Bandscheiben-Forum

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> Taubheit den den Fingern /Daumen, BSV Halswirbelsäule, nach 4 Monaten
Stefanie78
Geschrieben am: 13 Mai 2020, 13:48


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Hallo Zusammen,


Bin 52 Jahre und verzweifelt. Hoffentlich kann mir jemand einen Tipp geben.

Meine Diagnose:

Neurologe: Nervenwurzelreizung C 6/C7, distale motorische Latenzzeit des Nervus medianus beiderseits grenzwertig mit 4,1 bzw. 4,2 ms. NLG des Nervus medianus im Bereich der Norm
keine Wurzelkompression


Im MRT:ein alter und 2 neue Bandscheibenvorfälle:

C3/C4 breitbasige Protusion
C4/C5 vorbestehender jetzt breitbasiger Vorfall, ohne Kompression, jetzt mittelgrasiger osteodiskogene Einengung des Neuroforamens
C5/C6 unveränderte breitaasige Herniation, Retrospondylose, Unkarthose, mittelgradiger osteodiskogene Eineingung des Neuroforamens
C6/C7 Neu aufgetretene breitaasige rechts betonte Bandscheibenherniation. Retrospondylose / Unkarthrise, links mittelgrasige, rechts mittel bis höhergradige Einengung des Neuroforamens

Die Lendenwirbelsäule ist auch voller Bandscheibenvorfälle, Gleitwirbel, Arthrose, Osteochondrose etc, dank bisheriger Übungen aber beschwerdefrei.

Seit 4 Monaten bin ich krankgeschrieben. Keine Schmerzen mehr, morgens beim Aufwachen ist auch alles gut, aber sobald ich etwas leichtes (2 Teller, Bücher etc) trage (vor dem Körper) oder tippe, oder lange sitze, habe ich Taubheitsgefühle in den Daumen und den Fingerspitzen (2. bis 4.Finger).

Wenn ich wieder aufhöre, mich hinlege auf den Boden oder ins Bett, mich ruhig verhalte, hört das Kribbeln meist nach 15 - 60 Minuten wieder auf.

Nach unten gucken löst auch diese Beschwerden aus. Ich habe jetzt ein Gestell zum Lesen, damit alles auf Augenhöhe ist.

So kann ich aber nicht arbeiten (Bildschirmarbeitsplatz, muss nach unten auf den Schreibtisch gucken und ich muss Akten aus Schränken ziehen). Man sagte mir, dass die Nerven weiter geschädigt werde, wenn ich die Taubheit ignoriere (und z. B. tippe) und das dann in chronischen Nervenschmerzen enden kann.

Ich habe schon Infusionen (Kortison) bekommen, Akupunktur, Chiropraktik, Dehnen und Massage, Krankengymnastik (erst begonnen), Schröpfen. 1 x Kortison per Spritze (ohne MRT oder CT Kontrolle!) in den Hals - ohne Wirkung

Ich habe mich erst ruhig verhalten, dann aber nach 3 Monaten wieder Rückenübungen gemacht zum Muskelaufbau und Dehnen, und habe wie wild die Ober- und Unterarme und den Rücken mit dem Faszienball gerollt. Das war zu viel. Seit dem ist alles instabiler, das Taubheitsgefühl kommt eher noch schneller und nach kurzer Zeit am Computer (ohne Tippen, nur Skype) kommen jetzt auch die Beschwerden (war vorher besser). Der Körper macht also eher schneller "zu".

Ich habe jetzt alle Übungen eingestellt, gehe zur Osteopathin (bisher ohne Erfolg) und zum Arzt zur Akupunktur, Massage, etc.

Habe ich Chancen, dass die Nervenwurzelreizung zurückgeht und ich wieder arbeiten gehen kann? Wie lange dauerte das bei Euch? Besteht überhaupt Hoffnung? Was kann ich noch tun?
Die Krankengymnastin sagte, ich solle mit 1-2 Jahren zur Nervenregeneration rechnen (oh weh, das heißt dann, das wars mit Arbeiten gehen, so lange macht mein Arbeitgeber das nicht mit), die Osteopathin meint, es besteht noch Hoffnung, da ich die Taubheit durch Bewegung auslösen und somit auch vermeiden kann und ich morgens auch ohne Beschwerden aufwache.

Kann mir bitte jemand helfen?

Viele Grüße
Stefanie
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paul42
Geschrieben am: 14 Mai 2020, 13:14


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Hallo Stefanie

Willkommen im Forum. :;

Der Befund zeigt degenerativen Verschleiß und knöcherne Umbauprozesse, wobei vermutlich nicht BS Vorfälle akut veranwortlich sind, sondern vermutlich eher die knöcherne Einengung der Neuroforamen, die über einen langen Zeitraum entstanden sind.
Die BS drücken jetzt nun nur noch zusätzlich, bei bestimmten Aktivitäten.
Akute Kompression auf beteiligte Nervenwurzeln, bedingt durch BS Materoal sind dem Befund nicht zu entnehmen.
Was du da an Beschwerden und Schwäche in den Fingern beschreibst, entspricht gemäß der dermatome auch dem Befund.
Klick mich

Du solltest dem konservativen Weg ruhig weiter eine Chance geben und nicht gleich alles zurückstellen. :nein
Das macht einen enormen Unterschied wie man am Schreibtisch sitzt. Je näher die Tastur, desto eher drehen sich die Schulter nach ihnen und zerren an der oberen Nacken und Rückenmuskulatur.

Ich würde dir manuelle Therapie empfehlen, damit die Rückenmuskeln zurecht gerückt werden und man aus der Schonhaltung kommt.
Bsp. : 2 x 6 Anwendungen und 1 Anwendung pro Woche, geben für dir dann für 3 Monate die richtige Unterstützung.
Ist zwar nicht immer angenehm, hat mir aber geholfen die gesunde Körperhaltung im Oberkörper wieder zu finden.

Eine neurochirurigische Zweitmeinung ist sicherlich auch ratsam.
Wurde in der neurologischen Messung auch der Karpaltunnel und Ellenbogen bis zur Hand seperat beurteilt?
Wie viele Messungen wurden durchgeführt?
Wie alt sind die " alten BSV" denn schon?

Vielleicht wäre auch eine Reha über die DRV eine Option für dich.

Du könntest dein Arzt/in auch fragen ob er/sie dir einen höhenverstellbaren Schreibtisch oder Stehpult verordnen kann, auch das kannste bei der DRV beantragen.
Der Bidschirm lässt sich ansonsten auch anders auf angenehme Höhe bringen.

Also Möglichkeiten gibts theoretisch noch viele, :z

viele Grüße

paul42
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Stefanie78
Geschrieben am: 14 Mai 2020, 17:06


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Hallo und danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Bin doch etwas beruhigt.

Das Tippen löst - egal in welcher Stellung der Tastatur leider nach wenigen getippten Worten gleich die Taubheit aus. Das macht mir Sorgen. Und nach ca 1 Stunde am Computer oder Laptop fängt der Nacken an zu schmerzen.

Manuelle Therapie werde ich intensivieren. Ich habe erst 3 x gehabt und eher Übungen gezeigt bekommen um verschiedene Nerven zu dehnen bzw. mit einem harten Gummiball vom Nacken senkrecht runter den Muskelstrang zu triggern.

Zu Deinen weiteren Fragen:

Der "alte" Bandscheibenvorfall war vor 15 Jahren, damals hatte ich ab und zu Kribbeln in den Fingerspitzen, aber kein Vergleich zu den jetzigen Beschwerden, die viel intensiver sind.

Der Karpaltunnel ist auch gemessen worden und - jetzt wieder - in Ordnung. Bei einer ersten neurologischen Untersuchung war er grenzwertig. Das habe ich durch Dehnübungen aber wieder hinbekommen.

Gibt es Anhaltspunkte, wie lange es dauert, bis die Taubheit in den Fingern besser wird? Ist es richtig, dass man besser nicht in die Taubheit rein weiter tippt, um die Beschwerden nicht dauerhaft und chronisch werden zu lassen? Nervenschmerzen? Im Moment habe ich ja morgens beim Aufwachen und nach einiger Zeit nach dem Aufhören mit dem Tippen keine tauben Finger.

Danke nochmals!

Viele Grüße
Stefanie


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