Bandscheiben-Forum

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> Myelopathie möglich, wenn im MRT nicht sichtbar?
andreasss
Geschrieben am: 15 Apr 2018, 21:05


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Hallo,

ich war vorgestern bei einem NC der meinte eine Rückenmarksschädigung könnte vorhanden sein, auch wenn das MRT/CT und die Nervenmessungen (SEP, NLG, EMG) noch keine "Beweise" liefern. Was ist von dieser Aussage zu halten? Was da jemand was drüber?
Die Symptome bei mir deuten auf eine Rückenmarksschädigung hin.

Grüße
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chrissi40
Geschrieben am: 20 Apr 2018, 18:40


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Hallo Andrea,

leider sieht man in einem normal MRT nicht immer diese Schädigung.
Man müsste eine Myelographie machen, da wird Kontrastmittel in den spinalen Liquorraum (Subarachnoidalraum) eingebracht und Röntgenaufnahmen in verschiedenen Projektionen anzufertigen. Dazu werden nach Lumbalpunktion etwa 15 ml wasserlösliches Kontrastmittel in den Liquor gegeben.
Im Folgenden werden Aufnahmen in verschiedenen Ebenen des Raums (a.p., seitlich, schräg) und dynamische Aufnahmen (in Streckung, Beugung, Rotation) der Wirbelsäule angefertigt.

Frag doch mal den Arzt, ob dies eine bessere Untersuchungsmethode ist. Du könntest ja sonst auch eine zweite Meinung zur OP Indikation einholen. Die Diagnose ist schon dramatisch.

LG chrissi
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andreasss
Geschrieben am: 20 Apr 2018, 18:57


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Hallo,

danke werde ich nächste Woche mal machen. Hatte ich mir auch schon gedacht. Vor der Myelografie habe ich allerdings auch etwas Schiss.

Grüße
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milka135
Geschrieben am: 22 Apr 2018, 16:01


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Hallo Andreas,
hierzu:
Zitat (andreasss @ 15 Apr 2018, 21:05) 

ich war vorgestern bei einem NC der meinte eine Rückenmarksschädigung könnte vorhanden sein, auch wenn das MRT/CT und die Nervenmessungen (SEP, NLG, EMG) noch keine "Beweise" liefern.


kann ich dir sagen: JA, dass stimmt. Da haste einen wirklich guten Neurochirurgen. Da meinem NC das Wissen fehlte und er aber immer alles besser weis als andere Fachärzte. :h :boxen :tritt
Will, meine Neurol. nicht mehr mit dem NC zusammenarbeiten.

Es ist aber auch so, dass man das Ödem im Rückenmark nicht dauerhaft sehen muss. Denn es kann sich mit der Zeit als Narbengewebe zeigen/verwandeln.

Zeichen von Rückenmarksschaden oder Hirnschäden sind:

Spastik,
gesteigerte Reflexe,
Pyramidenbahnsystrom, aber auch:
Gangbildveränderungen,
vermindertes Gefühl besonders in den Enden (Füsse u. Hände),
schnellere Ermüdung der Muskelkraft,
Restharn,...

Naja, zumind. sollte bei dir alle 6 Monate der neurol. Status geprüft werden.

Zwecks Myelographie: Bist du Voroperiert in der HWS? Man könnte das nächste MRT auch normal machen, aber mit Konstrastmittel. Dank Funktionsröngten, Konstrastmittel u. MRT machen näml. NC´s eine Myelographie ungern.

Liebe Grüße,
Milka :;
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andreasss
Geschrieben am: 22 Apr 2018, 19:35


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Hallo milka,

woher weißt du so genau, dass das was mein NC sagte stimmt?

Also ob ich Zeichen von Rückenmarksschäden habe, weiß ich nicht 100%, nachdem ich alles dem NC schilderte, hielt er es jedoch für möglich. Ich hatte ca. 1 Woche kribbeln in Händen und Füßen (auch Kopf, Gesicht), das kribbeln ging dann weg und es war dann ein andauernder "Spannungszustand" der Muskeln zu spüren (in Händen, Unterarm, Füßen, Unterschenkel), schwer zu beschreiben, sowas wie ein ganz leichter Krampf vielleicht oder die Vorstufe davon. Das Ganze hat sich aber nun auch gelegt und jetzt habe ich in den Füßen eigentlich kaum noch Probleme (nur leichter Schmerz im rechten Fuß manchmal, und Missempfindungen in rechter und linker Fußsohle), sondern nur noch in Armen, Schultern, Händen, wobei ich einen leichten Dauerschmerz vor Allem im rechten Arm/Hand (vor allem Handgelenk, Ellbogen) habe. Die Probleme im Nacken sind eigentlich wesentlich besser geworden.
Ich hatte nur einmal kurz einen Krampf im linken Zeigefinger und manchmal unwillkürliche Bewegungen der Arme vor dem Einschlafen, aber das ist schon 4 Wochen her.

Ich wurde noch nie operiert, weder HWS noch sonstwo. Sind denn Funktionsröntgen und MRT mit Kontrastmittel (wo ist der Unterschied zur Myelographie?), besser als MRT/CT dazu geeignet eventuellen Rückenmarksschaden zu finden?

Grüße

Andreas

Bearbeitet von andreasss am 22 Apr 2018, 21:16
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milka135
Geschrieben am: 22 Apr 2018, 21:42


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Hallo Andreas,
das man einen RM-Schaden nicht immer sehen muss usw. weis ich durch meine Neurologin und Zentrum f. neurog. Blasenentleerungsstörung. Allerdings sollte dann der klinische neurol. Status (Reflexe, Spastik,...) Hinweise für RM-Schaden geben.

Zitat (andreasss @ 22 Apr 2018, 19:35) 

Sind denn Funktionsröntgen und MRT mit Kontrastmittel (wo ist der Unterschied zur Myelographie?)

Das hatte ich nur geschrieben. Weil, ja die Myelographie bei machen Pat. Bedenken/Angst vor der Untersuchung auslösen. Eigentl. müsste ein MRT mit Kontrastmittel ausreichend Antwort liefern.

Liebe Grüße,
Milka :;
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Benny1976
Geschrieben am: 24 Apr 2018, 11:21


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Hallo Andreas!
Der Unterschied zwischen einem MRT mit Kontrastmittel und einer Myelographie liegt in erster Linie in der Methode.
Das Kontrastmittel beim MRT wird in deine Blutbahn gespritzt und reichert sich im Gewebe an. Das Kontrastmittel bei der Myelographie wird direkt in deinen Spinalkanal gespritzt. Anschließend wird ein CT gemacht um zu sehen, ob sich dieses Kontrastmittel gleichmäßig verteilt hat. Sind im MRT Engstellen noch fraglich, können sie auf diese Weise sehr leicht bewiesen werden, da das Kontrastmittel diese Stelle nicht passieren kann, und der Bereich oberhalb dunkel bleibt.
Manche Ärzte scheuen diese Art der Untersuchung, weil immer das Risiko besteht, dass mit der Spritze Keime in den Spinalkanal gelangen.
Zu deiner anderen Frage. Nicht jeder Mensch mit einer Stenose entwickelt eine Myelopathie. Jeder Mensch ist anders. Der eine reagiert bei dem kleinsten Druck mit einem Ödem das im MRT als Aufhellung zu sehen ist. Andere haben eine sehr ausgeprägte Stenose ohne Ödem.
Ich muss Milka leider korrigieren. Narbengewebe ist von einem Ödem im MRT nicht zu unterscheiden. Verschwindet die Aufhellung nach einer OP nicht, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen dauerhaften Schaden, ergo Narbengewebe handelt.
Die Frage, ob es auch eine Schädigung des Myelons ohne eine T2 Anhebung gibt wird oft diskutiert.
Dieses Phänomen ist halt typisch!
Ich weiß, dass es schwer ist, eine Entscheidung zu treffen!
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andreasss
Geschrieben am: 24 Apr 2018, 12:53


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Hallo "Benny",

aber ich nehme mal an ein "normales" MRT mit Kontrastmittel (also keine Myelographie) ist schon besser um eine eventuelle Schädigung zu sehen, also ein reines MRT ohne Kontrastmittel?

Zitat

Die Frage, ob es auch eine Schädigung des Myelons ohne eine T2 Anhebung gibt wird oft diskutiert.


Kannst du mir diesen Satz erklären?

Grüße

Bearbeitet von andreasss am 24 Apr 2018, 12:53
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Benny1976
Geschrieben am: 25 Apr 2018, 09:48


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Hallo Andreas!

Das war deine Eingangsfrage. Kann eine Myelopathie vorliegen, auch wenn man sie nicht sieht.
Sichtbar wird sie ja durch das sogenannte Myelopathiesignal. Das ist die Aufhellung in der T2 Wichtung.
Diese Art der Aufnahme lässt Flüssigkeiten oder weniger dichte Gewebe hell erscheinen.
Sieht man dieses Signal, kann das ein Ödem sein oder eine Aufweichung. Würde man das dann operieren,
und die Aufhellung verschwindet, handelte es sich um ein Ödem durch die Reizung.
Verschwindet es nicht, wurde das Rückenmark offensichtlich geschädigt.
Die Frage nach dem Kontrastmittel. In der Regel wird das KM verwendet, um Tumore oder Entzündungen aufzudecken.
Entzündliche Prozesse und die meisten Tumore nehmen Kontrastmittel auf und leuchten regelrecht.

Ich weiß nicht, ob Kontrastmittel bei Bandscheiben oder Stenosen eine Rolle spielt.

Bearbeitet von Harro am 25 Apr 2018, 09:54
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andreasss
Geschrieben am: 25 Apr 2018, 10:33


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Hi,

danke, jetzt habe ich es verstanden.

Grüße

Andreas
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