Bandscheiben-Forum

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> Implantateinbruch nach knapp 4 Monaten, starke Schmerzen
Claudi1107
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 08:28


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Hallo,
bin im Internet auf diese Forum gestoßen. Bin gerade ziemlich verzweifelt. Erzähle mal kurz was zu meiner LWS Geschichte.

2019 habe ich mir durch einen Sturz einen Bandscheibenvorfall L4/5 zugezogen. Konservative Maßnahmen brachten nix. Es wurde so schlimm das sich eine Fußheberschwäche ausbildete. Es ging dann soweit das ich ständig stolperte und mit dem Fuß hängen blieb.
Hier ließ ich den Bandscheibenvorfall dann im Oktober 2019 operieren. Die OP verlief gut, der Nerv erholte sich ziemlich schnell und ich war beschwerdefrei :klatscht

Im April 2020 verstarb mein Mann ganz plötzlich. Ich konnte über eine Woche nicht schlafen. Ich bat meine Hausärztin mir Tavor zu verschreiben. Ich nahm 1 mg und habe fast zwei Tage geschlafen. Nun war ich von dem Tavor so benommen, dass ich zuhause die Treppe runter gestürzt bin.
Ich hatte ziemliche Rücken- und Knieschmerzen (rechtes Knie Arthrose Grad 4) und behandelte diese selbst mit Ibu. Wirklich besser wurden die Schmerzen nicht. Habe dann einen Röntgentermin erhalten - man sah im OP Gebiet einen leicht gerutschten Wirbel. Hier nun wieder Konservativ, mit Spritzen, Infusionen, etc. behandelt. Nun kam auch wieder die Fußheberschwäche zum Vorschein. Diese wurde ziemlich schnell sehr schlecht. Auch bekam ich starke Krämpfe im Fuß und Wadenbereich. Beim Neurologen wurden Untersuchungen und en MRT gemacht. Hier sah man, dass der Wirbel noch weiter gerutscht war und schon fast den Nerv abquetschte. Es wurde mir zur OP geraten.

Dies wollte ich zunächst nicht wahr haben und hatte mir noch zwei weitere Meinungen eingeholt. Mittlerweile war mein linkes Bein gefühllos, kraftlos (wenig Muskulatur) und schmerzte. Die Rückenschmerzen waren gar nicht so groß. Weitere Aufnahmen zeigten das der Wirbel immer weiter gerutscht ist.


So wurde im November 2020 eine dorsale Korrektursponsylodese L4/5 bei Spondylolisthese L4/5 mit konsekutiver Recessusstenose L4/5 links mit Affektion der Nervenwurzel L5 und konsekutiver Glutealinsuffizienz und Fußheberschwäche behoben.

Die OP dauerte zwar sehr lange aber es hatte sich gelohnt. Nach ein paar Tagen spürte ich wie wieder Leben in mein linkes Bein einzog und ich war sehr optimistisch das alles gut wird. Nach knapp 3 Monaten kam ich zur Reha. In der Zeit bis dorthin habe ich alles gemacht was mir empfohlen wurde. Brauchte auch ab Anfang Dezember 20 keine Schmerzmittel mehr. Leider kamen Ende Dezember wieder leichte Schmerzen auf. Röntgenkontrolle ergab das alles i.O. sei. Die Schmerzen nahmen weiter zu und ich nahm wieder Tilidin.
Die Reha trat ich dann mit 300 mg Tilidin/ Tag an - wobei ich nicht schmerzfrei war.
Die erste Woche der Reha konnte ich wegen der Schmerzen nix machen. Die Ärzte dort haben mich dann auf Targin und Paracetamol umgestellt. Die Schmerzen ließen nach und ich konnte mit der Therapie beginnen.
In der Reha wurde mir nun ständig gesagt das meine ganze Muskulatur sehr desolat ist und dies auch der Grund für meine Schmerzen sei. (Zur Info: bin sportlich schon aktiv, seit Jahren mache ich Nordic Walking und habe schon ein paar mal beim Einstein Marathon mitgemacht, weiter habe ich auf einem Fitnesstrampolin trainiert und fahre Rad)
Nun gut ich dachte das die vielleicht Recht haben weil ich ja wegen der OP schon länger nichts mehr gemacht hatte und dies lt. Ärzte auch nicht durfte.

Die Schmerzen ließen einfach nicht nach - ständig habe ich den Ärzten in der Reha gesagt, dass ich glaube das etwas nicht stimmt. Keiner ist darauf eingegangen und die Physios meinten es sei Muskelkater.
Nach vier Wochen Reha bin ich nun letzten Samstag wieder zuhause angekommen und habe in dieser Woche gleich einen Termin bei meinem Operateur erhalten. Die Retardwirkung des Targins hät keine 12 Stunden und die Schmerzen werden immer schlimmer.

Das Resultat war niederschmetternd :traurig2 Implantateinbruch, Schraubenlockerung...erneute Operation. Am Montag habe ich CT Termin und Besprechung wie es weiter geht. Das Targin soll ich selbständig erhöhen bis ich über die 12 Stunden hinkomme.

Das heißt jetzt, dass ich die ganze Prozedur erneut durchmache. Ich hoffe das mein Arbeitgeber dies mitmacht - die Wiedereingliederung war ab dem 15.03. geplant.

Ich wäre sehr dankbar wenn ihr mir über eure Erfahrungen mit einer Revisionsop berichten könntet. Auch freue ich mich über ein paar aufmunternde Worte und Motivationswünsche :sonne

Kurz noch was über mich... bin 53 Jahre alt, verwitwet, von Beruf bin ich Industriekauffrau und mache aber gerade eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger.

Sag schon mal Danke und sende
ein paar Grüße
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karin59
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 11:46


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Hallo,

Das, was Dir widerfahren ist, wird im allgemein nach Spondys gefürchtet.
Es passiert nicht so oft, aber trotzdem ab und zu.
Sehr oft ist der Patient selbst schuld, sei es durch falsche Behandlung oder nicht korrekte Information.
In der Reha, die im Regelfall nach 1/2 Jahr, frühestens nach 6 Wochen angetreten werden soll, wird zu viel verlangt, weil auch die Rehaeinrichtung wenig Umgang mit Spondys haben. Nach einer Spondy braucht der Körper ausschliesslich Ruhe, damit der Knochen regenerieren kann. Die Schrauben und Stangen+Cage sind " nur " das Gerüst, das die WS stabil hält, bis der Knochen durchwachsen ist. Und das ist ein Vorgang, der mind. 1 Jahr dauert. Es kommt vor, dass der Knochen nicht durchwächst, wenn auch nicht oft.
Und eine Schraubenlockerung lässt Bewegung im zu verblockenden Abschnitt zu. Das führt zu einer erneuten Instabilität. Und eine Schraubenlockerung tritt ein, wenn dem OP-Gebiet zuviel an Bewegung zugemutet wird. Nach so einer OP sind Beugungen und Drehungen der WS tabu.
Muskelaufbau ist gut, aber im Moment kontraproduktiv. Nur minimale Bewegungsübungen, Dehnungen zum Aufbau der tiefen, kleinen Muskelstruktur sind erlaubt.
Geduld ist eine der wichtigsten Eigenschaften nach derartigen Eingriffen.
Es bringt in dem Fall nix, dem Körper viel abzuverlangen.
Auch diese minimalen Übungen bringen Dich sehr zum Schwitzen.
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murmel
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 13:15


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Hallöchen Claudi1107 :;


Zitat

Fitnesstrampolin trainiert. Das Resultat war niederschmetternd  Implantateinbruch, Schraubenlockerung..

Ich hoffe das du nicht mehr Trampolin machst! Wie bist du den darauf gekommen Trampolin zuspringen.
Einige Sportarten sind für uns Bandis tabu, ich würde sagen da gehört auch das Trampolinspringen.
Ich hoffe man hat bei der Reha dir gezeigt was für einen Bandi noch möglich ist!

Leider sind die Bäder geschlossen wo einem die Bewegungen leichter fallen.
Also schön aufpassen.
Hast du einen Grad der Schwerbehinderung? Wen nicht beantrage ihn!

Dann noch eins!
Dokumentation darauf sollte man achten!
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=28431

Mit freundlichen Grüßen murmel :bank

Bearbeitet von murmel am 27 Feb 2021, 13:17
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Juergen73
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 16:28


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Moin Murmel,

Zitat

Ich hoffe das du nicht mehr Trampolin machst! Wie bist du den darauf gekommen Trampolin zuspringen.
Einige Sportarten sind für uns Bandis tabu, ich würde sagen da gehört auch das Trampolinspringen.


wie ernähren sich Bandscheiben? In meiner Reha wurde mir erklärt das diese sich durch Be-und Entlastung ernähren.

Dafür ist ein Trampolin sehr gut geeignet.
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karin59
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 18:26


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Jürgen,
Kleine Berichtigung.
Bei einer Versteifung ist die Bandscheibe durch einen Cage ersetzt worden. Der enthält Knochenmaterial, was zur Verwachsung anregen soll.
Und das duldet keine Bewegung. Das braucht Ruhe.
Ziel einer Versteifung ist die Verschmelzung zweier Wirbelkörper

Das unterscheidet BS- OPs von Versteifungen.
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murmel
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 18:41


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Hallöchen Jürgen :;


Zitat

In meiner Reha wurde mir erklärt das diese sich durch Be-und Entlastung ernähren


Ich glaube aber durch Stauchungen die einer nicht Gesunden mit Verplattung und Verschraubungen nicht die allerbeste Sportart ist die der Wirbelsäule gut tun und zur Lockerung führen kann.
Das beste Beispiel ist Sie !
Noch was zum nachlesen was der Wirbelsäle gut tut.

Rückenschmerzen: Wirbelsäule & Sport | vitanet.de

www.kreuzschmerzen.org/behandlungsmethoden/wirbelsaeule-und-sport.htmbelsäule
Sport: Eine Wohltat für die Wirbelsäule - vigo

Wirbelsäule und Sport. Empfehlungen von Sportarten aus orthopädischer und sportwissenschaftlicher Sicht (aerzteblatt.de)
Sport ja aber den passenden und die Vorbereitung dazu.

Vielleicht meldet sich einer unser Ärzte dazu .

Mit freundlichen Grüßen murmel :bank
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Klausie
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 21:35


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Hey

Also mein Arzt hat mir von Sportarten die stauchen z.b. Squash oder Fussball für ein 3/4 Jahr nach der Op abgeraten.
Danach sollte die verknöcherung so weit fortgeschritten sein, das er da keine Bedenken mehr hatte.

Bei dem Trampolin z.b. wird Claudi ja keinen doppelten Salto geschlagen haben, sondern halt rum gewippt haben, also davon geh ich jetz einfach mal aus.
Vorn daher seh ich da kein Problem, der Einbruch kann genauso gut andere Ursachen haben.

Druck und Zug ist gut für die Bandscheiben, solche Übungen hatte ich zur Reha.

Das ganze gerede bringt Claudi jetz nichts, es ist wie es ist.
Wichtig ist das du nach vorne schaust.

Wie sieht es denn mit deiner Knochendichte allgemein aus?

Mfg
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Claudi1107
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 23:47


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Hallo zusammen,
Dankeschön für eure Antworten.

@ Klausi ... Ja du hast Recht. Bin seit meinem Sturz in April 20 nicht mehr auf dem Trampolin gewesen.

Eigentlich wollte ich nur erzählen, dass ich vor dem Sturz sportlich aktiv war und ich anfangs den Aussagen der Therapeuten in der Reha, bezgl. meiner schlechten Muskulatur keinen Glauben schenken wollte.
Lies mich dann aber auf den Muskelaufbau ein... Denn ich will ja wieder fit werden :rolleyes: ich
Mir wurde es in der Reha so verkauft, dass die Ärzte nur Angst machen und ich auf jeden Fall Gerätetraing, Hanteltrainung, Beckenbodengymnastik und noch einiges mehr machen könnte.
Stehe ja unter Targin und hatte nicht zu dolle Schmerzen.

@Murmel ...in der Reha habe ich einen Antrag auf GdB gestellt, mal sehen was raus kommt. Danke für den Tipp mit der Dokumentation :))

@ Karin 59 ... Habe es schon befürchtet das so was selten vorkommt und mich hat's natürlich erwischt :((
Nun ja, wahrscheinlich bin ich schon selbst mit Schuld daran. Hatte einfach gedacht das mich die Therapien in der Reha schneller wieder fit machen.

Nun werde ich am Montag zum CT gehen und euch auf dem laufenden halten.
Ehrlich gesagt hab ich schon ziemlich Angst vor einer erneuten OP.

Könnt ihr mir denn eine Reha Einrichtung in BaWü empfehlen?

Freue mich wieder was zu hören.

Viele Grüße Claudia
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Claudi1107
Geschrieben am: 27 Feb 2021, 23:58


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@ Klausi ... Eine Konchendichte Messung habe ich noch nicht machen lassen.

Denke das dies im Hinblick auf eine neue OP schon empfehlenswert ist. Spreche meine Ärzte mal darauf an.
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murmel
Geschrieben am: 28 Feb 2021, 00:22


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Hallöchen Claudi 1107
Wo warst du bei der Reha die das veranlasst haben
Ich würde dir eine Reha vorschlagen die einen sehr guten Ruf hat ,ist zwar weit von deinem zu Hause!Aber ich glaube die Reha in Sommerfeld bei Oranienburg wäre was für dich! Schau mal auf diesen Link!

Sana Rehabilitationsklinik Sommerfeld GmbH | Gesundheitsberater Berlin (gesundheitsberater-berlin.de)
Klausie
Hast du dir mal durch gelesen was bei ihr gemacht wurde(Implantateinbruch, Schraubenlockerung) Das bedeutet das die Bandscheibe mit einer Platte zusätzlich verschraubt wurde/war! Claudia sehe ich das so richtig?
Mit freundlichen Grüßen murmel


Bearbeitet von murmel am 28 Feb 2021, 00:39
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