Bandscheiben-Forum

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> Steiß verschoben, Schmerzen und Schwindel
AnjaS
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 08:00


Öfter dabei
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Hallo zusammen,
Vor 5 1/2 Wochen wurde ich an der Bandscheibe L4 L5 operiert. Soweit bin ich zufrieden was meine Genesung betrifft. Jedoch fiel mir ca 2 Wochen nach der OP auf, dass ich Schmerzen am Steiß habe, obwohl ich selten saß und wenn dann immer nur kurz. Auch ist mir seitdem schwindelig egal ob ich sitze, stehe, gehe, liege. Ich habe mal getastet und festgestellt, dass das Steißbein nach rechts verschoben zu dein scheint. Kann das von der OP kommen, zb falsche Lagerung? Ich habe einen Termin beim Orthopäden gemacht, aber das dauert noch 4,5 Wochen bis der stattfindet.
Hatte jemand schon ähnliche Probleme und kann mir aus seinen Erfahrungen berichten? Könnte der Schwindel daher kommen?
Ich war schon ein paar mal über Jahre verteilt bei einem Dorntherapeuten in Behandlung wegen meiner Skoliose. Mit ihm war ich immer ganz zufrieden. Wäre das eine Option? Einfach den Steiß in die richtige Position bringen und die Probleme sind gelöst, oder besser nicht wegen der OP?
Oder nochmal beim Neurochirurgen vorsprechen?

Danke und liebe Grüße,
Anja
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blumi
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 08:27


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Hallo Anja,

ich kann mir gut vorstellen, dass nicht so sehr durch die Lagerung (eventuell auch mit) , sondern vor allem durch die Schonhaltung nach der OP sich eine solche Fehlhaltung/Fehlstellung ergeben kann, insbesondere, da du ja sowieso eine Skoliose hast. Klar kann auch der Schwindel daher kommen, denn das wirkt sich auch auf die gesamte Wirbelsäule aus.
Ausschließen solltest du trotzdem, dass es sich nicht um eine Verschiebung sondern durch eine Shwellung durch ein Hämatom oder z.B. durch eine Liquorfistel handelt. Beides könnte nämlich auch Schwindel verursachen, ersteres durch den Blutverlusst und zweites durch ein Liquorverlusstsyndrom.

Also mein Vorschlag wäre: Erst zu Neurochirurg und die beiden Sachen ausschließen, wenn von der Seite alles in Ordnung ist und du Vertrauen in deinen Dorntherapeuten hast, kann er sich dann an die Arbeit machen. Vielleicht solltest du ihn vorher Kontaktieren und Fragen, ob er postoperativ schon deinen Rücken behandelt.

LG, Elke
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Nanu
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 11:52


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Hallo Anja,

dass die Op daran direkt schuld ist denke ich nicht. Würde jetzt eher auf Schonhaltung und Verspannungen als Ursache tippen.
Schwindel kann viele Ursachen haben. Aber klar, wenn da was verschoben ist, macht sich das meist im ganzen Körper bemerkbar. Allerdings würde ich auch empfehlen erst andere Sachen über den Neurochirurgen auszuschließen.

Wenn sonst alles in Ordnung ist kann man das Steißbein wieder gerade rücken.
So kurz nach einer Op sollte das aber vorsichtig geschehen. Je nach Methode hätte ich da minimale Bedenken. Zum Dorntherapeuten kannst bestimmt gehen, sofern er sich da schon wieder dran traut. Ob und wie er das Problem angeht kann ich allerdings nicht einschätzen, damit hab ich bislang noch keine Erfahrungen gesammelt. Bei mir waren meist Ärzte für Manuelle Medizin oder Osteopathen die Problemlöser. Physiotherapeuten können das eigentlich auch, aber erfahrungsgemäß trauen die sich da selten bis nie dran, weil sie eigentlich nicht in Körperöffnungen therapieren dürfen, so zumindest die Aussage, die ich schon öfter gehört habe. Ich denke der Grund ist eher, dass es einfach keiner gern macht, weils eben für beide Seiten schöneres gibt.

Bei mir war so ne Verschiebung nach der Op nur noch einmal der Fall, damals auch recht kurz danach und seit dem zwickt es zwar immer mal wieder aber zumindest nicht mehr so, dass es Reponiert werden musste. Vorher hatte ich das 3-4 mal Jährlich.

Viele Grüße
Nanu
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AnjaS
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 14:06


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Danke euch beiden für eure Einschätzung.
@Elke: Wenn ich Liquor verlieren würde, müsste ich aber im Stehen und Sitzen Kopfschmerzen haben, die im Liegen wieder weggehen. Und müsste so eine Fistel nicht direkt am Ort der OP entstehen, also zwischen dem 4. Und 5. Lendenwirbel. Und als ich das erste Mal vor 2 Wochen tastete, ging ich die LWS entlang bis zur Poritze und stellte dann fest, dass der Steiß nicht in der Mitte sondern rechts endet. Ich dachte mir aber, es wird schon wieder, nicht viel sitzen und abwarten. Wenn es eine Schwellung wegen einer Fistel wäre, würde ich doch nicht den Knochen spüren, oder? Ist eine Fistel nicht beweglich und weicher als ein Knochen?
@Nanu: du hattest also auch schon eine Verschiebung des Steißes?
Wie, das wird von innen gemacht? Ich dachte er drückt von außen durch die Unterwäsche?

Mir ist natürlich auch klar, dass sowas so kurz nach der OP nicht unbedenklich ist, aber andererseits, wenn man es so lässt, hat das ja auch Folgen auf den Rest der Wirbelsäule und auch auf den Heilungsverlauf des OP Gebietes. Mein ursprünglicher Plan war Termin beim Orthopäden, der auch als Osteopath tätig ist, in der Hoffnung, dass er vorher eine Röntgenaufnahme macht. Aber da der Termin erst am 6.5. ist, und mir der Schwindel gehörig aufs Gemüt schlägt, dachte ich an den Dorntherapeuten.

Ok, dann versuche ich doch erstmal vorher noch den Termin beim NC zu bekommen und hoffe, dass er nicht wieder sagt, dass das nicht seine Baustelle ist (das sagte er nämlich, als ich ihn auf die Taubheitsgefühle in beiden Beinen ansprach. Da könne er nix machen). Andererseits sagte er, ich solle mich wieder vorstellen, falls Probleme auftreten..

Danke schonmal und liebe Grüße,
Anja
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Nanu
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 17:16


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Hallo Anja,

ja tatsächlich hatte ich das schon ziemlich oft, bin generell recht beweglich und hab ein Hobby was das unter ungünstigen Bedingungen schon mal Auslösen kann :rolleyes: .

Ja, man kann das durchaus versuchen von außen zu beeinflussen, meiner Erfahrung nach eher unter der Unterwäsche, weil das sonst zu rutschig und ungezielt ist. Das hatte allerdings, auch nach mehreren Versuchen, so gar keinen Erfolg, was wohl durchaus oft so ist.
Spätestens dann wird die nicht ganz jugendfreie Variante gewählt, manche machen es aber auch direkt so. Ich hoffe es schimpft jetzt keiner, wenn ich das ausführlich schreibe???- am besten und einfachsten geht das vom Darm aus. Bekommst halt nen Finger in Po und dann wird von da im prinzip einmal dran gezogen und von Aussen der übergang von Kreuz und Steißbein ein bisschen festgehalten damit es dann hinterher wirklich wieder richtig sitzt. Hört sich jetzt vermutlich gruseliger fieser an, wie es wirklich ist. Ja, es ist unangenhm und kann tatsächlich, auch wenn das sehr vorsichtig gemacht wird, mal kurz weh tun. Falls denn das Steißbein schuld ist lohnt es sich dennoch :hair .

Das mit den Beinen verstehe ich nicht ganz. Warum sollte das nicht die Baustelle des NCs sein? Klar gibts noch andere Krankheiten die sowas auslösen können, aber so grundsätzlich ist die Wirbelsäule als Ursache ja durchaus wahrscheinlich... Stell dich da ruhig noch mal vor.
Meiner Erfahrung nach kann so ne Steißbeinproblematik das durchaus verstärken. Schwindel hatte ich davon bislang jedoch nie. Alllerdings nen Stechenden Schmerz im Steißbeinbereich der sich durch verschiedene Kopfpositionen auslösen lässt.

Klar, Schwindel, gerade wenn er selbst im Liegen auftritt ist echt blöd. Da wäre eine frühere Lösung des Problems wirklich schön.

Liebe Grüße
Nanu
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AnjaS
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 18:01


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Hallo
und Danke, Nanu, für deine ausführliche Beschreibung :D deswegen habe ich die Frage hier im Forum ja gestellt, dass ich darüber alles erfahre, was wichtig ist. Damit ist der Dorntherapeut dann allerdings raus. Ich denke nicht, dass er "von innen" arbeitet. Eigentlich klingt es ja ganz simple, so wie du es beschreibst. Aber es tut bestimmt höllisch weh. Es tut ja so schon weh, wenn ich nur kurz sitze oder dran komme. Was für eine total blöde Situation :nein
Also, ja mein Weg wird über den NC führen. Und wenn er sich wieder blöd stellt, habe ich es zumindest versucht, bzw kann ihm vielleicht eine Überweisung zur Radiologie aus den Rippen leiern. Und wenn alles nicht hilft, versuche ich früher an einen Termin beim Orthopäden zu kommen.
Darf ich fragen welcher Arzt diese Korrektur bei dir durchgeführt hat? Orthopäde, Proktologe, Osteopath?
Menno, kann es nicht vielleicht von selbst wieder in die richtige Position kommen? Wenn man die Faszien, Muskeln und Gewebe drum herum lockert, löst?

LG,
Anja
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AnjaS
Geschrieben am: 05 Apr 2022, 18:06


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Achso, und wegen des Schwindels, der tatsächlich viele Ursachen haben kann, habe ich für Freitag schonmal einen Termin beim HNO ausgemacht. Irgendwo muss man ja anfangen. Wenn da dann alles ok ist, will ich das noch orthopädisch und kardiologisch abklären lassen. Zum Schluss dann noch neurologisch. Aber ich hoffe, dass es schnell eine logische Erklärung gibt. Das Schlimme ist, dass ich mich fast schon dran gewöhne. Nicht dass daraus dann ein chronischer Schwindel entsteht.

LG,
Anja
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Nanu
Geschrieben am: 06 Apr 2022, 11:24


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Hallo Anja,

ob sich das von selbst wieder gerade rückt kann ich nicht sicher sagen.
Bei mir war es bislang nie der Fall, oder zumindest ab einem gewissen Grad der verschiebung nicht mehr. Klar kann man da von außen auch das Gewebe drum herum lockern. Das wurde bei mir auch erst versucht, das war damals ne Physiotherapeutin, die auch ne Osteopathieausbildung hatte. Mir hat es leider gar nichts gebracht, abgesehen davon, dass es echt unangenehm war. Die ersten 3 mal, jetzt wirds echt dubios, hat das der Tierheilpraktiker meines vertrauens eingerenkt :roll . Das war für ihn so völlig offensichtlich, und Berührungsängste haben die meistens gar nicht. Der Ortho hatte das anfangs völlig übersehen aufgrund der anderen Befunde. Nach dem ich ihn mal direkter drauf angesprochen hatte wurde das auch mal von ihm wieder gerade gerichtet. Danach noch einige Male von nem ärztlichen Osteopathen, da ich dort eh regelmäßig in Behandlung war und sich der Aufwand zum Ortho zu gehen nicht gelohnt hätte.

Über die Schmerzen dabei würd ich mir keine Gedanken machen, das ist vergleichbar mit Sitzen oder selber von außen dagegen drücken. Nur mit dem Unterschied, dass der Schmerz zumindest bei mir immer direkt verschwindet sobald es wieder gerade ist. Das geht wirklich ganz schnell, würde sagen maximal 30 Sekunden und danach bist das Problem (erst mal) los. Das find ich deutlich angenehmer wie mich ewig damit rumzuquälen. Einiges, wie z.B. Schmerzmittel(ausgenommen Spritzen in die Region) und Sitzringen helfen zumindest bei mir immer kaum bis gar nicht. Solltest dann nur vor lauter Freude nicht direkt nen ausgedehnten Sitzmarathon starten sondern dem Körper noch ein bisschen Zeit geben.

NC und HNO klingt schon mal nach nem guten Plan.

Liebe Grüße
Nanu
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AnjaS
Geschrieben am: 06 Apr 2022, 13:05


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Hallo Nanu,
Danke für deine ausführliche Antwort :-)
Einen Tierheilpraktiker suche ich mir jetzt allerdings nicht :roll

Ich habe gegoogelt und einen Arzt in meiner Nähe gefunden, der sich auf sowas spezialisiert hat. Auf deren Website steht sogar, dass Patienten von weiter her extra den Weg auf sich nehmen, weil sie meist eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben, da sich nur wenige Ärzte dem Thema verantwortlich fühlen. Dieser Arzt ist Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Fachgebieten Innere Medizin, Chirotherapie, manuelle Medizin, osteopathische Medizin und Triggerpunkttherapie. Es ist auch alles genau beschrieben wie es sich um das Steißbein verhält mit Muskeln, Faszien, Bändern usw. Und dass meistens nicht das Steißbein selbst das Problem ist.
Ich denke er kennt sich aus. Habe für nächste Woche Donnerstag einen Termin :klatscht ich bin so happy.

Liebe Grüße,
Anja
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