Bandscheiben-Forum

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> Akuter BSV in LWS / Wademuskel will nicht
derRalf82
Geschrieben am: 12 Mai 2022, 18:00


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Hallo ihr lieben,

bin noch ganz neu hier, 40Jahre alt und brauche mal einen Rat. Ich habe seit 3 Tagen einen akuten Bandscheibenvorfall. Vermutlich so in Höhe S1. Da meine Orthopädin gerade geschlossen hatte ging ich zum Hausarzt. Naja ich bin 2 Wochen krankgeschrieben und habe starke Schmerzmittel bekommen.
Die Schmerzen gingen über dem Po los. Es zog hinunter in den linken Oberschenkel (rückseitig) und ging ab und an bis in die Wade. Mein Hausarzt meinte ich muss mir einen MRT Termin besorgen und dafür bekam ich eine Überweisung. Gesagt getan: nach langen herumtelefonieren habe ich einen Termin in 2 Wochen bekommen.

Gestern hab ich irgendwie vergessen, vorsichtig über die Seite aufzustehen. Wahrscheinlich haben die Schmerzmittel gut gewirkt. Und so schoss mir plötzlich ein Schmerz ins Bein, der war so heftig… 10 von 10 würde ich sagen. Ich konnte mich erstmal 15min nicht bewegen. Darauf stellte sich gleich kribbeln und Taubheitsgefühle ein. Direkt linkes Gesäß hinunter über die Außenseite des Oberschenkels in die Wade und teilweise in die Außenseite des Fußes. Daraufhin fuhr mich ein Freund in die Notaufnahme. Ein Neurologe untersuchte meine Reflexe und den Zehenspitzenstand. Ich musste zugeben, mi dem linken Fuß ging es schwerer auf die Spitze zu kommen. Naja, war alles im Rahmen laut dem Doktor. Kein MRT…Ich bekam eine Spritze und durfte nach Hause.

Die Spritze ließ mich gut schlafen und am nächsten Morgen hatte ich kaum Schmerzen. Ich ging schon ohne Krücken aber ich bemerkte das meine Wade bebte und tanzte. Die Muskelfasern spielten irgendwie verrückt. Immernoch Taubeheitsgefühle in der linken Pohälfte und außen am Oberschenkel sowie Fußsohle. Ich musste feststellen, dass die Lähmung in der linken Wade nun viel ausgeprägter war. Weil ich überall lese dass Ausfallerscheinungen ein Notfall ist bekam ich ziemlich Panik. Was sollte ich machen? Wieder in die Notaufnahme?
Also ging ich nebenan zu meinem Hausarzt, war gleich um die Ecke. Ich zeigte es ihm und er meinte naja, das ist jetzt leider nicht schön aber auch da ist nicht unbedingt eine NotOP indiziert. Es ist ja noch akut und eventuell lässt der Druck in den nächsten Tagen nach.
Er meinte wenn ich etwas spüre zwischen den Beinen, wenn es Probleme beim Wasserlassen gibt, dann ja dann soll ich mich in der Notaufnahme melden. Er sprach von der bekannten Reithosensymptomatik.
Nun ja was soll ich sagen… ehrlich gesagt macht es mir schon ein bisschen Angst das dieser Muskel da nicht funktioniert. Besonders beim Treppensteigen merkt man es deutlich. Kann ich da echt noch warten? Ich würde das gerne von einem Neurologen hören… wenigstens eine Überweisung hätte er mir ja geben können. Bis zum MRT Termin sind’s noch 2 Wochen. Kann ich bis dahin ruhigem Gewissens ausharren?
Puhh das macht mich gerade irgendwie fertig und stimmt mich etwas ängstlich.
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Sunny2583
Geschrieben am: 13 Mai 2022, 08:41


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Hallo Ralf,
dein Text könnte fast von mir stammen.
Leider kann ich dir auch noch keine Antworten oder Hilfe
geben.
Bei mir ist es die rechte Seite, seit ca. 1,5 Wochen beginnende Taubheit
mit sehr starken Schmerzen. Diese werden langsamer etwas weniger.

Seit einigen Tagen kann ich auch keine Treppen mehr normal gehen.
Scheint genauso wie bei dir, der Wadenmuskel zu sein.
Ich muss die Kraft aus dem Bein holen.
Ich kann auf Zehenspitzen stehen aber das Gewicht nicht halten dort.

Ich habe heute abend mein MRT und Montag meine Besprechung dazu.
Ich vermute, dass man mir zur OP rät. Aber da ich in 2014 schon mal an der
Bandscheibe oder dem Spinalkanal operiert wurde, möchte ich erstmal
noch etwas abwarten.
Schmerztechnisch ist es aushaltbar mit starken Schmerzmitteln (nehme
geringe Dosierung Targin, Tramadol reicht nicht ganz). Aber solange es
noch so geht, will ich keine 2. OP.

Was meinen andere hier im Forum? Kann man erstmal bei Wadenmuskel
Problemen noch abwarten oder tatsächlich schnellstmöglich OP?

LG,
Michaela
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blumi
Geschrieben am: 13 Mai 2022, 09:13


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Hallo ihr beiden,

Es kommt darauf an, wie stark die Schädigung ist. Ihr scheint beide eine massiv verärgerte S1-Wurzel zu haben.

Wenn die Einschränkung so weit gehen, dass ein Zehenstand nicht mal mehr minimalst geht, dann würde ich eine Notaufnahme aufsuchen, gleiches gilt für Probleme beim Wasserlassen.

Das was ihr beide beschreibt zeigt aber ja, dass die Wurzel noch nicht völlig beeinträchtigt ist, sondern die Nervenleitung zumindest teilweise noch funktioniert. Da sollte schon zeitnah etwas passieren, einen Notfall würde ich es so auch noch nicht nennen, das kann sich noch gut wieder erholen, ggf. auch ohne OP. Aber am besten täglich testen, und im Zweifel lieber einmal zu viel in die Notaufnahme als zu wenig.

LG, Elke
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derRalf82
Geschrieben am: 13 Mai 2022, 14:59


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Hallöchen da bin ich wieder,

vielen Dank für eure Zeilen. Es ist nun so, dass ich tatsächlich heute morgen in die Notaufnahme gegangen bin. Der Zehenspitzenstand geht jetzt nämlich gar nicht mehr. Da ist wirklich nix mehr los im Wadenmuskel. Der kleine Zeh ist auch taub.Und überhaupt hab zieht sich die Taubheit vom linken Po herunter in den hinteren äußeren Oberschenkel, dann über die Wade in die Fußsohle. Ich glaube der hintere Oberschenkelmuskel ist auch schwächer.

Ich denke es war ne gute Entscheidung in die Notaufnahme zu gehen. Den ich spüre wie es schlimmer wird. Was mich nun am meisten beunruhigt sind die Lähmungen. Und das obwohl ich fast schmerzlos bin.

Fürs MRT bin ich heute eingeplant aber noch hat es nicht geklappt. Großer Andrang nehme ich an. Inzwischen wurde eine Messung im Wadenmuskel gemacht. Ein EMG. Es soll den Nervenschaden messen und sogar zwischen bereits chronischem Schaden und akuter Lähmung unterscheiden. Ich hoffe wirklich es kommt wenigstens ein bisschen Kraft und Gefühl wieder. :-(
Naja bin gespannt wie es weitergeht. Ne bevorzugte Klinik aussuchen wird ja nun für mich nicht mehr drin sein.

Liebe Grüße aus dem Krankenhaus
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derRalf82
Geschrieben am: 15 Mai 2022, 08:35


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Hallo,
nun ist Sonntag und seit gestern ist klar, das nur eine OP den Nerv entlasten würde. Irgendwie kommt mir es so vor, als geht es zu langsam voran. Ich meine, man liest ja ständig bei Lähmungserscheinungen muss man schnell handeln, da die Nerven sonst bleibende Schäden haben können. Oder die Lähmung nicht wieder zurückgeht.

Das macht mich nun schon sehr nervös. Da die Lähmung ja schon seit Donnerstag früh besteht… die Fußaußenkante und der kleine Zeh sowie die Ferse sind komplett taub. Der Wadenmuskel ist ohne Funktion. Und morgen, also Montag wird erst über die OP mit dem Neurochirurg gesprochen.

Kann hier wirklich noch was zurück kommen? Also der Neurologe hier sagt ja, der Nerv ist ja schließlich nicht durchtrennt oder so…
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blumi
Geschrieben am: 15 Mai 2022, 11:07


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Hallo,

da brauchst du keine Angst zu haben. Du bist schnell und gut in der Zeit. Bei akut bedrängten Nerven sollte man nicht lange warten, aber nicht lange heißt da nicht Wochen bis Monate.
Meine Quadrizepsparese wurde nach 12 Tagen operiert, vorher war noch das MRT und ein PRT- Versuch, der nichts mehr bewirkte.
Direkt nach der OP war es schön viel besser, und nach ca. 3-4 Monaten könnte ich keinen Unterschied links- rechts mehr feststellen.
Ich wünsche dir für die OP alles Gute.

LG, Elke
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derRalf82
Geschrieben am: 15 Mai 2022, 14:48


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Hallo Elke,

vielen Dank für die Worte. Das hat mich jetzt wirklich erstmal sehr beruhigt. :-)
Jetzt habe ich wenigstens so ungefähr eine Vorstellung was die Dringlichkeit angeht. Vielen Dank :z
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derRalf82
Geschrieben am: 15 Mai 2022, 18:56


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Darf ich fragen wie stark deine Parese ausgeprägt war?
Bei meinem Wadenmuskel ist echt fasst gar keine Power mehr drin.
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blumi
Geschrieben am: 16 Mai 2022, 07:34


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Hi,

Normal Treppen hoch oder runter gehen ging nicht mehr. D.h. ich stieg nurnoch mit rechts und zog links dann nach, runter bin ich mit dem betroffenen Bein vor und habe dann das gute Bein bewegt, da ein Halten der Abwärtsbewegung im betroffenen Oberschenkel nicht mehr ging. Aber das ist jetzt gar kein Problem mehr.

LG, Elke
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derRalf82
Geschrieben am: 16 Mai 2022, 16:41


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Hallo,

so ist es bei mir fast identisch beim Treppensteigen. Eine leichte L5 Symptomatik hat sich jetzt auch noch eingeschlichen. Nun bekomme ich gerade zu hören, dass ich morgen nach Hause soll und am Freitag wieder kommen soll zur Besprechung und OP Termin wäre dann nächste Woche. Ich bin etwas geschockt, aber kann ich die Nervenkomprimierung wirklich noch so lange belassen? Dann wäre ich auch bei 12 Tagen oder länger mit Parese und Tauben Bereichen. Puhh, woher die Geduld nehmen… Ach das wird schon … ???

LG, Ralf

Bearbeitet von derRalf82 am 16 Mai 2022, 16:42
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