Bandscheiben-Forum

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> Motorradunfall - Querfortsätze gebrochen
Kickdown
Geschrieben am: 16 Okt 2018, 22:52


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Guten Abend liebe Mitglieder,

ich hoffe mein Beitrag ist hier erwünscht.

Ich bin 25 Jahre alt und bin Student. Am vergangenen Freitag dem 12.10.2018 hatte ich einen Motorradunfall.
Bei diesem Unfall bin ich selbst und alleine von der Fahrbahn gekommen, aus einer Kurve gerutscht. Ich bin mit ca. 80 km/h von der Fahrbahn abgekommen. Mein Motorrad ist dann im Graben stecken geblieben und ich bin über das Motorrad geflogen und in den einzigen Baum der auf der Wiese stand eingeschlagen.
Ich bin dann ins Krankenhaus und bin auch 2 Tage geblieben. CT/Ultraschall/Röntgen etc.

Das Ergebnis : Ich habe mir in der Lendenwirbelsäule 3 Querfortsätze auf der linken Seite gebrochen L2 / L3 / L4. Der Doktor meinte es werden 2 Monate mit Schmerzen bevor die Querfortsätze von alleine wieder zusammenwachsen und Bettruhe wäre sehr gut.

Das war das einzige was ich wusste und mir mitgeteilt wurde auch nach dem Entlass vom Krankenhaus habe ich bis heute keine Unterlagen. Am Montag war ich bei meinem Hausarzt. Hab ihm alles geschildert. Ich wurde vorerst für 14 Tage krank geschrieben und habe danach einen Kontrolltermin bei einem Chirurgen. Ebenso habe ich Schmerzmittel verschrieben bekommen und auch Krankengymnastik.

Aktuell bin ich noch eingeschränkt von der Bewegung. Es schmerzt halt leider doch bei der Bewegung. Was ich mich frage ist ob die Krankengymnastik überhaupt in diesem Stadium Sinn macht. Der Arzt meinte es ist nötig damit die Muskulatur nicht schwindet...
Am Telefon bei der Physio wurde mir geschildert, dass es kritisch Sei mit der Krankengymnastik, da der Hüftbeuger sehr gereizt sei durch meinen Unfall da diese jetzt 3 Haltepunkte weniger hat und bei der Überbeanspruchung die Heilung sogar länger dauern könnte...

Jetzt bin ich im Konflikt.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder Tipps was ich machen könnte für eine schnelle und unkomplizierte Heilung ?

Vielen Dank für euer Verständnis und eure Hilfe

LG
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Schnütchen
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 06:41


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Hallo,

Im Prinzip hast du dir schon selbst geantwortet.

Dein Arzt hat dir KG verschrieben, warum nimmst du das nicht in Anspruch?
Der Physiotherapeut könnte dich zumindest mal anschauen und nicht von vorn herein sagen, das ist nichts.
Man kann auch die Muskulatur drumrum weich machen, die verursacht sicher Schmerzen.

Schmerzmittel sind dazu da, das man sie nimmt, wirken sie nicht, lass dir was anderes aufschreiben.

Warum hast du keinen Entlassbrief?
Würde ich umgehend anfordern.
Must ja schliesslich wissen wie es weiter gehen soll.

Ob diese Querfortsätze wieder zusammen wachsen, weiss ich nicht, musst dich informieren.
Ich würde zu einem Neurochirurg gehen, nicht zu einem Chirurg.

Nimm deine Beine in die Hand und unternimm was, die Zeit läuft.

Gruss Ute
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Sab
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 06:58


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Hallo,


ich habe mir 2009 5 Rückenwirbel gebrochen (Reitunfall). Bei mir war alles mögliche gebrochen, auch Querfortsätze, das Ganze war instabil. ich bin aber - und das war ein ganz grosses Glück !!!! - NICHT operiert worden. Ich musste 4 Wochen absolut strikt liegen ohne je aufzustehen. Danach wurde geröntgt und dann ging es ab in die Reha wo ich mit Fitnessstudio und Krankengymnastik angefangen habe. Ich bin wieder superfit geworden, mache aber auch immer noch sehr viel Rückentraining.

So, und jetzt meine Tipps (OHNE Gewähr, ich bin keine Ärztin):

- solange Du keine Lähmungserscheinungen bekommst, lass Dich nicht operieren.
- Meide jegliche Beugebewegungen, also geh mit geradem Rücken in die Hocke, wenn Du irgendetwas vom Boden aufheben willst.
- Sitze möglichst wenig, dass stresst nämlich den Rücken. Liegen und Gehen (nicht laufen!) ist gut.
- Mit aufrechtem Rücken kannst Du sicherlich Gymnastik machen. Nach mehreren Wochen - bei mir war es nach 4 Wochen - kannst Du sicherlich - vorausgesetzt es wächst alles ordentlich zusammen, Röntgen und der Arzt muss das natürlich erlauben - vorsichtig mit Babygewichten anfangen. Bis dahin trag KEINE Gewichte.
-Lass Dich aber nicht massieren im Bereich der gebrochenen Wirbel.
- Sieh zu , dass Du ordentlich Calcium nimmst, wg. Knochen.
- vielleicht solltest Du auch Deine Krankschreibung verlängern. Ich war 9 Monate insgesamt krankgeschrieben und die habe ich auch gebraucht.

Man rechnet ca 3 Monate zum Zusammenwachsen bei Brüchen. Und Muskelaufbau ist natürlich wirklich extrem wichtig, das muss allerdings ANGEPASST an die jeweilige Situation geschehen.

Wenn die ganze Geschichte verheilt ist, würde ich Dir auch noch eine Faszienbehandlung ans Herz legen.

Gute Besserung und Kopf hoch, das wird wieder !

LG

Sabine





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Ronja
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 07:43


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Hi Kickdown,

Sabine hat dir ja sehr ausführlich geschrieben, was du tun solltest.

Ich füge nur eines hinzu:
Begebe dich so schnell wie möglich zu einem Facharzt.
Ein Hausarzt ist hierfür nicht der richtige Ansprechpartner. Es ist sehr nett gemeint, dass er dir KG verschreibt, aber bei einer solchen Verletzung würde ich das vorab vom Facharzt abklären lassen.

Physiotherapeuten geben in der Regel keine Tipps, die man nicht befolgen sollte oder könnte.

Wenn der Facharzt das Go dafür gibt, dann wird er auch genauestens definieren (auf dem Rezept) was der Physiotherapeut tun soll.

Schaue doch mal, ob es in deiner Nähe ein spezielles Wirbelsäulenzentrum gibt.

LG,
Ronja
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Sab
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 08:53


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Hallo,


ich habe noch etwas vergessen. Ich halte den Chirurg schon im Prinzip für die richtige Adresse, es könnte auch ein (guter) Orthopäde sein, der möglichst auch Unfallchirurg ist. Aber egal, wichtig ist, dass Du , falls irgendjemand Dir eine OP nahelegt, eine Zweit- und ggf. auch eine Drittmeinung einholst.

Und noch etwas Wichtiges ; bist Du nur geröntgt worden oder hat man auch eine Computertomographie (CT) gemacht ? Letzeres stellt die Sache mehr oder minder dreidimensional dar, da sieht man Brüche ganz anders. Bei mir z.B. war das normale Röntgen ok, da sah alles gut aus und Brüche waren nicht sichtbar. Nur weil es mir so wirklich schlecht ging, hat die behandelnde Ärztin noch ein CT angeordnet, und da sah man plötzlich sehr viele Brüche. Umgekehrt kenne ich einige Leute, bei denen kein CT gemacht wurde und die dann Tage später wieder in Krankenhaus gingen, weil es ihnen so schlecht ging und dann beim CT die Brüche festgestellt worden. Besprich das mit dem Arzt, der Dich behandelt und dränge auf ein CT, falls das noch nicht gemacht wurde.

Herzliche Grüße

Sabine
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cecile.verne
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 09:09


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Hallo Kickdown

ich kann mich meine Vorschreiberinnen mehrheitlich anschliessen, würde Dir aber noch folgendes empfehlen:

- mach eher keine Physio in diesem Frühzustand nach Frakturen, denn durch die Muskelbewegung "zieht" es an den Fragmenten und sie können nicht wieder korrekt anwachsen, sog. Pseudarthrosen drohen. Der Iliopsoas ist ein Riesenmuskel, der seine Ansätze an den Dornfortsätzen der Lendenwirbelsäule hat und im inneren der Beckenschaufel zum inneren Rollhügel am Oberschenkel zieht. Sitzen ist deswegen ungünstig, da ein Zug darauf entsteht. Derselbe Zug entsteht auch bei angewinkelten Beinen in Seitenlage im Bett. Also wenn irgend möglich nur Rückenlage, mit kleiner Rolle unter den Knien oder Seitenlage mit Beinen nicht stärker als 20° angewinkelt.
Liegen und spazieren sollte in den ersten Wochen das Einzige sein, was Du machen kannst, sitzen so wenig als möglich. Gewichte keine heben.

- Lass Dir zum Calcium auch Vitamin D3 hochdosiert verordnen. Diese beiden Elemente helfen eigentlich nur gemeinsam.

- ein Wirbelsäulenchirurg oder ein Neurochirurge kann Dich am besten beraten und Dich begleiten

LG Cécile
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Elleausbern
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 10:40


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Liebe alle

Ich stimme euch bedingt zu, ihr habt alle viel richtiges gesagt aber eins habt ihr komplett vergessen
Querfortsätze befinden sich ausserhalb des spinalkanals.
Sie können nur Neurologische Symtome auslösen wenn bei der Fraktur die Bruchspalte den Kanal mit einbezieht.
Nach der schilderung und der therapie scheint dies nicht der fall zu sein, sonst wäre man anders vorgegangen.
In diesem fall braucht es auch nicht zwingend einen neurologen.
Man müsste die Bilder sehen um real sagen zu können was sache ist.
Bei der einen form ist ruhe zwingend. Bei der anderen tuts einfach schweineweh..und die kg könnte helfen die schmerzen in den griff zu kriegen.
Solange der spinalkanal nicht betroffen ist drohen keine lähmungen etc.
Lg elle
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Schnütchen
Geschrieben am: 17 Okt 2018, 14:03


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Hallo,

Sach ich doch....

Also, am besten ganz schnell zum Facharzt, wie oben schon mal geschrieben, der soll dir Anweisungen und Medis geben, alles andere ist nichts.

Gruss Ute
PM
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