Bandscheiben-Forum

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> Ich stelle mich jetzt endlich auch mal vor, mit sehr sehr großer Verspätung
Tine
Geschrieben am: 24 Okt 2004, 07:40


BoardIngenieur
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Hallo Bandis,
jetzt will ich mich endlich mal vorstellen. Der Wille war immer da, aber die Zeit fehlt einfach.

Also mein richtiger Name ist Christine und ich bin 42 Jahre als. Habe eine (Noch)Ehemann und 2 Kinder. Tochter (13) Franziska und Sohn (12) Joshua-David. Arbeite im öffentlichen Dienst als Sachbearbeiterin auf einer vollen Stelle.


Zu meiner Geschichte

Meine Rückenkarriere fing schon mit 12 Jahren an, aber zur damaligen Zeit hieß es nur Schwimmen gehen und als 12 jährige durfte man ja noch keine Rückenschmerzen haben und ein MRT gabs ja auch noch nicht. Vielleich wäre mir so einiges erspart geblieben.
So hatte ich im Jahr bis zu 8 Hexenschüße, aber was sollte ich machen. Nach der 1. Schwangerschaft wurde es so schlimm, dass man das erstemal ein Röntgenbild von der Wirbelsäule gemacht hat und mein HA nur geschockt war. Vom Hals bis zur Lendewirbelsäule massive Veränderungen, ich war dann mittlerweile 29 Jahre.
Wurde zum erstemal zum Orthopäden geschickt und der hat sich das angeschaut und meinte nur in einigen Jahren werden sie massive Probleme bekommen. Ich konnte mir ja noch keinen Reim daraus machen. So bin ich tapfer mit jeden schlimmer werden Hexenschuss zum Orthopäden.
Febr. 1999 war es dann wieder ein Hexenschuß, aber anderst. Ich bin zum Orthopäden (Vertretung). Der hat mir nur eine Spritze reingehauen und ich war fertig. Tatsächlich wurde es besser. 4 Wochen später erneut, aber diesesmal wurde noch schlimmer und ich mußte wieder zu diesem Arzt. Diesemal hat er gar nicht mehr geantwortet und hat mir die Spritze ohne Worte reingehauen und meinte zum Schluß: "Wenn es nach Ostern nicht besser ist, dann müßen wir eben mal schauen". Ich kam mir vor wie ein Simulant.
Ich habe mir dann geschworen ich gehe zu keinem Orthpäde mehr. Leider wurde es immer schlimmer und mein Mann meinte ich solle doch zu einem anderen Orthopäden gehen. Das tat ich dann. Der war aber keine Spur anderst. Der untersuchte mich zwar. Da aber alle Reflexe da waren war für ihn klar, dass ich keinen Bandscheibenvorfall habe und ich nicht operiert werden muß. Er renckte mich so ein, dass es noch schlimmer wurde. So bin ich dann 3 Wochen ständig zum spritzen hin, aber nichts tat sich. Die Zehen wurden immer wieder taub, es klippelte. Irgendwann hat er dann gemeint, nach dem ich ihm wahrscheinlich zu sehr genervt habe: dann machen wir eben mal ein CT.
Diagnose war: Massiver Medialer sequestierter Bandscheibenvorfall. Multimediale massive Protrusionen L1-L4
Er hat nur dumm geschaut, aber nichts dazu gesagt. Er meinte wir machen das koservativ. War dann auch 3 Wochen in einer neurologischen Klinik, 80 % der Patienten waren Schlaganfälle und wir BS liefen nur nebenher. Kein Orthopäde sonder nur Neurologen. Ich hatte ja auch "nur" immer schlimmer werdende Schmerzen ansonsten hatte ich ja weder Ausfälle noch Lähmungen, als taten die mich als Simulanten ab. Nach 3 Wochen hat die Oberärztin gesagt: Was ist davon halten würde mich operieren zu lassen. So stellte ich mich nach der Entlassung in einer Neurochirugischen Abulanz vor. Die meinten: Wenn das MRT, was ja noch nie gemacht worden ist, so ausfalle würde, dass es koservativ behandelt werden kann würden diese mich nicht operieren. Nun gut. Das MRT wurde gemacht und ich mußte dann doch umgehend operiert werden. Der Arzt meinte: Wir können zwar noch länger warten, aber dann wird irgendwann eine Blasen und Darmlähmung eintreten und so war es dann auch und dann mußte es schnell gehen. Vorher die Ärzte kamen immer nur mit ihrem Reflexhämmerchen, aber da hätte sie vergeblich gehämmert, weil es ja ein medialer Vorfall war, der ja nicht unbedingt auf die Nerven recht und links gedrückt hat. So hatte ich die OP supergut überstanden und mir ging es einfach blendend. Nach 3 Tagen fingen die Schmerzen wieder an und die sagten: Es wäre postoperative Schmerzen. So quälte ich mich dann noch 3 Tage mit den immer schlimmer werdenden Schmerzen rum und dann haben sie ein MRT gemacht. Der Neurochirurg kam und meinte : Es ist ein Frührezidiv, dass auf den Nerv links drückt und das ich erneut operiert werden muß, aber ich wüßte ja schon wie es abläuft und die Öffnung wäre ja noch nicht verheilt und dann würde das schon gehen" Er verschwandt und ließ mich heulend zurück und einfach total verzweifelt. Die Schmerzen wurden nachts dann so schlimm, dass ich mich nicht mehr drehen konnte und liegen konnte ich auch nicht mehr. Sie gaben mir nur Valeron in Höchstdosen. Ich mußte noch 4 Tage auf die 2. OP warten.Mittlerweile wurde mein Bein immer lahmer und ich merkte dann langsam die Lähmungserscheinungen. _Der Oberarzt kam einen Tag vorher und meinte:"Jetzt machen wir es aber richtig". Toll dachte ich, was habe sie vorher gemacht.
Nur nach der zweiten OP ging es mir nicht mehr so toll und der Schmerz im linken Bein blieb - bis heute. Nachdem es nicht besser wurde haben sie mich nach 1 Woche noch mal in die Röhre, weil der Verdacht erneut bestand BSV. 3 OP in 3 Wochen. Meine Nerven lagen blank. Es war Psychoterror. Nachdem sich der Verdacht nicht bestätigte wurde ich entlassen. 3 Tage später habe ich die AHB angetreten. Die haben mich durch das ganze Programm gejagt. Bis nach 2 Wochen der Chefarzt gesagt hat: Ich sollte nur mobilisiert werden. Pech für mich. Als ich mit dieser AHB fertig war ging es mir noch schlechter. Was tun? Aushalten und ertragen. Nach einem 3/4 Jahr bin ich dann zweimal operiert zu meinem Orthopäden zurück gegangen und er war geschockt. Seine Vertretung ist ja bei ihm in der Praxis und er hat ihn wahrscheinlich schon auf dem Pott gesetzt und auch die Sprechstundenhilfen, denn immer wenn ich anrief hieß es Dr. Steuer hat keine Zeiter Termin 4 - 6 Wochen später, denn als ich dann immer anrief und die meinen Namen gehört haben habe ich dann sofort einen Termin bekommen.
Ende 2000 bin ich dann im Schmerzzentrum vorstellig geworden, da die Schmerzen nicht besser wurden und der Orthopäde mir auch nicht helfen konnte. Ich hatte das erstemal Ärzte getroffen, die meine Schmerzen ernst nahmen und alles versucht haben um den Schmerz zu reduzierten. Das erste Jahr war ich 2 bis 2 mal wöchentlich da. Habe Infusionen bekommen und auch die ganze Schmerztherpie rauf und runter. Sie hatte mit aus Spritzen ans Rückemark gegeben etc. Alles nur mit mäßigen Erfolg. So habe sie mich dann nach Valeron in Höchstdosierung 1200 mg tgl. auf Morphine umgestellt. Es wurde diverse ausprobiert und ich bin bei Oxygesic hängen geblieben. Mein Schmerz ist jetzt so redzuziert das ich auf der Schmerzskala in sehr guten Zeit bei 6 bin und der durchschnitt 7 bis 8 ist. Man gewöhnt sich tatsächlich an die Schmerzen. Ich gehe nun seit 4 Jahren dort hin und ich fühle mich dort gut aufgehoben und vorallem ernst genommen. Wenn meine Schmerzen wieder stärker werden dann tun die wenigstens was.
Seit März weis ich das ich einen dritte BSV im gleichen Segment habe und das ich um eine Versteifungsop nicht herum kommen werden, aber wenn noch einige Jahre rausgeschoben werden kann bin ich auch nicht traurig. Die Versteifung wird über mindesten über 2 Etagen sein, weil der eine Wirbel sich immer mehr Richtung Rückenmark verschiebt (hoffentlich recht langsam), wegen der Stabilität.
Ich war nach der Reha im Juni dann im August bei Dr. Weidner in Osnabrück vorstellig und der meinte es würde zu gegebener Zeit, wenn es nicht mehr geht operierten nur die Schmerzen werden nicht mehr weggehen, aber es könnte sein, dass es ein wenig besser wird. So habe ich wenigstens Perspektiven und es ist nicht alles hoffnungslos. Auch ich werde weiterkämpfen und meinen Lebensmut nicht verlieren - obwohl ich zeitweise nah dran war, denn es geht tatsächlich. Irgendwann kann man tatsächlich mit den Schmerzen leben (natürlich wenn es schlimer wird dann bin ich genauso verzweifelt, aber ich schaffe es doch immer wieder)
Ich hoffe, dass meine Vorstellung ausreicht. Natürlich könnte ich noch sehr viel mehr schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Ich habe versucht es so knapp wie möglich zu halten und Euch ein paar Informationen über mich zu geben.
Liebe Grüße Tine
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parvus
Geschrieben am: 24 Okt 2004, 12:45


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Hallo Tine,

danke für Deine Vorstellung.

Dadurch lernt man eine Person doch ein wenig näher kennen und kann auch vieles nachfühlen.

Weiterhin alles Gute und vor allem nicht unterkriegen lassen.

:streichel parvus
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yvie
Geschrieben am: 24 Okt 2004, 13:27


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hallo tine!
ja ich finde das auch so das man den jenigen dann besser kennt und es sich vorstellen kann.

du hast ja echt viel schon durchgemacht!

über so viele jahre hinweg!
na dann wünsch ich dir das du so tapfer bleibst und den mut nie verlieren wirst!

alles liebe dir!!

ach ja. mal noch eine persönliche frage!
dein mann und du ihr geht aber nicht auseinander wegen dem rücken oder?

hab ich nun schon oft gehört. das finde ich dann immer sehr traurig!

yvie :sonne
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Lanu
Geschrieben am: 24 Okt 2004, 17:35


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Hallo Tine :winke

Finde es auch toll, dass wir jetzt eine Vorstellung von Dir haben :klatscht

Wünsche Dir weiterhin alles Gute und das Du uns hoffentlich noch lange treu bleibst!


Herzlichst
Lanu :sonne
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Petra13
Geschrieben am: 24 Okt 2004, 23:09


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Hallo Tine

Warscheinlich kennst du mich noch nicht,aber auch möchte Die schreiben das ich

es gut finde wieder eine neue Vorstellung zu lesen.

Denn so kann man auch etwas mehr über dem Menschen erfahren.

Liebe Grüße und alles Gute
Petra :winke
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Tine
Geschrieben am: 25 Okt 2004, 03:56


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Hallo Yvie,
nein, mein Mann und ich gehen nicht wegen des Rückens auseinander. Der würde gar nicht mitbekommen das ich etwas mit dem Rücken habe.
Liebe Grüße Tine
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Ralf
Geschrieben am: 25 Okt 2004, 18:17


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Hallo Tine,

danke für Deine Vorstellung und ich wünsche Dir, den Lebensmut nie zu verlieren. Am Ende des Tunnels ist das Licht!

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf :winke
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Charly
Geschrieben am: 20 Nov 2004, 12:35


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Hallo Tine,

besser spät als nie.... auch von mir ein herzliches Willkommen :winke . Ich hoffe und wünsche, daß Du Deine positive Lebenseinstellung immer behalten kannst.

Liebe Grüße

Petra
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