Bandscheiben-Forum

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> Und wieder einer in eurer Gemeinde :), L5/S1 ? (Unterster Lendenwirbel)
Jan1991
  Geschrieben am: 13 Nov 2019, 00:28


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Moin liebe Gemeinde,

meistens beschäftigen mich meine durchgehenden Schmerzen doch ein wenig, sodass ich auf dieses Forum mit den "Leidensgenossen" gestoßen bin.
Eigentlich erhoffe ich mir hier ein Feedback oder zumindest eine "Richtung" von Erfahrungen die Ihr vllt gemacht habt.
Ich fang mal an wie alles Begann (DamDamDam) (Bin auch 28 Jahre alt wie der Kollege hier im Forum vor mir)
Anfang März hatte ich 1-2 Hexenschüsse und hatte mir dabei nichts gedacht, wärme rauf und dann war gut.
Mitte März kam es dann beim Renovieren dazu, dass ich "nur mal eben" den Roller meiner Freundin wegheben wollte. Dann machte es Klack und ich lag am Boden.

Am nächsten Tag bin ich blauäugig zu meinem Hausarzt, der mir erstmal Physio verschrieb. Diagnose Lumboischialgie/Ischias Ziehen im Bein. Ansonsten keine einschränkungen. Die 3 Wochen Physio gaben keine Besserung.
Wieder zum Hausarzt + 3 Wochen Physio -> Überweisung zum Orthopäden. (Wo ich aber erstmal auf Termin warten musste).
Mein Hausarzt empfahl mir erstmal Schwimmen usw. Dies Tat ich. Ein Tag nach dem Sport wollte ich von der Couch aufstehen und brach dann unter heftigen schmerzen wieder zusammen (Ischias) -> Das war wohl zu viel Sport? dies kam 1-3 mal insgesamt vor, sodass ich das Schwimmen erstmal einstampfte...

Beim Orthopäden angekommen:
Der Röntge mich und sagte es könnte ein Bandscheibenvorfall sein. Wieder 3 Wochen Physio.
Orthopäde riet mir zu Sport etc.
-> Angemeldet im Fitnessstudio und mich beraten lassen und angefangen
Parallel nahm ich Termine beim Chiropraktiker wahr, diese halfen zumindestens für 1-3 Stunden, sodass ich kein Ziehen mehr im linken Bein hatte.
Parallel besorgte ich mir einen Termin bei Neurologen (das dauert hier so 3 Monate)...
Zweiter Termin beim Orthopäden war die Vermutung auf Bandscheibenvorfall sehr hoch. Ein MRT wurde dennoch nicht verordnet.

Termin beim Neurologen endete in einem MRT Termin, in dem der Bandscheibenvorfall (spät) diagnostiziert wurde.

Nun sind 6x 3 Wochen Physio, um und ich hab zumindestens eine leichte Besserung, dass ich kein Schmerz mehr habe wenn ich aufstehe. Zwischendurch hab ich dann auch mal Blutegel ausprobiert... Das hilft nur für 3 Tage... falls sich jemand dazu hinreißen lässt 190 € ausgeben zu wollen (das soll aber jedem seine Entscheidung bleiben)...... Fitnessstudio hab ich auch durch, hab aber erstmal eine Pause eingelegt, da die Osteopathin der Meinung ist, dass es im Moment kontraproduktiv sei(ich vertrau ihr da mal)... Grundsätzlich hatte ich vor 2 Monaten immer noch ein durchgehendes Ziehen im linken Bein doch auch dies hat ein wenig nachgelassen. Trotzdem sind die Schmerzen nervig und fast immer präsent.
Mein Neurologe rät mir dazu erstmal nicht zu Operieren. Dem habe ich zugestimmt und hoffe das ich es irgendwann Konservativ lösen lässt... Irgendwann nur wann... Manchmal hab ich Tage an denen es "geht" manchmal aber auch Tage... an denen ich im Internet wurschtel (so wie jetzt), um zumindest trost zu finden.
Jetzt aktuell hab ich mit Osteopathie angefangen (juhu das Zahlt die Krankenkasse auch nicht, ich hab leider noch andere wiwehchen die mich belasten aber das ist die falsche Webseite)... Da hab ich das Gefühl das es ganz ganz leicht geholfen hat.
Eine neue Matratze ist nun auch am Start (Hier ein Productplacement von bett1 :), spaß beiseite) aber es liegt sich zumindest bequemer...

Meine Frage an die Erfahrenen:
- Wie lange habt ihr Konservativ gewurschtelt bis ihr aufgehört habt?
- Ich hab echt Bange mein leben Lang diese Schmerzen zu haben... Wie seht ihr das und wie steht ihr dazu? Ich weiß das es ein schmerzfreies Leben nicht gibt... und es gibt ja auch "viel schlimmere krankheiten" (damit versuch ich mich immer aufzubauen)... Unter einer Schmerztherapie kann ich mir auch irgendwie nichts vorstellen
- Mich reißt es echt aus der Bahn mit 28 Jahren einen LWS Bandscheibenvorfall zu haben, auch wenn ich lese und höre "das ist normal", "das passiert schonmal", "sollbruchstelle des Menschen". Ist das wirklich so schlimm? Werde ich in Zukunft überhaupt noch Gartenarbeit machen können? Was empfehlt ihr hierzu? Sport, kein Sport? Ich hab echt das Gefühl Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln... Gibt es eine Chance wieder normal nach dem Bandscheibenvorfall zu leben? Klar muss ich auf meinen Rücken achten, nur ab heute zu sagen ab 5 kg is schluss ist auch Kontraproduktiv mit Haus und Hof...
- Was würdet Ihr noch empfehlen um gegen das Ziehen im Bein "anzugehen"
- Ich hab mir selbst als Ziel gesetzt bis März (also dann 1 Jahr) eine Entscheidung zu treffen ob ich mich operieren lasse oder nicht... Ich selbst höre vom Physio, vom Osteo, von Arbeitskollegen etc mich nicht operieren zu lassen. Das größte Risiko scheint ja echt die Narbenbildung zu sein



Danke euch für eure Zeit, eure Geduld und vllt auch eure Meinung/Antwort. Ich freue mich über ehrliches Feedback.
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Jan1991
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 00:35


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Was ich noch vergessen habe:
Seit August mache ich Rückenfit und
Seit Oktober habe ich Funktionstraining verschrieben bekommen
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Quantix
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 10:16


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Hallo Jan,
du wirst viele verschiedene Verläufe zu hören bekommen. Mein Vater hatte einen Bandscheibenvorfall, hat Rückenschule und Physio gemacht und für den Rest seines Lebens (40 Jahre) nie mehr Probleme mit dem Rücken gehabt, obwohl er noch mit großem Eigenanteil ein Haus gebaut hat. Hingegen ich „wurschtel“ seit 2 Jahren und bin nie ganz schmerzfrei geworden. Zusätzlich habe ich im Abstand von wenigen Monaten immer „hexenschussartige“ Episoden, die ich nur mit relativ starken Schmerzmitteln überstehe. Trotzdem versuche ich weiter mit Schwimmen, balneophysikalischen Übungen und genereller Bewegung die Situation zu verbessern bzw. in den Griff zu bekommen. Ähnliches gilt auch für das Thema Operation. Ich habe einen Arbeitskollegen, der die operative Entfernung des Bandscheibenvorfalls als eine Art „Wiedergeburt“ beschrieben hat, weil der Leidensdruck unglaublich gewesen sein muss. Eine Operation kann die Situation jedoch auch verschlimmern. Hier im Forum wirst du viele Menschen finden, die leider hierfür Beispiele sind. Der Neurochirurg, welcher mich betreut, hat es so formuliert:
„Die Lendenwirbelsäule ist ein komplexes und dazu noch instabiles System. Wenn Sie hier operativ eingreifen, kann das gut gehen oder eben nicht“.

Wenn dir alle Ärtze (Orthopäde, Neurochirurg, Hausarzt) von einer Operation abraten, dann hat dies sicherlich einen Grund.

Als letzten Punkt würde dir gern mitgeben, dass ich die Situation, in welcher du dich gerade befindest, nicht als „Krankheitssituatiom“ bezeichnen würde. Bandscheibenvorfälle sind letztlich nichts anderes als Verschleißerscheinungen des Körpers, die jeden irgendwann mal treffen. Um diesen Verschleiß zu verzögern, musst du dein Körper „bestimmungsgemäß gebrauchen“. D.h. rückengerecht heben, sich bewegen etc.

Ich wünsche dir eine baldige Genesung und lass den Kopf nicht hängen.

Grüße
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Nevo
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 11:42


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Moin Jan,

ich finde mich in deinem Beitrag echt wieder.
Die Fragen die du stellst, stelle ich mir auch. Ich bin genau in der gleichen Lage.

Nimmst du eigentlich Medikamente?

Was mich fertig macht ist, dass man im Moment nicht viel machen kann. Langes Sitzen und stehen geht nicht, weil dann die Schmerzen einfach nur noch nerven. Auto fahren ist schmerzhaft und mache ich nur in Ausnahmefällen.
Zum Glück kann ich noch Fahrrad fahren.

Gruß Frank
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Schnütchen
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 11:59


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Hallo Jan,

Ja leider ist es so....einmal Bandi....immer Bandi... :sch
Soll heißen, du musst damit leben.
Du solltest dich rückengerecht bewegen, Rücken und Bauchmuskulatur aufbauen....
Evtl schrumpft der BSV noch und es wird ein Ende besser.
Vielleicht kannst du noch PRT ausprobieren.

Operieren ist kein Allheilmittel.
Dem einen hilfts, dem anderen nicht.
Es ist eher so, das es meist nicht hilft......irgendwann gibts dann nach Op eine Anschlussdegeneration und eine Versteifung folgt. :sch

Was jetzt in deinem Fall richtig ist :sch
Es wird dir kein Arzt bescheinigen, das nach Op alles gut ist.

Gib dir noch etwas Zeit und hab Geduld.

Gruss Ute
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Jan1991
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 12:26


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Moin zusammen,

erstmal hätte ich nicht gedacht so schnell hier antworten zu erlangen, danke dafür!

@Quantix, danke dir für deine Erfahrung. Dann muss ich mich wohl aucn noch ein bisschen durchwurschteln.. Eigentlich hatte ich die Hoffnung bis März schmerzfrei zu sein aber ich denke das wird noch nicht passieren. Weißt du wie lange dein Vater damit zu tun hatte?

Weiß jemand wie lange so eine Bandscheibe zum heilen benötigt? Ich meine meine Aufstellschmerzen sind ja schon weg daher gehe ich davon aus das die Wölbung/austritt ja zumindestens n Tick zur seite gegangen sein muss oder abgebaut sein muss (wenn das denn überhaupt möglich ist. Ich bin Maschinenbauer, daher kenn ich mich damit nicht aus :D )
Mein Arbeitskollege hatte direkt nach mir auch einen Bandscheibenvorfall, der Glückliche konnte nach 6 Wochen Physio aber wieder alles wie gewohnt und ohne Schmerz tun. (Neidsich bin ich da schon)

@Nevo, ja deinen Beitrag hatte ich mir auch durchgelesen und mich auch fast wiedergefunden... Ich bin nun ja seit März dabei und hatte nun in den 9 Monaten vllt insgesamt 4-5 Ibus zu mir genommen. 2 Tage davon hatte ich einfach die schnauze voll und wollte den Abend "genießen". und die anderen zwei Tage müssten die Tage mit den heftigen Schmerzen vom Sport gewesen sein.
Mein Arbeitgeber hat mir nach langem Kampf einen ergonomischen Arbeitsplatz besorgt, sodass ich zumindestens abwechselnd stehen und sitzen kann auch wenn das aus meiner Sicht schon tolle Aussichten auf meine Zukunft sind..
Lange Autofahrten waren auch mist bei mir. Inzwischen geht es. Mein Chiropraktiker hat mir damals in der akuten Phase empfohlen eine Jacke leicht eingerollt hinter den Rücken im unteren Bereich einzuklemmen, damit ging es übergangsweise. Inzwischen geht es mit dem Autofahren, wobei ich auch nicht immer durchfahre sondern maximal 2 h und dann mach ich eh ne Pause... Da ich Automatik fahre merke ich im linken Bein seit einer Woche nur noch vereinzelt ein ziehen, nichtmehr wie vor 3-4 Wochen durchgehendes ziehen.

@Schnütchen hast du Erfahrung mit dem Schrumpfen vom "Bandi" ? :) Dauer und vorallem die Symptome und was ich dafür tun kann das meine Bandi wieder gut dabei ist.
PRT habe ich noch nichts von gehört. Hört sich aber auch nach einem kompliziertem Eingriff an. Wenn ich das so zusammenfasse sollte
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Schnütchen
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 16:42


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Hallo,

Sorry tut mir leid, bei mir ist nix geschrumpft...damals.....da hieß es, zu klein zum operieren, Schmerzen hatte ich trotzdem....2008 bin ich in Zeitlupe ausgerutscht, danach hieß es....nun muss man versteifen....ich bin aus allen Wolken gefallen.
Nach PRT kannst du googeln.
Evtl tut sich ja noch was bei dir.
Du musst einfach Geduld haben und deine Muskeln stärken.....schwimmen ist gut, aber nur Rückenschwimmen.

Gruss Ute
PM
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karin59
Geschrieben am: 13 Nov 2019, 19:13


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Haĺlo Jan ,
Das Wichtigste ist : Geduld
Du beschreibst ja selbst leichte Verbesserungen.
Deine ziehenden Schmerzen deuten auf die Reizung oder Bedrängung eines Nervs durch den BSV.
Und leider ist es auch so, dass kein Verlauf wie der Andere ist.
Weil eben keine Garantie für die Besserung nach OP gegeben ist, wird die Lebensqualität als Ausgangspunkt gesehen, solange keine bedrohlichen Situationen Vorrang haben.
Wenn eine OP angeraten wird, bestimmst Du den Zeitpunkt.
Dieser ist gegeben wenn Deine Aktivität gen 0 tendiert, wenn Du Deine Verpflichtungen nicht mehr bewältigen kannst, Deine Freunde sich zurückziehen und Du keinen Ausweg mehr siehst.
Ich glaube aber, dass dies Alles bei Dir noch nicht die Oberhand gewinnt.
Mit moderaten Übungen , gegebenenfalls mit Spritzen kann man bei BSV viel erreichen.
Solange der Schmerz keine Überhand nimmt oder Ausfälle dazukommen muss nicht zwangsläufig operiert werden.
In jedem Fall ist die weitere Lebensführung rückengerechter zu gestalten.
Garten, Haus und Hof ist weiterhin machbar, Nur eben etwas überlegter.
Die WS ist eben eine Schwachstelle des Menschen und kommt dann bei dem Einen oder Anderen zum Vorschein.
Hier im Forum tummeln sich mehrheitlich Menschen, bei denen sich die Probleme eben schwer in den Griff bekommen lassen, die Anderen brauchen keine solche Anlaufstelle. Und ich bin sicher, dass Sie die Mehrheit ausmachen.

Bearbeitet von karin59 am 13 Nov 2019, 19:15
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