Bandscheiben-Forum

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> HWS OP, Entscheidungshilfe
lokischmoki
Geschrieben am: 01 Mai 2018, 17:32


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Hallo Forumsmitglieder,

bevor ich zu meinem Thema ausführe, stelle ich mich kurz vor: Ich bin ein 47 jähriger männlicher Schreibtisch-/Reisetäter aus NRW mit einem akuten HWS-Problem und vor der Entscheidung einer HWS-OP mit Einsatz eines, oder mehrerer sog. "Cages".

Die aktuelle Diagnose aus 04/2018 lautet:

Nucleus pulposus Prolaps C5/6 links(B-Vorfall), breitbasige Protrusion C6/7(B-Vorwölbung),
Osteochondrose und Diskusdegeneration C5-C7, Unkovertebralarthrose


Vorgeschichte: Zu Beginn dieses Jahres plagten mich nach einem "leichten" Treppensturz massive Nacken-/Schulter-/Armschmerzen auf der "rechten" Seite, die jedoch nach ca. zwei Wochen eigenständig mit Unterstützung von Thai-Massagen abgeklungen sind.
Während der Osterferien 2018 und einer Umbauphase unseres Hauses traten die Schmerzen jedoch schleichend und sehr verstärkt wieder auf, ohne das Schmerzmittel, o.ä. Abhilfe schaffen konnten. Nach mehreren Arztkonsultationen erhärtete sich der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, der sich wähernd eines stationären KH-Aufenthalt zw. dem 04.04-07.04.18 im St. Anna Hospital in Herne mit radiologischer Diagnostik (MRT, Röntgen), s.o., bestätigte. Eine neurologische Untersuchung blieb ohne nennenswerten, kausalen Befund.

Die Therapie:

Multikonzeptionelle Schmerztherapie: Interventionelle Schmerztherapie und -
diagnostik, lnfusionstherapie, krankengymnastische und baineo-physikalische
Therapiemaßnahmen, medikamentöse Therapie, diagnostische Abklärung.


Die Infusionstherapie wurde noch während meines o.g. KH-Aufenthaltes mittels kortisonähnlicher Mittel unter Zurhilfenahme eines sog. "OP-CT" durchgeführt. Eine erste Infusion, welche ich nicht spürbar wahrgenommen habe, brachte keine Besserung, sodas am zweiten Tag eine zweite Infusion erfolgte, die sofort im linken Arm ein "Kribbeln" erzeugte, obwohl meine Schmerzen im rechten Bereich angesiedelt sind. Die Ärzteschaft teilte mit, das sich die Mittel noch im gesamten Nervensystem verteilen würden und dieses "normal" sei, e.g. es sich bei jedem Patienten anders verhalten könne.
Die zweite Infusion brachte dann jedoch eine spürbare Verbessung, mit der ich dann auch entlassen wurde.
Im Anschluss wurden mir von meinem Orthopäden noch sechs Physiositzungen verordnet, die jedoch keine nennenswerte Verbesserung meiner Schmerzlage brachten/bringen. Der Physiotherapeut gab mir den Tipp mir eine zweite Meinung einzuholen und empfahl einen bekannten und erfahrenen Neurochirurgen in Borken einer Nachbarstadt, der nur operieren würde, sofern es tatsächlich angezeigt ist. Nach Erstespräch und Diagnose meiner MRT-Bilder empfahl er eine ventrale HWS-OP mit Disektomie beider betroffenen Bandscheiben, sowie Abtrag der knöchernden "Überstände", etc.
Dieser OP habe ich im ersten Augenblick zugestimmt, da meine Schmerzen wieder zugenommen haben.

Nun steht die OP sehr kurzfristig an, meine Schmerzen jedoch haben tendenziell nachgelassen und seit einer Woche nehme ich keine Schmerzmittel mehr. Einzig allein ein sehr unangenehmes zeitweiliges "Kribbeln" in den Fingern der rechten Hand, ab und an ein undef. Druckschmerz im Ober-/Unterarm und eine entsprechende Verstärkung sobald der Kopf zur rechten Nackenseite geneigt wird, ist spürbar.

Gerne gebe ich meinem Körper noch Zeit sich selber zu regenerieren, sofern davon überhaupt gesprochen werden kann, zumindest jedoch bis sich der Vorfall/Vorwölbung zurückgebildet hat und die Nerven-/Nervenwurzeln nicht weiter tangiert werden, andererseits habe ich jedoch große Bedenken, das der Vorfall/Vorwölbung die Nerven, oder schlimmer das Rückenmark irreparabel schädigen, wenn ich nicht jetzt handele!

Wie ist eure Meinung, wie sind eure Erfahrungen dazu?

Gibt es zum Thema "Cages" Langzeitstudien, Erfahrungen?

Beste Grüße und vielen Dank für eure Antworten bereits im Vorfeld.

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Jürgen73
Geschrieben am: 01 Mai 2018, 18:11


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Hallo lokischmoki,

ich würde mir noch eine 2te Meinung holen.

Du schreibst ja selber das sich deine Beschwerden gebessert haben.
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Susi1312
Geschrieben am: 01 Mai 2018, 18:23


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Hallo,

Waaaaaaaaaaaarten! Eindeutig! Operiert ist man so schnell, u d was dann kommt, kann dir keiner sagen.

Alles gute für dich ;-)
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Franky63
Geschrieben am: 07 Mai 2018, 20:44


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Hallo

Frage: die Sache ist wie lange her? 4-6 Wochen richtig?
Schätze ich so weil der Befund ja 04/18 war.

Nein , nicht operieren .
Nur mal so, mein Radunfall ist über ein Jahr her. Ja es ist besser , aber nicht weg.
Kann doch von 6 Physio Behandlungen nicht weg sein, das braucht Zeit.
Auf alle Fälle noch warten , eine OP ist nicht rückgängig zu machen., und ob es danach besser ist weis auch keiner 100%ig.
Eine 2. oder sogar 3. Meinung kann dir da auch behilflich sein.

Grüße Franky
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cecile.verne
Geschrieben am: 07 Mai 2018, 21:11


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Hallo

auch ich schliesse mich der warten-Fraktion an. Ich habe sicher 10 Jahre mit BSVs in der HWS gelebt. Klar, immer wieder mal eine Nackenstarre, die aber mit manueller Therapie wieder ins Lot gebracht werden konnten. Dann letzten Sommer eine üble Schmerzspitze, die mich den Kopf zur einen Seite noch gerade mal 20° drehen liessen. Der Neurochirurg tendierte weiter auf warten und gleichzeitig lokale Infiltrationen, denn es waren mittlerweile mehrere Etagen betroffen, davon 2 mit ordentlichen BSVs und eine weitere mit aktivierter Fazettengelenksarthrose.
Gleichzeitig zu den Infiltrationen liess ich mich auch neuraltherapeutisch behandeln und konnte die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einigermassen in Schach halten. Dann am 9.2. 2 extreme Blitze die durch den ganzen rechten Arm bis zu den Fingern zuckten. Ausfälle und Sensibilitätsstörungen gehörten dazu, waren aber innerhalb weniger Tage auch etwas rückläufig. Was blieb war der immense Schmerz im ganzen Arm. Es war fast kein "Kraut" dagegen gewachsen und mir blieben maximal 1-2 Stunden pro Nacht Schlaf mehr möglich. Tagsüber drehte ich am Rad. Nach 14 Tagen, immer noch ohne Schmerzbesserung, trotz mittlerweile hochdosiertem Kortison und Opioidwechsel konnte ich einfach nicht mehr. Obwohl das unterdessen angefertigte MRT eine deutliche Grössenzuhnahme der BSV zeigte und jetzt neu auch eine ausgedehnte Myelopathie vorhanden war, wollte mich der NC eigentlich noch zuerst zum Neurologen schicken. Dort war aber wegen Ferien eine lange Wartezeit und ich war am Ende meiner Kräfte angelangt. Auf mein Bitten hin operierte mich der NC dann zeitnah: Fusion über 2 Etagen mit Cages und Platte.
Jetzt ist es 10 Wochen her, die Schmerzen haben deutlich nachgelassen, auch Nackenschmerzen habe ich nur wenig. Was momentan noch bleibt sind kribbeln und zeitweise stechen im Nervenverlauf (Dermatom C6). Die Schmerzen sind kein Vergleich zu dem was vorher war.

Cages sind einfach Platzhalter um die physiologische Stellung und die Achse der Wirbelsäule wieder herzustellen wenn die Bandscheibe nicht mehr vorhanden sind. Die Cages werden vom eigenen Knochen durchwachsen, was dann zum endgültigen und irreversiblen zusammenwachsen der benachbarten Wirbel führt.

Solange Du nicht massive Ausfälle oder unstillbare Schmerzen hast, darfst Du Deiner HWS noch Zeit geben, selber zu heilen. Da würde ich noch keinen Chirurgen dran lassen. Klar musst Du damit rechnen, dass es sich verschlimmern könnte, ob das kommt, oder ob es überhaupt kommt, das kann Dir niemand sagen. Aber die Hoffnung auf eine Besserung sind in Deinem Fall sicher gut!

LG Cécile

Bearbeitet von cecile.verne am 07 Mai 2018, 21:13
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