Bandscheiben-Forum

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> BSV L5/S1 Op 02.09. Bein/Fuss Taub
Trolleydolli
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 11:33


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Hallo Liebe Bandis,

Ich war bisher immer nur stille Mitleserin und diese unglaublich tolle Forum hat mir schon vor 4Jahren (BSV op L4/5) sehr weitergeholfen. Nun wende ich mich an euch um eventuell Erfahrungsberichte, Tipps und vielleicht auch etwas Hoffnung zu schöpfen.

Kurz zu mir. Ich bin 34 Jahre, liebe es Sport zu treiben,bin Mama einer 3Jährigen Tochter und Vollzeit Berufstätig. Leide bereits schon seit dem ich 21 bin an Rückenproblemen. 06/2016 wurde ich nach 9Jahren Leidensweg Mikrochirurgisch an L4/5 operiert und rückblickend war das nach wie vor die beste Entscheidung die ich je getroffen habe. Letztendlich nahmen mir die Lähmungserscheinungen die Entscheidung zur Op ab. Diese waren sofort nach Eingriff weg. Ein Tag später im KH bin ich gelaufen als wäre nie was gewesen und ab da an nahm ich auch nie wieder irgendwelche Medikamente wegen Rückenschmerzen. 3Monate nach Op wurde ich schwanger und selbst in der gesamten Schwangerschaft hat der Rücken sich nicht ein einziges Mal gemeldet! Selbst 12km Joggen jeden zweiten Tag und Intervall HIIT Training waren absolut kein Problem!

Bis zum 23.08.2020 😞 War gerade im Kurs und habe dann mit viel Gewich Kreuzheben gemacht. Während der Übung merkte ich schon das irgendwas im Lws schmerzt. Habe trotzdem irgendwie weiter trainiert und die Schmerzen ignoriert. Im Laufe des Tages wurde der Druck immer stärker und ich merkte wie es langsam und zunehmend schmerzhafter wurde. Die Muskeln im Oberschenkel und Wade fingen an zu zucken und am Abend der altbekannte Schmerz im kompletten Bein. Mir war sofort klar woher es kam, da ich diesen Schmerz nur zu gut von damals kannte.

Die Woche darauf ging dann alles relativ schnell. Habe sofort einen Termin bei meinem Neurochirurg und MRT bekommen. Am selben Tag Abends sollte ich mit den Bildern vorbei kommen. Auf den Bildern war dann ganz klar und deutlich ein fetter BSV L5/S1 zu erkennen. Der drückte ganz krâftig gegen die Nervenwurzel. Dieser Verursachte die starken Schmerzen im linken Bein. Die Wade fühlte sich an wie nach einem starken Wadenkrampf der nicht aufhörte. Die Ferse und Fussaussenseite war pelzig und Taub. Auch die 3 kleinen Zehen waren Taub. Fersengang ging mit ach und Krach. Auf Zehen gehen absolut unmöglich! Nachdem dann die üblichen Tests gemacht wurden sagte mir mein Arzt es sei eine klare Op Indication. Mir war das von vorne rein klar und konnte mich mental schon darauf vorbereiten. Wir versuchten es aber erst nochmal mit einer Kortison-Stoß-Therapie,IBU und Tilidin. Es wurde natürlich nicht besser und nach 14Tagen ohne Besserung entschied ich mich für die Op wieder Mikrochirurgisch. Da ich ausschliesslich gute Erfahrungen mit der ersten op hatte war die Entscheidung zur 2.Op recht einfach.

Ich wurde damals von Dr.Rahim Tamim operiert. Ich vertraue im Blind. Ein ganz toller Arzt! Leider wurde kurz vor meiner OP krank und ich stand vor der Entscheidung mich erst in etwa 4-6Wochen von Dr.Rahim,Tamim oder mich am 02.09. Von Prof.Dr.T.Niemeyer operieren zu lassen. Von ihm habe ich nur gutes gehört, somit entschied ich mich für die op bei ihm. Da ich nicht riskieren wollte das der Nerv noch mehr schaden davon trägt als ohnehin schon.

Die op verlief komplikationslos. Nachdem ich wach wurde und Dank entsprechender Medikation ging es mir super und konnte schon Stunden später alleine aufstehen und zur Toilette. Klar hatte ich Wundschmerzen aber das ist ja auch normal. Am nächsten Tag bin ich schon fleißig gelaufen, lag aber die meiste Zeit. Der Schmerz im Rücken war weg und zum grossen Teil der Schmerz in Bein und Fuss.

Nun bin ich seit dem 05.09. wieder zuhause. Liege die meiste Zeit und schone mich.

Nun zu meinen Sorgen:

Mein Bein schmerzt immer noch leicht. Wade,Ferse,3Zehen und Fussaussenseite sind noch taub. Was mir aber die größte Sorge bereitet ist dass ich nicht auf die Zehenspitzen komme. Ich habe keine Kraft um eigenständig mich auf dem Fuß hochzudrücken. Die Wade fühlt sich an als sei mein Muskel verkürzt und sich immer noch von einem starken Krampf erholt. Aufgrund der fehlenden Kraft laufe ich auch komisch. Ich "hinke" leicht. Berg auf laufen ist schwierig und ich bin insgesamt sehr langsam deswegen.

Ist das normal? Kann sich so etwas noch legen?

Habe bereits schon ein Gespräch in der Praxis gehabt und es wurde auch schon ein neues MRT gemacht um ein FrühRezidiv ausschließen zu können. Am Dienstag werden die Bilder dann angeschaut und besprochen. Habe Angst das eventuell noch was nachgerutscht sein könnte 😞



Vielleicht hat der ein oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte sich mit mir austauschen. Wäre jedem einzelnen Tipp dankbar.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße
Carina 🙏🏼

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paul42
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 13:29


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Hallo Carina, :;

eigentlich ist das nicht ungewöhnlich, dass die Kraft nicht gleich vollständig wieder da ist.
Immerhin war vor der OP, ja keine Kraft im Fuß vorhanden.
Es wird vermutlich ne Weile dauern bis sich das wieder bessert, zumal der BSV ja wohl recht groß war und gegen die Nervenwurzeln gedrückt hat.

Ein MRT ist sicherlich nicht verkehrt, damit das Kopfkino gleich beendet wird.

Wenn möglich solltest du das Bergauf gehen reduzieren, da es die Stakik des Rückens beim Laufen verändert.
Mit Buggy geht das natürlich schlecht, aber wenn möglich sind Treppen leichter und ebene Wege besser.

Viel entscheidener aus meiner Sicht deiner Äußerung nach, ist der deutlich rückläufige Wadenschmerz. :z

Auch wenn sich das noch ähnlich anfühlt wird die Intensität und auch das Intervall nachlasssen.

Das geht leider nicht so schnell bis sich gereizte Nerven erholen. Etwa 1mm/ Tag.
Auch die Feinmotorik des Fußegelnkes wird sich mit der Zeit wieder bessern bis der Fuß beim Laufen wieder vollständig abrollt.

Schon dich besser weiter, jetzt an Training oder Reha zu denken ist viel zu früh.
Du brauchst 3 Monate Zeit für ne gute Narbe ohne durch Stress die Wundheilung zu stören.

Mir hat nach der OP das Ausstreichen der Beine geholfen.
Aber Vorsicht nur Ausstreichen vom Körper weg und nicht die Muskeln massieren.
Durch die Lagerung des Körpers hat man anschließend ordentlich Druck auf Hüfte und den Oberschenkel.

Meiner Ansicht nach, klingt das nicht nach Rezidiv.
Nächsten Dienstag wird sich das hoffentlich bestätigen. :ap

gute Besserung :bank

paul42








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Trolleydolli
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 14:00


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Hallo Paul42,

Vielen lieben Dank für deine Nachricht,
Vermutlich hast du auch recht. Bin Grundsätzlich einer von der ungeduldigen Sorte ☺️ Ich darf auch die erste Op nicht als Maßstab nehmen und das ist wohlmöglich der Grund meiner Ungeduld.

Am Dienstag werde ich mehr wissen ☺️

Auch vielen Dank für den Tipp mit dem Ausstreichen. Das werde ich mal versuchen.

Ich soll bereits nächsten Freitag auf ambulante Reha. Könnte das eventuell zu früh sein?

Liebe Grüße
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paul42
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 16:15


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Hallo Carina, :;

das Thema Reha kommt auf deine Einstellung drauf an was dir die Reha bringen soll?

Das in der Zeit der Reha die Kraft wieder vollständig zurück kehrt, solltest du gleich besser verwerfen. Never :nein
Sieh das eher als Schonung und Wellnessprogramm und nicht als Muckibude. :streichel

Deine Muskeln sind ja die gleichen wie vor der OP, aber derzeit fehlst noch an den richtigen Reizen.
Das stimuliert man nicht durch Muskelaufbau. Damit ist der gereizte Nerv sehr schnell überfordert.

Wenn du die Reha zu eifrig angehst, bekommst gleich Rückmeldung vom Rücken.
Jeden Tag hin und zurück ist eine zusätzliche Anstrengung.

Auf jeden Fall musste lernen rechtzeitig Nein zu sagen, wenn es dir zu viel.

Lernen kann man bestimmt was.
Alles was keinen Schmerz erzeugt ist erlaubt, aber keine Wärme - Kälteanwendung oder Massagen im Bereich der Narbe.
Zwischen den Anwendungen einer ambulanten Reha haste auch nicht viel Zeit mal zu entspannen.

Auch Joggen ist auf lange Sicht auch nicht mehr so unbedingt geeignet für dich.

Der Anspruch einer Reha geht dir nicht verloren, wenn du lieber noch warten möchtest.
Momentan läuft das als AHB/ Anschlussheilbehandlung , die man innerhalb von 14 Tage nach der OP antreten soll.

Dein NC kann das jederzeit ändern und erst nach 3 Monaten eine Reha empfehlen.
Der MRT Beund steht ja auch noch aus.

Die Nachsorge lässt sich auch ohne Reha organisieren. 1-2 Anwendungen die Woche reichen völlig aus.
Damit kannste viel besser nach persönlichen Bedarf kalkulieren. :bank

viele Grüße

paul42
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Trolleydolli
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 16:56


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Hi Paul42,

Tausend Dank für deine wertvollen Tipps!


Ich werde jetzt mal Dienstag abwarten und schauen was dabei rauskommt.
Ich fühle mich mit einer späteren Reha auch wohler und werde dies mit meinem Arzt auch nochmal besprechen.

Das mit dem Joggen wurde mir auch leider bewusst und empfohlen erst mal nicht wieder in dem Ausmaß zu betreiben. Muss mir wohl ein rückenfreundlicheren Ausdauersport suchen. Aber auch das werde ich überleben ☺️

Ich wünsche dir noch einen entspannten Sonntag!

Bearbeitet von Trolleydolli am 13 Sep 2020, 17:00
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TylerDurden10
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 17:05


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Hi Carina,

Kurz vorweg, ich bin absolut kein Experte, sondern selbst "nur" Betroffener. Meine 2. mikrochirurgische OP an L5/S1 fand am 6. August statt. Es lief soweit alles gut, allerdings habe ich fünf Wochen nach der OP weitestgehend ähnliche Probleme wie von dir beschrieben. Krampfende Wade, taube Fußaußenseite, Probleme beim Bergaufgehen. Dazu komme ich auch nicht in den Zehenstand, bzw. kann nicht auf den Zehen laufen. Falls erlaubt, verlinke ich mal auf mein eigenes Thema hierzu: https://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=64671 (falls nicht, bitte löschen). Es scheint wohl so zu sein, dass sich ein Hämatom gebildet hat und die S1 Nervenwurzel nach wie vor verdickt ist.

Natürlich kann deine Problematik eine völlig andere sein, aber ich dachte, dass eine kurze Nachricht eines Leidensgenossen vielleicht ganz hilfreich sein kann.

Warte auf jeden Fall die MRT Ergebnisse ab. Ich wünsch dir alles Gute und hoffe, dass es nicht um ein Rezidiv handelt, sondern lediglich um Regenrationsprozesse nach der OP. Da deine OP erst knapp zwei Wochen her ist, würde ich das absolut nicht ausschließen.

Grüße
Tyler
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Trolleydolli
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 17:31


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Hi Tyler,

Danke für deine Nachricht!

Ich habe deinen Beitrag fleißig mitverfolgt und habe festgestellt dass wir einen sehr ähnlichen Leidensweg haben. Hoffe dir geht es mittlerweile besser? Lag oder liegt es bei dir an einen Hämatom?

Werde dies auch bei meinem kommenden Termin ansprechen. Es sind ja gerade erst zwei Wochen vergangen. Eventuell ist einfach noch einiges angeschwollen.

Nochmal danke für deine Antwort ☺️

Ganz liebe Grüße
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TylerDurden10
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 17:46


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Hi Carina,

Kein Problem, sehr gerne. Gebessert hat es sich in meinem Fall leider noch nicht bis zum jetzigen Zeitpunkt, aber ich werde weiterhin regelmäßig updates posten (das Hämatom ist nach wie vor im Verdacht). Auch ähnlich zu deiner Geschichte, bin ich Anfang 30 und war immer aktiv (unter anderem Fußball & Marathon). Deshalb verstehe ich sehr gut, dass die auftretenden Probleme erstmal ein Schock sind. Vor allem da unsere ersten OPs ja jeweils wunderbar verliefen. Man rechnet nicht wirklich mit ausgeprägter Schwäche und teilweise Taubheit im Bein/Fuß, aber hoffen wir, dass das alles nur temporär ist :)

Nochmals alles Gute und halte uns auf dem Laufenden. :ap

Grüße
Tyler
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Trolleydolli
Geschrieben am: 13 Sep 2020, 18:08


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@Tyler

Ja da gebe ich dir vollkommen recht! Ich muss auch ehrlich gestehen,dass ich nach meiner ersten Op nicht ein einziges mal mehr hier im Forum war. Man hört so oft von negativen Op Ergebnissen. Nach wie vor war die op damals eines der besten Entscheidungen verglichen zu der Lebensqualität die davor bestand.

Ich denke es ist in unserem Fall auch noch relativ früh und einfach noch ganz viel Geduld gefragt ist. Die Hoffnung bleibt!

Ich werde berichten ☺️

Glg

🙋🏻‍♀️
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Trolleydolli
Geschrieben am: 15 Sep 2020, 12:22


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Kurzes Update:

Mrt wurde letzten Freitag gemacht und heute besprochen.
Es ist kein Rezidiv 🙏🏼

Man kann einen kleinen "hubbel" erkennen und der Arzt meint es könnte entweder Narbengewebe oder ein Bluterguss sein. Dies sollte sich noch legen und ich soll mich noch etwas gedulden. Es dauert seine Zeit bis sich das regeneriert.

In zwei Wochen soll ich nochmal zu Kontrolle kommen. Sollte es nicht ansatzweise besser sein, wird er es mit PRT bzw mit einer kurzen Kortison-Schmerz-Therapie versuchen.

Er ist aber guter Dinge dass sich das noch bessert und ich mich noch gedulden muss.


Grüße ☺️
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