Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> BSV HWS Fragen über Fragen
rekre89
Geschrieben am: 24 Jun 2022, 08:25


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 22
Mitgliedsnummer.: 29.175
Mitglied seit: 24 Jun 2022




Ein hallo in die Runde von einem Neuling.

Bei mir wurde vor knapp 2 Wochen via MRI ein BSV an der HWS festgestellt.
Ich stelle mich und meine Beschwerden erst kurz vor. (Achtung langer Post)
Ich bin 33 Jahre alt und kämpfe seit einigen Jahren regelmässig mit Nacken-Schulterverspannungen, die kommen und gehen. In akuten Phasen fühlt es sich jeweils extrem schwer an den Kopf zu tragen (so würde ich es beschreiben). Ich kann dann den Kopf jeweils nicht richtig drehen und auch manchmal die Arme nicht ohne Schmerzen anheben. Dies dann ein paar Tage meistens. Hatte aber immer wieder Wochen/Monate ohne Beschwerden. Weiss auch nicht, ob dies einen Zusammenhang mit dem BSV hat.
Nun Ende April begann es in den rechten Oberarm zu strahlen. Erst nur ein leicht dumpfer Schmerz. Dann hatte ich eine erneute heftige Akutphase mit Schmerzen (schwerem Kopf) und danach fing das Kribbeln/Taubheitsgefühl im rechten Oberarm bis Daumen/Zeigfinger an. Das kribbeln ist deutlich stärker wenn ich den Arm beuge, zB bei Computerarbeit, Autofahren (schalten), Arme aufstützen, Kopf in gewisse Richtungen beugen. Dann ist es jeweils schmerzhaft kribblig, extrem unangenehm. Sonst ist es dauerhaft leicht da, wie auch eine Art "Schwere" im Arm.
Dazu kommen Schmerzen im Oberarm und Unterarm, ein pelziges Gefühl auf der Haut, teilweise Schmerzen im Nacken. Die Schmerzen sind im Alltag meist aushaltbar, aber definitiv nicht angenehm. Gegen Abend immer stärker wie tagsüber.
Seit Beginn der Symptome hat es sich graduell verschlechtert und ist jetzt seit ca. 2-3 Wochen auf einen ungefähr gleichen Level. Tagesabhängig ist es mal besser, mal schlechter. Anfangs konnte ich kaum schlafen, bis ich ein Kissen gefunden habe, mit dem es zum Glück geht.
Probiert habe ich bisher Osteopathie, med. Massage, Akupunktur, alles ohne Änderungen. Sportaktivitäten extrem eingeschränkt, versuche Dinge zu vermeiden, die die Schmerzen verstärken.

Nun zum Befund des MRI:
Wahrscheinlich situationsbedingte Streckhaltung, erhaltenes sagittales und koronares Alignement.
Signal- und leicht höhengeminderte, dehydrierte Bandscheibe C5/6 mit einer 9 mm breitbasigen rechts foraminalen Hernie, zu einer hochgradig bis absolut diskogenen Foramenstenose führend.
C6- Wurzel foraminal komprimiert. Übrige zervikale Bandscheiben intakt, ohne Hernie. Reguläres Alignement der Facettengelenke, keine relevante Degeneration. Normales Kaliber, normales Signal des Myelons, dargestellt bis BWK 4.
Beurteilung: Rechts foraminale Diskus hernie C5/6 mit konsekutiv hochgradiger diskogener Foramenstenose, foraminale C6- Kompression.

Bei meinen HA fühle mich absolut nicht aufgehoben, wurde gar respektlos behandelt, meine Fragen wurden nicht oder nur teilweise beantwortet, weswegen ich mich nun hierhin wende. Termin beim Neurochirurgen oder Wirbelsäulenchirurgen dauert noch mind. einen Monat wahrscheinlich. Auf Drängen beim HA, hat er mich dann überwiesen.
Nun meine Hauptsorge gilt der hochgradigen Foramenstenose. Für mich ist nicht klar, ob sich diese noch zurückbilden kann ohne OP oder ob da schon bald der Zeitpunkt kommt, wo es dauerhafte Schäden geben könnte. Wenn man sich ein wenig informiert, ist ja meist die Rede von in ungfähr 6 Wochen sollte der BSV sich zurückbilden. Ich bin aber jetzt bereits bei ca. 8 Wochen. Kann mir da jemand genaueres dazu sagen?
Kann die Foramenstenose knöchern werden und wenn ja, wie lange dauert sowas?

Dann stellt sich mir auch die Frage ob die Situation durch mein Verhalten nach wie vor verschlimmert werden kann?
Kann sich zB plötzlich ein Kraftverlust oder Lähmung einstellen oder kommt das langsam?
Ich arbeite als Hochzeitsfotografin und bin natürlich im Moment in der Hochsaison, kann es also diesbezüglich nicht wirklich langsam angehen lassen.
Wie sieht es mit sportlichen Aktivitäten aus, was geht gar nicht?

So, ich denke das ist fürs erste alles, danke an alle die überhaupt soweit gelesen haben :kuss1
Und danke an alle die sich Zeit nehmen, mir eine der Fragen zu beantworten.
PMEmail Poster
Top
Pauline69
Geschrieben am: 24 Jun 2022, 09:08


PremiumMitglied Bronze
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 1.945
Mitgliedsnummer.: 27.762
Mitglied seit: 02 Dez 2018




Guten Morgen,

vorab, der Hausarzt ist für diese Beschwerden der absolut falsche Ansprechpartner!
Oft hört man von genau diesem Verhalten, wie bei Dir! Ausgelöst durch scheinbar durch totale Unwissenheit und/oder Ignoranz!

Dein Bandscheibenvorfall ist fortgeschritten, das neuroforamen deutlich eingeengt! Du hast bereits sowohl sensible, als auch motorische Ausfälle!
Jetzt ist es absolut Zeit, einen Neurologen und einen Neurochirurgen aufzusuchen.

Der Neurologe kann messen in wieweit eine Schädigung des Nerv‘s fortgeschritten ist. Auch den Kraftverlust kann er messen, mittels Kraftgrad.
Er gibt die erste Einschätzung ab, ob und wenn ja, wie dringlich eine OP ggf. ist.
Der nächste Schritt ist der Neurochirurg, auch parallel möglich, aber besser wäre es, es das Ergebnis des Neurologen zu haben.

Meine Vermutung, aus eigener Erfahrung, ist, dass Du wahrscheinlich nicht um eine Operation herumkommt wirst.

Alles Gute und viele Grüße
Pauline
PMEmail Poster
Top
rekre89
Geschrieben am: 24 Jun 2022, 09:20


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 22
Mitgliedsnummer.: 29.175
Mitglied seit: 24 Jun 2022




Danke für deine Antwort Pauline, das hört sich ja nicht gerade gut an :(

Bezüglich der Arztwahl, ich bin aus der Schweiz wo das Gesundheitssystem ein wenig anders ist. Ich muss immer zuerst den Hausarzt aufsuchen, der mich dann ggf. an einem Spezialisten weiter überweist. Leider darf ich nicht direkt zu einem Spezialisten, sonst zahlt die Kasse nicht.
Deswegen wird der Termin beim Neurologen/Neurochirurg wahrscheinlich noch eine Weile dauern :(
PMEmail Poster
Top
Pauline69
Geschrieben am: 24 Jun 2022, 10:07


PremiumMitglied Bronze
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 1.945
Mitgliedsnummer.: 27.762
Mitglied seit: 02 Dez 2018




Hallo rekre,

dann solltest Du versuchen, diese Termine möglichst bald zu bekommen!

Die motorischen Ausfälle sind die dritte Stufe.
Da sollte zumindest abgeklärt werden, in welcher Ausprägung die Ausfälle vorhanden sind.
Versuche, Deinen Hausarzt ein wenig zu bedrängen, dass er Dir die passenden Überweisungen ausstellt, wenn es nicht anders geht.
Mein Orthopäde sagte damals immer zu mir, Schmerzen interessieren ihn nicht – dagegen gibt’s genug Schmerzmittel, sensible Ausfälle, sprich Pelzigkeit, Kribbeln und Taubheitsgefühle sind auch noch nicht besonders alarmierend, aber bei einem Kraftverlust muss gehandelt werden und bedarf einer dringenden Abklärung beim Neurologen.

Viel Erfolg und viele Grüße
Pauline

PMEmail Poster
Top
rekre89
Geschrieben am: 27 Jun 2022, 09:34


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 22
Mitgliedsnummer.: 29.175
Mitglied seit: 24 Jun 2022




Hallo Pauline

Danke nochmals für deine Antwort. Habe jetzt glücklicherweise einen Termin beim Neurochirurgen für am Donnerstag diese Woche erhalten, bin sehr erleichtert.
Kraftverlust ist zum Glück nach wie vor nicht vorhanden, aber alles andere ist nach wie vor da, teilweise eher stärker.
Kann der Kraftverlust grundsätzlich nach wie vor jederzeit eintreten?

Danke dir und liebe Grüsse
Rekre
PMEmail Poster
Top
Pauline69
Geschrieben am: 27 Jun 2022, 10:14


PremiumMitglied Bronze
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 1.945
Mitgliedsnummer.: 27.762
Mitglied seit: 02 Dez 2018




Hallo Rekre,

ja, der Kraftverlust kann „fast“ jederzeit hinzukommen.
Wenn sich der Bandscheibenvorfall jedoch bereits am zurückbilden wäre, dann wäre es eher unwahrscheinlich.
Jedoch glaube ich das, bei Deinem doch schon ausgeprägten Befund, eher nicht!
Dazu benötigst Du unbedingt die Einschätzung von Neurochirurgen, zögere nicht, wenn Du am Donnerstag kein gutes Gefühl hast, Dir eine zweite Meinung einzuholen!

Zu empfehlen sind dafür vor allem neurochirurgische Klinikambulanzen!
Zum Beispiel an ein Klinikum/Uniklinik angeschlossenes MVZ für Neurochirurgie oder ein Wirbelsäulenzentrum.

Viele Grüße
Pauline
PMEmail Poster
Top
rekre89
Geschrieben am: 27 Jun 2022, 12:26


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 22
Mitgliedsnummer.: 29.175
Mitglied seit: 24 Jun 2022




Hallo Pauline

Danke fürs klarstellen. Ich habe eben noch rasch die MRT hochgeladen, vielleicht möchtest du noch einen Blick darauf werfen.
Bei der Axialansicht bin ich allerdings nicht sicher, ob es das richtige Bild ist.

https://ibb.co/5KGQY9s
https://ibb.co/NmFGXvj
https://ibb.co/zs4J4v5

Betreffend Zweitmeinung, habe ich tatsächlich soeben noch einen zweiten Termin bekommen bei einem anderen Neurochirurgen, Mitte Juli und lasse den jetzt mal stehen, bis der Termin am Donnerstag durch ist.

Achja, tägliche Schwankungen bei der Symptomstärke sind wahrscheinlich normal oder?

LG rekre
PMEmail Poster
Top
Pauline69
Geschrieben am: 27 Jun 2022, 13:02


PremiumMitglied Bronze
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 1.945
Mitgliedsnummer.: 27.762
Mitglied seit: 02 Dez 2018




Hallo rekre,

zum beurteilen der MRT Bilder bin ich nicht die Richtige, das können hier einige deutlich besser!

Elke (Blumi) zum Beispiel!

Sehr gut, dass Du direkt einen Zweittermin vereinbart hast!
Wichtig ist dabei nur, dass es renommierte Ärzte mit ausreichender Erfahrung sind!
Ja, tägliche Schwankungen in der Schmerzausprägung sind normal!

Viele Grüße
Pauline

Bearbeitet von Pauline69 am 27 Jun 2022, 13:03
PMEmail Poster
Top
rekre89
Geschrieben am: 27 Jun 2022, 13:13


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 22
Mitgliedsnummer.: 29.175
Mitglied seit: 24 Jun 2022




Liebe Pauline

Danke für deine Antwort.
Ich hoffe doch schwer, dass die Ärzte genügend Erfahrung haben :)

Werde betr. MRT noch eine neuen Post machen dementsprechend.

Danke dir und viele Grüsse
rekre
PMEmail Poster
Top
ULM
Geschrieben am: 30 Jun 2022, 04:32


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 20
Mitgliedsnummer.: 28.524
Mitglied seit: 08 Jul 2020




Hallo rekre,
Du beschreibst außer der Schmerzen keinen Kraftverlust. Das kann, muß aber nicht so sein. In meinem Fall habe ich den Kraftverlust selbst nicht wahrgenommen, da der Schmerz zur Schonung des Armes geführt hat. Erst der Neurochirurg hat eine hochgradige Parese festgestellt. Daher achte bitte darauf, das zum Termin beim NC entsprechend klinisch untersucht wird. Denn genau diese Untersuchung entscheidet in aller Regel über die weitere Vorgehensweise. In meinem Fall wurde dringend zur OP geraten, was ich bis heute nicht bereut habe.
Gruß ULM
PMEmail Poster
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 8.6399 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version