Bandscheiben-Forum

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> Prothese mit 22...
yoop
Geschrieben am: 19 Jul 2018, 18:14


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Hallo,
ich bin Lisa und 22 Jahre alt und so langsam wirklich verzweifelt :(
Kurze Zusammenfassung von meiner Situation bis jetzt: Hatte vor einem Jahr eine Bandscheiben OP an L5/S1. Seit der OP sind meine Schmerzen zwar nicht mehr so stark aber länger als eine Stunde kann ich immer noch nicht sitzen. Yoga nicht mehr möglich, nach dem Joggen auch tagelang schmerzen. Seit einem halben Jahr sind auch noch Rückenschmerzen dazu gekommen. Neues MRT gemacht, mein Orthopäde war ratlos, weil auf dem MRT nichts zu sehen sei. Mir wurde ständig gesagt, Nerven brauchen lange zum heilen.
Nach 3 Monaten hatte ich genug von Physiotherapie und Schmerzmitteln und habe einen Neurochirurgen aufgesucht.
So, nun hatte ich gestern endlich meinen Termin. War ganze 2 Stunden lang im Behandlungszimmer, wurde außerdem geröntgent. Auf dem MRT sei doch etwas zu sehen und zwar eine aktivierte Osteochondrose an L5/S1. Daher die Rückenschmerzen.
Die Ischiasschmerzen konnte sich der Arzt auch nicht erklären, ging aber davon aus, dass meine Bandscheibe so latschig und weich geworden ist aufgrund der Dehydrierung (hatte einen extrem großen BSV, Bandscheibe ist fast leer), dass diese sich bei Belastung ausdehnt und selber auf den Nerv drückt.

So, das einzige was jetzt übrig sei, wäre eine Bandscheibenprothese, weil er mir keine Versteifungs-OP in meinem Alter geben möchte. Ich bin mir allerdings extrem unsicher, weil ich 1. dem Arzt noch nicht ganz vertraue 2. solche Prothesen noch keine Langzeitstudien hinter sich haben.

Allerdings reicht es mir auch langsam mit den Schmerzen, ich möchte endlich wieder normal leben, Sport machen und mein Leben genießen! Und die OP kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, da ich bald mt meinem Praktikum beginne und mir nicht leisten kann, wochenlang auszufallen.

Was meint ihr? Hat hier jemand schon Erfahrung mit einer solchen Situation? Ist es besser, wenn ich die OP so sehr wie möglich verzögere oder wird die Osteochondrose noch schlechter?
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paul42
Geschrieben am: 19 Jul 2018, 20:18


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Hallo yoop

Ich denke, es ist zu früh um an eine OP zu denken.
Du kannst es noch anders versuchen. :z

Wenn du das Joggen weg lässt, stattdessen was anderes machst was rückenfreundlicher ist, wird es dir vermutlich viel besser gehen.

Jeder Schritt beim Joggen bedeutet Stress für die LWS, weil es ohne intakter BS nun auf die WBK geht.

Wenn das BS Fach schon fast leer operiert wurde, gibt es beim Joggen auch keinen Puffer mehr in der LWS.

Beser wäre z.B. Walken, Schwimmen oder Radfahren und sicherlich ist auch eine Verbesserung der tiefen Ruckenmuskeln wichtig.

viele Grüße
paul42

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cecile.verne
Geschrieben am: 19 Jul 2018, 20:25


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Hallo yoop

ich denke, so wie es Dir Paul geschrieben hat, ist es richtig!

Du kannst auch noch eine Zweitmeinung einholen, denn effektiv sind die Prothesen auch nicht "das Gelbe vom Ei". Sehr oft, nach weinigen Jahren, steifen sie auch ein. Wobei nicht ausgeschlossen ist, dass sich in kürzerer Zeit (wenigen Jahren) Deine Wirbel selbst miteinander knöchern verbinden und einsteifen.

Was Dir aber fortan bewusst sein muss ist, dass Dein Rücken leider schon ziemlich lädiert ist und nie mehr wie neu sein kann, operiert oder nicht. Um möglichst gut und schmerzarm durch die Zeit zu kommen musst Du Dich nach dem Rücken richten und nicht er sich nach Deinen Wünschen.... leider!

LG Cécile
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yoop
Geschrieben am: 20 Jul 2018, 01:24


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Danke für die Antworten!

Ja, ich würde natürlich gerne mein Leben so weiter führen wie es vor dem BSV war.. dass das leider nicht mehr geht, wird mir jeden Tag klarer. Das Joggen kann ich noch weglassen, die ganzen Übungen im Yog aber, die ich davor perfekt konnte und jetzt nicht mal die leichteste schaffe, macht mich schon sehr fertig :(

Der Grund, wieso ich überhaupt an OP denke, ist, dass ich keinen Tag ohne mindestens einmal Ibuprofen schaffe. Klar, vor der OP hatte ich 4-5 Ibuprofen genommen aber ich weiß auch nicht, wie gut das ist über einen so langen Zeitraum jeden Tag Ibuprofen zu nehmen? Und wird die Osteochondrose nicht jeden Tag schlimmer?

Ach, ich weiß einfach nicht mehr weiter und wünschte ich könnte die Zeit zurückspulen... :h
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cecile.verne
Geschrieben am: 20 Jul 2018, 07:16


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Hallo

ich kann Dich sehr gut verstehen, umso mehr, da Du noch so jung bist! Leider ist einfach ein Rückenschaden nie mehr so heilbar, wie dies z.B. ein Beinbruch ist....

Es ist gut möglich, dass Du nach der Akutphase doch wieder Yoga machen kannst, vielleicht einfach nicht mehr ganz auf dem Niveau wie vorher und v.a. nicht die Uebungen, die wirklich voll auf den Rücken gehen.

Ich würde schon nicht auf lange Zeit hinaus Ibu nehmen, denn irgend wann wird Dein Magen rebellieren, d.h. es kann zu Magenentzündungen schlimmstenfalls sogar Magengeschwüren oder Dünndarmgeschwüren führen. Deswegen ist es wichtig, dass Du Dich nach einer Zweitmeinung umsiehst, um, hoffentlich, besser absehen zu können, was für Dich momentan die geeignete Therapie ist.

Es ist schon so, die Osteochondrose wird leider schlimmer, umso mehr da ja die Statik bei den betroffenen Wirbeln nicht mehr stimmt und der Körper mit Knochenanbauten versucht, diese zu verbessern. Es ist aber gut möglich, dass man Dir z.B. mit Injektionen mit Cortison die Situation mittelfristig wieder akzeptabel ruhig bringen könnte.

Lg Cécile
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Kater Oskar
Geschrieben am: 20 Jul 2018, 07:59


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Hallo Yoop,

Zitat

Der Grund, wieso ich überhaupt an OP denke, ist, dass ich keinen Tag ohne mindestens einmal Ibuprofen schaffe.


Das Problem bzw. die Gefahr ist, dass Dir niemand sagen kann, wie die OP ausgeht und was sie bewirkt. ES kann gut sein, dass sie Dir hilft es kann aber auch schlimmer werden und es können weitere Probleme gesundheitlicher Art auf Dich zu kommen. Nur dann, kannst Du das Ergebnis der OP auch nicht mehr rückgängig machen und Du stehst wieder vor dem Problem. Ich selbst hatte damals das "Glück", dass mein NC vor der OP erklärt hat, dass er nicht davon aus geht, dass die Schmerzen wieder nach lassen. Nun, das ist jetzt fast 13 Jahre her und ich lebe seit dieser Zeit mit chronischen Schmerzen. Habe auch mit Schmerzmitteln viel kaputt gemacht, wobei mir diese verordnet wurden. Heute weis ich, dass es falsch war/ist und habe die Morphine und andere Medis reduziert bzw, auch abgesetzt und lebe MIT den Schmerzen.

Zitat

.......wünschte ich könnte die Zeit zurückspulen..


So wie Paul und Cecile schon geschrieben haben, versuche es erst konservativ und ändere Dein Leben, Deine Gewohnheiten, leider halt auch, was Sport oder Bewegungen an sich betrifft. Dein Rücken ist nun nicht mehr so belastbar. Du musst Dir Rat und Hilfe holen, auch was die Möglichkeiten betrifft, was Du jetzt noch tun kannst und was dem Rücken gut tut. Dabei genügt es nicht, sich selbst was aus zu suchen und zu glauben, dass es gut ist, man sollte schon mit Spezialisten drüber reden. So war ich der Meinung, dass Qigong gut für mich sei, bekam aber von Sportmedizinern das Verbot. Genauso wurde mir nach der OP "verboten" Rad zu fahren oder längere Strecken Brustschwimmen zu praktizieren. Heben darf ich seit der OP noch bis zu 15kg. Du siehst also, es ist so Einiges zu ändern aber.......man kann damit leben.

Und ja, die Osteochondrose und andere Probleme im Rücken werden sich weiter entwickeln und man sollte versuchen, dies Probleme zu verlangsamen, indem man sich immer noch bewegt, so weit das funktioniert. Umkehren oder stoppen kann man es nicht, aber es ist möglich, mögliche Einschränkungen hinaus zu schieben und weitere OP's zu verhindern.

Aber das ALLES schaffst Du nicht alleine, hole Dir Rat und Hilfe, so wie Du es hier ja schon getan hast.

Ich wünsche Dir, dass es besser wird.

LG, Kater Oskar
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