Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> C6 / C7 Rezidiv
Dänjell
Geschrieben am: 27 Jul 2018, 19:05


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 27.538
Mitglied seit: 27 Jul 2018




Hallo liebe Leidensgenossen!

Ich heisse Daniel, bin 32 Jahre alt und lebe in Zürich.
Vor ca. 10 Wochen bin ich morgens mit einem höllischen Schmerz im Nacken aufgewacht. Zuerst dachte ich, ich hätte mich "verlegen" weil mein Hals sich auch so steif angefühlt hat. Ca. 2 Wochen danach keine Besserung in Sicht. Es kamen jetzt auch noch starke Schmerzen ausstrahlend in den rechten Arm hinzu. An einen Bandscheibenvorfall habe ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht gedacht. Dann fielen mir allerdings weitere Symptome auf. Kontrolliertes Schreiben mit einem Stift und Händewaschen hat sich plötzlich so seltsam und roboterhaft angefühlt. Eines Abends, es war warm, wollte ich mir den Schweiss von der Stirn wischen und da ist mir der Arm quasi ohne Widerstand auf die Stirn "geklatscht". Da hab ich dann bemerkt das irgendetwas mit meiner Kraft nicht stimmt. Gleich mal einen Hardcore-Test gemacht und versucht Liegestützen zu drücken. Es ging nicht EINE EINZIGE. Bin brutal mit der rechten Seite weggeknickt.
Nächster Test: 5kg Hantel genommen. Arm nach oben ausgestreckt und wollte den Unterarm abkippen um ihn dann wieder nach oben zu stemmen. Nix da. Die Hantel ist mir aus der Hand gefallen nachdem sie brutal auf mein Schulterblatt eingeschlagen ist.
Da wusste ich dann das mein Trizeps quasi gelähmt war. Mir fiel Des Weiteren im Laufe des Abends auch auf, dass der rechte Brustmuskel auch nicht richtig ansteuerbar war.
Am nächsten Tag beim Arzt, der schickte mich noch am selben zum MRT.
Diagnose: Grosse rechtsparamediane Diskushernie C6 / C7 mit C7 Radikulopathie.
Der Trizeps und die anderen Muskeln die ausgefallen waren passen genau zur C7 Wurzel. Noch schlimmer als den Schmerz empfand ich die ausgeprägte Lähmung im Trizeps. Kraftgrad M2. Also Strecken des Arms gegen die Schwerkraft gar nicht oder kaum noch möglich.
2 Wochen konservativ probiert aber keine Besserung in Sicht. Mich dann aufgrund der ausgeprägten Paresen zur OP entschieden.
Minimalinvasiv von hinten, nur Nerv freimachen. Bandscheibe drin lassen.
OP gut verlaufen. Nach OP konnte ich direkt den Arm wieder strecken sogar schon mit 1.5kg. Schmerzen hatte ich noch einige Tage sehr stark. Der Nerv hat dann aber schnell Ruhe gegeben ;-) Die OP ist jetzt 6 Wochen her, der Verlauf war sehr gut. Konnte meine Kraft schon auf 2.5kg steigern.
Jetzt heute morgen der Schock. Beim Training des Trizeps plötzlich einschiessenden Schmerz im Nacken verspürt und mir war klar da ist was passiert.
Direkt zum erneuten MRT und siehe da, es ist Bandscheibenmaterial nachgerutscht. Evtl. hat der Nerv noch etwas platz, aber auch wieder nicht mehr wirklich viel.
Ich bin total am Ende. Wenn ich Glück habe, hat der Nerv eben noch genug Platz und es bildet sich mit Schonung wieder zurück. Wenns schlecht läuft rutscht es weiter nach und klemmt den Nerv erneut. Eine erneute OP wäre dann wohl wieder unumgänglich.

Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? :-(
PM
Top
maeranha
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 06:41


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 616
Mitgliedsnummer.: 25.179
Mitglied seit: 28 Okt 2015




in dem Alter ist das demoralisierend, aber da musste durch.
Denke das ja auch wenn die Bandscheibd nachrutscht es nicht mit mehr Mat wegnehmen fkt.
Da solltest Du Dich an einen Bandscheibenersatz gewöhnen muessen.....
Aber Kopf hoch, habe ich nach Massenvorfall C5/C6 auch bekommen und nach 3 Tagen keine Probleme mehr gehabt.........und das ist 3 Jahre her....
Gute Besserung !
PMEmail Poster
Top
cecile.verne
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 07:41


PremiumMitglied Bronze
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.043
Mitgliedsnummer.: 19.935
Mitglied seit: 24 Jan 2012




Hallo Daniel

es scheint, dass Deine Bandscheibe da wirklich nicht mehr an ihrem Platz bleiben kann weil der Faserring ein zu grosses Leck hat. Ich denke, wie mein Vorschreiber, dass Du da wohl eher nicht mehr um eine "radikale" OP drumrum kommst. Lass Dich dahingehend einfach gut beraten.

Ich wurde Ende Februar wegen schon seit langem bestehenden BSV C4-5-6 dann doch operiert, weil auch da wohl Bandscheibenmaterial nachgerückt ist und ich extreme Schmerzen im Arm hatte. Die Ausfälle hatten sich leicht zurückgebildet unter der Kortisonhochdosis-Therapie oral, aber eben, die Schmerzen blieben schier unerträglich und ich schlief nachts, trotz Medikamenten kaum mehr als 1 - 2 Stunden. Infolge schon deutlich fortgeschrittener knöcherner Degeneration und neu aufgetretener Myelopathie (gut, bin auch gute 20 Jahre älter als Du) und eben zweietagiger Problematik kam nur eine Versteifung über 2 Segmente in Frage. Diese habe ich gut überstanden und heute geht es mir nackenmässig fast gut, nur hie und da etwas Verspannungen. Die Nervenschmerzen im Arm muss ich noch immer mit Pregabalin in Schach halten, ein Absetzversuch misslang kürzlich. Einschränkungen in der Bewegung habe ich kaum.

LG Cécile
PMEmail Poster
Top
Dänjell
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 11:45


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 27.538
Mitglied seit: 27 Jul 2018




Danke für eure Antworten.

Trotz des Nachrutschens der Bandscheibe habe ich bislang ja noch keinerlei Schmerzen.
Macht es da keinen Sinn noch zuzuwarten?
Wenn das was nachgerutscht ist nicht wieder massiv den Nerv klemmt, kann man eine erneute OP doch abwarten.
Ich hatte eh schon schwere Ängste bzgl. der OP und die war "nur" minimalinvasiv. Es ist alles erst 6 Wochen her und ich war so froh das alles gut gegangen ist.
Jetzt fühl ich mich gerade einfach nur wie am Boden zerstört. Erneut diese ganzen Risiken auf mich zu nehmen fällt mir sehr schwer :-(
PM
Top
cecile.verne
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 12:37


PremiumMitglied Bronze
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.043
Mitgliedsnummer.: 19.935
Mitglied seit: 24 Jan 2012




Hallo Daniel

ich würde versuchen, erst mal Ruhe zu bewahren. Sicher ungeeignet momentan ist jede Sportart wo irgendwie Zug oder Druck auf die HWS kommt. Also Hanteltraining oder dergleichen würde ich aus meiner Sicht sein lassen. Ich denke, das war vielleicht auch gerade etwas gar früh schon so mit Geräten zu trainieren, die Vernarbung dauert halt schon sehr viel länger (aber das ist meine Ansicht der Sache!)

Ich denke, wenn Du nicht erneut deutlich zunehmende Lähmungen hast und die Schmerzen erträglich sind, würde ich eher abwarten. Du kannst ja montags dann Kontakt mit Deinem NC aufnehmen und in über das Vorgefallene informieren. Ich denke, er wird Dich dann wieder in seine "Obhut" nehmen und leiten, wie weiter (z.B. PRT oder oral eine Cortisonstosstherapie).

LG Cécile
PMEmail Poster
Top
Susi1312
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 13:16


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 152
Mitgliedsnummer.: 27.008
Mitglied seit: 12 Nov 2017




Hallo.... hattest du denn überhaupt Physiotherapie? Vielleicht hast du auch zu schnell zuviel wieder gemacht mit den Gewichten? Vielleicht solltest du dich etwas mehr schonen. Ich würde es jedenfalls mit einer erneuten OP auch nicht überstürzen sondern mich bei verschiedenen Stellen beraten lassen bzw verschiedene Physiotherapeuten und Osteopathen aufsuchen.
LG
PMEmail Poster
Top
Dänjell
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 17:18


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 27.538
Mitglied seit: 27 Jul 2018




Ja hatte Physio, sowohl vor der OP als auch danach... Davor hat es überhaupt nichts gebracht... Wenn ein Nerv so stark geklemmt wird dass man nur noch einen Kraftgrad von M2 hat macht Physio auch keinen Sinn mehr..

Nach der OP hatte ich auch Physio.... Möglich dass ich da zuviel wollte und den erneuten Vorfall auch provoziert hab...

Jetzt ist es nunmal so...

Ich würd mich mit einer erneuten OP halt schwer tun... Will das Schicksal nicht unbedingt nochmal herausfordern...

Die Chance einen Vorfall an der HWS zu bekommen liegt bei 10% -> mich hats erwischt... Dann auch noch so ne schwere Lähmung davonzutragen liegt wahrscheinlich auch nicht über 10% -> mich hats erwischt... Ein Rezidiv an gleicher Stelle wird mit 5-8% angegeben -> mich hats erwischt...

Bin ich dann bei der nächsten OP bei den 1% der ganz schwerwiegenden Komplikationen dabei oder gar nicht mehr aufwachen aus der Narkose?

Wenn die Lähmung wieder so massiv eintritt bleibt mir aber wohl keine andere Wahl...

Seht ihr die Problematik?
PM
Top
Jürgen73
Geschrieben am: 28 Jul 2018, 17:58


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: Gast
Beiträge: 5.472
Mitgliedsnummer.: 4.536
Mitglied seit: 29 Jan 2006




Hallo Daniel,

hat dir dein Operateur gar nicht gesagt was du nicht machen darfst?

Da hast du dir garantiert zuviel zugemutet.

Aber auch deine Physiotherapeuten hätten dich warnen müssen.

PS.

vielen Dank für deine Beteiligung hier im Forum.
Sei doch bitte so lieb und setze deinen Beiträgen eine Anrede und einen Gruß dazu, so kommen die Beiträge viel freundlicher herüber und lesen sich angenehmer.
Beiträge ohne Anrede und Gruß sind unpersönlich!

Ich möchte auch an dieser Stelle auf unsere Boardregel verweisen.

Danke!

Liebe Grüße vom Banditeam
PMUsers Website
Top
Dänjell
Geschrieben am: 04 Aug 2018, 19:53


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 27.538
Mitglied seit: 27 Jul 2018




Hallo Zusammen

Bis jetzt zeigen sich keine weiteren Lähmungserscheinungen! Toi Toi Toi!

Die Schmerzen nehmen etwas zu, hab sie mit Ibuprofen aber gut im Griff!

Haben die "alten erfahrenen Bandis" Tipps für mich was ich tun kann um dem Nerv soviel Raum wie möglich zu geben?

Lieben Dank

Daniel :-)
PM
Top
Dänjell
Geschrieben am: 01 Sep 2018, 08:47


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 27.538
Mitglied seit: 27 Jul 2018




Hallo Leidensgenossen

Jetzt ist der zweite Vorfall ja auch schon wieder 5 Wochen her und es ging ganz gut mit den Schmerzen. Keine neue Lähmung mehr.
Jetzt seit gestern plötzlich wieder völlig steifer HWS und BWS Bereich. Kann das Kinn kaum gegen die Brust nehmen.
Muss das jetzt zwangsläufig wieder ein Vorfall sein? Drittes mal an gleicher Stelle?
Bin völlig am verzweifeln. Was soll ich machen?
Selbst wenn ich wieder ein MRT anfertigen lasse und man sieht es ist wieder was nachgerutscht ändert das ja auch erstmal nichts an der Therapie.
Kennt ihr solche Symptome ohne dass es gleich ein neuer Vorfall sein muss?

LG
PM
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2132 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version