Bandscheiben-Forum

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> Panik vor Rückfall/Rezidiv, Wieder ziehen und schmerzen im Bein
Malte1105
Geschrieben am: 27 Okt 2018, 14:08


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Hallo,
nach langem lesen habe ich mich entschlossen heute anzumelden und mein Leiden zu teilen.

Kurz zum einer Bandscheibenhistorie:
- 2010 Bandscheibenvorfall TH 9/10 und L5/S1
- 2017 Bandscheibenvorfall L5/S1 dorso lateral links
- 2018 Bandscheibenvorfall L5/S1 links nach kaudal sequestriert mit OP (Endoskopische Nucleotomie)
- 7 Wochen zur Schonung zuhause
- 3 Woche in der ambulanten Reha

Der letzte Vorfall dieses Jahr war im Gegensatz zu den beiden vorherigen echt heftig. Ich hatte seit Anfang des Jahres zunehmende Schmerzen morgens nach dem aufstehen im Bein, die sich wie eine Blockade angefühlt haben. Darauf hin war ich auch in physiotherapeutischer Behandlung, die haupsächlich auf ein blockiertes ISG abgeziehlt haben.

Im August dann Nachts mit starten schmerzen im linken Bein/Po aufgewacht, das Gefühl war als ob mir jedand ein Messer in den Po gestochen hatte und dieses jetzt hoch und runter zieht. Freitagmorgens zum Ortophäden und eine Cortisionspritze bekommen, Samstags ins Krankenhaus an den Schmerztropf und dann Tilidin erhalten (sonst hat nichts geholfen). Zehenheberschäche und Probleme beim passiven anheben des Beins schon bei 15 Grad.

MRT mit Bandscheibenvorfall L5/S1 links nach kaudal sequestriert worauf ich Endoskopische Nucleotomie operiert wurde. Hierbei wurde der sequester entfernt (Banscheibe wurde nicht geräumt). Die Schmerzen im Bein waren nach der OP weg, die ersten zwei Wochen hatte ich noch starte Wundschmerzen und die nächsten 4 Wochen musste ich langsam mobilisiert werden. Nach 7 Wochen habe ich dann die Reha angetreten, hier hatte ich schon keine Schmerztablleten mehr genommen und hatte auch keine wirklichen größere Beschwerden mehr.

Zu meiner Frage bzw. schon eher Panik:
Dienstagabend (9 Wochen nach der OP) habe ich mich seit längerem getraut mal wieder vorsichtig mit meiner Frau zweisam zu werden. Natrülich mit dem saudoofen Fehler, aktiv oben zu sein. Die Bewegungen im Becken fand mein Rücken wohl so richtig scheiße.

Seit dem habe ich wieder morgens ein starkes Blockadegefühl und seit gestern beim Sitzen im Auto und längerem stehen ein ziehen am Po-Ansatz ins linke Bein. Noch lange nicht der starte Nervschmerz, aber für einen Panikanfall reicht es voll aus. Ich habe sorge, dass ich einen Rückfall habe und alles von vorne anfängt.

Daher meine Frage: Wie fühlt sich eine Rezidiv/Rückfall an? Kommt der auf einmal oder schleichend? Wie kann ich meinen Kopf beruhigen oder mich absichern? Aussage des Reha-Arztes war nur machen Sie sich keine Sorgen, abklären könnten wir das eh nur mit einem MRT.

Hoffnungsvolle Grüße,
Malte
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Jutta70
Geschrieben am: 27 Okt 2018, 16:40


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Hallo Malte, das kann auch gut ein blockiertes Iliosakralgelenk sein.
Versuch es erstmal mit Wärme, Schmerzmitteln, Entspannung. Wenn Du kannst auch Stufenlagerung.
Nach meiner raten OP L4/5 hatte ich nach Überlastung auch immer mal wieder Nervenschmerzen.

Was mich persönlich interessiert: warum warst Du 7 Wochen zuhause?
Ich werde immer noch mit Fäden in die Anschlußheilbehandlung geschickt.

LG Jutta
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Malte1105
Geschrieben am: 27 Okt 2018, 17:59


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Hallo Jutta,
Danke für deine Antwort. Zu deiner Frage: Der operieren Arzt sowie mein befreundeter Physio hatten mir beide empfohlen frühestens nach 6 Wochen in die Reha zu gehen. Erst dann wäre ich wieder belastbar (Rehaphase 2) und könnte auch sinnvoll Übungen machen.

Wie waren denn deine Nervschmerzen? Ist bei mir halt an der Stelle (Pobacke zum Oberschenkel) wie vor der OP. Nur auf einer Schmerzscala von 1-10 aktuell ne 1-2, vor der OP 10...

Malte
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Jutta70
Geschrieben am: 27 Okt 2018, 18:41


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Hallo Malte, ich war ja eine Etage höher operiert. Bei mir war der Schmerz oberhalb des Knöchels außen an der Wade, dort wo es auch während des BSV am schlimmsten war. Es war durchaus bis Stärke 4 oder 5 und verschwand von allein. Der Körper sagt einem sehr gut, wenn man ihn überfordert hat.

Bei mir wurde das Bandscheibenfach ausgeräumt, daher konnte sicher kein Rezidiv die Ursache sein.

Es ist keineswegs so, daß ich fit und munter in die AHBs gegangen bin. Ganz im Gegenteil, ich war fix und fertig, konnte keine Stufe steigen, keine 200m laufen, nicht aus der Hocke hoch.
Beim letzten Mal wollte ich verschieben, weil wegen Wundinfektion noch eine 2. OP nötig war, dazu Medikamenten Unverträglichkeit. Keine Chance, 6 Tage nach der OP bin ich mit dem Auto zur Reha....

LG Jutta
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seni37
Geschrieben am: 30 Okt 2018, 09:32


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Hallo Malte,

bei mir wurde in Dezember 13 das erste Mal aufgrund Parese und anhaltender starker Nervenschmerzen (messerstichartig im Fuß und dauerhaft im Oberschenkel) an L5/S1 operiert. Es wurde mir mündlich wie schriftlich mitgeteilt, dass der Zwischenwirbelraum "ausgeräumt" wurde.
Bereits in der Reha merkte ich keine deutliche Verbesserung und ging dann ein halbes Jahr nach Erst-OP wieder zum NC. Zuvor wurde bei Hausarzt und Orthopäden immer um Geduld gebeten und gesagt, dass das noch Folge der Kompression von L5 und S1 sei... .Wäre ich nicht hartnäckig geblieben, hätte es dann im Frühherbst kein weiteres MRT gegeben, bei dem sich herausstellte, dass es einen Rezidiv gab und der Sequester exakt auf den Nerv drückte, der mich in den Wahnsinn trieb. Da die messerstichartigen Schmerzen nicht besser wurden und die Paresen wieder zunahmen (das waren quasi die Indikatoren für das MRT) wurde nochmals operiert. Darauf besserte sich endlich der Nervenschmerz, der aber bis heute nicht ganz weg ist (was auch an einem neuerlichem Rezidiv (nachgewiesen durch MRT) liegen kann). Auch hier wurde gesagt/geschrieben: es wurde ausgeräumt. Insofern bin ich sehr vorsichtig mit der Einschätzung, dass alles nach Ausräumen gut wäre und keine Rezidivgefahr bestünde.

Aus meiner Erfahrung ist nur klar festzustellen, dass nichts klar festzustellen ist :-) Zumindest nicht ohne einschlägige diagnostische Verfahren.
Deine aktuellen Beschwerden können einfach auch Blockade oder Verspannung sein. Sollten nun Maßnahmen wie KG und zarter Muskelaufbau etc. nichts bringen, müsste halt noch einmal diagnostisch geprüft werden.

Vielleicht solltest du nicht nur deine Muskeln, sondern auch deine Gedanken pflegen und trainieren: Der Körper reagiert auf schlechte Energie (was ja zum Glück auch bei z.B. großer Freude der Fall ist). Wir hatten in unserer Rehaklinik einen chinesischen Austauscharzt, der ein Vertreter der ganzheitlichen Medizin war/ist und neben den klassischen Anwendungen auch autogenes Training, Thai-Chi und Klangschalen-Therapie etc. angeboten hat. Das mag dem einen oder anderen merkwürdig erscheinen (wir hatten leider auch so Kurs-Crasher dabei) aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Körper nicht nur aus Masse besteht. Und Ausprobieren schadet auf jeden Fall nicht.

Alles Gute
Gruß
Seni
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Jutta70
Geschrieben am: 30 Okt 2018, 10:18


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Hallo Seni,
ich stimme Dir zu, alles ausprobieren, nichts ausschließen.
Entspannungstechniken sind ein wichtiger Bestandteil der Reha.

Ich bin inzwischen, obwohl selbst in der Schulmedizin tätig, sehr überzeugt von Osteopathie, Akupunktur.... vor allem die Atlastherapie nach Arlen. Meinem Sohn hat in einer Asthmaphase, als medikamentös alles gegeben war, Homöopathie innerhalb von Minuten alle Beschwerden genommen.
Ob es die Kügelchen oder die Ruhe und Aufmerksamkeit des Arztes waren ist zweitrangig.

Wer heilt hat Recht!

Hallo Malte, wie geht es Dir inzwischen?

Lg Jutta
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Malte1105
Geschrieben am: 30 Okt 2018, 17:10


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Hallo Seni,

vielen Dank für deine Antwort. Ich sehe es auch so, dass man den Körper und Geist betrachten muss. Leider ist es genauso wie beim Körper mit dem Geist leider manchmal nicht so einfach.

Ich hatte für mich mit der Reha einfach schon positiv abgeschlossen und mich zu 90% wieder fit gefühlt. Wenn man dann so einen Rückschlag bekommt ist mir einfach eher zum heulen. Und da raus zukommen ist genauso schwierig wie den Schmerzkreislauf zu durchbrechen.

Malte
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Malte1105
Geschrieben am: 30 Okt 2018, 17:21


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Hallo Jutta,

am Sonntag ist mein Freund der auch mein Physio ist bei mir vorbei gekommen und ist ebenfalls von einer Überbelastung mit muskuläre Blockade ausgegangen. Trotzdem hat er mir auch empfholen noch einmal den Ortophäden einzubeziehen, der mich auch operiert hatte.

Beim Ortophäden war ich dann Montagmorgen vor der Reha - sein Urteil war ebefalls Überbelastung mit muskuläre Blockade. Er meinte ich muss mir erst Sorgen machen, wenn der Schmerz ins Bein zieht oder ich motorische Ausfälle habe. Seine Emfehlung war Schmerzmittel für eine Woche drauf, um den Kreislauf einmal zu durchbrechen. Empfehlung war Tilidin, ich vertrage die jedoch nicht so gut und bin daher mit 3x täglich Ibu+Novaminsulfon gestartet.

Hat erst einmal nicht soooo viel gebracht und Montag hatte ich nach der Reha abends beim liegen ein fießes Pochen auf zwei Wirbeln (paar Zentimeter über der Narbe + Übergang Lendenwirbel zum Brustwirbel). Heute morgen waren die dann auch noch ganz fieß und ich habe den Physio bei der Reha drauf angesprochen. Der hat mir dann zwei Ioden mit leichten Strom zwischen den Wirbeln angeschlossen. Dadurch hat der untere Wirbel ganz locker gelassen, der obere nervt noch etwas. Endlich mal ein Erfolg!

Habe morgen den letzten Tag Reha und schaue das ich da nochmal die Stromtheraphie bekomme. Ansosnten werden ich die Schmerzmittel die Woche durchnehmen. Und ich werde versuchen mich durch den Schmerz nicht an die Couch u fesseln sondern in Bewegung zu bleiben. Darauf hat der Physio auch nochmal hingewiesen und meinte nur liegen wäre für die Verspannung und Blockade nicht gut.

Malte
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Jutta70
Geschrieben am: 30 Okt 2018, 21:45


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Hallo Malte,
die Strombehandlungen sind gut, die hatte ich auch schon. ISG Blockaden können wirklich heftigste Schmerzen auslösen und direkt nach einer LWS OP traut sich da erstmal keiner ran.
Es gibt aber neben der üblichen Einrenkbehandlung, die man auf YouTube tausendfach sehen kann, auch sanfte Techniken ohne Verdrehung der LWS.
Wenn es sich also nicht durch die Therapie gibt und auch kein Rezidiv ist, sprich Deinen Physio mal drauf an. Meine Therapeutin sprach von muskulären Techniken.
Gute Besserung weiterhin!
Jutta
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