Bandscheiben-Forum

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> Verständnisfrage zur SKS HWS, Rückbildung bsv möglich ja oder nein?
Pisa
Geschrieben am: 04 Sep 2019, 16:54


Öfter dabei
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Hallo liebe Bandscheibengeplagten!

Mir wurde von verschiedenen Ärzten geraten, noch abzuwarten - habe BSV in der HWS und bedingt dadurch leichte SKS. Ich lese überall im Netz, dass sich die SKS in der HWS nicht zurückbildet. Ist damit auch die durch den BSV bedingte Stenose gemeint oder die knöcherne Stenose im WK???Das ist mir nicht ganz klar. Falls eine Rückbildung nicht möglich ist-worauf soll ich dann warten? Falls ich doch unters Messer muss: Gibt's nur die Möglichkeit von vorn mit Vollnarkose und Platzhalter oder gibt es schonendere Möglichkeiten (BS drin lassen; nur Vorfall entfernen;keine Vollnarkose...). Würde aus Verzweiflung auch selbst zahlen.Danke, danke, danke für alle weiterführenden Tipps!!

LG

Pisa

Bearbeitet von Pisa am 04 Sep 2019, 16:58
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Pauline69
Geschrieben am: 04 Sep 2019, 19:16


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Hallo Pisa,

ich gehe mal davon aus, dass Du mit SKS die Spinalkanalstenose meinst.

Eine leichte Spinalkanalstenose ist bei weitem keine OP Indikation.
Erst eine hochgradige, auch absolute Spinalkanalstenose genannt, würde einer OP Indikation entsprechen.

Dazu „müssen“ dann aber die passenden, klinischen Symptome gehören.
Dass heißt, Du müßtest motorische Ausfälle haben, was bei der Halswirbelsäule gerne ein Kraftverlust im Arm und/oder in der Hand ist.

Die Halswirbelsäule wird in der Regel von vorne operiert, was wiederum bedeutet, dass man in der Regel nicht nur das heraustretend Bandscheibenmaterial entfernen kann, anders also, als an der Lendenwirbelsäule.

In der Regel werden dann Platzhalter eingesetzt, die bewährtere Methode sind Cages, diese wiederum versteifen dann automatisch den Bereich, in dem der oder die Cages eingesetzt werden.

Es gibt auch Prothesen. Die wären ein paar Jahre beweglich, bis auch diese oft, durch die Verknöcherung, versteifen. Sehr oft gibt aber Probleme bei den Prothesen. Das macht jede Klinik und jeder Operateur anders.

Du solltest also für eine Operation deutliche motorische und sensible Ausfälle haben und dazu eine hochgradige Spinalkanalstenose plus deutliche und ausgeprägte Neuroforamenstenosen.

Ohne diese beiden (drei) Kriterien wird Dich wahrscheinlich kein Arzt operieren.

Gib uns doch diesbezüglich ein bißchen mehr Informationen, was genau bei Dir vorliegt.

Liebe Grüße
Pauline
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Pisa
Geschrieben am: 04 Sep 2019, 20:41


Öfter dabei
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Hallo Pauline,

vielen Dank für deine umfassende Antwort!Das beruhigt mich sehr, dass die Spinalkanalstenose in der HWS nicht in jedem Fall operiert werden muss. Danke für diese Info!! Bei mir drückt der Vorfall wohl rechts auf den Spinalkanal. In meinem Befund gibt es aber keine Angabe dazu, wie eng genau es dort ist. Es heißt nur mediorechtslateraler Prolaps im HWK-Segment 5/6 mit Spinalkanalstenose ohne Myelopathie. Mein Neurologe hat dazu beim Radiologen angefragt - der meinte, es sei nur eine leichte Stenose. Das war im Mai diesen Jahres. Ein Neurochirurg sah gar keine Stenose. Ein anderer meinte, es sei sehr eng :-/. Ich hatte das ja schon mal an anderer Stelle geschrieben. Ich selbst kann mit den MRT-Bildern gar nix anfangen. Am 12.9. hab ich ein neues MRT zur Verlaufskontrolle. Da erfahre ich, ob und ggf. inwieweit sich der Unfall in meiner HWS verändert hat.

Habe außer dem BSV auch noch eine mediobilaterale Vorwölbung - eine Etage drüber. Die kann sich ja nicht zurückbilden, oder?:-(

Meine heftige Nackensteifigkeit ist - was ich nie gedacht hätte - etwas besser geworden. Das Kribbeln im Fuß ist fast weg. Manchmal schläft der Fuß bei bestimmter Sitzposition leider noch ein. Die Ärzte meinen alle, es gibt da keinen Zusammenhang mit dem HWS-Problem. Schlimmstes und hartnäckigstes Problem sind meine starken Verspannungen/Schmerzen im oberen bis mittleren Rücken/ im Bereich der Schulterblätter. Die sind sehr quälend! Bisher hilft mir dagegen nichts langfristig. Kurzfristig hilft Schwitzen beim Sport und Baden - also Wärme.

Motorische Ausfälle habe ich bisher zum Glück nicht. Auch keinen merklichen Kraftverlust in den Extremitäten. Ein Kollege empfahl mir Procain. Nun will ich mich um eine Neuraltherapie kümmern.

Gruß und herzlichen Dank nochmal!!

Pisa

Bearbeitet von Pisa am 04 Sep 2019, 20:43
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Pauline69
Geschrieben am: 05 Sep 2019, 04:48


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Hallo Pisa,

dass die Ärzte die MRT Bilder und Befunde alle unterschiedlich auslegen, ist auch mir oft aufgefallen.

Ob sich eine Vorwölbung in der Halswirbelsäule zurückbilden kann, weiß ich nicht. Zumindest kann es aber wohl bei einer Vorwölbug blieben.

Auch ich hatte vor meiner Operation immer wieder mal Krämpfe in den Füßen, vor allem gegen Abend und auch manchmal nachts, Magnesium half überhaupt nicht, jedoch sah kein Arzt einen Zusammenhang zur Halswirbelsäule.
Ich kann aber dazu sagen, dass mit dem Zeitpunkt der OP die Krämpfe absolut zeitgleich verschwunden sind. Daher ist meine Vermutung, sie hatten schon etwas mit dem eingeengten Rückenmark etwas zu tun.

Auch ich hatte sehr starke Verspannungen und Schmerzen im Nacken und im Schulterblatt. Durch lokale Anästhetika konnten diese gut behoben werden. Die verkrampfte Muskulatur wird dadurch entkrampft.
( diese habe ich auch heute noch sehr oft und das 10 Monate nach der Operation)

Sehr gut helfen dagegen tut mir ein Manualtherapeut. Er lockert gekonnt die schmerzenden Punkte. Gepaart mit einer gezielten Massage erzielen wir immer wieder, wenn zur Zeit auch nur recht kurzfristig, eine gut erträgliche Situation.

Warte das Kontroll MRT ab und hoffe auf einen guten und ausführlichen Befundbericht.

Aber solange es zu keiner Verschlechterung Deiner Gesamtsituation der Halswirbelsäule kommt, wird man nicht operieren.
Motorische Ausfälle gelten da immer als erstes Signal.

Drücke Dir die Daumen und wünsche weiterhin gute Besserung
Liebe Grüße
Pauline
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Swar
Geschrieben am: 07 Sep 2019, 16:35


Boardmechaniker
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Liebe Pauline,
Ich wurde aber so operiert! Aufgrund andrere Schmerzen, die angeblich vom BV kämen, unerträglich waren, stimmte ich zu.
Nun bin ich schlauer und der Operateur ist zu keinem Gespräch bereit, wurde der Klinik verwiesen.
Gründe der OP, die er nannte, stritt er nun ab. Kurz.....ja, es gibt Ärzte, die einfach loslegen......ich denke, wenn die gerne basteln, sollten sie Schreiner werden, aber nicht Chirurg.
PM
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Pauline69
Geschrieben am: 07 Sep 2019, 17:56


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Hallo Swar,

ja, ich habe Deine Berichte verfolgt und gelesen, wie es zu Deiner Operation gekommen ist.
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass es Dir, bedingt durch die starken Schmerzen, kaum anders möglich war anders zu entscheiden.

Leider versteht man am Anfang die ganzen Zusammenhänge noch nicht wirklich, auch nicht, wenn man versucht, sich gut im Vorfeld zu belesen.
Erst durch die vielen Arztbesuche, die MRTˋs, die Meinungen und vor allem durch die eigens gemachte Erfahrung, fängt man, nach und nach an, die Zusammenhänge zu begreifen.

Nur die Herren Neurochirurgen, die Radiologen, Neurologen und auch die Orthopäden sollten sich, meiner Meinung nach, insgesamt deutlich besser Fächerübergreifend auskennen.
Schließlich sind wir keine Seltenheit mit der Erkrankung „Bandscheibenvorfall“!

Liebe Grüße
Pauline
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Pisa
Geschrieben am: 07 Sep 2019, 18:48


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Hallo Swar,

seit Anfang des Jahres mache ich auch viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten, i.S.v. "Manche Ärzte sind gefährlicher als die Krankheit". Als ich schon Rückenschmerzen hatte, renkte mir so 'n größenwahnsinniger Orthopäde die HWS ein - ohne Vorwarnung. Ich dachte, der will nur den Bewegungsradius vom Kopf prüfen oder so..und dann machts plötzlich knack, knack.... frage mich auch manchmal, ob der Typ damit den BSV verursacht hat und bin dann kurz vor Selbstvorwürfen... Aber diese Gedanken bringen mich nicht weiter. Ich will entspannen und negativen Stress möglichst vermeiden. Ich versuche jetzt mal das beste draus zu machen und in Zukunft besser auf mich aufzupassen!Es tut mir leid, was dir passiert ist. Wünsch dir alles Gute!
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