Bandscheiben-Forum

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> stark wechselnde Beschwerden, ich weiß nicht. was ich davon halten sol
blumi
Geschrieben am: 26 Mai 2020, 19:20


PremiumMitglied Silber
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Hallo ihr Lieben,

Ich habe folgendes Problem:
bei mir gibt es ja die Synovialzyste bei L5, die mir auf die Wurzel drückt, da auch eine beidseitige Recessusstenose und Spinalkanalstenose (mäßig) , eine von mehreren Seiten bedrängte L4- Wurzel links bei kleinem Rezidiv und seit einem Jahr bestehenden BSV L3/4, der die Wurzeln L3 und L4 ärgert.
Mit meinem Neurochirugen hatte ich vereinbart, dass ich die Anschlussreha für die HWS nutze um möglichst viel auch für meine LWS zu machen, und das lies sich so auch gut umsetzen. danach war eine Wiedervorstellung mit Bestandsaufnahme und Entscheidung über das weitere Vorgehen gelant.

Nun hatte ich zu Ende der Reha (Freitag bis Montag), nachdem es mir vorher besser ging, wieder fiese Schmerzen sowohl im Rücken als auch radikulär, mein Zehenheber rechts tat auch immer weniger, und die Kraft im linken Oberschenkel wurde weniger, und ich konnte selbst mit Orthese nur noch langsam laufen. Dienstag nach Hause (nachdem ich Montag noch getapet und Infiltriert wurde), es ging mir gut, Schmerzen wenig, Motorik funktionierte besser, ich konnte wieder ganz normal Laufen ohne Schmerzen.
Klar, alles noch unter 2 x 200 mg Tilidin, Arcoxia 60mg, Gabapentin 600-600-900, aber immerhin. Ich hab dann auch versucht das Tilidin zu reduzieren, was zunächst auch problemlos ging.

Nach vier wirklich guten Tagen, an denen ich fast schon ein schlechtes Gewissen bekam dass ich noch drei Wochen krank geschrieben bin und fest entschlossen, danach wieder mit der Arbeit anzufangen, super optimistisch, folgte ab Samstag wieder das gleiche Spiel: Heftige Schmerzen, Rücken und in den Beinen, und dort genau da wo die Wurzeln geärgert werden, Zehenheber wieder schlapper bis gar nichts mehr, Gangunsicherheit im linken Bein, die Medikamente hab ich wieder hochgesetzt, den halben Sontag und fast den gesamten Montag in Stufenbettlagerung verbracht weil das das Einzige war was ging (Schlafen tu ich so ehedem seit Monaten), letzte Nacht ging Schlafen nur zusätzlich mit einer Palexia, heute Morgen weiterhin Schmerzen, wegen der schlechten Nacht von 12.30 bis 14.30 Mittagsschlaf gemacht.....

und seit dem geht es mir gut! Ich war schon vier km spazieren (am Wochenende und gestern undenkbar), 30 Minuten auf dem Fahrradergometer, hab die Spülmaschine eingeräumt, gekocht, Wäsche aufgehängt, war ein wenig Einkaufen. Alles unter den Medis, klar, aber es funktioniert.

Am Freitag hab ich einen Termin beim Neurochirurgen und ich bin völlig unsicher, wie ich mich verhalten soll. An den schlechten Tagen würde ich zügig eine OP favorisieren, da ein weiteres Warten bez. der Zyste ehedem fraglich erfolgversprechend ist (die müssen in 70% operiert werden), und möglichst das Rezidiv gleich mitentfernen.

An den guten Tagen sehe ich dafür überhaupt keine Notwendigkeit.

Was ist, wenn ich jetzt nichts machen lasse und das ständig so weitergeht? Es ist ja keine Tendenz zur Besserung sondern ein ständiges auf und ab. Wie soll ich überhaupt mit einer Wiederaufnahme der Arbeit liebäugeln, wenn ggf nach drei Tagen schon wieder fehle?

Ich möchte das nochmal neurologisch mittels EMG checken lassen, vielleicht ergibt das ja eindeutige Empfehlungen, das würde es mir so oder so leichter machen.

Kennt jemand von euch solche Extremschwankungen, oder hat jemand eine Idee, was das auslöst? :?

LG, Elke


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Pauline69
Geschrieben am: 26 Mai 2020, 19:39


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Hallo Elke,

oh je, ich kann Dich gut verstehen.
Man möchte auf keinen Fall unnötigerweise etwas machen lassen, aber auch auf keinen Fall, dass die aktuelle Situation zum Dauerzustand wird.
Da Du in vielerlei Dingen besser Bescheid weißt, als wir, sicherer im Umgang mit Ärzten bist und besser weißt, was Du einfordern kannst und was nicht, ist es schwer, Dir einen Tip zu geben.

Ich kenne dieses Spielchen auch. An manchen Tagen denkt man, wow, es wird besser oder sogar manchmal nach mehreren Tagen merkt man plötzlich, dass alles besser ist und denkt, na endlich, es wird.
Und dann ganz plötzlich hat man wieder Schmerzen und denkt, das kann doch gar nicht sein, wo kommen die denn auf einmal wieder her. Ich habe doch nichts außergewöhnliches gemacht, nichts schweres gehoben, keine verdrehten Bewegungen, keine Auslöser in Erinnerung.

Ich selber kenne es, wenn ich einen Kontrolltermin zum Beispiel beim Neurologen habe und mir geht es gerade ganz gut, sind meine Aussagen über die vergangene Zeit deutlich positiver als wenn ich gerade selbst die Nase voll habe und oft Schmerzen habe. Mich ärgert das immer sehr, weil man nicht am nächsten oder übernächsten Tag einen weiteren Termin hat und erstmal die nächsten Wochen mit einem nicht Weiterkommen ertragen muss.

Am besten wäre es, wenn Du es genauso schildern könntest, wie Du es hier zu uns getan hast. Mit dem nötigen Leidensdruck und der gleichzeitig notwendigen Vernunft.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du zu einem guten Ergebnis für Dich kommst.

Liebe Grüße, Pauline
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Schnütchen
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 06:00


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Hallo Elke,

Leider kann ich dir auch keine Tipps geben, kann dir nur sagen, bei mir läuft das ebenso ab wie bei dir und Pauline, wobei die schlechten Tage überwiegen (gerade).....

Dann gibts wieder Tage, da denkst du, alles nicht so schlimm :sch

Mir wurde schon gesagt, ich mache zuviel.....also Haushalt oder radeln, laufen :sch
Man kann sich doch aber nicht nur hinterm Ofen verkriechen und garnix mehr tun :sch
Dann hat man null Lebensqualität.

Besprich es nochmal mit deinem Arzt, so wie du es hier getan hast.
Es ist echt schwer, hier das richtige zu raten.
Aber ein Dauerzustand ist es ja auch keiner.
Wenn die guten Zeiten überwiegen würden, könnte man es sich überlegen, es zu lassen.
Aber du möchtest ja wieder arbeiten...... :kinn

Gruss Ute
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blumi
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 06:04


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Hallo Pauline, danke für deine Antwort.

ja, das trifft es ganz gut, man will ja nicht übertreiben und kommt sich dann komisch vor, wenn es einem im Moment ganz gut geht und man Dinge erzählt, die nicht funktioniert haben. Gestern Abend hatte ich z.B. meinen Großzeh rechts fast genauso hoch heben können wie links, heute Morgen bleibt er wieder am Boden und die Schmerzen nehmen auch wieder zu.

Ein Oberarzt in der Reha hat gemeint ich soll mich nicht so viel beobachten und versuchen zum normalen Leben überzugehen, aber es ist ja nicht so dass man sich dafür beobachten muss, man kommt zwangsläufig nicht daran vorbei. Wenn der Zehenheber rechts nicht funktioniert komme ich ins stolpern, wenn ich nicht aufpasse. Und wenn mir das linke Bein beim stehen einknickt ist das auch nichts, wofür ich mich besonders beobachten muss. Ebenso wenn die Schmerzen heftig sind. Aber da es mir im Moment seiner ersten Visite gut ging, hat er eher an psyche gedacht, als er an der zweiten Visite einen Tag erwischte, an dem ich Mühe hatte aus dem Bett zu kommen, der Trendelenburg wieder positiv war ( ich hab dann einen echt blöden Wackelgang, ist auch nicht etwas, was mir nicht spontan auffällt) und der zeh sich nicht mehr bewegte, war im klar was ich meinte.

Bei den Armen hatte es ja auch so ähnlich angefangen, da hatte ich Tage, wo ich auf einmal nicht mehr in der Lage war, mit rechts einen Löffel zu halten oder mich mit links zu föhnen. Dann hat sich das auf einmal innerhalb von 1 - 2 Monaten rapide verschlechtert. Rechts hat sich das nach der OP zum Glück wieder ganz gegeben, aber links komme ich mit viel Arbeit gerade so an die Untergrenze des normalen und fange immer noch an zu zittern, wenn ich den Arm etwas stärker belaste, ob sich das nochmal ganz gibt - ich will es hoffen.

Ich will eigentlich keine vierte (oder fünfte, wenn man die Denervation mitzählt) OP in zwei Jahren. Ich will aber auch nicht in eine Situation kommen, in der Lähmungen nicht mehr rückläufig sind und ich mein Leben lang vie sorten Schmerzmittel schlucken muss damit ich einigermaßen zurechtkomme und aufgrund der Instabilität des Zustandes an eine Arbeitsaufnahme nicht mehr zu denken ist. Für eine Rente fühle ich mich mit 49 noch zu jung, abgesehen davon würde ich die bei der Ärzteversorgung auch nicht durchbekommen, solange ich noch ein paar Finger bewegen kann, die sind echt hart und zahlen nur bei 100%.

Ich werde das so machen, versuchen zu schildern. wie ich es hier auch geschrieben habe, dann schauen wir mal, ob noch etwas Diagnostik sinnvoll ist und wie ich weiterkommen kann. Heute bin ich nochmal bei einer Osteopatin die laut meinem Physio sehr gut sein soll, dritter Versuch, bei den ersten beiden waren danach die Schmerzen kaum mehr zu ertragen. Vielleicht ist die besser und kann mir helfen.

LG, Elke
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Pauline69
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 06:23


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Hallo Elke,

also ich finde auch, dass es kein Dauerzustand bei Dir sein sollte, diese vielen, starken Medikamenten einnehmen zu müssen.
Zu dem was der Oberarzt aus der Reha sagte, ich finde so eine Aussage unmöglich. Sofort hat man das Gefühl nicht mehr ernst genommen zu werden. Natürlich beobachte man sich mehr, wenn man Probleme hat, man reagiert auch sensibler auf neu hinzukommende Dinge. Noch vor den ersten Rückenproblemen hätte ich meinen Kopf schon unterm Arm tragen müssen, um überhaupt einen Arzt aufzusuchen.
Ich hatte bis vor 2 Jahren nicht einmal eine Hausarzt, geschweige denn einen Facharzt ( außer eine Gynäkologin).
Aber, so ist es jetzt nun mal!!! :sch

Wenn die osteopathische Behandlung Dir dieses Mal wieder mehr Probleme bereitet, als sie Dir hilft, hast Du zumindest einen guten Grund beim Neurochirurgen zu jammern, um mit dem nötigen Leidensdruck zu weiteren Maßnahmen/Untersuchungen zu kommen.

Liebe Grüße
Pauline
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Elleausbern
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 13:29


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Hallo Elke

das Problem mit den Synovialzysten ist ja, dass sie sich füllen können, und bei entsprechender Belastung auch wieder entleeren, also kleiner werden, ich nehme an, bei dir könnte es so sein, das würde die wechselnden Beschwerden gut erklären.
Aus meiner Erfahrung im Verlauf der Zysten wäre das die möglichste Erklärung, wenn du dich schonst, liegst etc ist sie nicht gereizt und füllt sich eben auch nicht mit viel Flüssigkeit.

Es gibt ja die Möglichkeit die Zyste zu entleeren unter CT Kontrolle, und ein Depot Steroid um den Bereich zu spritzen, damit sich das Areal nicht mehr erneut entzündet.
In der Neurochirurgie für die ich die meisten Pat. untersuche machen sie das noch recht oft, und mit ordentlichem Erfolg.
Ein Versuch wäre es sicher wert.

Über eine erneute OP würde ich an deiner Stelle noch nicht nachdenken, du hast bereits einige Eingriffe hinter dir, und jeder hinterlässt eine Schwäche und weiteres Narbengewebe, dass erneut zu Beschwerden führen kann.
Wenn auf der Höhe bereits operiert wurde, kann auch die Synovialcyste von da kommen, da eine Schwäche in der Synovia entsteht durch die OP.

Wenn du meine Posts ab und an siehst, weisst du, dass ich zu der Fraktion gehöre, die OPs nur dann in Erwägung zieht, wenn dauernde Schäden drohen, du kennst ja die Auswertungen post operativ sicher auch, dass die Situation nach einem Jahr ob mit oder ohne OP meistens die gleiche ist. Das gilt natürlich nur für einfachere Fälle, aber jede OP hinterlässt halt im System Wirbelsäule eine Schwäche und die vielen tausend Wirbelsäulen die ich gesehen habe, werden mit mehr OP s meistens nicht besser. Das kann natürlich nicht generalisiert gesagt werden, das gilt wie alles in der Medizin nicht für alle, aber das weisst du selber ja auch.

Das mit dem Beobachten kann ich bestätigen, in den ersten Wochen und Monaten war jedes Zehenzittern eine Katastrophe...wenn dann mal mehr bessere Tage als schlechtere kommen, vergisst man es wieder...zum Glück.
Wichtig ist dann ja, dass man keine relevanten Veränderungen verpasst, aber davon bist du ja leider noch etwas entfernt.

alles Gute für dich und guten Mut!

Elle
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blumi
Geschrieben am: 27 Mai 2020, 16:21


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Hallo Elle,

Danke, das klingt sehr logisch und würde insofern passen. Ich werde mal meinen Neuchi darauf ansprechen, was er von Punktionen der Zyste hält. Wenn man darüber liest schreiben ja viele, dass die Zysten sich dann wieder füllen, aber man kann es ja versuchen.

Die Risiken einer erneuten OP sind mir bewusst. Daher haben wir ja auch erstmal den Versuch gestartet nach den PRTS eine Reha zu machen. Es ist ja leider genau das Segment, in dem sowieso schon eine Gefügestörung ( Meyerding I) besteht und eine Narbenbildung ist ja auch schon beschrieben. Nun war die OP auf links, aber wenn man jetzt von rechts an die selbe Ebene herangeht ist das für die Stabilität sicher auch nicht förderlich.


Ich denke, es müsste sowieso noch mal neue Diagnostik her, da jetzt die L5- Beschwerden nicht mehr nur rechts sondern auch links sind, und da die L4 und L3 Beschwerden auch zunehmen. Auf jeden Fall noch mal eine Neurologische Diagnostik, und ggf. Nochmal eine Bildgebung.

Ich habe jetzt meinen Osteopathie- Termin hinter mir und lebe noch. Etwas mehr sSchmerzen sind da, aber es ist bisher nicht so schlimm wie bei den beiden letzten Versuchen. Ich hoffe es wird nicht mehr.

LG, Elke
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paul42
Geschrieben am: 29 Mai 2020, 13:42


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Hallo Elke,

so wie das beschreibst scheinen die Beschwerden ja eher bewegungsabhängig zu sein.

Ich würde an deiner Stelle zur weiteren Diagnostik ein Funktionsröntgen mit Kontrastmitel empfehlen.

Eine Funktionsmyleographie könnte anhand von der Verteilung des Kontrastmittels differenzieren, wie stark je nach Körperhaltung Engstellen sichtbar werden.

Akuelle Befunde sind sicherlich sinnvoll, wenn es nun beide Beine betrifft.
Meyerding Grad I bedeutet eine Verschiebung bis zu 25% zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern.

Dazu könnte die Myleographie vielleicht, weitere Ergebnisse liefen, als ein liegendes EMG oder erneutes MRT.

Sicherlich lässt sich auch besser darstellen ob tatsächlich, die Zyste zuviel Raum einnimmt und beteiligte Nervenwurzeln bedrängt.

Ich möchte aber auch betonen, dass du trotz körperlicher Belastung auch gute Tage hast, also was macht den feinen Unterschied?

viele Grüße
paul42
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blumi
Geschrieben am: 29 Mai 2020, 14:11


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Hallo,

nun war ich beim Neurochirurgen gewesen. Er möchte erst nochmal eine Bildgebung wegen wegen der zusätzlichen radikulären L3, L4 und L5 Beschwerden links. Die könnten wegen des Platzmangels auch sekundär auf eine Größenzunahme der Zyste zurückzuführen sein, aber er muss natürlich aussschließen dass z.B. eine Progression des Vorfalls oder des Rezidivs dahinter steckt.

Ansonsten meinte er wegen der zwar in der Intensität wechselnden, aber doch dauerhaften Schmerzen und Zehenheberparese rechts sähe er nur eine Operation mit Zystenentfernung als Option, und zwar deshalb, weil der größte Teil der Zyste verkalkt sei und so mit Punktion kaum etwas zu erreichen wäre. :nein

Wäre auch zu schön gewesen. Die PRTs haben ja immer eine kurzfristige Besserung ( ca 10 Tage) gebracht, aber ich kann mir ja auch nicht auf Dauer ständig PRTs spritzen lassen. Es hält ja nicht an.

Jetzt habe ich einen MRT-Termin am 15.06. und einen Wiedervorstellungstermin bei ihm am 02.07.; eine neurologische Untersuchung hielt er nicht für nötig, da Beschwerdebild und die Zyste eindeutig zusammen passten und bei meiner zahlreichen Degeneration und den schon vorher nachgewiesenen chronischen Wurzelschäden an der LWS nicht viel neue Erkenntnis zu erwarten wäre.

Er meinte, andere Neurochirurgen würden bei einem solchen Befund (z.N. OP, ausgeprägte Facettengelenksarthrose, Synovialzyste, mäßige Spinalkanalstenose, leichtgradige Gefügestörung) vermutlich eine Spondylodese empfehlen, einfach weil dies auch viel mehr Gewinn bringt, aber er denkt das ich mit dem kleinen Eingriff gut hinkomme, kombiniert mit von Zeit zu Zeit eine Wiederholung der Denervation.

Es sei denn, es zeigt sich im MRT jetzt deutlich mehr auf der Gegenseite, dann müssten wir das Konzept nochmal überdenken.

Leider zieht sich das alles jetzt wie Kaugummi, auch wenn die Wartezeiten an und für sich nicht lang sind, aber es hat jetzt ja auch keinen Sinn ab mitte Juni einen Arbeitsversuch zu starten, wenn ich erstens dauernd an den schlechteren Tagen ausfalle und zweitens wieder eine OP im Raum steht, und dies jetzt sogar mit großer Wahrscheinlichkeit.

Auf dass es dann endlich mal gut ist, es reicht!

LG, Elke
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blumi
Geschrieben am: 29 Mai 2020, 15:17


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Hallo Paul,

jetzt haben wir uns beim schreiben etwas überschnitten.

Ja, sicherlich habe ich auch gute Tage, die allerdings unter einer ordentlichen Dosis an Medikamenten gegen Schmerzen und speziell Nervenschmerzen, und was das Gabapentin angeht ist das sicherlich die Obergrenze dessen was mein Körper toleriert.
Noch im Januar nach der Denervation brauchte ich zumindest keine Opioide, und da würde ich perspektivisch gerne wieder hin, aber jeder Versuch einer Reduktion verstärkt die Schmerzen wieder.

Aber ich Rätsele ja auch, was den feinen Unterschied macht, denn dann könnte ich mich darauf einstellen und bestimmte Dinge lassen oder tun. Ich weiß zwar, was mein Rücken nicht mag, z.B. langes Sitzen, Autofahren oder Zugfahren. Da kann ich schon mit entsprechenden Beschwerden rechnen. Aber die verstärkten Schmerzschübe kommen auch ohne ein solches vorangegangenes Ereignis.
Ich komme mir ein bischen so vor wie bei den ein oder anderen Gesellschaftsspiel mit zu hohem Zufallsfaktor, in denen man zwar verlieren kann, wenn man Fehler macht, aber auch, wenn man keine macht.

Belastungsabhängig... ja, das sind die Schmerzen schon, aber nicht nur. Geht es mir besser, hilft liegen in Stufenbettlagerung schnell, geht es mir schlechter, sind die Schmerzen auch da vorhanden und ich kann nur mit zusätzlichem Palexia schlafen.

Ich hatte zumindest nochmal ein Funktionsröntgen angesprochen, aber er wollte zunächst einmal sehen ob sich meine zwei anderen latenten Baustellen verändert haben, weil das ja auch nicht ganz unwahrscheinlich ist.

Dass die Zyste auf die Nervenwurzel drückt, hatte er mir schon beim letzten MRT gezeigt, die liegt einfach so blöd, genau da wo ehedem die engste Stelle der Recessusstenose ist, dass sie gar nicht so groß sein muss um dermaßen viel Ärger zu machen.

Ob da eine Funktionsmyelo nochmal neue Erkenntnisse bringen würde, weiß ich nicht. Die letzte hatte ich im Oktober, da war auf der Höhe schon eine Engstelle vorhanden, mit wenig Änderung in Ante- und Retroflexion allerdings bei noch ausgeprägter postoperativer Bewegungseinschränkung, sprich nicht viel Beugung und Streckung, sondern eher anhaltender Steilstellung im operierten Segment. Die leichte Verschiebung von L4 sah man dann erst zwei Monate später im upright-MRT.
Allerdings habe ich seit dem auch wieder ganz viel an meiner Stabilisierung gearbeitet, was mir die Ärzte in der Reha auch positiv bescheinigt haben.

Die vier Wochen Reha waren gut, haben mir viel an Energie und Stabilität , wie auch an Entspannung und Gelassenheit gebracht, also genau das richtig Maß, was mir gut tat. Meinem Nacken und den Armen geht es super ( mit der leichten Einschränkung links, aber kein Vergleich zu vor OP), und darüber bin ich sehr glücklich.
Die Reha konnte aber an meiner LWS/Bein-Problematik nichts ändern.

Insofern kann ich dem Konzept meines Neurochirurgen, den kleinstmöglichen Eingriff mit guter Erfolgschance zu wählen, durchaus etwas abgewinnen. So wie er es beschrieben hat ist das auch nicht so schlimm wie eine Bandscheiben-OP sondern weniger aufwendig (Fenstern, Zyste entfernen, gut is), allerdings besteht natürlich das Risiko einer Instabilitätszunahme, wenn auf L4/5 von beiden Seiten operiert ist, genauso wie immer ein OP-Risiko besteht, ich hab das ja gerade durch mit der Blasenmastdarmlähmung (zum Glück funktioniert da jetzt alles fast wieder normal).

Vielleicht zeigt sich bei einer Funktionsmyelographie eine leichte Zunahme des Wirbelgleitens im Vergleich. Wenn es aber nicht gerade katastrophal wäre (und dann müsste ich bei einer Ausgangsweite des Spinalkanals von 8 mm doch vermutlich schlimmere Symptome haben?) würde ich trotzdem versuchen wollen, mit mehr geschaffenem Platz und nach Abheilung ausreichendem Training genügend Stabilität zu erhalten, um einen größeren Eingriff zu vermeiden oder zumindest weiter hinauszuschieben.

So wie es jetzt ist habe ich einfach wieder zu viele Tage, an denen ich zu wenig machen kann, gerade auch was Stabilisationsübungen angeht. Und die brauche ich ja laut meinen Reha-Ärzten am besten mehrmals täglich.
Was hab ich also zu verlieren?

LG, Elke

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