Ist das noch Bandscheibe oder was anderes, Verlauf verwirrt mich

[Dehrenikx]

Guten Tag liebes Forum!

Ich habe nun seit bald 3 Monaten BS-Vorwölbung c4 mit mittelmäßiger Einengung des Neuroforamen und c5 kleiner BSV mit deutlicher Einengung.
Dazu uncarthrosen "c3-c6" und chondrose in c5.

Am Anfang hatte ich die höllischen Schmerzen die hier wohl alle kennen.
Hochgradige Schwäche der Kennmuskeln deltamuskel und biceps. Gegenstände anheben ging nahezu garnicht, wenn es über 1kg schwer war.

Ich bekam Ibuprofen das bei 2x800mg nicht anschlug.
Kg die nicht half.
Spritzen an die Nerven der hws die nach der 2 Spritze vorübergehend halfen und dann kamen die Schmerzen wieder.

Jetzt habe ich vor 1.5 Wochen noch eine Spritze bekommen die bis jetzt anhält und die krassen Schmerzen sind weg, aber ich habe immernoch Schmerzen wenn ich mich falsch positioniere (ich merke bei kopfbewegungen immernoch das der BSV die Nerven tangiert) und die Schwäche ist immernoch da, meine Muskeln an Schulter und seitlich von biceps linker Seite sind stark abgebaut (atrophiert)? Ausserdem treten nach einigen Sekunden wenn ich den Kopf in den Nacken lege weiterhin kribbeln und leichte anspannungsgefuhle im linken Arm auf.

Fragen:

Ist es normal das die Muskeln atrophieren?

Ist weiterhin Schwäche obwohl die Schmerzen besser sind möglich?

Ist es möglich das der BSV auch ohne krasse Schmerzen jetzt immernoch die Nerven beeinträchtigt?

Liebe Grüße, Hendrik.

Bearbeitet von Dehrenikx am 10 Nov 2019, 12:53

[blumi]

Hallo Dehrenikx,
Muskelschwäche und - atrophie kann unterschiedliche Gründe haben

1) der Nerv wird weiterhin bedrängt und der Muskel damit vermindert angesteuert, es liegt somit eine zumindest mittelgradige Parese vor

2) du begibst dich in eine Schonhaltung durch die Schmerzen. Dies kann zu Muskelabbau und Schwäche durch die Minderbenutzung des linken Arms führen.

Warst du denn bei einem Neurologen? Wurde die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen oder ein Elektromyogram durchgeführt? Damit kann man differenzieren wo die Ursache liegt.
Und das ist wichtig, denn im zweiten Fall wäre Physiotherapie und Muskelaufbau angesagt während bei zunehmenden Lähmungen und abnehmenden Schmerzen eine drohende Schädigung des Nerven befürchten muss und eine Operation erwogen werden müsste.

LG, Elke

[Dehrenikx]

Hey Elke, danke für die Antwort.
Das macht mir echt Sorgen.
Die Schmerzen sind bald ganz weg und meine Schwäche in der Schulter ist immernoch da... Also... Schwäche ist noch gelinde gesagt. Es geht in der Schulter eigentlich garnichts.
Wenn ich etwas mit nach vorne ausgestrecktem Arm hochheben will also von unten bis hoch über den Kopf führen mit ausgestrecktem Arm, dann ist auf schulterhöhe Schluss.
Wenn dann die Schulter dran wäre sich anzustrengen um über Kopf zu heben, ist nichts mehr. Als wenn die Schulter garnicht reagiert auf Signale.

[Pauline69]

Hallo Hendrik,

also mir wurde immer gesagt, dass ein motorisches Problem viel gravierender ist, als ein sensibles Problem und Schmerzen.

Dass heißt, als der Kraftverlust zunahm und dieser auch eindeutig zu den MRT Bildern passte, stieg die OP Indikation.

Du solltest also unbedingt einen/Deinen Neurochirurgen oder einen Neurologen aufsuchen.

Viele Grüße
Pauline

[juju]

Hallo Hendrik,
ich hatte im August 2017 auch eine Armheberparese und konnte zusätzlich nichts festhalten. Daraufhin wurde ein MRT gemacht. Es hieß hochgradige Einengungen durch Bandscheibenvorfall und Verknöcherungen der Wurzel c6. Ich hatte 2,5 Wochen wirklich wahnsinnige Schmerzen, die wurden dann immer etwas besser. Je weniger Schmerzen ich hatte, desto weniger ging auf einmal in Sachen Muskel ansteuern. Von Tag zu Tag wurde es immer weniger. Ich konnte meinen Arm nur noch 10 cm vom Körper wegbewegen vor und seitwärts. Da die Parese immer mehr wurde, wurde dann natürlich operiert. Die Parese bildete sich sehr langsam zurück, 7 Monate hat es gedauert bis ich den Arm mit einem Kilo Gewicht wieder in die Höhe bewegen konnte. Jetzt habe ich nur noch Probleme, wenn ich die Körpermitte kreuze mit dem Arm und dann den Arm hochbewegen will. Bei mir hatte sich zusätzlich herausgestellt, dass die Armheberparese nicht mit der Wurzelläsion korrespondierte. Da kannte ich mich gar nicht mit aus und vertraute natürlich den Ärzten...Schließlich deutete alles auf eine neuralgische Schulteramyotrophie hin. Vllt war es ja auch eine Kombi aus Einengung der Wurzeln vom Vorfall und der Verknöcherungen und der Amyotrophie, denn allein die Bilder vom MRT waren schon ziemlich deutlich. Egal was nun der Auslöser ist, eine Parese zu beseitigen ist mit ganz viel Geduld und Anstrengung verbunden.
Pass gut auf dich auf und such auf jeden Fall mal einen Neurologen auf.

Gruß Judith

Bearbeitet von juju am 13 Nov 2019, 06:25