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Makita |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 13:12
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 27.577 Mitglied seit: 15 Aug 2018 ![]() |
Hallo erstmal,
Ich bin hier ganz frisch angemeldet und hoffe dennoch das ihr mich ein wenig unterstützen könnt. Ende März würde ich an der Bandscheibe L5/S1 operiert. Ich habe 2 Risse im Fasering so das die Bandscheibe an zwei Stellen ausgetreten war, und auf die Nervenbahnen gedrückt hat. Meine linke Po Seite, so wie der linke Genitalbereich, linker hinterer Oberschenkel , linker Fuß von der Ferse bis zum kleinen Zeh taub. Vor der Op könnte ich keine Minute mehr gehen, stehen oder sitzen, selbst im Liegen hatte ich unerträgliche Schmerzen. Nach der OP konnte ich wieder , gehen, stehen, sitzen und liegen, laufen noch nicht möglich da immer noch eine Taubheit besteht. Im Juni habe ich dann eine ambulante Reha gemacht, im Anschluss nehme ich immer noch an einer nach sorge 3 x die Woche im Reha Zentrum Teil. Vor etwa 6 Wochen hatte ich dann erneut starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Sie wurden immer stärker das ich dann auch einen Arzt aufsuchte und er ein MRT veranlasst hat. Da habe ich dann erfahren das ich einen erneuten Bandscheibenvorfall Rezidiv an gleicher Stelle wieder habe. Es dückt zwar nichts auf die Nervenbahnen, aber die Schmerzen sind unerträglich. Ich nehme jetzt 4x 2 600 ibo vorher hatte ich noch zusätzlich Invasion, hab da aber allergisch drauf reagiert. Ich wollte eigentlich schon längst wieder gearbeitet haben. Nur mit diesen Schmerzen leider nicht möglich. Mittlerweile habe ich mir mehrere Meinungen von Ärzten eingeholt, Sie empfehlen alle erstmal eine schmerzmedikation mittlerweile ja schon 6 Wochen und wenn das nicht hilft eine weiter OP in der mir dann gesagt wurde das ich versteift werden müsste. Hat jemand schon Erfahrungen in dem Bereich von euch gemacht? Hat man dadurch später starke Einschränkungen ? Kann ich in meinen Beruf wieder zurück? ( ich habe viel mit tragen/ und heben zu tun ) Mir wurde die Methode ALIF L5/S1 oder PLIF L5/S1 angeboten was wäre wohl sinnvoller? Ich soll einen sogenannten Käfig bekommen um die Bandscheibe kennt sich jemand damit aus? Im Internet habe ich jetzt eine neue Methode gesehen in dem der Riss im Faserring verknotet wird, leider eine Privat Leistung, oder kennt jemand so eine OP von euch wo es die Krankenkasse übernimmt? Alternativ hat mir der Arzt angeboten mich intensiover Konservativer Therapie - PRT mit Kordison, dies möchte ich eigentlich nicht. Hat jemand von euch Ideen Ratschläge ob ich überhaupt eine weiter OP machen lassen muss oder gibt es noch Alternativen? Entschuldigt das ich euch so zu Texte, aber es belastet mich sehr. Viele Grüße Makita |
karin59 |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 13:56
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 635 Mitgliedsnummer.: 16.697 Mitglied seit: 01 Aug 2010 ![]() |
Hallo Makita ,
Ich kann Dir zu BSV leider nix persönlich beisteuern , aber ich wurde 2010 LWS versteift. Dabei habe ich auch einen Cage als Platzhalter für die nicht mehr vorhandene BS erhalten. Dieser wird mit Knochenmaterial gefüllt, was im Idealfall körpereigen ist. Ich lebe wie gesagt seit 2010 mit der Versteifung , habe aber sehr lange gebraucht um in mein normales Leben zurück zu finden. Ein optimaler Verlauf einer Versteifung wird von der KK mit 12 Wochen angesetzt. Dann kann der Beruf , wenn er dem Krankheitsbild entspricht, wieder aufgenommen werden. Leider ist dies in sehr vielen Fällen nicht der Fall. Die Einschränkungen sind meist noch so massiv, daß man sich ein normales Leben schwer vorstellen kann. Alles was von Seiten der KK oder des AA angegeben wird ist theoretisch, praktisch für den Einzelnen schlecht durchführbar. Seit 2015 arbeite ich in einer Küche, wo Tragen und Heben auch Tagesordnung sind, genau wie Stehen. Das alles ist sehr ungünstig (ich hab die Arbeit nicht leichtfertig oder unüberlegt angenommen) , aber mit Unterstützung der Kollegen ist es zu bewältigen. Das geht leider nicht in jedem Berufszweig. Sehr Viele Betroffene müssen über einen Berufswechsel nachdenken , eine EMR ist bei einer Versteifung leider kaum in Betracht zu ziehen, da bedarf es schwerwiegender Folgen, wenn überhaupt. Zu den Taubheitsgefühlen kann ich nur sagen, daß es bei Dir noch Spielraum gibt. Die Nervbedrängung ist aufgehoben und wenn der Nerv nicht zu lange Schaden genommen hat, ist die Hoffnung zur Besserung gegeben. Hast Du noch keinerlei Besserung oder Schmerzänderung bemerkt ? Mein LWS-Nerv hat leider dauerhaft Schaden genommen, ich habe lange gewartet auf eine Besserung. Ein Nerv erholt sich 1mm pro Tag. Demnach sollte schon etwas zu bemerken sein. |
cecile.verne |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 14:00
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PremiumMitglied Bronze ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.043 Mitgliedsnummer.: 19.935 Mitglied seit: 24 Jan 2012 ![]() |
Hallo Makita
schön, dass Du hier angekommen bist! Herzlich Willkommen! Was ich grundsätzlich mal vorwegnehmen muss ist, egal ob Du nun versteifst bist oder nicht, DU MUSST mit Deinem Rücken nun viel, viel vorsichtiger umgehen. Das schwere-Lasten-Tragen überlässt Du nur Menschen, die keinen Rückenschaden haben. Sonst wirst Du mit grosser Wahrscheinlichkeit nach und nach ein Bandscheibenfach mehr habe, aus dem sich die Bandscheibe verabschiedet. Jetzt MUSS der Kopf zuerst denken, bevor Du etwas machst, dass in den Rücken gehen könnte. Sorry, wenn ich Dir das so vehement sage, aber es ist leider einfach so und nicht mehr rückgängig zu machen! Vor einer Versteifungsop sollten alle, aber auch wirklich alle konservativen Therapien ausgeschöpft werden inkl. PRT, um diesen nie mehr rückgängig zu machenden Schritt zu gehen! Du kannst nichts verlieren, wenn Du Dir diese Injektionen machen lässt, im guten Fall nur etwas gewinnen. Ärzte wissen genau, wieviel Cortison sie spritzen müssen und dürfen, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, umso mehr, da ja Cortison ein Hormon ist, dass vom Körper selbst auch produziert wird! Nach einer Versteifung "nur" L5/S1 merkst Du nicht enorm viel von der verlorengegangenen Mobilität im Segment. Aber es ist auch sehr wichtig, dass Du danach mit dem Rücken sehr vorsichtig umgehts, denn die grosse Gefahr besteht, dass im darüberliegenden Segment durch die Mehrbelastung auch der Untergang der Bandscheibe abläuft, eine sog. Anschlussdegeneration. Nach einer Versteifungsop, die als OP selber schon ziemlich happig ist, kannst Du mehrere Monate nur liegen und spazieren. Sitzen geht meistens auch nur zeitlich sehr limitiert, sonst kommen starke Schmerzen auf. Die postoperative Phase ist eine grosse Geduldsübung! Alle rückenbelastenden Dinge wie heben und tragen, sind schlecht für den Rücken, v.a. Gewichte über 10 kg und häufiges Tragen solcher Gewichte. Mit dem Umdenken, ev. sogar eine Umschulung musst Du Dich bereits ab sofort befassen, sonst werden Dir in absehbarer Zeit mehr und mehr happige Probleme mit dem Rücken entstehen. Ich hoffe, Dir nicht allzu sehr alle Hoffnungen zerstört zu haben, aber es ist halt die Realität mit einem beschädigten Rücken! Lg Cécile |
Makita |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 14:13
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 27.577 Mitglied seit: 15 Aug 2018 ![]() |
Vielen Dank für eure Meinungen Karin und Cécile,
Was bitte ist EMR? Was mich halt verwirrt ist das der Arzt gemeint hat das ich wieder in meinen Beruf zurück kann. Ich dachte auch schon das dies nicht mehr möglich sei... Problem ist wirklich das ich auch schon eine Vorwölbung habe im L4/L5 Bereich, könnte mir auch vorstellen das es nicht mehr lange dauert bis da auch was passiert. Die PRT spritzen hatte ich schon Mal bekommen, vor ein paar Jahren, ich war nicht so begeistert davon. Zudem habe ich gerade Kortison vor ca. 2 Wochen im Krankenhaus erhalten. Es kann zu so vielen Nebenwirkungen führen, auch wenn der Körper es eigenständig produziert. Nun habe ich natürlich bedenken ob ich bei einem richtigen Arzt bin wahr. Der Arzt der mich im März operiert hatte meinte nur wenn die schmerzen innerhalb von 6-8 Wochen nicht weggehen müssten wir über eine OP sprechen.Gestern war ich in einer Wirbelsäulen Praxis wo mir dann gleich die OP bzw. Die PRT angeboten wurde. Dieses nicht wissen wie es weitergeht macht einen fertig zusätzlich zu den Schmerzen. Ich danke euch. |
karin59 |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 14:41
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 635 Mitgliedsnummer.: 16.697 Mitglied seit: 01 Aug 2010 ![]() |
Hallo nochmal ,
Eine Wirbelsäulenklinik ist die richtige Anlaufstelle und damit auch ein Neurochirurg, der auch das gesamte Beschwerdebild deuten kann. Wenn möglich, solltest Du v o r einer evtl. OP eine zweite Meinung einholen, aber nicht von einem Ortho. oder Hausarzt. Auch ein Radiologe kann keine aussagelräftige Beurteilung abgeben. Wie Cecile schon schrieb, vor OP a l l e möglichen Möglichkeiten ausschöpfen , da eine OP nicht rückgängig zu machen ist und Folgebeschwerden auftreten können. Was für einen Beruf hast Du ? Und EMR bedeutet - Erwerbsminderungsrente. Das war vllt. vorgegriffen, aber der Gedanke daran ist nicht abwegig. |
Makita |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 16:12
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 27.577 Mitglied seit: 15 Aug 2018 ![]() |
Hallo Karin,
Ich arbeite im Einzelhandel. Und zwar leite ich das warenservice team hinter den kulissen. Wir machen alles was mit dr ware zu tun hat, vom auspacken bis aufbau der Ware und umbau der Abteilungen, also man hat täglich mit unterschiedlichen gewichten zu tun und devinitiv oft mehr wie 10 kg.... |
karin59 |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 16:26
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 635 Mitgliedsnummer.: 16.697 Mitglied seit: 01 Aug 2010 ![]() |
Also auf weite Sicht die ungünstigste Ausgangslage , es sei denn - Du kannst von oft tragen und heben auf selten umschwenken.
Fakt ist - nach einer Versteifung geht schweres Tragen und Heben nicht auf Dauer, genau so wenig wie gebeugt vornüber oder über Kopf arbeiten. Das solltest Du im Auge behalten und auch vom Arzt berücksichtigt werden. Dazu gehört auch ständiges Sitzen oder Stehen. Das sind die üblichen Aussagen bei der Begutachtung des Krankheitsbildes bei der KK und beim AA |
Makita |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 16:35
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 27.577 Mitglied seit: 15 Aug 2018 ![]() |
Danke Karin.
Ich muss das alles noch mal durchgehen. |
karin59 |
Geschrieben am: 15 Aug 2018, 16:50
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 635 Mitgliedsnummer.: 16.697 Mitglied seit: 01 Aug 2010 ![]() |
Richtig !
Überdenken , schlau machen...solange es geht. Wenn der Leidensdruck noch nicht zu hoch und Ausfallerscheinungen noch nicht vorhanden sind , kann man warten ! Letztendlich entscheidet der Betroffene selber nur im Notfall bestimmt der Arzt ! Wenn das leben sich nicht ausschließlich mit dem Schmerz beschäftigt, wenn der Freundeskreis noch der Alte ist, wenn das Familienleben nicht leidet und Du selber den Haushalt bewältigen kannst ohne permanent die Liegegelegenheit im Auge hast und Dich nicht vom leben einigelst , also der Schmerz nicht das Leben bestimmt , solange ist es EINE Option, aber eben die LETZTE |
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