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CalinaNorui |
Geschrieben am: 27 Sep 2018, 11:40
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Ich habe hier ja bisher nur einmal gepostet, als mein Arzt nach Abschluss der Akkupunktur meinte, wenn es schlimmer würde, könne ich wieder kommen. Da meine Schmerzen aber weit entfernt von auch nur erträglich waren, stellte ich hier die Frage, ob ich so wieder arbeiten solle.
Das nehm ich mal als Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf. Ich hatte ja einen BSV L4/5 und L5/S1 mit Lumboischialgie, also Schmerzen im gesamten rechten Bein bis zum Knöchel. Die Schmerzstärke kann ich heute mit 8 bis 9 klassifizieren. Nachdem also fast 8 Wochen lang keine Besserung eintrat, ich nicht stehen und kaum 100 Meter am Stück gehen konnte, kam mir kurz nach meinem ersten Post der Zufall zur Hilfe. Ich quälte mich mal wieder zu meiner Ärztin um Schmerzmittel verschrieben zu bekommen und meine AU verlängern zu lassen, als mich dorz eine Patientin gehen sah und mich gefragt hat, was mir denn geschehen sei. Ich hab ihr, ziemlich nah am Wasser gebaut, den Verlauf meiner Geschichte bis dahin erzählt und sie meinte sie sei bis vor zwei Wochen ganz genau wie ich gelaufen und jetzt nahezu schmerzfrei, nachdem sie einen Akutschmerzaufenthalt in einer Fachkinik nur 15 Minuten entfernt (!) hinter sich hatte. In dem Moment war die Suchmaschine mein bester Freund und ich stellte fest, dass diese Klinik u.a. genau auf mein Leiden und die entsprechend konservative Behandlung spezialisiert war. Als ich allerdings dort anrief, wurde mir mitgeteilt dass ich nur mit Überweisung eines Arztes dorthin durfte. Also habe ich einen neuen Termin bei meiner Ärztin gemacht und ihr erzählt, dass ich in diese Klinik will. "Was wollen Sie denn da, ich kenne die Klinik gar nicht" Na super! Die Klinik gibt's ja nur schon seit den 80ern und ist ziemlich renommiert. Mir egal, ob sie das kennt ich will die Überweisung, ich will da hin und damit das mit dem Termin schneller geht rufen sie da an! Eine Woche später, am 23.07. begann mein Akutschmerzaufenthalt, Dauer 10 Tage. Sehr gründliche Anamnese von 2 Ärzten. Dann erst der Versuch mich mit Unterarmgehwagen etwas mobiler zu machen um fast sofort festzustellen, dass auch das nicht reicht. Die Ärztin hat mich also erstmal in den Rollstuhl verfrachtet um zusammen mit den Medikamenten (4× tgl Pregabalin + 400mg Ibu + 2x tgl Schmerzinfusion) soweit schmerzfrei zu bekommen, dass ich die Anwendungen machen kann. Der ganze Tag war gut durchgetaktet mit verschiedenen Anwendungen von Physio, über MTT, bis Heupackung, Bewegungsbad und ChiGong usw. Außerdem hab ich die ersten 4 Tage jeweils Infiltrationen bekommen (ich glaube das heißt auch PRT). Weitere Infiltrationen wurden leider aufgrund schlechter werdender Blutwerte nicht mehr gegeben, weil die Ursache unklar blieb. Nach den ersten zwei Infiltrationen konnte ich, mit dem Rollstuhl als Stütze und Backup wieder gehen. Stehen ging weiterhin nicht. Nach Ende der zehn Tage konnte ich mit Hilfe einer Krücke gehen und auch zwei bis drei Minuten stehen und hatte einen Antrag für die Anschlussheilbehandlung im gleichen Haus gestellt. Nach zwei Wochen zu Hause konnte ich dann die ambulante Reha beginnen. Dann am 24.08. wollte ich mich für die Reha fertig machen, merkte aber schon beim Aufwachen, dass ich massive Schmerzen hatte. Ich versuchte noch meine Tabletten zu nehmen, musste mir dann aber eingestehen, dass nichts mehr ging. War ich zuvor nach der Klinik auf Schmerzlevel 5, ging es jetzt wieder auf 8 bis 9. Ich weckte meinen Mann durch Rufen und bat ihn erst in der Schmerzklinik zu fragen was wir tun sollten und nachdem dies und ein Anruf beim Bereitschaftsarzt ohne Erfolg blieb um einen Notarzt. Somit wurde ich also ins Krankenhaus gebracht, dort auch stationär aufgenommen und erhielt erneut eine Infiltration. Wohlgemerkt durch die Krankenkasse abgedeckt, obwohl mir Wochen zuvor im selben Haus erzählt wurde, ich selbst müsste 180 Euro pro Spritze zahlen... Die Spritze half, allerdings war nun die Oberseite meines rechten Fußes taub und ich konnte die Zehen nicht mehr heben. Laut Neurochirurg jetzt ein Zeichen, dass jetzt eine OP nötig sei. Da der ganze Mist ja nun schon 4 Monate dauerte und die Taubheit ja eine Verschlechterung anzeigte, willigte ich ein. Ich hatte große Angst vor der OP und der Narkose, weil ich schon mal fast nicht aufgewacht war, was ich auch kommunizierte. Aber alles lief gut, ich war sofort nach der OP topfit, konnte völlig schmerzfrei gehen, stehen, sitzen und (bis auf den Wundschmerz) liegen. Yay! Nach 4 Tagen wurde ich am Montag, dem 03.09. entlassen und wollte nach endgültigem Abheilen der OP Wunde endlich wieder arbeiten. 4 Tage lang war alles gut. Ich habe mich gemäß Gespräch mit dem Arzt bewegt, nicht schwer gehoben und es einfach genossen endlich keine Schmerzen mehr zu haben. Am Samstag waren mein Mann und ich einkaufen, ich durfte aber nur mitlaufen, nichts tragen oder den Wagen schieben. Plötzlich merkte ich Schmerzen im Bereich des Steißbeins und Gesäß und dachte, das könnte vll ein Muskelkater sein, immerhin hatte ich mich seit Mai nicht mehr viel bewegt. Also zu Hause Ruhe gegeben und Kirschkernkissen auf die vermeintlich beleidigte Muskulatur. Am Sonntag merkte ich, dass mein Fuß zunehmend taub wurde. Plötzlich war der ganze Fuß betroffen und ich brauchte Krücken um gehen zu können. Auch der Schmerz blieb anhaltend. Am nächsten Tag war die Taubheit nach oben gewandert. Mittlerweile war das Bein komplett taub und auch das Gesäß fühlte sich an wie eingeschlafen, gleichzeitig tat aber alles wieder extrem weh, Schmerzlevel 8 Am Abend hatte ich ohnehin nen Nachsorgetermin bei dem Arzt, der mich operiert hatte und zu dem wollte ich, also durchhalten. Der Arzt schlug erst vor einen Termin in einer Praxis, ca. 1 Stunde entfernt, für ein MRT zu machen. Frühester Termin ca. eineinhalb Wochen. Als ich meinte so lange würde ich das nicht aushalten, wurde vereinbart ich solle am nächsten Morgen über die Notaufnahme einchecken, damit dort gleich ein MRT gemacht werden würde. Gesagt, getan. Aufgrund des MRTs wurde für den nächsten Tag eine weitere OP angesetzt, da die bereits operierte Bandscheibe erneut massiv ausgetreten war. So weit, dass ca. 2 cm des Nervenbündels gequetscht wurde. Mittlerweile war das Bein komplett taub, zudem das komplette Gesäß und auch teilweise der Genitalbereich. Trotzdem waren die Schmerzen auf 8. Mein Mantra "nur noch ein paar Stunden" Prognose - nach dem Eingriff sollte sowohl der Schmerz als auch die Taubheit weg sein. Leider lief das alles nicht so gut. Meinem Mann wurde gesagt, dass ich wahrscheinlich querschnittsgelähmt sein würde und wenig später, dass ich fast nicht aufgewacht wäre... Glück im Unglück. Ich wurde wieder wach und war nicht querschnittsgelähmt, hatte allerdings die Taubheit wie vor der OP. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Nerven sich regenerieren. Nach zehn Tagen und noch ein paar Zwischenfällen, die hier jedoch den Rahmen noch mehr sprengen würden, als mein Roman es eh schon tut, wurde ich auf die FrühneuroReha verlegt und kämpfe mich aktuell erneut auf die Füße. Immerhin schon wieder aus dem Rollstuhl raus und mit Krücken unterwegs, aber kaum Kraft in den betroffenen Bereichen. Trotzdem Mini Fortschritte sind zu spüren und ich hoffe irgendwann ist alles wieder gut..... |
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