Bandscheiben-Forum

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> BSV L2/3 und L5/S1, Das alte Lied
andis.hobbykeller
Geschrieben am: 15 Jul 2019, 07:32


Öfter dabei
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Hallo zusammen.

Ich lese hier ab und an seit ca. 15 Jahren mit.
Nun wird es Zeit das ich auch mal etwas schreibe.

Meine Geschichte beginnt im Jahr 2000. Rückenschmerzen! Mein größter Fehler war meine Unwissenheit, heute mache ich vieles anders, da ich mich nun mit dem Krankheitsbild um ein vielfaches besser auskenne :-)
Also ab zum Orthopäden (Deppen, alles Deppen!) Nach langem hin und her, x-maligem einrenken und spritzen, dann endlich mal ein CT. BSV L5/S1.

Ende der Geschichte. Erstmal...

2002 ging es dann richtig los.
Schulterschmerzen rechts, Ibu war mein täglicher Begleiter. Irgendwann halfen auch 10 Tabletten am Tag nichts mehr, also ab zum Dealer um die Ecke und Marihuana besorgt. Damit habe ich dann die Schwerzen die sich nun Richtung Nacken entwickelt haben, aushalten können.

Dann gehts Richtig los. Mir fiel alles aus der Hand, selbst Zigaretten drehen ging nicht mehr.
Infos über eine Gute Klinik besorgt und einen Termin in der Uniklinik Fulda ausgemacht. Damals habe ich 3 Monate auf einen Untersuchungstermin warten müssen.
Diagnose:

BSV C5/6 und C6/7

Wobei C6/7 für den Kraftversust verantworlich war. Op-Termin weitere 3 Monate Später. Bis dahin habe ich ich mich mit Valoron weggeschossen. Täglich 3 mal 20 Tropfen und ich war ein Zombie.

Während der OP, wo ein Cage eingesetzt werden sollte, verabschiedete sich dann C5/6. also kein Cage - Versteifen!

In dieser Zeit kam noch eine Scheidung und der Verlust des Arbeitsplatzes dazu.
Egal. Marihuana hilft gegen alles!

2007 habe ich eine Umschulung begonnen, das erste Jahr von zweien ist rum und 2008 geht die Geschichte dann weiter mit "Spasmischer Gang" rechtes Bein. Verdacht auf Hirntumor. Es stelle sich herraus das ein klitzekleiner Bandscheibenvorfall in Höhe C3/4 der Auslöser war. Also wieder OP. Jetzt wurde ein Cage eingesetzt.
Spasmischer Gang weg, Schmerzen nicht.

Umschulung locker bestanden. Ich war für ein paar Wochen "IT-Systemelektroniker"

Schnauze voll; EU-Rente beantragt.

Mittlerweile sind wir bei 2011 angekommen, Marihuana hilft ist aber schwer ranzukommen. Eu-Rente ist durch! Ich auchaber mit den Nerven. Nackenschmerzen gehen einfach nicht weg. MRT - Selbsteinweisung ins Krankenhaus - Zum Glück war an diesem Tag Chefarztsprechstunde.
Diagnose:
Die beiden Versteifungen arbeiten gegeneinander, also OP. weiter Versteifen.

Geschafft? Nee. Immernoch Schmerzen. Hausarzt gewechselt und siehe da, es gibt doch wirklich Pharmazeutische Erzeugnisse die wirklich gegen Schmerzen helfen.

Nicht diese Allheilmittel wie:

Amitriptilin
Tramal
Tramal long
Tamaldor

die bei mir Nutzlos waren.


Pause. Sitzen ist die Hölle trotz

Targin 10/5mg morgens und abends

Wirkstoff:
Oxycodonhydrochlorid 10mg

Magenschutz Naloxon 5mg

Die Beste Entscheidung. Wenn man sich, so wie ich, an das Zeug gewöhnt hat, ist das Leben wieder richtig Lebenswert!

Zwischenzeitlich haben ich mir einen Hobbykeller eingerichtet, man braucht etwas um sich abzulenken. Nur die Möbel festhalten und den Haushalt zu schmeissen ist auf Dauer nicht erfüllend.

Nun sind wir in 2018 angekommen. Höllische Ischiasschmerzen in der rechten Gesäßhälte. Ab zum Doc. Diagnose Geldbeutelsysndrom, auch als Piriformis Syndrom bekannt. Überweisung zu meinem Lieblingsärzten den Deppen von Orthopäden. Termin in 6 Wochen. Ja, nee. Ist klar.
Zum Glück konnte ich den Termin absagen, da die Schmerzen auf Wundersame Weise von allein verschwunden sind. Komisch ist aber das mir öfters beim Liegen die linke Hüfte kribbelt. Bin bishierher davon ausgegangen das ich ainfach nur auf einer Naht liege oder sowas in der Art ;-)

Nun kommts, weswegen ich hier bin...

Juni 2019
Die Schmerzen sind zurück, ich kann nicht mehr sitzen, sitze ich und stehe auf könnte ich scheien vor Schmerzen!
Man merke ich nehme noch immer Oxycodonhydrochlorid.
In der Packungsbeilage steht was von Opioid. Ich dachte all die Jahre das es sowas wie Tramal in der Richtung ist, nur besser. Weit gefehlt! Zählt schon zu der Gruppe der Morphine.

Ok. Also ich habe Schmerzen trotz Morphinen. Selbst meine Hausärztin, die selbst mit Bandscheibenvorfall rummacht, hat gestaunt. Ab ins MRT!
Ok, d.h. Wochenlang warten und Schmerzen haben. Weit gefehlt! 5 Tage nur :-))

Juli 2019 MRT ist durch, Urlaub den wir eigentlich ab dem 22. Juli geplant hatten, storniert. Hehe. Clever wie meine Frau und ich sind, schließen wir immer eine Reiserücktrittversicherung ab, sonst wären wir auf knapp 1.000 Euro Stornierungskosten sitzen geblieben.

Befund:

LWK1/2: Breitbasige Bandscheibenprotrusion (Vorwölbung) (Ich sagte ja, ich kenne mich aus^^)
LWK2/3: Links mediolateraler, bis 1cm tiefer Bandscheibenvorfall mit Rezessusverschluss links und Bedrängung der L3-Wurzel links. Deutliche Pelottierung des Duralschlauchs, welcher einen sagittalen Durchmesser von 0,7cm aufweist.
LWK4/5: Initiale Spondylarthrose
LWK5/SWK1: Rechts mediolateraler, ca. 1cm tiefer und um 0,6cm nach kaudal sequestierender Bandscheibenvorfall mit Bedrängung der S1-Wurzel rechts. Mit partieller retrospondylotischer Überbauung lädt dieser auch bis rechts forminal aus mit mäßiger Neuroforamenstenose rechts.

Tja.
Morgen Termin beim Neurochirurgen. Scheint wohl doch etwas ernsteres zu sein, da ch auch auf diesen Termin nur ca. 8 Tage warten musste. Ursprünglicher Termin war im September, dann im August. Da wir hier aber ein Medizinisches Versorgungszentrum haben bei dem alles in einem Ärztehaus untergebracht ist, konnte meine Hausärztin dem Kollegen der nur eine Tür neben Ihr sein Sprechzimmer hat, ihm schon mal die Bilder und den Befund vom MRT zeigen.

Ich persönlich gehe davon aus, da beim L5/S1 ja schon der Gallertkern austritt und die Schmerzen natürlich auch nicht von alleine weggehen werden oder gar wie ich hier schon zu hauf gelesen habe; das sich ein BSV zurückbildet (Ich halte das persönlich für einen Irrtum, meiner hat sich auch nach 19 Jahren nicht zurückgebildet), da ich um eine OP nicht herumkomme.

Die Frage ist nur:
nur den Vorfall und den sequester entfernen und dann in ein zwei Jahren wieder unters Messer oder raus mit dem kaputten Gelump und was dauerhaftes rein?
nächste Baustelle dann wohl L2/3, der wird auch nicht von alleine zurückgehen.

Jetzt kennt Ihr meine Geschichte von Anfang bis Ende.
Happyend wird folgen^^


Grüße aus Bayern


Andi
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.Sophia_
Geschrieben am: 15 Jul 2019, 09:53


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Hallo Andi,

mein Gott da hast du ja schon einiges hinter dir!

Ich denke nicht, dass dir zu deiner Frage hier jemand die Richtige Antwort geben kann.
Was haben dir denn die Ärzte für eine OP vorgeschlagen?
Würde mir diesbezüglich auf alle Fälle eine Zweitmeinung einholen gerade wenn es um die Größe der Operation und die Methode geht.

Ich wurde 2011 auch in Fulda operiert. Versteifung L5/S1.

Das OP- Ergebnis war nicht wirklich zufriedenstellend, eine Nachsorge gab es im Prinzip nicht nur einen Kontrolltermin und das wars.
Jahrelang mit Schmerzen herumgelaufen bis ich Anfang diesen Jahres wieder starke Schmerzen im Rücken bekam.
Ich bin mittlerweile umgezogen und wohne in Aachen.
So bin ich dann hier in der Uniklinik gelandet und nach Röntgen, CT und MRT haben die Ärzte hier die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen was die Operateure in Fulda mit meinen Rücken fabriziert haben.
Ergebnis: Anschlussdegeneration, viele neue Baustellen, aber auch unter anderem ein viel zu langer Stab der Spondy sowie falsch platzierte und zu lange Schrauben.
Eine Schraube saß direkt im Facettengelenk und hat dieses über die 8 Jahre komplett zerstört und mich wundert es daher auch nicht, weshalb ich nicht schmerzfrei war. Und das mit mittlerweile Mitte 20.

In Fulda hieß es, sitzt alles wie es soll, alles super.

Bei mir hätte jetzt aktuell auch noch mehr operiert werden können u.a. eine Bandscheibendegeneration zwischen der Versteifung - die BS haben die in Fulda nämlich damals drin gelassen.

Zu meiner Frage, ob man das dann nicht gleich „Vorsorglich“ mit operieren kann wurde mir gesagt: man kann nur das operieren was gerade die Symptome auslöst, egal ob die Gefahr besteht, dass es an der Stelle bald weiter geht.
So wurde dann die Spondy verlängert, die alten Schrauben und Stangen ausgetauscht sowie ein Cage zwischen L5/L4.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde dir Raten, dir noch wo anders eine weitere Meinung einzuholen.

Ich wünsche dir alles Gute, und viel Kraft.

Liebe Grüße
Sophia

Bearbeitet von .Sophia_ am 15 Jul 2019, 09:55
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andis.hobbykeller
Geschrieben am: 15 Jul 2019, 10:30


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Danke Sophia.

Ja, ich habe schon einiges hinter mir und wohl auch wieder vor mir. Bisher ist das mit der LWS nur meine Einschätzung. Genaueres werde ich morgen beim NC erfahren.
Bammel habe ich nur davor das wie damals nur die bekannten Allheilmittel ausprobiert werden.
Sprich KG und der ganze nonsens.
Auch damit sowie mit sog. Schmerztherapheuten habe ich meine negativen Erfahrungen gemacht.

Habe mir damals von Simulant bis Lügner einiges anhören müssen.

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.Sophia_
Geschrieben am: 15 Jul 2019, 19:38


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Hallo Andi,

ja das ist teilweise schon wirklich gruselig was man so hört, dass man von Ärzten gesagt bekommt man wäre ein Lügner oder Simulant wie in deinem Fall.
Das ist schon wirklich hart wenn man Hilfe möchte und Schmerzen hat.
Da gibt es dann nur die Möglichkeit, zu einem anderen Arzt zu gehen, und die Guten sind leider ziemlich rar.
Ich finde, generell sollte man KG etc. nicht verteufeln weil viele haben dadurch eine Op umgehen können. Aber ich verstehe auch deine Ansicht, nach jahrelangen starken Schmerzen dass man einfach nur geholfen haben möchte, und das schnell.
Nur leider bringt eine OP ja auch nicht immer den erwünschten Erfolg.

Zum Thema Schmerztherapeut.
Du nimmst ja jetzt schon über einen langen Zeitraum Oxycodon und ja, wie du es schon sagst ist es ein Morphin und sehr starkes Schmerzmittel. Ich nehme es auch und bei längerer Einnahme ist es schon ratsam das von einem Schmerztherapeuten begleiten zu lassen.
Vor allem im Bezug auf die Dosierung ist er oft der Beste Ansprechpartner da sich bei dem Medikament eine Gewöhnung einschleicht und man die Dosierung ggf. anpassen muss.
Der hat z.B. auch die Möglichkeit dir Pflaster zu kleben damit du sie nicht immer als Tabletten nehmen musst.
Diese gibt es in allen möglichen Dosierungen und geben dauerhaft den Wirkstoff in den Körper ab, sind aber schonender wenn man sie verträgt und zum Teil auch wirksamer.
Und es gibt zum Teil auch wirklich gute und hilfreiche Schmerztherapeuten.
Auch hier gilt wieder - die muss man erstmal finden 🙈

Ich wünsche dir alles Gute für deinen Termin morgen beim NC.

Liebe Grüße
Sophia
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Swar
Geschrieben am: 15 Jul 2019, 21:09


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Hi,
Oh, Du Arme.
Ja, Oxy ist stärker als Morphin und Naloxon ist kein Magenschutz, sondern ist in Retardtabletten enthalten, um den Mißbrauch zu verhindern.

Bekam auch Schmerztabletten, nach zig Nachfragen Targin genannt, mußte selber suchen, das das Oxy ist.
Nach über 4 Monaten ausgeschlichen, weil die Schmerzen gleich sind, aber habe Oxy akut und Sevredol (Morphin) da.

Und ja, ich kenne auch keinen Orthopäden, der taugt. Sage immer, wären die eine Autowerkstatt, wären sie pleite. Keiner geht wegen Bremsfehler ständig in die Werkstatt und Auto bremst immernoch nicht.

Mir wurde auch gesagt, in die Psychiatrie zu gehen. Und ich war da, hatte einen Termin und wurde erstaunt heim geschickt. Bei mir ist alles ok, ich bin nur des Schmerzes überdrüssig, was doch normal sei.
Ich habe gelernt......mein Operateur operiert und das war es.

Wünsche Euch alles Gute beim NC. Berichtet bitte weiter.
PM
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andis.hobbykeller
Geschrieben am: 27 Aug 2019, 19:32


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Guten Abend zusammen.

4 Wochen nach OP und ich bin fast wunschlos glücklich.
Hier und da werde ich noch daran erinnert das ich rücken hatte, sitzen vermeide ich noch immer wo es geht.

Am 17.09.ist der termin beim NC der mich operiert hat. Außer Bissi KG zum beweglich werden brauche ich nichts.

Warten wir also auf den nächsten sequester.

Ja, ich sehe das alles locker, da es mir wieder gut geht. Depris schieben... nö, hatte ich lange genug.
Ich weiß das es bei mir nur eine Frage der Zeit ist bis ich wieder unters Messer muß.

Wünsche euch einen schmerzarmen Abend

Grüße Andi
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