Bandscheiben-Forum

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> Operation L4 L5 S1 ja oder nein bin ratlos, Großer Bandscheibenvorfall L4 L5 S1
IrisSchraml
Geschrieben am: 06 Okt 2019, 19:43


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Hallo
Ich bin neu hier und gerade ziemlich hin und her gerissen.
Meine Krankheitsgeschichte:
Ich bin 40 Jahre alt und sehr sportlich. Bis Mai dieses Jahres habe ich 3mal in der Woche jeweils 2 Stunden als Trainerin für Piloxing und faszientraining unterrichtet und zusätzlich noch einiges an Ausdauersport wie Radfahren und Wandern gemacht
2014 hatte ich meinen ersten bandscheibenvorfall L5 S1, ich war ziemlich lange außer Gefecht, hab es aber konservativ hinbekommen. Kann aber nicht behaupten, dass ich schmerzfrei war.
Hab dann meine Tätigkeit als Piloxing Trainerin begonnen und meine Muskulatur und auch die tiefenmuskulatur sehr gut gestärkt und aufgebaut.
Im Oktober 2018 bekam ich aus dem Nichts starke Schmerzen in der lws, es war wie ein langsam sich steigender krampf und ein dumpfer Schmerz, konnte mich nicht mehr bewegen und bin zum Arzt.
Diagnose isg blockade wurde aber nur so untersucht. Bekam Infusionen und es wurde besser. Hab 2 Wochen pausiert und dann wieder Sport betrieben.
Die Schmerzen kamen immer wieder und ich konnte mich manchmal nicht mal das Gesicht waschen weil ich mich nicht bücken konnte. Jeden Morgen kam ich nicht ohne Schmerzen aus dem Bett.
Im Februar diesen Jahres wurde dann doch Mr gemacht. Dort wurde wieder bandscheibenvorfall L5 S1 festgestellt. Aber nicht so tragisch. Im Mai dann bin ich beim Sport zusammen gegangen und konnte vor lauter Schmerzen nicht mehr gehen. War 3 Tage im Krankenhaus. Mr wurde nicht gemacht weil ich keine Lähmungen hatte und Fersen und Zehen stand ging. Später im Mr vom August wurde dann festgestellt dass ich da wieder einen ziemlich heftigen Vorfall hatte. Somit wieder Infusionen und Physiotherapie. Hab mich strikt an alles gehalten meine Übungen gemacht und bin nur spazieren gegangen.
Vor 2 Wochen dann der Supergau. Im Schlaf bekam ich höllische Schmerzen im Gesäß mit Ausstrahlung ins Bein. Konnte das rechte Bein nicht mehr Strecken und mein Kreislauf kollabierte
Zwei Tage später dann wieder MR.
Nun ist der Faserring komplett gerissen. Es besteht eine massive Befundverschlechterung seit August, craniocaudales sequester, großer voluminöser bandscheibenvorfall L4 L5 S1 mit massiver Kompression der nervenwurzel und massive Verdrängung des duralsacks. Hatte in der ersten Woche starke Schmerzen und auch Taubheitsgefuhl bis in die Zehen und im Schienbein und massiv ischias Schmerzen.
War bei 2 Spezialisten und alle raten zur OP. Nun ist es aber so dass es mir besser geht und ich mir wieder nicht sicher bin. In der akuten Phase wollte ich sofort eine OP und jetzt zweifle ich wieder. Ich weiß aber auch dass es wieder kommt.. Die Abstände wurden jetzt immer kürzer und die Schmerzen jedes Mal mehr... Und mein Physiotherapeut und der Neurochirurg meint dass der Vorfall zu groß sei um ihn konservativ zu behandeln. Natürlich können wir es versuchen aber beide sind sich fast sicher dass mir eine OP nicht erspart bleibt irgendwann.
Vor allem möchte ich endlich wieder Sport machen können ohne Schmerzen oder sperre im lws Bereich.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen... Freue mich über viele Antworten

LG Iris
kann auch gerne Bilder schicken


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blumi
Geschrieben am: 07 Okt 2019, 07:06


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Hallo Iris,
Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, aber solange du keine Lähmungserscheinungen oder Probleme mit Blase oder Darm entwickelst gibt es bei strenger Indikationsstellung keine OP- Notwendigkeit, sondern die Option bei andauernden Schmerzen ohne Garantie auf Besserung.
In einer Phase der Besserung würde ich die konservative Schiene erst nochmal probieren, du kannst ja nicht von vornherein wissen, ob und wie lange es diesesmal besser wird. Hast du denn eine vernünftige Schmerztherapie?
Ich hatte einen relativ großen Vorfall L4\5 (und hab noch einen kleineren L3/4), der die L4 Wurzel verlegte, mit Taubheit und Kribbelparesthesie und zunächst nur dezenter Quadrizepsparese. 3 Monate konservative Therapie mit Physiotherapie, täglichen Rückenübungen, Spazieren, PRTs alle 3 Wochen, Therapie mit Gabapentin und Duloxetin, Rückenschwimmen und am Schluss auch Rückentraining in Fitnessstudio führten dazu, dass die Beschwerden fast weg waren, es ging mir so gut dass ich mir alles wieder zutraute ( inclusive einen vollen Tag im OP arbeiten). Ob das zu viel war oder es ehedem so gekommen wäre hatte ich dann plötzlich eine Quadrizeps- und Iliopsoas-Parese, so dass ich mich nur noch Treppen hochziehen konnte und ganz unsicher gehen. Das war dann leider doch eine OP- Indikation, so dass ich dann vor einem Monat auf dem OP- Tisch landete.
Ohne die Paresen wäre eine OP für mich keine Option gewesen, muss dazu sagen dass ich vor einem Jahr erst eine HWS- OP hinter mir hatte mit einem üblen Nackenkopfschmerznachspiel von über einem halben Jahr.

Eine OP kann deutliche Besserung bringen. Muss es aber nicht, dafür gibt es genug Beispiele hier. Daher nutze doch, solange du keine Ausfallerscheinungen hast und sogar eine Besserung bemerkst, die konservative Schiene in allen Facetten, ggf. auch mit alternativmedizinischen Therapien.
LG, Elke
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IrisSchraml
Geschrieben am: 07 Okt 2019, 07:38


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Hallo Elke

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich arbeite seit Mai konsequent konservativ dran mit Physiotherapeut spazieren gehen, schmerztherapie usw. Rückenschwimmen geht gar nicht das tut mir weh und bei mir scheitert es ja nicht an der Muskulatur die hab ich vorher schon gehabt. und trotz allem es wurde statt besser nur schlimmer.
Ärzte raten mir hauptsächlich wegen der quetschung des duralsacks zur OP. Und mein sequester ist so großflächig verteilt dass sie eben meinen es geht ohne OP nicht mehr.

LG Iris
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