Bandscheiben-Forum

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> Spinalkanalstenose und Bandscheibenvorfall
Nickylein
Geschrieben am: 12 Nov 2019, 12:22


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Hallo, guten Tag erstmal an alle hier :winke

Ich bin Nicole, 48 Jahre und adipös, also mein BMI liegt bei knapp 50. Arbeite seit mittlerweile knapp 30 Jahren im Einzelhandel, muss also stehen und laufen.

Ich fang mal an mit meiner Geschichte und versuche es aber kurz zu machen:

In der Woche vor dem 12.10. dieses Jahr bin ich nachts mehrere Male davon aufgewacht, dass mir „der Hintern wehtat“. Ich dachte nur, ich müsse mich wohl mal mit dem Thema neue Matratze beschäftigen und wenn ich morgen in Gange war, ging auch alles wieder normal.

Freitag Abend kam ich heim und blieb plötzlich mit meinem linken Fuß immer leicht an den Treppenstufen hängen, was mich doch schon mehr verwunderte.
In der Nacht zum 12.10. wurde ich plötzlich mit starken Schmerzen in der LWS wach und war kaum in der Lage mich aufzurichten, als ich es dann irgendwie schaffte, stellte ich fest, dass ein normales Gehen nicht mehr möglich war, denn linksseitig knickte ich immer ein.

Die Schmerzen waren unerträglich, es kam ein hausärztlicher Notdienst und spritzte Tramadol.....ohne jegliche Wirkung. Ich nahm Ibu und einen Tag später sind wir in einer Notfallpraxis gewesen, die an ein Krankenhaus angrenzt, und bekam Tramadol Tabletten, die auch wieder keinerlei Schmerzminderung brachten.
Am nächsten Tag zum Hausarzt, der mich erstmal nur krankschrieb und meinte, am Ende der Woche wird es viel besser sein.
Dann am Mittwoch drauf zum Orthopäden, einmal ins CT, dann zum Neurologen der auf den Bildern einen Bandscheibenvorfall erkannte und mich nochmal ins MRT geschickt hat. Die ersten 14 Tage Schmerzen "wie Sau", die dann nachts aber mit Tilidin erträglich wurden....danach ziemlich schnell fast keine Schmerzen mehr.
Das erste Rezept Physio läuft!

Das Thema Blase verunsichert mich noch: ich merke am Tag keine Veränderung, aber nachts muss ich meist 2 mal raus, das war vorher auch schon so, aber jetzt, wo ich so lahm bin kann es passieren, dass auf dem Weg zur Toilette ein paar Tropfen abgehen, aber eben nur nachts...ich habe aber kein taubes Gefühl in dem Bereich, oder so.
Am Tage halte ich etwa 4-5 Stunden durch.

Die Schmerzen sind mittlerweile nur noch sehr selten da...eigentlich bin ich schmerzfrei nur die Gangstörung ist weiter vorhanden.

Ich war Freitag nun im MRT und heute beim Orthopäden und mir schien es, als sähe er mich direkt auf dem OP-Tisch.

Ich schreib mal die Beurteilung des Radiologen hier rein:

Relative Spinalkanalstenose BWK12/LW1 und LWK3/4 mit Taillierung der Cauda equina Fasern.
Ursächlich zentrale ProlabierungBWK12/LWK1, multisegmentale Osteochondrose sowie raumfordernde Facettenarthrose mit Bandscheibenpotrosiones.
Recessusenge für L4 beidseits mit Verdacht aus Wurzelirritation im Segment LWK3/4 sowie foraminale Enge für L5 links im lumbosakralen Übergang.
Im Randbereich miterfasst auffällige Signalalterationen im sakral beidseits.
Lipomatös induriete Hypotrophie der autochthonen Rückenmuskulatur.

Also ich bin fast schmerzfrei, das Gehen hat sich seit der Physio etwas verbessert, ich brauche aber draußen weiterhin Gehhilfen, da ich auf unebenen Flächen schnell wackelig werde.

Der Orthopäde wollte mir heute kein Folgerezept für die Physio geben! Er meint, das müsse jetzt der Neurologe machen
:sch
Mein Physiomensch, den ich jetzt nach der 4. Physio als sehr gut und bemüht empfinde, meint, mir fehle einfach nur noch die Kraft zum stabilen Gehen.

Ich bin jetzt in der 5. Woche arbeitsunfähig....im Einzelhandel beginnt das Weihnachtsgeschäft und ich werde mehr als gebraucht, wie ihr euch vielleicht denken könnt. Nach einer Rücken-OP kommt doch auch noch ne Reha, oder?
Ist das oben beschriebene denn wirklich ein OP-Indikation?
Wir waren im September im Urlaub und da hab ich noch keine Verminderung meiner möglichen Gehstrecke festgestellt....wir sind teilweise 2 Stunden, zwar gemütlich aber ohne Sitzpause, am Meer entlang gegangen....da ging das doch noch!

Ich muss jetzt den Neurologentermin Freitag abwarten, aber ich war grade so geschockt, dass ich hoffe, hier Rat zu finden.

Vielen Dank fürs Lesen schonmal.
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Jutta70
Geschrieben am: 12 Nov 2019, 13:23


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Hallo Nicole,
kannst Du genauer beschreiben, was bei den Beinen das Problem ist? Kannst Du auf den Fersen stehen, die Zehen mit Kraft hochziehen? Kannst Du auf Zehenspitzen gehen? oder fehlt die Kraft in den Oberschenkeln, daß Treppenstufen ein Problem sind?

Such Dir mal einen niedergelassenen Neurochirurgen, das ist der Facharzt für die Bandscheibenprobleme.
Nicht nur für Operationen, sondern auch für adäquate Schmerztherapie. Physiorezepte bekommst Du da auch.
Das stellt Dir aber vielleicht auch Dein Hausarzt aus.
Eine OP Indikation kann man in Deinem Bericht nicht erkennen.
Ich bin nach beiden LWS OPs ein paar Tage nach Entlassung in die Anschlußheilbehandlung gegangen. Das ist eine 3 wöchige Reha über die Rentenversicherung. Direkt im Anschluß konnte ich beim ersten Mal meinen Teilzeitjob wieder aufnehmen, Einzelhandel ist aber sicher zu heftig. Aber nach OP klingt Dein Bericht ja auch nicht.

und aus eigener Erfahrung: erwarte nicht viel von den Neurologen.... die machen ein paar Standardtests, messen Nervenleitgeschwindigkeiten und raten grundsätzlich von Operationen ab.... Ich bin jedenfalls immer nur an Neurologen geraten, die Bandscheibenprobleme heruntergespielt haben und mir stattdessen eine MS angedichtet haben....

Und noch etwas. Dein BMI ist sicher nicht klasse, aber Bandscheibenprobleme haben die Bodybuilder und Hungerhaken genauso.

LG Jutta
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Nickylein
Geschrieben am: 12 Nov 2019, 14:06


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Hallo Jutta,

es ist ehrlich gesagt schwer, meinen Gang zu beschreiben. Also ich kann auf den Zehenspitzen stehen, aber nicht gehen. Auf den Fersen alleine kann ich nicht stehen!
Am Anfang war es so, dass Der linke Oberschenkel mit Knie relativ doll zur meiner Körpermitte einknickten, dieses war ziemlich doll verbunden mit einer Fußheberschwäche.
Mittlerweile ist dieses etwas weniger doll ausgeprägt und ich habe glaub ich beide Füße besser unter Kontrolle.
Treppen steigen ist derzeit meist eben Stufe für Stufe, also ein Fuß hoch, den zweiten auf die selbe Stufe usw.
Gestern Abend nach der KG hab ich das erste mal gewagt unsere Treppe hier im Haus "normal" zu steigen....ging bis etwa Hälfte, aber da ist wieder das Gefühl das die Kraft nicht reicht.

Wie ich draußen ne Stufe nehmen soll wenn kein Geländer und nichts zum festhalten da ist ( und dann ohne Krücken) steht für mich derzeit echt in den Sternen :traurig

Hier in der Nähe gibt es einen anscheinend guten Neurochirugen im ansässigen Krankenhaus, das nennt sich hier auch Wirbelsäulenzentrum.
Da braucht man dann doch sicherlich dann eine Überweisung hin, oder?
Wollen die nicht immer gleich operieren??

Vielleicht hat ja jemand noch nen Tipp für nen guten Arzt in Hamburg!
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Jutta70
Geschrieben am: 12 Nov 2019, 19:11


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Hallo Nicole,
ich habe Dir eine PM geschickt.
Ins Wirbelsäulenzentrum kann Dich vielleicht auch Dein Hausarzt überweisen. In Rissen geht das.
Deine Gangstörungen klingen schon heftig und nicht nur nach Problem mit einer Bandscheibe. Evtl auch eine Instabilität.
Kannst Du hier Bilder zeigen? Schwärze Deine persönlichen Daten auf den Bildern.
Falls das Hochladen hier direkt nicht klappt, kannst Du wie ich z.B. über picr.de hochladen.
LG Jutta
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