Bandscheiben-Forum

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> BSV L5/S1 in Besserung, Erfahrungen zur Regeration und Fortgang
Oliver15
Geschrieben am: 30 Jun 2021, 07:54


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Hallo zusammen,

es ist immer wieder nett sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, da in meinem Freundes- und Familienkreis alle bisher verschont geblieben sind. Dafür Danke an euch :D

Meinen Fall hatte ich schon einmal beschrieben. Kurze Zusammenfassung:

BSV L5/S1 mit Sensibilitätsstörungen im rechten Bein (vor allem äußerer Fuß und Zehen sowie äußere Wade). Ich bin bei einem sehr guten Chiropraktor in Behandlung und hatte bisher kein MRT o.Ä., da mein Fall nicht schlimm genug zu sein scheint. Morgens nehme ich eine Celebrex 200 (vorher Diclo 50), einen Magenschoner und eine Keltican Forte (bisschen alternativ, aber was tut man nicht alles :laugh )
Zuhause mache ich täglich ca. 20 Minuten Übungen, um die Tiefenmuskulatur aufzubauen (habe da wohl ein ziemliches Defizit) und versuche meine Arbeitszeit möglichst abwechslungsreich durch Sitzen auf dem Stuhl, Sitzen auf dem Pezziball und Stehen zu gestalten.

Insgesamt geht es mir deutlich besser. Die Sensibilitätsstörung nimmt ab und ich kann wieder länger sitzen und stehen. Mein Chiropraktor ist auch sehr zufrieden, sodass auch der Abstand zwischen den Terminen immer länger wird (anfangs wöchentlich) und jetzt eigentlich nur noch der Kontrolle dient.

Nun habe ich nach wie vor nach längerem Stehen oder Sitzen speziell in der Kniekehle ein unangenehmes Ziehen, welches an Intensitöt zunimmt, wenn ich nicht die Position wechsle. Teilweise muss ich auch komplett lang hinlegen.
Dazu kommt noch eine "steife Hüfte". Würde behaupten geht in Richtung ISG Blockade. Gerade nach dem Sitzen brauche ich einige Zeit um "normal" Gehen zu können. Im Verlauf des Tages nimmt diese Zeit zu. Auch die Schmerzen nehmen in diesem Bereich zu. Teilweise muss ich mich einfach auch mal hinlegen, um alles wieder zu entspannen. Besonders störend ist es beim Schlafen. Meine Nächte enden regelmäßig um 4 Uhr morgens, weil durch das Ziehen und Drücken in der Hüfte aufwache und nicht mehr einschlafen kann.

Meint ihr das die Knieschmerzen Nervenschmerzen sind, weil ich ja auch die Sensibilitätstörung hatte, welche immer weiter zurück geht und was ist das mit der Hüfte?
Kann hier jemand Erfahrungen teilen?

Liebe Grüße

Oliver

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blumi
Geschrieben am: 30 Jun 2021, 10:02


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Hallo Oliver,

Kannst du die Schmerzen provozieren, wenn du auf dem Rücken liegend das betroffene Bein 90 ° anhebst? Dann ist es eher der Ischiasnerv, der betroffen ist, der über den Po , seitlichen Oberschenkel, Kniekehle, Wade bis zu den Zehen innerviert.r

ISG- Blockaden strahlen in der Regel nicht bis Knie/ Unterschenkel. Allerdings kann man natürlich auch beides haben.

Wie sieht es mit deiner Schlafposition aus? Wenn meine LWS akut war gingen eigentlich immer nur zwei Positionen:
Entweder Stufenbettlagerung, wofür du entweder einen Würfel unter die Beine legst oder zwei Sofakissen, oder auf der Seite mit einem Kissen zwischen den Beinen, um nicht die Wirbelsäule zu verdrehen. Im ganz akuten Zustand ging nur ersteres.

LG, Elke
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mdt003
Geschrieben am: 30 Jun 2021, 10:16


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Hallo Oliver,

Super, wenn es dir schon deutlicher besser geht!
Was hast du an Sensi-Störungen? Kribbeln usw. wahrscheinlich auch? Dann finde ich es komisch, dass kein MRT veranlasst wurde. Wer hat das denn mit welcher Begründung gesagt? Falls es nicht besser oder wieder schlimmer wird, würde ich da drauf bestehen oder mir einen Arzt suchen, der dir eine Überweisung schreibt.

Bei mir war die Kniekehle mitbetroffen, sogar ziemlich, und nachdem du ja auch Beschwerden bis in die Zehen hast, würde ich nicht ausschließen, dass das Nervenschmerzen sind.
Wie Elke schon geschrieben hast, kannst du auch selbst versuchen, das auszutesten.

Bleib an deinen Übungen dran und wäre natürlich super, wenn es so wieder gut wird.

Liebe Grüße
Jessi
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Oliver15
Geschrieben am: 30 Jun 2021, 10:44


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Hallo und vielen Dank für eure Antworten,

@blumi: Meinst du 90 Grad ausgestreckt oder gebeugt? Gebeugt kein Problem und ausgestreckt bin ich so bei 60 Grad, aber das ist auf der gesunden Seite auch der Fall. Aber es sind dann Dehnungsschmerzen.
Schlafen geht in der Rückenlage ganz gut, auch wenn es zwischendurch zieht. Meist wache ich dann aber in der Nacht auf und kann dann nicht mehr einschlafen. Seitenlage ohne Hilfsmittel geht nicht.
Von der Variante mit dem Kissen zwischen den Beinen habe ich schon öfter gelesen und versuche das auf jeden Fall mal.

@mdt003: An Sensibilitätstörungen waren es eine leichte Taubheit, welche mittlerweile besser und nur noch leicht vorhanden ist. Ich hatte Probleme mich auf die Zehenspitzen zu stellen, aber auch das klappt wieder halbwegs gut. Ansonsten erheblichen Kraftverlust im Bein. Die Kraft kommt aber auch wieder.
Zum MRT muss ich die Schuld ein bisschen auf mich nehmen, weil ich die Lage anfangs komplett unterschätzt hatte und dachte "ich bin jung, das ist schon nicht schlimm und geht wieder vorbei". Das ist einfach meine positive, teilweise naive Mentalität. War dann erst nach 2 Monaten beim Hausarzt und da waren meine Symptome schon wie hier beschrieben.

Die Schmerzen und das Ziehen in der Kniekehle sind ok und erträglich, aber die Bewegungseinschränkung in der Hüfte zerrt schon an den Nerven.

Liebe Grüße
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Oliver15
Geschrieben am: 08 Jul 2021, 12:54


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Hallo,

mal eine Rückmeldung von mir.

Meine Schmerzen speziell in der Hüfte und in der Kniekehle wurden Anfang Juni langsam besser. Seit letztem Sonntag komme ich ohne Schmerzmittel durch den Tag (ging mir auch zu stark auf den Magen). Vorgestern war ich dann beim Orthopäden, um mir eine Zweitmeinung einzuholen und siehe da, dieser schickte mich direkt zum MRT Termin ist nächste Woche) und verordnete Manuelle Therapie.
Darüber hinaus diagnostizierte er eine starke Hamstringverkürzung, also eine Verkürzung der hinteren Oberschenkelmuskeln.
Da ich erst in 2 Wochen zur MT gehen kann, habe ich mit Übungen zur Dehnung der Hamstrings begonnen und tatsächlich zeigten sich sofort Ergebnisse und Besserungen.

Ich mache also aktuell diverse Übungen zur Stärkung der Tiefenmuskulatur und wechsle meine sitzende Tätigkeit durch stehen oder kurze Bewegungsimpulse ab.
Zusätzlich dehne ich mich ausgiebig, vor allem im o.g. Bereich durch z.B. den herabschauenden Hund (auch wenn es eher nach einem sehr alten Hund aussieht :P).

Nächste Woche möchte ich wieder mit dem langsamen Muskelaufbau starten und hoffe dann durch langfristige Ziele beschwerdefrei zu werden und zu bleiben.
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Lifeislife
Geschrieben am: 08 Jul 2021, 15:54


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Hi, ich hatte ähnliche Probleme und ebenfalls verkürzte Muskulatur. Steifes Becken, ISG Blockade, Schmerz um das Knie herum kommt mir auch alles bekannt vor. Ich dachte daher auch, dass ich nur Dehnungsschmerzen durch die verkürzten Muskeln hatte. Tatsächlich wurde es immer schlimmer und ich konnte irgendwann das Bein beim gehen nicht mehr strecken sondern nur mit leicht angewinkelten Knien gehen.

Behalte das auf jeden Fall im Auge! Die Schmerzen lassen sich sehr leicht verwechseln wenn man keine Erfahrung mit Nervenschmerzen hat. Ich dachte auch bin ja jung und sportlich. Muss mich nur ein bisschen dehnen. Anfangs hat das auch geklappt irgendwann nicht mehr.
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Oliver15
Geschrieben am: 05 Nov 2021, 14:07


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Hallo zusammen,

nun ist es schon November und ich habe mich lange nicht mehr gemeldet. Warum auch? Mir gehts gut, die Schmerzen sind weg.
Aber genaue solche Storys fehlen hier m.E. im Forum. Geschichten von Menschen, den es wieder besser geht.

Mein Opa hat es immer gesagt: "Gut Ding will Weile haben".
Getreu dem Motto habe ich die letzten Monate fleißig Übungen gemacht, meinen Rücken sowie die Tiefenmuskulatur gestärkt. Ich habe mein Auto abgeschafft und erledige nahezu alles per Fahrrad und bin generell auch aktiver geworden.
Zusätzlich habe ich mir Zeit für mich genommen und meinem Körper die Zeit gegeben, sich selbstständig zu regenerieren.

Mittlerweile bin ich nahezu schmerzfrei. Manchmal kommt es vor, dass ich zu viel will und dann bremst mich mein Körper schnell wieder aus. Aber nur wenn man seine Grenzen austestet kommt man weiter. Heißt natürlich nicht, dass man sich dauerhaft am Limit bewegen sollte.

Ich gebe euch den Rat: Nehmt euch Zeit. Ein Körper ist keine Maschine. Erzwingt die Heilung nicht.

Und ganz ehrlich, Rückschmerzen ab und an gehören einfach dazu. Gerade wenn man viel bewegt und räumt.

Hier noch ein paar praktische Tipps für den Alltag:

1. Ich mache viele Plank-Übungen in verschiedenen Variationen. Wer es besonders anspruchsvoll mag, kann gerne auch einen Gymnastikball dazunehmen, um mehr Instabilität während der Übungen zu erzeugen.
2. Wechselt regelmäßig die Position, vor allem während der Arbeit. Besorgt euch einen ergonomischen Schreibtisch und arbeitet auch mal im stehen.
3. Nutzt das Fahrrad. Gerade die Position war während meiner akuten Phase sehr entspannend und wenig schmerzhaft.
4. Dehnt euch. Gerade Yogaübungen sind ideal, um die Bände zu dehnen und den Rücken zu entspannen.
5. Geht an eure Grenzen, aber übertreibt es nicht und vor allem hört auf euren Körper. Es darf mal ziehen und ein bisschen wehtun, aber echten Schmerz solltet ihr ernst nehmen.



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