Bandscheiben-Forum

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> Transligamentärer Massenvorfall L5/S1, Erfahrungsbericht, Rat erbeten
Scheibenkleister82
Geschrieben am: 27 Sep 2018, 16:26


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Hallo,

ich lese hier seit Wochen mit und möchte meinen Fall nun auch gerne Schildern.
Ich bin 36 und habe einen 1,5 Jahre alten Sohn. Meinen „Hexenschuss“ bekam ich nachdem ich mein Kind hochgehoben habe ca Anfang Juni. 4 Wochen lang habe ich versucht die Schmerzen im unteren Rücken links mit Ausstrahlung ins linke Bein alleine mit Wärme und Ibus in den Griff zu kriegen... hat nicht geklappt. Anfang Juli ein Termin bei nem Orthopäden der spontan eine PRT ohne CT gesetzt hat. Er konnte sich keinen BSV vorstellen, schickte mich aber zum MRT. Nach dieser Spritze ging es mir 4 Wochen blendend! Hab auf 2 Hochzeiten die Nächte durchgetanzt und hatte Null Schmerzen. Anfang August ging es langsam wieder los. Ich half mir mit Ibus und dann kam der MRT Termin und die Stunde der Wahrheit. Der Radiologe sagte er hätte selten so einen schweren Vorfall gesehen. Da fühlt man sich gleich richtig gut! Ab diesem Zeitpunkt habe ich mit Physiotherapie begonnen und musste kurze Zeit später von Ibuprofen auf Diclofenac umsteigen da das besser half. Bei dem Orthopäden war ich dann noch 1x aber sein Therapievorschlag war abwarten. Physio wollte er nicht aufschreiben, das würde nichts bringen. Hab dann den Orthopäden gewechselt und der neue hat mir einen neuen Medikamentenplan erstellt (Steroid-Treppe, 15 Tage Kortison von 40mg auf 5mg ausschleichend, und Ortho tendo als Nahrungsergänzung lebenslang), diclo sollte ich sofort absetzen weil schon länger als 10 Tage genommen. Ein Lumbalmieder und eine Überweisung zum Neurologen bekam ich auch. 6 Tage lang habe ich mich an den Plan gehalten, dann waren die Schmerzen so stark, dass ich wieder zu Ibu griff und teilweise abends zu Ortoton (Muskelrelaxan). Vorletzte Woche war ich dann beim Neurologen. Der Nerv links im Bein ist schon etwas geschädigt und er empfahl PRT Spritzen unter CT. Heute sollte eigentlich nur die Vorbesprechung sein aber der Radiologe hatte Mitleid und hat mir direkt eine PRT verabreicht und jetzt liege ich hier auf der Couch und warte auf die Wirkung -> man bewegt sich ja mittlerweile sehr vorsichtig aus Schiss da kommt gleich was. Also gerade bin ich von der Couch aufgestanden und es ist definitiv besser, aber nicht weg. Lässt das hoffen? Zum Schmerzverlauf nochmal:. Die Schmerzen sind kontinuierlich seit August wieder mehr geworden. Seit 2 Wochen habe ich wieder die Ausstrahlung ins linke Bein. Ganz schlimm ist es morgens oder wenn ich gesessen habe und dann aufstehe. Ich gehe dann los und nach ein paar Sekunden kommt der Schmerz. Kribbeln habe ich ein bisschen links und manchmal das Gefühl weiche Knie zu haben.
Ich bin so gespannt wie die PRTs nun wirken! 2 Stück sind noch geplant. Außerdem frage ich mich wie ich mich nun verhalten soll? Trotzdem 3x tgl Ibu um die Entzündung auch ja in Schach zu halten? Meine Übungen weiter machen? Was sagt ihr zu meinem Verlauf?
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paul42
Geschrieben am: 29 Sep 2018, 10:35


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Hallo Scheibenkleister82

Willkommen im Forum :;

Leider lässt sich das nicht pauschal beantworten ob die weiteren PRT auch so gut helfen.
Wünschwert wäre das schon, aber die Beschwerden lassen erst nach, wenn die beiteiligten Nervenwurzeln durch das ausgetretende BS Material räumlich entlastet werden.

Du solltest je nach Möglichkeit in Bewegung bleiben, damit der Stoffwechsel unterstüzt wird und den BSV mit abbauen kann.
Aus meiner Sicht gibts es jetzt aber nichts zu trainieren, oder spezielle Übungen die den Heilungsverlauf beschleunigen.
Es geht viel mehr um Entspannung, Schonung und rückengerechtes Verhalten und leichte Bewegung, wie z. B. kurze Spaziergänge.

Wenn der Neurologe bereits eine Einbuße festgestellt hat, sollte das im weiteren Verlauf regelmäßig fachärztlich überprüft werden.
Zehen- und Hackenstand sowie der Kraftgrad des Fußes sollten beobachtet werden.

Wenn du die IBU verträgst, solltest du Rücksprache mit dem Arzt halten, ob die Kombination sinnvoll ist?
Gegen neurolgisch bedingte Schmerzen bringt IBU vom Wirkstoff her kaum Linderung.

In welchen Abständen soll die PRT- Behandlung denn fortgeführt werden?

Gute Besserung

paul42
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Scheibenkleister82
Geschrieben am: 03 Okt 2018, 14:03


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Hallo Paul42,

danke für Deine Antwort! Also nach der 1. PRT Spritze ist es nun leider nicht wirklich besser, Freitag kommt die nächste :traurig2 Die Schmerztherapeutin hat mich auf Novaminsulfon umgestellt, da man es dauerhaft besser nehmen kann als Ibu oder Diclo.
Interessanterweise waren die letzten 2 Tage, zwar mit Schmerzmitteln, echt ok! Kam gut durch den Tag... Bis ich gestern Nachmittag beim Physiotherapeuten war. Er hat die Wirbelsäule nur etwas mobilisiert und den unteren Rücken etwas massiert und ca ne halbe Stunde nachdem ich da raus war, hatte ich wieder mehr Schmerzen.
:heul

Ich denke ich werde so lange es noch so akut ist, keine Physio mehr machen. Im Alltag bewege ich mich viel und versuche auch meinen Rücken zu schonen. Arbeiten gehe ich trotz allem. Das geht auch... Hab abwechselnd Stehend - sitzend - gehende Tätigkeit.

Ich frage mich einfach ob JEDER?! Bandscheibenvorfall "irgendwann" besser wird??? Ob der Nerv irgendwann entlastet ist und es einfach bei dem einen 6 Wochen und bei anderen evtl mehrere Monate dauert???
Ich will auf keinen Fall eine OP! Die würde ich nur bei Notfallindikation machen, sonst nicht.

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cecile.verne
Geschrieben am: 03 Okt 2018, 15:13


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Hallo Scheibenkleister

ich denke auch, dass es besser ist, wenn Du mal die Akutphase abwartest mit Physio und ganz sanft mit Deinem Rücken umgehst!

Es gibt so viele Varianten wie es nach einem BSV weitergeht, aber in den meisten Fällen trocknet er aus, Wenn Du dann weiter sorgsam und bewusst mit Deinem Rücken umgehst, keine schweren Gewichte hebst und Dich korrekt bückst, hast Du gute Chancen, dass es Dir gut gehen wird.
In einigen Fällen kann es sein, dass neues BS-Material nachrutscht und es dann zu erneuten ev. noch etwas heftigeren Problemen kommt. Es kann aber auch, eher seltener vorkommen, dass der Körper den BSV mit Knochen einlagert und dieser sich verknöchert. Ev. können dadurch weiterführende Probleme (Einengungen) entstehen.

Zeit braucht es allemal. Ich würde mich nicht zu fest auf die 6 Wochen fixieren, denn niemand weiss, wie DEIN Körper das Problem verschafft. Nimm einen Tag nach dem andern und wenn es Dir dann dauerhaft besser geht, dann hat Dein Körper die Arbeit getan, die nötig war.

Lg Cécile
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Scheibenkleister82
Geschrieben am: 03 Okt 2018, 16:30


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Liebe Cécile,

Danke für deine liebe Antwort! Das einzige schwere Gewicht was sich nicht vermeiden lässt ist mein Sohn..., aber ansonsten passe ich auf und um ihn zu heben gehe ich nun immer in die Hocke und trage ihn mittig und körpernah und nicht mehr auf der Hüfte.
Ja ich versuche geduldig zu sein und hoffe das mein Körper es schafft!

Lg J.
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