Bandscheiben-Forum

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> Alptraum nimmt kein Ende., Einfach zu viel
Marlies43
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 03:53


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Liebe Bandis.

Wie ich bereits berichtet habe, hatte ich im Dez. 2017 die Spondylodese in Höhe L5/S1. Seitdem ist mein Leben der reinste Alptraum.
Die Operation verlief perfekt und weitgehenst schmerzfrei.

Ende Januar war ich in AHB und kurze Zeit später fingen erneute Schmerzen im Hüftbereich an. Es war das ISG Gelenk das sich durch die Versteifung geärgert fühlte.

Die Schmerzen waren endlich weg, da fing meine linke Seite an, mich zu quälen. Beim Kontrolltermin der Spondy-Op, veranlasste mein Neurochirurg ein neues MRT. Ergebnis: Neuer BSV, diesesmal aber links und in Höhe L3/L4 mit leichter Nervenreizung. Wir vereinbarten einen OP Termin für den 08.Mai 2018.

Im April bekam ich dann aber von jetzt auf sofort, so arge Schmerzen, dass ich weder stehen noch laufen konnte. Die kleinste Bewegung nahm mir die Luft zum Atmen. Also ab in die Notaufnahme, in einer Klinik, in der mein NC Belegbetten hat.

Egal was die über die Vene in mich reinlaufen ließen - der Schmerz verging nicht.
So wartete man dann letztendlich auf meinen Arzt, der mich 2 Tage später dann operierte. Als ich die Augen nach der Narkose aufmachte, war ich zwar operiert aber die Schmerzen kein Mü besser.

Immer noch krümmte ich mich und im stehen, ging mir immer noch die Luft weg vor Qual.
Mein Arzt versicherte mir und meiner Familie, das die OP gut verlaufen sei und er den Nerv frei gelegt hat. Dieser war so arg gequetscht, dass er schon tief blau statt grau war.

Mein NC meinte aber auch. Ich müsse laufen auch wenns weh täte. Dieses ging Tage so, ohne auch nur 1 Minute Schlaf und mittlerweile einen Blutdruck von 160/100. Ich konnte nur noch weinen und betonte immer wieder das da noch irgendwas kaputt sein muss, doch ich wurde eigentlich nur belächelt und kam mir vor wie ein hilfloses Kind.

Endlich wurde dann doch ein CT gemacht mit der Aussage: Alles ist perfekt sauber an der operierten Stelle. Der Nerv wäre durch die Quetschung sehr gereizt und es könnte Monate dauern bis er sich beruhigt. Meine Schmerzen seien Kopfsache und ich müsse laufen.... auch in den Schmerz rein.

Nochmal Tage später wurde ich dann trotz Schmerzen aber mit Opiaten und Gabapentin versorgt, entlassen.
Zuhause auf die Couch und diese sinnbildlich die nächsten 2 Wochen nicht mehr verlassen.

Zwischendurch habe ich in der Praxis von meinem Operateur angerufen und einen Termin zur Nachkontrolle gemacht. Die nette Assistentin fragte mich am Telefon dann, ob ich noch Schmerzen hätte.
Auf meine Antwort das ich immer noch nicht richtig laufen kann weil der Schmerz unverändert wär, kam dann die Empfehlung;

Sollten die Schmerzen schlimmer werden, solle ich nochmal anrufen, ich würde dann eben mal irgendwo zwischen geschoben.

Ich hatte keine Vorstellung, wie ich in diesem Zustand in die Praxis hätte kommen sollen.
Also lag ich nochmal 2 Tage bis Mittwochs, den 02.Mai.
Dann gings aber beim besten Willen nicht mehr.
Ich rief in der Schmerzambulanz der Universitätsklink an, schilderte mein Befinden und bekam schon für Freitags, den 04.Mai einen Termin.( dauert normalerweise 2 Monate)

Mein Hausarzt stellte mir einen Transportschein aus und ich fuhr mit dem Taxi zum Termin.
Da ich in der Ambulanz auch schon vor der Spondylodese Patientin war, kannten sie mich und konnten es nicht fassen in welch schlechtem Zustand ich war.
Man legte mir einen Zugang und verabreichte mir erstmal eine Infusion mit Morphin um mich wenigstens mal eine Zeit runter zu fahren.

Danach ging es dann in die Neurochirugie der Uniklinik. Wieder wurde ein MRT, diesesmal mit Kontrastmittel, gemacht.
Das Ergebnis war mehr wie erschreckend .
In Höhe von L3/L4 links ( also die gerade frisch operierte Stelle) war ein enormer BSV mit ebenso starker Quetschung des Nervenkanals. Dies und die Lähmung im Bein wareb dann auch Grund genug für eine Notoperation.
Diese war am vergangenen Samstag um 18 Uhr. Sonntag morgen um 9 Uhr war ich wieder auf meinem Zimmer.

Die Operateure erklärten mir, das die ausgelaufene Bandscheibenmasse schon mit dem Nerv und dem Wirbelkörper verwachsen gewesen wäre und sie deshalb, wärend der OP, sehr sehr viel von den betroffenen Wirbelknochen abtragen mussten.
Dadurch ist nun eine Instabilität entstanden, die Wirbel haben keinen Puffer mehr und liegen und reiben nun aufeinander. Eine Stabilisierungs OP ist also auf jeden Fall notwendig.

Natürlich ist durch die lange Zeit, die bis dahin verstrichen ist, nicht abzusehen ob sich der Nerv wieder richtig erholt und der Muskel im Oberschenkel seine Arbeit wieder aufnimmt.

Jetzt liege ich hier in der Uni....
die Schmerzen sind erträglicher geworden aber der Leidensweg immer noch nicht zu Ende.

Es ist noch ein Funktionsröntgen veranlasst.
Daß Ergebnis der Bilder wird zeigen, wie dringend die Stabilisierungs-OP ist. Dann wird vom obersten Lendenwirbel versteift bis runter zu der bereits stattgefundenen Spondylodese.

Wird das nicht gemacht, könnte ich alle paar Wochen mit einem neuen BSV rechnen.

Aber egal ob die OP sofort gemacht werden muss oder noch Zeit verstreichen kann, werde ich im Anschluss an diesen Klinikaufenthalt zur Neurolgisch-neurochirurgischen Früh-Reha ( NNCHFR) gefahren.
Natürlich muss jetzt alles versucht werden, das ich mein Bein wieder bewegen kann. :;
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maeranha
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 06:58


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Hallo Marlies,
grauenhafter Ablauf....
Aber 2 Meinungen sind immer muß
Du musst viel Geduld haben
Mein Nerven L4 bis S1 waren auch eingeklemmt
OP war 05/17
Um es vorsichtig zu sagen, auf den Tag genau 1 Jahr nach der OP scheint der
Bereich sich zu beruhigen und ich versuche gerade die mittlere Stärke Opiate
abzusetzen.
Und über Fendanyl und Palexia, Tilidin, Tramadol was/ ist alles dabei ( gewesen )
2 x Kaltentzug gemacht, aber nur mit dem Zeugs ging es über das Jahr
Viel Erfolg und Geduld
Mit freundlichen Grüßen
Peter
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cecile.verne
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 07:15


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Hallo Marlies

das ist ja dramatisch, was Dir da widerfahren ist. Ein Albtraum!!!

Zwei Sachen lassen mich aber in Deinem Text aufhorchen: weswegen wurde intraoperativ nicht direkt gehandelt, wenn schon gesehen wurde, dass der Wirbel so stark reduziert wurde, dass eine Instabilität vorliegt? Weswegen musst Du deshalb also nochmals unters Messer?

Frührehabilitation???? Mir graut nur schon beim Lesen. In meinen Augen ist dies ein Spiel mit dem Feuer, weiss man doch, dass Ruhe am Anfang das Allerwichtigste ist. Ich würde mir dies zwei- und dreimal überlegen, ob ich da hingehen würde. Deine WS bzw. die BS sind schon so fragile genug, da sollte doch eher wie mit rohen Eiern damit umgegangen werden und nicht schon auf Teufel komm raus bewegt und trainiert werden. Ganz abgesehen, dass dadurch ja auch eine Reizung des frisch operierten Bereiches entsteht, was auch die Entstehung von zuviel Narbengewebe mitverantwortlich sein könnte.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute und LG
Céxile
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Klausie
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 09:01


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Hey

Das ist ja ein richtiger Albtraum den du da durch hast ich hoffe das die Tortur jetz ein Ende bei dir findet und du wieder ein normaleres Leben führen kannst.

Ich möchte dir Hoffnung machen.
Letztes Jahr hatte ich einen schweren spalt/berstungsbruch mit hinterkanten Beteiligung.
Der wirbelkanal war zu über 80% eingeengt und auch ordentlich zerstört.
Die nerven waren dementsprechend eingequetscht, manche nerven lagen einfach offen.
Es sah nicht sehr gut aus.
Die Ärzte haben mich wieder zusammengeflickt aber keiner konnte genau sagen ob oder was ich für Schäden behalte.
Über schmerzen brauch ich dir ja nichts sagen.

Mein linkes Bein war und ist mein problemkind.
Der hüftbeuger wollte/will nicht so wie ich und es ist ein wirklich schwerer weg gewesen aber jetz knapp 8 Monate nach dem Unfall kann ich mit Konzentration das bein fast wie das rechte bewegen.
Auch ansonsten hab ich zum Glück keine neurologischen Schäden.

Wie bereits geschrieben ist Ruhe und Geduld ganz ganz wichtig.
Im Anschluss zum Krankenhaus gleich zur Reha?
Lass es.
Ich hatte 6 Wochen nach dem kh eig 90% vom Tag gelegen.
Außer ein bisschen spazieren konnte und durfte ich nichts.
Erst danach hab ich nach einem kontrollröntgen die Reha Freigabe bekommen.

Nimm dir Zeit und hör auf deinen Körper.

Alles gute und viel kraft

Mfg
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wassermann13
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 09:09


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Sonnigen Morgen,
auch von mir liebe Grüße und vor allem gute Besserung, das sind ja alles keine schönen Nachrichten, wünsche viel Kraft für die nächsten Wochen...ich wäre mit direkter Frührehabilitation auch sehr vorsichtig und würde lieber erstmal die ersten paar Wochen in aller Ruhe zuhause verbringen.
Alles Gute
LG Anja
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Marlies43
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 09:33


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Hallo Cecile
Da es sich am Samstag um eine Notoperation gehandel hat, war eine gleichzeitige Spondylodese Operation wohl nicht möglich. Es ging in erster Linie darum, den Nerv frei zu legen und dadurch den Schmerz zu lindern und weitere Schäden zu verhindern.
Im Moment helfen wenigstens die Medikamente und ich habe mal zeit durch zu schnaufen.
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Marlies43
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 09:42


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Hallo,
Leider ist es mir nicht möglich zu Hause zurecht zu kommen. Laufen geht nicht mehr und bei mir Zuhause sind die Bäder und Schlafzimmer im ersten Stock.

Lt. der Ärzte ist die spezielle Früh Rehabilitation auch nicht für den Rücken, sondern für den arg geschädigten Nerv und dem Kraftverlust im Bein. In einene orthopädische Reha soll ich frühestens In einem halben Jahr.

Bearbeitet von Marlies43 am 09 Mai 2018, 09:43
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gigi1961
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 14:31


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Hallo Marlies,

irgendwie kapiere ich es nicht - obwohl ich deinen anfänglichen Bericht 2x gelesen habe.

Du bist am Bandscheibenvorfall LWS3/4 operiert worden und dann hattest du an der gleichen Stelle wieder einen Vorfall? Ja was haben die denn operiert? oder stehe ich auf dem Schlauch?

l.g.
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scasper
Geschrieben am: 09 Mai 2018, 14:35


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Hallo Marlies
ich kann mit Dir fühlen. Das ist ja ein dramatischer Ablauf und die Heilung wird sicherlich lange dauern.
Dafür die Geduld aufzubringen ist sicher nicht leicht. (Ich spreche da aus eigener Erfahrung, denn mir fehlt im Moment auch die Geduld)

Ich wünsche Dir erstmal eine gute Besserung

Gruß
Simone
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Marlies43
Geschrieben am: 10 Mai 2018, 07:33


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Hallo gigi.
Ja, diese Frage stelle ich mir auch 10 x am Tag. Die Ärzte hier in der Uniklinik können sich das auch nur so erklären das der vorherige NC, mehr von hinten an die Stelle ran operiert und den Rest dadurch einfach nicht gesehen hat. (Für mich nicht zu begreifen, denn es gibt ja ein MRT zu diesem Schaden)

Mein Mann hat auch mit diesem NC telefoniert.... Er kam mit der Ausrede , das dieser neue Vorfall dann noch zwischen MRT und OP entstanden sein müsste.

Das ist aber nicht möglich, weil mir die jetzigen Ärzte, der Uniklinik, gesagt haben -das dieser Schaden - anhand der starken Verwachsung und Verklebung - schon länger da gewesen sein muss.

Alles bleibt also ein Rätsel.

Für mich steht aber fest das, wenn ich einigermaßen wieder hergestellt bin und alle Berichte mal da sind, - ich diese von einem medizinischen Gutachter und Anwalt, prüfen lassen werde.

Bearbeitet von Marlies43 am 10 Mai 2018, 07:36
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