Bandscheibenvorfall mit Anfang 20

[lele10]

Hey Ihr :;
Ich bin gerade mal 23 und habe schon eine Op hinter mir, die Anfang Januar 2021 war.
Es gab leider Komplikationen, deswegen konnte ich lange Zeit nicht laufen. Musste meinen Job aufgeben (körperlich anstrengend), fiel in eine Depression und habe bis heute Schmerzen. Die linke Seite wurde operiert, seit 2 Wochen fängt die rechte Seite an. Ich gehe mal davon aus, das es der gleiche Lendenwirbel ist, denn der Schmerz ist genau dort, nur auf der anderen Seite. Mein Arzt meinte, ich solle mir keine Sorgen machen. Seit vorgestern ist es wieder so schlimm, dass ich am überlegen bin wieder ins Krankenhaus zu fahren. Ich spüre mein rechtes Bein nicht mehr und sitzen geht auch nicht mehr.
Ich bin einfach so sauer.. Ich habe alles gemacht das letzte halbe Jahr. Physiotherapie, leichten Sport, Rückengymnastik, nichts gehoben, fast nicht gebückt, viel spazieren gegangen.. Ich verstehe das einfach nicht, wie kann man so jung einen zweiten BSV bekommen? Und was soll man nicht noch alles tun, damit es besser wird.. ? Der erste ist eventuell noch auf meinen alten Job zurückzuführen, aber selbst dann müsste ja jeder im Einzelhandel Bandscheibenprobleme haben. Ich bin so aufgeschmissen.. Ich fühle mich wie eine alte Oma (sorry wenn ich das so sage), die nichts mehr kann.. Hab auch so Angst, dass ich wieder operiert werden muss, weil man ja auch nach Wochen sich nicht so gut fühlt :traurig2

[mdt003]

Hallo Lele,

Erstmal herzlich willkommen im Forum :;
Das ist natürlich bitter. Aber Kopf hoch! Es wird wieder aufwärts gehen.
Was du als Bandi unbedingt brauchst, sind gute Ärzte. Und zwar einen guten Hausarzt, der dich ernst nimmt, und die die Sachen aufschreibt, die du brauchst. Welcher Arzt hat denn gemeint, du müsstest dir keine Sorgen machen? Und zweitens bräuchtest du einen guten Neurochirurgen, denn die können die MRT-Bilder lesen und wissen, was zu tun ist.
Weißt du zufällig, welche Bandscheibe bei dir operiert wurde? Sonst könntest du mal in deinem OP-Bericht nachschauen.
Ist dein Bein jetzt komplett taub? Hast du auch den Eindruck, dass das Bein schwächer ist oder dass du nicht mehr so gut auf die Zehenspitzen oder auf die Hacken kommst? Wenn das der Fall ist, solltest du wirklich lieber heute noch in die Ambulanz fahren. Wenn dir die Kraft noch gleich vorkommt, würde ich spätestens am Montag zum Hausarzt gehen und mir eine Überweisung für die Ambulanz holen oder direkt hinfahren. Die können gleich eine Bildgebung veranlassen und die Nerven überprüfen.

Und grundsätzlich gilt: schau, dass du wirklich regelmäßig die Übungen von der Physio machst und eine gute Wirbelsäulenmuskulatur aufbaust. Und wenn die Arbeit im Einzelhandel wirklich zu sehr auf deinen Rücken geht, wäre eine Umschulung bestimmt gut. Schau, dass du zeitnah in kompetente Hände kommst, die dich ernstnehmen.
Liebe Grüße
Jessi

[blumi]

hi Jele 10, willkommen!

Ich schließe mich Jessi an, insbesondere an dem Punkt, dass ich denke, du brauchst dringend kompetente Ärzte, die dich ernst nehmen, und zwar sowohl Hausarzt als auch Facharzt (Neurochirurg, Orthopäde, Schmerztherapeut etc.). Denn einiges, was zwischen deinen zeilen zu lesen ist, klingt so, als ob dir eine menge Unterstützung fehlt.

Das beginnt bei:

Zitat

Es gab leider Komplikationen, deswegen konnte ich lange Zeit nicht laufen. Musste meinen Job aufgeben

Deine OP war Anfang Januar, es gab Komplikationen, du hast immer noch Schmerzen. Wieso bist du dann nicht weiterhin krank geschrieben, die OP ist noch nicht so lange her, da geht das doch? Hattest du eine Reha? Hattest du eine Wiedereingliederung (ab 6 Wochen krank hast du ein anrecht darauf)? Du hast doch hoffentlich nicht selbst gekündigt? Wie sieht es mit einer Umschulung aus?

Ein guter Hausarzt kümmert sich um solche Dinge und lässt dich da nicht hängen.

Zitat

Mein Arzt meinte, ich solle mir keine Sorgen machen

ist ungefähr von diesem Niveau. Dein Arzt muss abklären, ob es notwendigige Maßnahmen gibt, die getan werden mpssen, in deinem Fall eine neue Bildgebung, Überweisung zu einem Neurochirurgen/Wirbelsäulenzentrum.

Zitat

Ich spüre mein rechtes Bein nicht mehr

Spätestens Montag zum Arzt. Solltest du Probleme beim Wasserlassen bekommen noch heute. Wie sieht es mit der Kraft aus? Hackenstand/ Zehenstand, geht das?

Und Schlussendlich

Zitat

Ich habe alles gemacht das letzte halbe Jahr.

wird gerne suggeriert, dass man selbst Schuld ist und nur genug tun muss, dann passieren solche Dinge nicht. So funktioniert das leider nicht. Du kannst und musst dich vermutlich dein Leben lang Rückengerecht verhalten, trotzdem wird es immer mal wieder zu problemen kommen, denn wenn so früh bei dir schon ein BSV vorliegt, spricht das für grundsätzliche Probleme an deinem Rücken (Bindegewebsschwäche, Skoliose, Überbeweglichkeit, Anlagestörungen, Wirbelgleiten etc) . Du wirst deine Tiefenmuskulatur stählen müssen, und das wird dich vermutlich ein leben lang begleiten.

LG, Elke

[Nanu]

Hallo lele,

ich schließe mich Jessi und Elke an, was die Ärzte betrifft. Und wenn ich das so lese, hab ich leider das Gefühl, dass du nicht unbedingt in den allerbesten Händen bist. Leider muss man oft länger suchen, gerade wenn man so jung ist :hair.

Zitat

Mein Arzt meinte, ich solle mir keine Sorgen machen.

Wer sagt denn sowas? Der Wirbelsäulenchirurg? Bitte geh Montag zum Arzt auch wenn es dir vielleicht schwer fällt, nach dem man solche Dinge zu hören bekommen hat.

Und wieso hast Du deinen Job so kurz nach der Op aufgegeben? Bzw wieso warst Du überhaupt wieder Arbeiten, wenn es dir so schlecht geht? Januar ist doch noch gar nicht lange her, da ist ne weitere Krankschreibung kein Problem.

Wenn dein Job zu sehr auf den Rücken geht, sollte an eine Umschulung gedacht werden. In dem Alter und mit der Problematik wird die bestimmt sehr schnell genehmigt. An sich sollte man sich das aber in aller Ruhe überlegen, und entscheiden.

Vermutlich ist es schlicht Veranlagung oder ein Fehlstellung etc, an der man ursächlich oft nicht viel ändern kann. Dich darüber zu ärgern bringt leider wenig. Lass dir ja nicht einreden, dass Du selber schuld bist. Ganz bestimmt nicht.

Mit den Physioübungen muss ich ehrlich sagen, finde ich es oft schwierig. Teilweise bekommt man Dinge gezeigt, die noch zu viel für den Körper sind und evtl die Problematik noch verstärken. Das heißt jetzt nicht dass man gar nix tun soll, aber man sehr behutsam rausfinden muss, was einem gut tut, und den Rest lieber lassen. Auch wenn es einem selbst vielleicht schwer fällt, sich einzugestehen, dass man körperlich aktuell ne alte Oma ist :troest.

Alleine bist Du damit nicht. Ich bin mittlerweile 25, hatte den ersten Bsv mit 16, erste mini Op mit 18 und letztes Jahr dann zum 2. mal operiert. Seit dem war ich nicht mehr arbeiten (Wiedereingliederung abgebrochen) sondern nur noch zur Gesellenprüfung. Hab daher auch so einiges durch und kann gut verstehen wie Du dich fühlst. Falls Du wen zum austauschen brauchst, kannst mir gerne eine Pn schreiben.

Liebe Grüße und gute Besserung
Nanu

[lele10]

Ich danke euch erstmal für die ganzen Antworten :D !
leider sitze ich hier weinend, weil ich nicht mehr weiter weiß..
Ich habe im Einzelhandel gearbeitet und war dann auch bis Mitte März krankgeschrieben. Habe aber danach direkt gekündigt. Da mir einfach das Geld fehlt, habe ich Mitte März einen Putzjob angefangen. In meinem Kopf ist leider eingebrannt (habe ich von meinen Eltern), dass ich einen Job haben muss und niemals arbeitslos sein darf. Ich fange ab Oktober ein Studium an.
Nun ja .. bis heute mache ich den, bin aber schon des Öfteren krankgeschrieben gewesen, weil es einfach manchmal nicht mehr ging.
Ich hasse mich selber dafür, dass ich so bin. Meine größte Angst ist, kein Geld zu haben, da meine Eltern mich auch nicht unterstützen.

Mein Bein ist komplett taub, Schmerzmittel helfen mir auch nicht mehr. Hacke und spitze geht noch. Das probiere ich immer wieder.

Ich war schon bei etlichen Orthopäden..
Ich hab das Gefühl niemand nimmt mich ernst. Weil ich eben noch zu jung bin, sagen die „ja machen sie sich keine Sorgen, das geht schon wieder weg. „
Ich fühle mich so aufgeschmissen.
Meine Reha ist genehmigt, wäre aber erst nächstes Jahr im Februar.

Was macht denn der Wirbelsäulenchirurg? Bei mir wurde noch nie nachgeschaut was überhaupt die Ursache ist.. ich wusste, dass ich schon immer Probleme mit dem Rücken hatte. Ein Ortophöde meinte mal, das meine Wirbelsäule schief sei. Hat aber nichts weiter dazu gesagt und er meinte es sei normal. Ich habe seit corona 10 kg zugenommen, dachte es liegt daran. Obwohl ich mich nicht übergewichtig finde, meinte mein Arzt ich solle doch mal abnehmen. Bin 168 groß und wiege 77 kg. Wie gesagt vor dem bsv noch 67kg. Physio mache ich bis heute und Übungen jeden Tag bei mir zuhause.

[blumi]

Hallo,

In Wirbelsäulenzentrum findest du Spezialisten, die sich nur mit Wirbelsäulenproblematiken beschäftigen, und daher deine Ausfälle, Schmerzen und Bildgebung kompetent zusammenbringen können und daher die richtige Therapie ableiten. Das muss nicht unbedingt operativ sein, kann z.B. auch in lokaler Schmerztherapie wie z.B. PRTs oder einfach zu einer suffiziente Diagnostik füjhren.

Alternativ ist die Vorstellung bei einem Neurochirurgen immer ein guter und sinnvoller Weg, da auch dort die Problematik gut beurteilt werden kann.

Wenn dein Bein taub ist darf dich ein behandelnder Arzt nicht einfach vertrösten, da muss etwas passieren. Ich würde mich an deiner Stelle akut bei einem Neurochirurgen oder in einem Wirbelsäulenzentrum vorstellen, gar nicht anrufen und Termin machen, sondern hingehen, sagen dass dein Bein taub ist und du eine Behnadlung/ Diagnostik/ Abklärung brauchst.

LG, Elke