Beweglichkeit nach Spondylodese

[Ella88]

Hallo ihr alle

Ich wollte mal fragen, wie das bei euch ist mit der Beweglichkeit nach der LWS-Spondylodese?

Ich bin nun 6 Monate postop, trainiere 3x pro Woche in der Physiotherapie an den Geräten und arbeite wieder Vollzeit in der Pflege. Bis auf die immer noch vorhandenen muskulären Beschwerden im BWS-Bereich geht es mir gut.

Was mich verunsichert ist die extrem schlechte Beweglichkeit, trotz täglichen Dehnübungen. Vor der OP konnte ich mit den flachen Händen den Boden berühren, wenn ich mich mit gestreckten Beinen vornübergebeugt habe. Nun schaffe ich es mit den Fingerspitzen noch knapp bis unter die Knie... mir war klar, dass es ein wenig schlechter sein wird nach der OP, aber so?! Das sind dann definitiv deutlich mehr, als die vom Arzt vorhergesagten 5% :traurig2

Liebe Grüsse
Ella

[Sabine1968]

Hallo,

Gegenfrage: wobei stoert Dich das? Ich bin aufgrund eines angeborenen Gleitwirbels noch nie mit den Fingerspitzengefühl auf den Boden gekommen, wüsste aber nicht wobei mich das einschränken sollte?

Sabine

[Ella88]

Hallo Sabine

Beim Trampolinspringen wird es sehr stören, bzw. wird das nicht mehr möglich sein, falls sich meine Beweglichkeit nicht noch stark verbessert.

Liebe Grüsse
Ella

[Sabine1968]

Hallo,
Ich weiss auch nicht, ob man das nach einer Versteifung machen sollte. Der Eingriff repariert nichts, sondern dient der Schadensbegrenzung. Du wirst Dein Leben danach ausrichten müssen und einfach schauen was geht. Ich darf nic h mehr Eislaufen und Inliner fahren.
Sabine

[Klausie]

Hey

Die hws und die lws sind hochbeweglich.

Die hws ist steifer durch den torso.

Ich komme ähnlich weit runter wie du, vorher kam ich problemlos zum Boden mit handrücken.
Das bücken ist aber eh nicht gut, deswegen geh ich immer in die Knie.

Auch vom drehen her ist alles ca halb so gut wie vorher, wurde letzte Woche vermessen zwecks Begutachtung daher weiß ich das.
:)

Mfg

[HundKatzeMaus]

Hallo,

ich bin jetzt zwei Jahre nach der OP einiges beweglicher wie vor der OP. Vorher war mein Bewegungsradius durch die jahrelangen Schmerzen (Spinalkanalstenose) sehr eingeschränkt.
Mit den Fingerspitzen komme ich gerade so zum Fussboden (das habe ich erst gestern im Pilates ausprobiert) - aber vor zwanzig Jahren war das auch nicht besser :D

Gruß HundKatzeMaus

[karin59]

Hallo ,

Eine LWS-Versteifung bedingt allein durch die Verblockung zweier Wirbelsegmente später einen größeren Beugungsradius. Das bedeutet, daß man kaum noch bis auf den Boden mit den Handflächen kommen wird.
Selbst mit sehr guter Physio. Trotzdem ist 6 Monate post-OP noch viel möglich an Bewegung zu erreichen.

Im Übrigen finde ich bemerkenswert 6 Monate post-OP Spondy eine Vollzeitarbeit in der Pflege zu bewältigen.
Nach dieser Zeit ist eine Durchknöcherung der Verbindung nicht abgeschlossen und somit keine ausreichende Stabilität auf Dauer zu erwarten. Auch wenn die Theorie dies so möchte. In der Praxis sieht es meist anders aus, oder Du gehörst zu den selten Überglücklichen.
Eine übermäßige Belastung nach so kurzer Zeit kann auf längere Sicht negative Folgen haben.
Nicht umsonst wird auf leichte bis mittelschwere Arbeit ohne Bücken oder vornübergebeugtes Arbeiten verwiesen. Und das ist nach meinem Wissenstand in der Pflege nicht unbedingt die Norm.

Ich wünsche jedenfalls alles Gute für die Zukunft ohne Anschlussdegeneration oder Lockerung oder evtl. Brüche der Schrauben.

[Schnütchen]

Hallo,

Ich kann Karins Beitrag nichts mehr hinzufügen, sie hat alles sehr gut erklärt.

Nur eins, mach langsam, sonst geht der Schuss wirklich nach hinten los.

Gruss Ute

[cecile.verne]

Hallo Ella

ich möchte Dir nur einen kleinen Tipp geben: versuche nicht das Maximum auszureizen, denn logischerweise ist jetzt eine Bandscheibe weniger im Segment, welche Beweglichkeit zulässt, ergo geht die "Last" der Maximalbewegung (die Du da ausführen möchtest) auf die verbleibenden Segmente, also überlastest Du sie unnötig. Eine Anschlussdegeneration wird dadurch logischerweise eher gefördert als so lange als möglich hinausgezögert. Weiss nicht, ob das in Deinem Sinne ist?

Du hast mit Deiner Arbeit in der Pflege die Du (schon eher früh) wieder in Vollzeit ausführst schon eine tägliche grosse Belastung der WS, da würde ich persönlich auf solche Bewegungsmaxima wirklich verzichten. Wenn es Dir in einem Jahr gelingt, doch wieder 10cm tiefer zu kommen mit den Fingerspitzen sei froh und dankbar, wenn es nicht geht ist das nun wirklich kein Weltuntergang, auch wenn das Trampolinspringen nicht mehr in gleichem Masse möglich ist.

LG Cécile

P.S. ich habe den täglichen Reitsport und die Pferdepflege zu Hause, die ich fast 30 Jahre durchführte auch aufgegeben wegen dem Rücken. Heute, 15 Monate nach Spondy liege ich sogar noch die Mehrheit des Tages (ein feines Nachtessen in einem Restaurant von mehr als einer Stunde ist für mich nicht möglich, ein Ausflug irgendwo hin von länger als 2 Std ebenfalls…). Ich glaube, da gehörst Du zu den Glückspilzen nach so einer OP, geniesse das, was möglich ist!!

Bearbeitet von cecile.verne am 01 Aug 2018, 08:50

[Ella88]

Hallo zusammen

Danke für die vielen Antworten!

@Sabine: Ich habe von meinem Arzt keinerlei Einschränkungen mehr, sobald alles verwachsen ist. Momentan soll ich nur beim Heben noch aufpassen, bücken darf ich aber. Vielleicht kst das auch noch je nach Methode ein wenig unterschiedlich, ich habe ja keine Stäbe und Schrauben, die „hinten“ rauskommen.

@Klausie: Ja, bücken ist nicht gut, wenn man bezweckt, etwas hochzuheben. Ich bücke mich nur so, um die Beweglichkeit wieder zu trainieren, in der Hoffnung, nach einem Jahr wieder etwas Sport treiben zu können. Dass ich nicht mehr auf Wettkampfniveau kommen werde und nicht mehr alle Sprünge machen kann, ist mir bewusst.

@HundKatzeMaus: Danke, das macht mir Mut, dass es sich noch verbessern wird!:-)

@Karin: Bewegungseinschränkung ja - aber ich finde es für nur ein versteiftes Segment doch etwas krass... wenn es nach meinem Arzt gegangen wäre, würde ich schon länger wieder Vollzeit arbeiten. Habe mich aber bis vor Kurzem gewehrt, weil es schmerzmässig einfach nicht ging. Ich hatte allerdings seit der OP keine Beschwerden mehr in der LWS, sondern nur muskläre Probleme in der BWS, die ich vorher nicht (oder nur nach sehr anstrengenden Tagen) hatte. Sie schweren Arbeiten überlasse ich so gut es geht weiterhin meinen Kollegen (obwohl das Verständnis langsam nachlässt und Sprüche kommen wie: Es ist ja jetzt schon ein halbes Jahr her!). Danke, das wünsche ich dir auch! Laut meinem Arzt ist die Verknöcherung genügend fortgeschritten, dass die Schrauben nicht mehr brechen können.

@Cécile: Nein, das möchte ich natürlich nicht. Ich dehne auch nicht wie vor der OP bis zum Maximum, sondern nur sanft. 10cm mehr wären schon sehr toll! Es muss auch nicht wieder bis zum Boden reichen. Gebückte Saltos habe ich eh nie gemocht;-) Ja, ich denke auch, dass ich wohl recht Glück habe, dass es schon wieder so gut geht. Hätte ich vor 6 Wochen auch noch nicht gedacht! Vielleicht hilft mir da auch mein Alter und dass ich vorher soviel Sport getrieben habe. Ich wünsche dir, dass es auch bei dir mal bergauf geht und du eine Verbesserung verspürst!

Liebe Grüsse
Ella