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MaggyMF |
Geschrieben am: 26 Jul 2022, 09:04
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 20 Mitgliedsnummer.: 29.207 Mitglied seit: 25 Jul 2022 ![]() |
Hallo,
ich möchte euch meine „Leidensgeschichte“ erzählen und hoffe einfach auf einen Austausch anderer Meinungen. Ich bin aktuell 26 Jahre alt. Meinen ersten Bandscheibenvorfall (L4/L5) hatte ich mit 18 Jahren (viel Kraftsport gemacht). Dieser wurde nach einem Jahr konservativer Behandlung dann als ich 19 war endoskopisch operiert. Nach der OP ging es mir blendend, nach einer Reha sogar so gut, dass ich mich fühlte, als wäre ich nie vorbelastet gewesen. Diese OP war ein Segen. 5 Jahre war ich schmerzfrei. Vor genau 2,5 Jahren bekam ich aus dem Nichts starke Rückenschmerzen als auch leichte Gesäßschmerzen mit Kribbeln im Fuß die allerdings sehr schwankend und wirklich leicht waren. Das schlimme waren die Rückenschmerzen. Das neue MRT brachte folgende Erkenntnis: Rezidivvorfall L4/L5 und ein sehr großer Bandscheibenvorfall in L5/S1. Diesmal 12 Wochen konservativ therapiert und dann die BS OP am Rücken (L5/S1). Die OP brachte 0% Erfolg, die starken Rückenschmerzen blieben und der „Gesäßschmerz“ mit Missempfindungen im Fuß/Bein kamen ebenfalls selten und leicht. Sie wechseln sich mit den Rückenschmerzen ab. Mein Gedanke: l4/L5 ist wieder schuld. Nach 2,5 Jahren habe ich die starken Rückenschmerzen (rechte Seite) immer noch. Begleitet mit einem Hartspann der vor allem im thoralumbalen Übergang rechts sitzt. Die Schmerzen kommen in Schüben, sodass ich aktuell seit 8 Wochen krankgeschrieben bin. Die Zeit davor habe ich mich mit Schmerzen und Medikamenten zur Arbeit (Bürotätigkeit) gezwungen, aber so langsam halte ich es nicht mehr aus. Die Schmerzen sind einfach in diesen Schwankungen, vor allem nach langem Sitzen oder in Belastung zu stark. Das einzige was hilft ist dann liegen, Schmerztabletten und nach Empfinden mal Wärme. Folgendes habe ich seit 2,5 Jahren probiert: - Unzählige Physio & KG Stunden - Wärme/Massagen - Akupunktur/Akupressur/Schröpfen - Osteopathie - Muskelaufbau Rücken mit Tiefenmuskulatur - Muskelentspanner - Novamin, Tramal, Ibu, Arcoxia - PRT/Facettengelenksinfiltrationen Leider hat nichts geholfen, allerhöchstens für den Moment gut getan. Das aktuellste MRT (Juli 2022) zeigt folgenden Befund: Steilstellung der LWS, keine stärkere Gefügestörung. Ältere Schmorl'sche Knorpelknötchen vor allem im thorakolumbalen Übergang. Distales Myelon unauffällig. Bei L2/L3 wie auch bei L3/L4 kein wegweisender Befund. Bei L4/L5 Chondrosis intervertebralis, leichte Facettendegeneration, geringe rezessal und foraminale Protrusio auf der rechten Seite, linkes Neuroforamen völlig unauffällig. Bei L5/S1 linken rechtsseitiger Hemilaminektomiedefekt. Hier leichte rechts rezessale Protrusio mit kleinem Einriss im dorsalen Anulus fibrosus. Geringer BS-Kontakt zu den S1-Wurzeltaschen, Foramina nicht höhergradig eingeengt. Ich habe mir von drei Neurochirurgen Meinungen eingeholt, laut denen ist eine erneute BS-Op mit reiner Entnahme von Gewebe nicht zielführend, da keine Nerven bedrängt werden. Meine Bandscheiben sind kaputt, und haben keine Pufferfunktion mehr. Einer der Chirurgen rät mir zu einer Versteifung, die anderen beiden zu zwei Prothesen in L4/L5 und L5/S1. Ich neige dazu mir die Prothesen einsetzen zu lassen, da ich sehr jung bin und endlich auf Schmerzfreiheit hoffe… was sagt ihr dazu? |
Schnütchen |
Geschrieben am: 26 Jul 2022, 11:47
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PremiumMitglied Bronze ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.403 Mitgliedsnummer.: 11.551 Mitglied seit: 07 Mai 2008 ![]() |
Hallo,
Hier gibts irgendwo einen Tread, wo vieles über Prothesen geschrieben wurde. Ich würde dir empfehlen, diesen zu lesen. Soweit ich weiß, ist das nicht empfehlenswert. Bitte lies dich ein. Gruss Ute |
blumi |
Geschrieben am: 26 Jul 2022, 13:14
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.246 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo,
da bist du ja in einer Recht schwierigen Situation, da du noch sehr jung bist. Welche Bandscheibenprothesen sollen denn eingebaut werden? Es gibt verschiedene, und da solltest du dich genau erkundigen. Das Problem der Prothesen ist generell, dass die meisten Studien nur über 2 Jahre gehen, d.h. dass kaum Langzeitdaten vorliegen. Die Firmen behaupten zwar, dass die ein Leben lang halten, aber haftbar sind sie sowieso nur für 10 Jahre also können die das leicht behaupten. Es zeigen sich aber immer mehr Probleme, die bei den verschiedenen Prothesen unterschiedlich sind. So hat die M6 z.B. Probleme mit der Kern-Sicherung, und eine Australische Studie hat gerade gezeigt dass nach 5 - 7 Jahren eine relevante Zahl der nachbeobachteten Osteolysen, also Knochenauflösungen hatten. Andere Prothesen haben z.B. einen überphysiologischen Bewegungsspielraum, so dass dadurch die Facettengelenke mehr belastet werden und die bereits bestehenden Arthrosen verstärkt werden. Wenn die Prothesen noch genau sitzen, also ein wenig zu weit vorne oder hinten oder seitlich, dann zerstört das deine Statik und mit etwas Pech werden erneut Nervenwurzeln bedrängt, so war das bei mir, allerdings in der Halswirbelsäule. Schließlich ist bei den LWS- Prothesen das große Problem, daß, wenn es zu Komplikationen kommt, es schwer wird jemanden zu finden der die dir wieder rausbaut, da die ja über den Bauchraum eingesetzt werden und es dadurch zu Vernarbungen kommt, was das Risiko einer erneuten OP erhöht. Meiner Meinung nach sind die Prothesen noch nicht ausreichend erprobt und daher noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Du bist quasi ein Versuchskaninchen. Es kann gut gehen, dann hast du die richtige Entscheidung getroffen, aber wenn nicht bist du sowohl rechtlich als auch medizinisch meist alleine gelassen und bekommst nur mit viel Durchhaltevermögen Hilfe. Eine Versteifung hingegen hat Langzeiterfahrungen. Dazu gehört leider auch das Risiko von Anschlussdegeneration in bis zu 25 % je nach Studie. Allerdings gibt es hierbei auch viel Erfahrung und Routine. Ich würde an deiner Stelle die OP in einem größeren Wirbelsäulenzentrum durchführen lassen, nicht bei einem Beleger. Wie auch immer du entscheidest, lass dich genau beraten, auch über alle Risiken, Alternativen und welch Materialien verwendet werden sollen. LG, Elke |
paul42 |
Geschrieben am: 26 Jul 2022, 15:24
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.833 Mitgliedsnummer.: 19.053 Mitglied seit: 18 Jul 2011 ![]() |
Hallo MaggyMF
Willkommen im Forum. Ich kann dir durch jahrelange Aktivität im Forum bestätigen, dass BS Prothesen leider nicht immer das halten, was einem als Patient oftmals versprochen wird. Elke hat schon viele wichtige Dinge angsprochen, dass eine Prothese auch defekt werden kann. Die Leute werden dann völlig allein gelassen. Da in deinem Befund bereits die Facettengelenke erwähnt werden, bist du für eine Prothese auch nur bedingt geeigneter Patient. Prothese und Muckibude mit Kraftsport werden deinen Rücken vermutlich so nicht helfen. Ich würde dir empfehlen zunächst ein Funktionsröntgen machen zu lassen, weil durch die Voropertion bereits eine Instabalität im Segment entstanden sein könnte. :kinn Ein instabiles WBK Segemt wird i. d.R eher operativ ruhiggestellt als Hypermobilität zu fördern. Das es hier schon anscheindend um eine OP Entscheidung geht, halte ich weitere fachärztliche Meinungen vorab für wichtig. viele Grüße paul42 |
Swar |
Geschrieben am: 02 Aug 2022, 18:30
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Boardmechaniker ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 305 Mitgliedsnummer.: 27.948 Mitglied seit: 22 Apr 2019 ![]() |
Hallo und willkommen.
Ja, erkundige Dich bitte genau. Ich habe eine Prothese in der HWS und nun scheint der Kern kaputt gegangen zu sein, sie soll nun raus. Knapp 4 Jahre später und richtig schmerzfrei war ich nie. |
MaggyMF |
Geschrieben am: 04 Aug 2022, 00:37
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 20 Mitgliedsnummer.: 29.207 Mitglied seit: 25 Jul 2022 ![]() |
Danke vorab für eure Antworten.
Ich habe mir nun drei fachärztliche (Neurochirurgen) Meinungen eingeholt. Zwei gehen „fest“ davon aus, dass es ein diskogener Schmerz ist, verursacht durch die beiden kaputten Bandscheiben in L4/5 und L5/S1. Durch Höhenminderungen verursacht durch die Vorfälle und die beiden Vor-OPs als auch von den neuen kleineren Rezidivvorfällen. Empfehlen will mir natürlich niemand etwas, da es meine eigene Entscheidung ist, aber die beiden würden mir von einer Versteifung abraten und eher die Prothesen bevorzugen. Der dritte Neuro sieht meine auf dem Befund stehende „leichte Facettendegeneration“ als Problem für die Prothesen, da ich für mein Alter wohl schon starke Arthrose in den beiden Bandscheibenhöhen habe. Allerdings haben die Facettengelenksarthrosen nicht wirklich angeschlagen/ bis überhaupt nicht. Weiterhin habe ich seit 2,5 Jahren die Beschwerden, da war die Arthrose noch nicht zu sehen. Ich denke die Arthrose ist mehr oder weniger ein zusätzlich entstandenes „Symptom“, dass durch die kaputten Bandscheiben+OPs+ Höhenminderung ausgelöst wurde. Ich hole mir trotz bereits drei bestehender Meinungen, nochmal drei weitere ein. Ich wohne in Hamburg, hier habe ich zum Glück etwas Auswahl. Bisher bleibt es aber für mich noch in der Tendenz Richtung Prothesen. Meine Lebensqualität ist mit 26 mittlerweile so eingeschränkt, dass ich selbst wenn die Prothesen nur 15 Jahre halten würden, diese in Kauf nehme um eine Hoffnung auf diese schmerzfreien Jahre zu haben. Sollte es Neuigkeiten geben, berichte ich. Ich freue mich über weitere Meinungen. Lg |
Schnütchen |
Geschrieben am: 04 Aug 2022, 08:37
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PremiumMitglied Bronze ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.403 Mitgliedsnummer.: 11.551 Mitglied seit: 07 Mai 2008 ![]() |
Hallo Du,
Ja bitte hole dir weitere Meinungen ein. Warum empfehlen die denn Prothesen? Hast du hier den Tread über Prothesen durchgelesen? Hier berichten viele, auch was es danach für ein Heckmeck war. Viele sind vor Gericht. Also bitte überlege genau was du machen lässt. Ich würde mir freiwillig keine reinmachen lassen, meine Meinung. Gruss und alles Gute....Ute |
Pauline69 |
Geschrieben am: 04 Aug 2022, 12:42
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.945 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo Maggy,
ich selber habe zum Glück keine Prothesen, sondern 2 Cages. Auch ich würde mir niemals eine Prothese einsetzen lassen! Sie behalten ihre Beweglichkeit maximal 2-3 Jahre, denn dann sie vom Knochen umbaut und ihre ursprüngliche Beweglichkeit ist Geschichte. Von den anderen Problemen, die man mit einer Prothese haben „KANN“ ganz zu schweigen! Gute Entscheidungsfindung! Viele Grüße Pauline |
MaggyMF |
Geschrieben am: 04 Aug 2022, 15:26
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 20 Mitgliedsnummer.: 29.207 Mitglied seit: 25 Jul 2022 ![]() |
Moin nochmal,
ja ich habe viele dieser Threads hier über Prothesen gelesen. Tatsächlich aber genauso viel Gutes drüber gehört von einem Bekannten (2 in der LWS) und aus Personenberichten Online. Aber ihr wisst ja, bei einer Googlebewertung sind es auch meistens die schlechten Bewertungen die überschatten… Leuten denen es mit einer Prothese gut geht, neigen potentiell nicht dazu sich weiter in Foren anzumelden und darüber zu berichten, andersrum leider ja. Ich möchte damit aber auch nicht die Risiken runterreden. Die beiden empfehlen Prothesen, da der meine Schmerzen als auch die Bilder diskogene Schmerzen bestätigen. Wäre ich ü50 haben mir beide gesagt, würden sie mir eine Versteifung anraten. Aufgrund meines Alters und meiner „Sportlichkeit“, raten sie eher zu Prothesen, da ich danach nicht so bewegungseingeschränkt bin, als mit Ruhigstellung durch Schrauben/Stäbe. Lg |
blumi |
Geschrieben am: 04 Aug 2022, 18:13
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.246 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hi Maggy,
Nochmal als Idee: es gibt Kliniken für nichtoperative Orthopädie und manuelle Medizin. Die können zwar nicht zaubern, aber noch mal mit konzentrierter Therapie sehr viel erreichen. Ich war zwei mal in Sommerfeld und es hat mir sehr gut getan. Meine Prothesen- OP hatte ich vorher, und im Nachhinein hat es mich schon geärgert, dass ich davon als Option nichts wusste, vielleicht hätte ich die OP ganz verhindern können. Ich denke es wäre gut, noch einen solchen konservativen Versuch zu starten. Das wäre der Vorschlag, den ich ganz klar für dich präferieren würde. Du kommst dort auch zügig hin, wenn dein Arzt dich persönlich dort als dringlich anmeldet. Die erste OP zu verhindern, wenn irgendwie möglich, ist wichtig. Und dabei ist es egal, ob es sich um eine Versteifung oder Prothesen handelt. Beides verändert deine Statik. Und hat dauerhaft Auswirkungen. Natürlich hast du in Foren eine negativselektion. Aber es sind schon ganz schön viele, die Probleme haben. Meiner Meinung nach ist beides keine gute Option für dich, weder die Versteifung noch die Prothese, daher mein Alternativvorschlag. LG, Elke |
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