diagnose Rezidiv und Rezessusstenose. Nun wollten sie aber nicht mehr so schnell operieren, versuchten es mit einer PRT, die mir nur für 6 Stunden die Schmerzen im Bein und Fuß nahm. Der Operateur ging in Urlaub, ich sollte einen ambulanten Termin bei seiner Vertretung vereinbaren, wenn es weiter bergab geht. Für mich stand aber schon fest, ich muss operiert werden, unzwar schnell. Ich konnte keinen Hügel mehr aufsteigen oder herabgehen... So suchte ich mir schleunigst einen anderen Operateur in einer anderen Klinik, nahm alle Bilder mit. Dieser sagte mir dann plötzlich es bestünde schon auf den Aufnahmen aus März eine erhebliche Rezessusstenose. Die 1. OP adressierte sie nicht. Er könne das beurteilen, da er Gutachter ist... Es wurde mit der Sequestrektomie also nur die Hälfte der Ursachen beseitigt? Und tatsächlich - im damaligen MRT-Befund stand etwas von Abgangsenge. Im MRT darauf etwas von rezessaler Enge. Sämtliches Vertrauen an die erste Klinik ging in diesem Moment verloren. Wieso wurde es nicht mitoperiert? Wieso hatte man mir das bis zuletzt verschwiegen? Kam es deshalb zum Muskelschwund im Gesäß? Kam es deshalb zum frühen Rezidiv? Nach der zweiten OP floss der Strom, Oberschenkel und Po lebten wieder. Aber intraspinal zeigt sich eine Vernarbung am Nerven. Der Nerv ist geschädigt. Und das spüre ich bis heute. War die zweite OP also vorprogrammiert, ist es deshalb zur Nervenschädigung gekommen, weil ich 3,5 Monate anstelle von 4 Wochen damit rumgelaufen bin? Muss man sich das als Patient gefallen lassen oder wäre ein Gutachten hier angebracht? Meine Beine hatten mich immer getragen, nun drohen Erwerbsminderung und Depression. Ich bin wütend und traurig, weil ich das in meinem Alter nicht akzeptieren kann. Die Rezessusstenose basierte übrigens auf Spondylarthrose. Vermutlich ist sie über den Winter hinweg langsam herangewachsen als Reaktion auf den Bandscheibenvorfall, welcher verkalkte. Ich hoffe, dass es nochmal alles gut wird, aber realistisch ist es nicht mehr. Die linke Gesäßhälfte und der Oberschenkel haben einige Axone verloren. Das spüre ich... Dann erstmal viele Grüße und danke fürs Mitlesen :) ich freue mich auf Beiträge. Techies |
Ikica |
Geschrieben am: 20 Aug 2022, 09:10
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 67 Mitgliedsnummer.: 29.237 Mitglied seit: 18 Aug 2022 ![]() |
Hallo Techies,
Tut mir leid, dass du das alles durchmachen musstest. Kann dich gut verstehen, wenn man in die Ärzte das Vertrauen verliert. Mir geht es genau so, man hat riesige Probleme und die nehmen einen nicht ernst, oder eben schauen nicht genau hin und denken nicht mit, dass die Patienten dann womöglich mit grossen Einschränkungen leben müssen (die eigentlich zu vermeiden wären) . Ich glaube doch, dass sich der Nerv wieder vollständig erholen wird, dazu braucht er viel Zeit. Und die Muskulatur baut sich dann wieder auf. Welche Symptome spürst du jetzt im Gesäss und Oberschenkel, oder eben im Bein? Vitamin B 12 überprüfen lassen, ganz wichtig für die Nerven. Deine Frage, ob sich die Patienten so was bieten lassen müssen, würde ich sofort sagen nein, auf gar keinen Fall. Nur realistisch gesehen man hat fast keine Chance gegen die Ärzten, besonders in einer grossen Klinik etwas zu unternehmen, klagen oder so. Das wäre alles sehr kostspielig und langwierig, leider. Und habe noch die Frage, habe nicht so richtig herauslesen können. War das bei dir eine BS-Vorwölbung oder ein richtiger BSV, das ist immer so eine Sache, in meinem Fall einige Ärzte reden von Vorwölbung andere doch vom BSV. Liebe Grüße |
Techies |
Geschrieben am: 20 Aug 2022, 10:14
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 6 Mitgliedsnummer.: 29.240 Mitglied seit: 19 Aug 2022 ![]() |
Hallo,
danke für deine Antwort. Durch die neue Kraft im Gesäß und seitlichen Oberschenkel kann ich seit der zweiten OP mein Gewicht beim Gehen wieder einigermaßen gleichmäßig auf beide Beine verlagern, dadurch ergibt sich ein anderes Gefühl als in den Monaten zuvor wo ich die Muskeln durch die Abgangsenge / Rezessusstenose einfach kaum noch ansteuern konnte. Ich spüre aber auch noch wesentliche Unterschiede zur rechten Seite. Die Muskulatur fühlt sich an wie kontraktiert und vergleichsweise unterversorgt, auch in der Wade. Mit leichtem Schmerz und Gefühlsstörungen wie Taubheit und Hitzegefühl auf der Haut. Nach der OP war das fast alles weg, jetzt füllt sich natürlich die Umgebung mit Narbengewebe. Bei der "Vorwölbung" handelt es sich um einen ausgeleiherten Faserring einer dehydrierten schwarzen Bandscheibe. Die Oberfläche am Riss ist verkalkt, das konnten sie bei der zweiten OP sehen. Das kommt von dem Heilungsprozess des Bandscheibenvorfalls. Sie soll aber wohl nicht auf den Nerven drücken. Und alles andere was sie mir rausgeholt hatten waren zwei weiche große Sequester, diese hatten sich also schon von der Bandscheibe gelöst. Deshalb nennen sie es jetzt wieder Vorwölbung ohne weiche Anteile. Ich hoffe sehr auf langfristige Besserung. Da muss ich Geduld haben. Und natürlich werde ich im Verlauf prüfen lassen, ob eine Chance besteht dagegen vorzugehen. Viele Grüße Techies |
blumi |
Geschrieben am: 20 Aug 2022, 11:12
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.246 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Techies,
Die Heilung von Nerven brauch viel Zeit und viel Geduld. Mir hat ein Training mittels EMS- Gerät zum Muskelaufbau gut geholfen nach meiner Quadrizepsparese, wechselduschen auf die Beine, Massagen mit Igelball etc., und auch Vit. B- Komplex zur Nervenregeneration. Unabhängig davon ob du letztlich Klagen willst fordere Dir alle Akten der Krankenhausaufenthalte und OP- Berichte an, darauf hast du ein Anrecht. Und dann kannst du dir immer noch überlegen, ob du versuchst den Klageweg zu gehen. LG, Elke |
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