Bandscheiben-Forum

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> Dynamische Versteifung oder normale Versteifung?
Schnütchen
Geschrieben am: 15 Mai 2020, 08:32


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Hallo,

Ich habe bereits über die Suchenfunktion etwas hier quer gelesen.....

Ich war diese Woche bei einem Neurochirurgen, dieser empfiehlt mir eine weitere Op......er sprach von einer Dynamischen Versteifung von DSS.
Leider finde ich im Netz nicht sooo viel.

Hat hier jemand Erfahrungen diesbezüglich?

Natürlich hole ich mir eine Zweit und Drittmeinung ein.

Ist es so, das hier wirklich mehr Schraubenbruch vorkommt?
Ich bin bereits versteift bis L4, nun soll bis L2 versteift werden.

Über Antworten würde ich mich freuen.

Gruss Ute
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.Sophia_
Geschrieben am: 15 Mai 2020, 10:08


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Hallo Ute,

ich wurde vor 9 Jahren dynamisch von L5 bis S1 versteift. Die Bandscheibe blieb erhalten.

Vor 1 1/2 Jahren bekam ich wieder starke Beschwerden und hatte eine Anschlussdegenration.
Das dynamisch versteifte Segment ist Fusioniert das heißt, die Facettengelenke sind wie bei einer normalen Versteifung zusammengewachsen und die Bandscheibe dazwischen ist degeneriert da dort ja keinerlei Bewegung und somit kein Flüssigkeitsaustausch stattfindet.

Nun wurde die Versteifung vor einem Jahr bis L4 verlängert - diesmal mit Cage.
Die alten Schrauben sollten ausgetauscht werden jedoch waren die unteren so festgewachsen dass der Operateur diese nicht heraus bekam.
Das Ergebnis ist nun, dass ich bei L5/S1 einen Bandscheibenvorall habe, den ich nicht mit konservativen Maßnahmen therapieren kann da in diesem Segment keine Bewegung ist.
Da die Operateure da nicht dran wollten, muss ich wohl warten, bis die Bandscheibe den restlichen Geist aufgibt und sehen, dass jemand zumindest dann den Vorfall entfernt.

Ich denke im Nachhinein wäre es besser gewesen, von Anfang an eine normale Versteifung machen zu lassen. Dies wollte der damalige Operateur aber nicht machen da ich zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt war.
Jedoch habe ich durch die dynamische Versteifung im Endeffekt absolut nichts gewonnen - die Anschlussdegeneration kam trotzdem. Und jetzt im Endeffekt das Problem mit der noch bestehenden Bandscheibe hinzu kam.

Dies entspricht nur meiner Erfahrung mit der dynamischen Versteifung - es kann sicherlich auch anders laufen.


Alles Liebe

Sophia


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Schnütchen
Geschrieben am: 15 Mai 2020, 15:10


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Hallo Sophia,

Danke für deine Antwort.
Ja das hört sich verzwickt an bei dir.....

Meine letzte Versteifung ist erst 4 Jahre her, dachte auch, das hält länger.
Wollte einfach Erfahrungen hören, ob oder ob nicht.

Gruss Ute
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.Sophia_
Geschrieben am: 18 Mai 2020, 08:26


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Hallo Ute,

das ist ja wirklich nicht schön dass du nur so kurz „Erfolg“ von der Versteifung hattest.
Vor allem wenn man bedenkt wie lange man nach so einer OP braucht, bis überhaupt wieder etwas geht.

Ich denke es ist auf jeden Fall sinnvoll sich noch einige Meinungen zu holen - denn operiert ist ja immer schnell.
Ich kann dich so gut verstehen, und man weiß vorher leider nie wie man es richtig macht.
Ich denke, wenn du massive Probleme hast und die anderen Ärzte die gleiche Meinung haben wirst du vermutlich langfristig nicht drum herum kommen - sollte jemand noch eine andere Möglichkeit sehen würde ich definitiv immer eine kleinere OP der Versteifung vorziehen auch wenn man Gefahr läuft im Endeffekt doch versteifen zu müssen.
Du weißt ja selbst was einen nach so einer OP erwartet.
Ich fande den Unterschied von 2 versteiften Segmenten zu drei schon sehr enorm da will ich mir gar nicht vorstellen, wie es ist das ganze bis L2 zu haben. :hair
Und je länger die Strecke desto mehr ja auch die Hebelwirkung und die Gefahr, dass das ganze ein Fass ohne Boden wird und sich die Probleme immer weiter hoch verlagern.

Wirklich doofe Situation in der du steckst.
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft, die für dich richtige Lösung zu finden.

Liebe Grüße
Sophia
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Schnütchen
Geschrieben am: 18 Mai 2020, 09:36


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Hallo Sophia,

Danke für deine Worte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab echt Schiß vor solch einer Op.
Momentan geht das mit dem bewegen noch einigermassen.
Der Doc hat mir phrofezeit, das ich mir die Socken nachher nicht mehr alleine anziehen kann......
Und wie sieht es dann mit Popo abwischen aus?
Ich bin alleine bis abends.....
Ich hab Angst.
Ich will das jetzt noch nicht.

Natürlich hol ich mir noch Meinungen ein.

Schade das sich hier sonst keiner meldet und mir seine Erfahrung mitteilt.

Gruss Ute
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MarcoK.
Geschrieben am: 19 Mai 2020, 18:43


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Hallo Sophia,

ich habe mal eine Frage, was ist eine dynamische Versteifung?

Lg Marco
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.Sophia_
Geschrieben am: 20 Mai 2020, 09:47


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Hallo Marco,

bei einer dynamischen Versteifung werden im Unterschied zur normalen Spondylodese minimal bewegliche Schrauben oder Stabsysteme eingesetzt. Da gibt es unterschiedliche Varianten. Bei mir wurden damals ganz normale Stangen eingesetzt wie sie bei der normalen Versteifung verwendet werden und Schrauben mit einem Scharniergelenk. So sind die Wirbel zwar fixiert aber ein minimaler Bewegungsspielraum bleibt erhalten.

Der große Unterschied ist, dass bei der dynamischen Versteifung die Bandscheibe erhalten bleibt und nicht durch ein Cage o.ä. ersetzt wird.

Es gibt auch Schrauben/ Stabsysteme bei denen die Stangen dynamisch sind.

Dies Methode eignet sich nicht für alle Erkrankungen der Wirbelsäule, da kommt es ganz darauf an was geschädigt ist und wie stark.

Liebe Grüße
Sophia
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Schnütchen
Geschrieben am: 16 Jul 2020, 06:20


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Moin,
Gestern war ich nun nochmal beim NC, dieser sagt eine Dynamische Versteifung sei bei mir sinnvoll, heisst.....Spondy verlängern bis L3 und dann bei L2 das dynamische.....

Ich bin im Zweifel. :sch
Er meint, so könne man eine weitere Anschlussdegeneration auf alle Fälle rausziehen.

Wer hat so ne Versteifung?
Wie kann ich mich danach bewegen?

Die Zweitmeinung sagt.....normale Versteifung bis L3, L2 nicht machen.

Was denn nun?

Ich will nicht noch oft so ne Op haben

Gruss Ute
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blumi
Geschrieben am: 16 Jul 2020, 07:07


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Hallo Ute,

das Vorgehen klingt logisch (mit normaler Versteifung bis L3 und dynamischer bis L2) und es gibt sicherlich einige gute Beispiele bei denen das funktioniert und eine weitere Versteifung verhindert. Bei anderen nicht. Wie es bei dir verläuft kann dir keiner vorhersagen. Die Dynamische Versteifung soll ja Beweglichkeit in gewissem Grade erhalten und dadurch auch die Bandscheibe am funktionieren halten.

Auch nicht umgekehrt: ob, wenn du es nur bis L3 machen lässt, bis L2 bald nachfolgt, ist nicht gesagt. Allerdings steigt bei einer so langen Versteifung natürlich die Wahrscheinlichkeit dafür.....

Ich denke, wirklich raten kann dir keiner, was du tun sollst, du musst wahrscheinlich dein Bauchgefühl entscheinden lassen. :sch

LG, Elke

Bearbeitet von blumi am 16 Jul 2020, 07:08
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.Sophia_
Geschrieben am: 16 Jul 2020, 07:39


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Hallo Ute,

tut mir sehr leid das zu hören!

Es ist wirklich schwierig dir da einen guten Rat zu geben.
Ich würde da auch nach Bauchgefühl und vertrauen zum Arzt entscheiden.

Es gibt da natürlich verschiedene Szenrien die eintreten können und die kann leider keiner Vorhersagen.

Es klingt schon irgendwie logisch, der Plan, L2 dynamisch noch mit einzubeziehen.

Hier wäre die Frage: wie stark ist L2 geschädigt und verursacht L2 Schmerzen - ist es so, dass schon stärkere Bedunde dort vorliegen und es ist relativ wahrscheinlich, dass diese Etage der Belastung durch die Versteifung nicht standhält, würde ich es denke ich mit stabilisieren lassen.

Ist dort noch keine OP Indikation gegebene würde ich denke ich darauf verzichten - auch wenn die Gefahr besteht, dass dieser Bereich nachgibt.

Denn:

1. Je höher man kommt desto größer ist der Bewegungsradius in der Wirbelsäule. Das heißt: die Einschränkungen nehmen zu UND die Belastung auf die nächsten Wirbel nehmen zu.

2. die Gefahr einer Anschlussdegeneration hast du so oder so, ob jetzt bei L2 oder eben dann bei L1

3. je länger die Strecke desto mehr Druck auf das Material (Materialermüdung, Lockerung etc)

4. ist der Bewegungsradius bei einer dynamischen Versteifung sehr gering und so können die Facettengelenke trotzdem zusammenwachsen d.h. Es ist dann doch Versteift

5. eine dynamische Versteifung schützt leider auch nicht vor einer Anschlussdegeneration


Ich habe von Ärzten schon häufiger gehört, dass man nur so viel operieren sollte wie wirklich absolut notwendig denn alles „könnte“ ist am Ende nur Rätseln. Es kann gut gehen und man bekommt in dem Bereich nie Probleme auch wenn schon leichte Schädigungen vorliegen es kann aber auch schief gehen. Dann denke ich, hat man es zumindest versucht.

ABER das ist alles die Theorie! Wie es bei dir individuell aussieht kann am Besten du oder dein Arzt abschätzen.

Alles Gute für dich und Liebe Grüße

Sophia
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