Bandscheiben-Forum

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> Wie äußern sich Blasenprobleme?, BSV S1/L5
ötzi
Geschrieben am: 19 Apr 2008, 19:20


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

nachdem die NC´s auf eventuell auftretende Probleme mit der Blase und dem Darm hingewiesen haben, würde ich gerne wissen wie sich das äußern kann.

Ist das gleich der totale Kontrollverlust oder ist es auch eine Störung, wenn es nur tröpfelt?
Sind Blase und Darm gleichzeitig betroffen?
Gehen Schmerzen in Blase oder Darm einher mit einer bandscheibenbedingten Störung?
Wenn Blase oder Darm nicht mehr kontrolliert werden können, treten dann auch andere Lähmungserscheinungen auf oder geht das auch isoliert?

Vielleicht ist ja einer so bewandert und kann meine Fragen beantworten oder hat schon die leidvolle Erfahrung gemacht.

Liebe Grüße

Ötzi
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Menno
Geschrieben am: 19 Apr 2008, 19:31


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Hi!
Ich kann nur sagen, wie es bei mir war:
Ich hatte erst so tröpfelnden Urin.
Ich dachte immer, es sei eine Art Blasenentzündung, der Gyn hat nachgeschaut und nichts gefunden.
Dann habe ich einfach mal abgewartet und es kam dann wenn ich mal musste, schon auf dem Weg zur Toilette, das Bein runter gelaufen.
Den Stuhl konnte ich trotzdem kontrollieren.
Ich hatte nur einfach kein Gefühl, wann der Urin los läuft, plötzlich war einfach die Hose nass......
Als ich dann zum Doc gegangen bin, war der recht aufgebracht, dass ich erst dann komme, wenn solche Störungen auftreten, soll man gleich kommen, weil die Schäden irreparabel sind.
Auch beim Tröpfeln sollte ich schon kommen......
Vielleicht hilft Dir das weiter?
Liebe Grüße!
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Thinka
Geschrieben am: 19 Apr 2008, 20:49


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hi!

achtung,es kann auch sein,das man eine zu große menge restharn drinnen behält.

als mein doc gefragt hat,ob ich irgendwie probleme mit der blase hätte,habe ich nein gesagt.ich hatte aber das gefühl,ich müßte irgendwie ständig auf klo,kann dann aber nicht alles loswerden..
was ich aber zu dem zeitpunkt nicht geschnallt habe.sondern erst wochen nach der op,als es plötzlich wieder funktionierte :rolleyes:

alles gute thinka
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Hopserle
Geschrieben am: 19 Apr 2008, 22:47


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Hallo Ötzi,

es gibt verschiedene Arten von Blasenprobleme, die bei BV auftreten können.

Schwache o. Anonische Blase:
Die Harnblase kann nicht kontrahieren, wodurch es zu einem Hanverhalten kommt.

Spastische oder Reflexblase:
Führt zu häufiger und unkontrollierter Blasenentleerung aufgrund von Spasmen der Harnblase und fehlendem Empfindungsvermögen.

Unkontrollierte (enthemmte) Blase:
Häufiger und sehr starker Harndrang mit ungehemmter Entleerung

Schlaff gelähmte Blase:
Unfähigkeit der Blase zur Entleerung aufgrund einer Schädigung des Blasenzentrums oder peripheren Nervensystems.

Ähnliches gilt für den Darm. Es gibt 3 Grade der Stuhlinkontinenz:
Grad 1:Leichte Form
Unkontrollierter Abgang von Winden
Leichte Verschmutzung der Wäsche ( Stuhlschmieren )

Grad 2: Mittlere Form
Unkontrollierter Abgang von dünnflüssigen Stuhl
Unkontrollierter Abgang von Winden
Gelegentlicher unkontrollierter Stuhlabgang

Grad 3: Schwere Form
Stuhl und Winde gehen vollständig unkontrolliert ab

Du kannst nicht unbedingt Spüren, ob du z.B. die Blase voll entleeren kannst (Restharn). Dies kann nur eine Untersuchung beim Urologen zeigen. Solltest du aber (wie thinka bereits gesagt hat) Schmerzen in dem Bereich haben, gehe auf jeden Fall zum Arzt. Wenn du immer wieder Harnwegsinfekte hast oder aber sogar Schmerzen in der Nieren Gegend, solltest du dich umgehend einem Arzt anvertrauen. Wenn du Inkontinenzprobleme (Urin und/oder Stuhl) haben solltest, heißt das nicht unbedingt, das du auch Lähmungen der unteren Extremitäten haben musst. Je früher das Problem bekannt ist, um so wahrscheinlicher ist es nur vorübergehend. Bei längerer Beeinträchtigung kann es zu dauerhaften Schädigungen kommen. Je früher um so besser!

Hoffe, das es bei dir nicht so ist!
Alles Gute

:winke Hopserle
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ötzi
Geschrieben am: 20 Apr 2008, 19:32


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Danke für die ausführliche Antwort.

Ich habe gerade eigentlich keine Schmerzen, im Gegenteil mir geht es so gut wie lange nicht mehr - außer diesem komischen Gefühl, daß ich auslaufe, bei der Kontrolle der Unterhose ist aber immer alles trocken. Vielleicht ist es nur Ausfluß oder ich bin von dem ganzen Wachsamkeitsgerede hysterisch geworden.

Ich werde mich weiter beobachten, von Arztbesuchen habe ich gerade die Nase voll, ich weiß langsam auch nicht mehr wie ich meine Kinder unterbringen soll.

Mit der Hoffnung, daß alles gut ist und bleibt Ötzi
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AntjeM
Geschrieben am: 20 Apr 2008, 22:09


Öfter dabei
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Hallo zusammen, :s
ich habe gerade die Beiträge zum Thema Ausscheidungen gelesen, mein Problem dabei aber nicht gefunden. Ich kann meine Ausscheidungen beherrschen, habe aber seit der Einnahme von Tramaldan retard Verstopfung. Beim Wasserlassen kann ich zwar den Beginn bestimmen, merke aber nicht, wann Schluss ist. So muss ich immer nachschauen, ob ich auch fertig bin, weil es mir sonst passieren kann, dass mir der Urin das Bein runterläuft. Ansonsten geht es mir schmerzmässig mit den retard-Tabletten besser. Nur an den Tagen, an denen ich mich zu sehr anstrenge, nützen sie auch nichts.
Ich wünsche euch eine schöne Woche
Antje
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andreag
Geschrieben am: 20 Apr 2008, 22:22


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Hallo!
Das ist auch ein Thema, was mich seit Dienstag beschäftigt, als ich den zweiten Vorfall erlitten habe (der erste Vorfall war am 08.12.2007). Ich habe zwar nicht diese extrem beschriebenen Beschwerden, habe aber immer das Gefühl, daß sich meine Blase nicht ganz entleert und spüre von daher ständig einen Druck und außerdem beim urinieren auch ein Brennen. Auch die Verdauung klappt nicht so, wie sie sollte, aber es klappt immerhin noch.
Mein Arzt hat mich am Mittwoch gefragt, ob ich Ausfälle hätte und ich habe verneint, weil ich darunter immer totale Ausfälle verstanden hatte.
Nun weiß ich gar nicht mehr, woran ich bin. :frage
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parvus
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 11:47


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@ Antje und an alle :winke

Verstopfung bei Einnahme von Tramal ist gegeben und Du kannst dies auch dem Doc so schildern, der Dir dann ein Lactulose-Pärparat (Sirup etc.) verordnen kann :z

Ich selber hatte damit auch heftig zu kämpfen, obwohl ich zusätzlich sehr viel Flüssigkeit zu mir nehme, jetzt aber, durch die Umstellung von Tramal auf Tilidin, ist meine Verdauung wieder regelmäßig und vor allen Dingen auch wieder "geschmeidiger" also nicht so fest/hart und dadurch dann auch so schmerzhaft. :z

Alles Gute :winke parvus
PM
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Hopserle
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 22:51


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@ AntjeM, @andreag,

wenn du das Gefühl haben solltest, das du die Blase nicht mehr ganz entleeren kannst, solltest du eine Restharnbestimmung beim Arzt machen lassen. Ist eigentlich ganz harmlos. Du gehst ganz normal aufs WC und dann macht der Arzt eine Ultraschall-Untersuchung. Dabei kann er das Volumen der Blase bestimmen und somit die Restharnmenge.

Es hat keinen Wert einfach zu glauben, geht doch, läuft doch, wird schon leer sein. Das kann auf Dauer zu fatalen Folgen führen. Es gilt hier die oberen Harnwegsorgane zu schützen und zu erhalten! Damit ist nicht zu spaßen!

Sollte es der Fall sein, das du eine erhöhte Restharnmenge haben, so gibt es gute Möglichkeiten dies zu beheben.

:winke Hopserle
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Nicoline
Geschrieben am: 22 Apr 2008, 11:26


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Hallo Andrea und alle anderen, :;

da Du ja auch ein Brennen beim Wasserlassen beschreibst, könnte es in Deinem Fall vielleicht auch eine Blasenentzündung sein. Das solltest du aber durch einen Arzt kontrollieren lassen. Um dabei dann gleich auf Nummer sicher zu gehen, sollte dann aber in der Tat (so wie Hopserle schon schrieb :z ) eine Restharnmessung gemacht werden.

Es passiert nicht selten, dass man den Restharn selber gar nicht spürt. Der Restharn staut sich dann schließlich hoch in die oberen Harnwege und Niere. Die Folge sind dann rezidivierende untere Harnwegsinfekte, Infekte von Niere und Nierenbecken und ein zu hoher Druck auf die Niere.

Ich kann da selber ein Liedchen von singen aus eigener Erfahrung. Ich habe knapp 3 Jahre an einer neurogenen Störung von Blase und Darm gelitten, ohne dass es ein Arzt darauf gekommen wäre. Ich hatte immer Probleme, um Wasser zu lassen, obwohl die Blase meinem Gefühl nach eigentlich voll war. Die Folge waren ständige Infekte von oberen und unteren Harnwegen. Dadurch wurden meine Probleme immer auf den Infekt geschoben. Irgendwann wurde dann mal eine Zystoskopie gemacht unter Narkose. Dabei stellte sich dann heraus, dass meine Harnröhre durch die ganzen Infekte total stenosiert und vernarbt (verengt) war. Die Stenose wurde dann operativ beseitigt und für meine Probleme gab es fortan einen neuen Grund: die Stenose der Harnröhre.

Erst als bei mir dann auch Lähmungen in Oberkörper und Beinen auftraten kam man auf die Idee, es könnten ja auch neurogene Blasenstörungen sein. Ich wurde dann mit Medikamenten behandelt, die auch etwas halfen gegen meine spastische Blase.
Im Mai 2006 wurde ich schließlich operiert, da ich einen Massenvorfall in der Brustwirbelsäule hatte, der das Rückenmark massiv komprimierte und deformiert hatte. Leider kam die OP für mich zu spät, so dass ich seit nun 2 Jahren eine inkomplette Querschnittslähmung ab Brusthöhe habe.

3 Monate nach der OP bin ich dann in die Reha gegangen und dort wurde dann die erste Restharnmessung gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass ich ständig zwischen 500 und 700 ml Restharn in der Blase habe. Der Urologe stellte dann mittels Urodynamik fest, welche Art der Blasenstörung ich genau habe. Ich habe kein Gefühl für meine Blasenfüllung und somit merke ich nicht mal, wenn ich hohe Restharnmengen habe. Ich habe mich dann ein halbes Jahr lang täglich selber 3-mal katheterisiert. Seit einem Jahr ist das jedoch nur noch sehr selten nötig, da ich vor einem Jahr einen Blasenschrittmacher implantiert bekommen habe. Dieses Gerät ist ein Segen für mich!

Die traurige Bilanz der ganzen Blasen-Geschichte ist aber: etliche Blasenentzündungen, Stenose der Harnröhre, 5 Nierenbeckenentzündungen, eine Nierenentzündung (Glomerulinephritis) und eine Urosepsis (schwere Blutvergiftung) mit akutem Nierenversagen und vorübergehender Dialyse. Die Urosepsis habe ich nur knapp überlebt und habe deswegen 5 Wochen auf der Intensivstation gelegen.

Meine Geschichte ist keinesfalls die Norm, aber ich möchte Euch damit klar machen, wie kostbar die Nieren sind. Ihr solltet Probleme mit der Blase immer ernst nehmen, auch wenn es keine Inkontinenz ist. :nein Die Inkontinenz ist zwar lästig für die Betroffenen, aber sie ist nicht so gefährlich wie der Restharn.

Im übrigen können auch Opiate (Tillidin und Tramal) zu Blasenproblemen mit Restharn führen. Das kann eine Nebenwirkung sein bei diesen Medikamenten. Nicht immer muß es also am Bandscheibenvorfall liegen.

Liebe Grüße von Nicoline :winke


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