Bandscheiben-Forum

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> operation oder nicht?, BSV L 4/5 links mit Kompression L 5 li.
Wolfhain
Geschrieben am: 21 Jan 2018, 23:15


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Hallo guten Abend,

bei mir wurde ein grosser Bandscheibenvorfall mit Kontakt zur Nervenwurzel Einengung) im CT und MRT festgestellt. Da ich Kassenpatient bin erhalte ich leider keine vernünftige Behandlung oder Information. Jeder Arzt erzählt in der 3-Minutenbehandlung was anderes. Meine wichtigste Frage ist Operieren oder nicht.

Zum Bandscheibenvorfall:
Am 12.12. bekam ich während der Arbeit (Bürtotätigkeit) Schmerzen im Kreuzgelenk linke Hüfte-Bereich Oberschenkel. Da diese am 13.12. nicht besser waren ging ich zum Hausarzt und bekam dort nur Krankschreibung für eine Woche. Anschl. wurde ich auf die Weihnachtsferien verwiesen. Dann ging ich zum Orthopäden, der mir zu Akkupunktur Mitte Januar riet und ich solle ein CT machen lassen. Auch hier dann wieder Ferien bis Anfang Januar.

Die Wartezeit für das CT sollte bei allen Radiologen 2-5 Monate dauern.
Es gelang mir jedoch in einem anderen Bundesland einen Termin am 20.12. zu bekommen. Nach der Aufnahme teilten mir die Schwestern mit, es sei kein Arzt da, dieser wäre wegen Weihnachten auch erst in 2 Wochen wieder da.

Zwischenzeitlich machte ich mangels Hilfe leichte Übungen aus youtoube, da ich in früheren Jahren schon öfters Verpannungen im Schulter und Kreuzgelenk hatte.

Neben den mittlerweile nur noch leichten Schmerzen im Hüftbereich links
hatte ich ein "gribbeln" in den beiden Zehen neben der linken Großzehe.

Mein Hausarzt hatte zwischenzeitlich Ende des Jahres den CT -Bericht erhalten
Diagnose: Kaudal sequestrierter Bandscheibenvorfall LWK4/5 links mediolateral mit konsekutiver Komprimierung der Wurzel L5 links recessal und recessale Einengung Begleitende mäßige Spinalkanalstenose. Im Segment LWK5/SWK1 mediale Leichtgradige Spondylarthrose LWK4/5 und LWK5/SWK1.

Er verschrieb mir keinerlei Mekamente, auch keine Physio etc. weil angeblich
keine Mittel mehr am Jahresende vorhanden seien. Dies setzt sich aber auch bis heute im neuen Jahr so fort. Ich wurde an den Orthopäden verwiesen.
Auch hier wiederum seit Anfang Januar keine Verschreibung. Man wollte jal Akkupunktur machen und noch ein MRT.
Wartezeit für das MRT 3-7 Monate. Wiederum erhielt ich durch viel GLück einen Termin bei einer FLughafenklinik.
Befund hier:
Segment L4/5 Bandscheibenprolaps mit Migration nach kaudal mediolateral links. Noch Kontakt zur Bandscheibe, damit kein Nachweis eines Sequesters.
Höhergradige Spinalkanalstenose, insbesondere beidseitige linksbetonte Recessustenose mit Kompression der Nerbenwurzel L5 bgd. liks mehr als rechts. Keine Intraforaminale Nerbenwurzelkompression. Osteochondrose
im Stadium Modic 2 in diesem Segment. Im Segment L5/S1 Bandscheibenextrusion mediolateral links mit Kontakt Nervenwurzel S 1 links im Recessus.

Der Hausarzt meinte wieder ich soll zum Orthopäden gehen. Nichts verschrieben wie bisher, ausser krankschreibung.
Der orthopäde verwies auf einen Neurologen und machte bisher 2 x Akkupunktur.

Mittlerweile ist mein Rückenschmerz nach Eigenbehandlung durch Internübungen und leichte Salben wie Annika/Sanddorn /Kamille etc.
verschwunden.
Was jedoch Sorgen macht ist das die Großzehe tourenweise, insbesondere
bei längerem Gehen das Gefühl "eingeschlafene Füße" vermittelt oder ein Gefühl als habe man ein Pflaster fest darum gewickelt.

Am 19.1.2017 gelang es mir wieder durch langes suchen schnell einen neurologischen Termin zu bekommen. Der Neurologe erklärte mir es sei etwas grenzwertig, er würde mir aber privat raten es nicht operieren zu lassen. Schriftlicher Befund liegt bisher keiner vor.
Da es sich um ein Krankenhaus handelte sagte er ich müsse auch noch kurz beim Neurochirurgen vorbei. Dessen Chefarzt sah sich in der ca. 3-minütigen
Untersuchung das MRT-Bild an und sagte ich solle auf den Fusspitzen und den Hacken laufen. Da ich Schlaganfallpatient bin, 60 Jahre und ca. 120 kg wiege
bin ich langsam gegangen. (Ich konnte das auch nicht richtig mit 20 Jahren bei der Bundeswehr :-).
Die Folge : er meinte mein Bein sei ja lahm und ich müsse sofort operiert werden da es sonst zu spät sei. Ich hätte Frist bis Dienstag 23.1.2018. Andernfalls würde er nicht mehr operieren und ich solle mich bei Absage schon mal nach einem Automatikfahrzeug umsehen.

Nach umfangreichen Internetstudien stelle ich fest das wie im realen Leben jeder etwas anderes schreibt. Mir erscheint das Risiko einer Operation sehr hoch.

Meine Fragen sind daher:
1. Ist eine Operation wirklich schon so dringend, das diese jetzt nach 6 Wochen durchgeführt werden muss?
Es ist wie gesagt nur ein zeitweiliges gribbeln und Druck im grossen Zeh,
und es wurde bisher keine konservative Behandlung durchgeführt weil sie kein Arzt verschreibt. Ab Mittwoch muss ich sogar wieder arbeiten.

2. Kann mir sonst jemand einen Tipp geben? Ich wohne im Dreiländereck
NRW-Hessen-Rheinland-Pfalz.

Danke im Voraus.


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Mili18
Geschrieben am: 22 Jan 2018, 08:19


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Hallo, ich bin selber neu hier und kann fachlich nichts beitragen. Dafür kenne ich mich zu wenig aus.

Was ich aber unseriös finde, ist die Fristsetzung für eine OP mit dem Hinweis, danach wird nicht mehr operiert und Du sollst Dich nach einem Automatikrollstuhl umsehen.

Ehrlich gesagt, würde ich da nicht mehr hingehen und mir eine zweite/dritte oder vierte Meinung holen. Lass Dich nicht unter Druck setzen!

Gute Besserung!
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Sab
Geschrieben am: 22 Jan 2018, 10:24


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Hallo,


ich würd Emir einen andere Meinung einholen. Dieses unter-Druck-setzen und Angst machen ist extrem unseriös.

Bist Du Privatpatient ?

vg

Sabine
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Frank88
Geschrieben am: 22 Jan 2018, 14:08


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Moin,

warum solltest du als Kassenpatient keine vernünftige Behandlung erhalten? Ich empfehle dir unbedingt einen guten Facharzt für Neurochirugie aufzusuchen. Am besten einen Niedergelassenen, ich weiß die Wartezeiten sind sehr lang. Vielleicht kann dein Hausarzt dir weiterhelfen.

Ich kenne deine Beschwerden ja nicht genau, ich verstehe aber nicht warum du operiert werden sollst.
Ich hatte bedeutend "schlimmere Ausfälle" und bin bis heute nicht operiert. Meine Schwäche im Bein ist nach 8 Monaten
fast komplett verschwunden, ich kann mttleiweile sogar wieder rennen (noch nicht allzu weit, dass soll sich aber noch bessern).
Du mußt halt viel trainieren und Geduld haben.

Gruss Frank
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Stefan77
Geschrieben am: 22 Jan 2018, 19:06


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Hallo,

wenn die OP so extrem wichtig wäre, dann wärst Du gleich in der Woche operiert worden.

Es ist hoch unprofessionell Dich a unter Druck zu setzten und b Dir zu sagen dass Du Dir ein Automatikfahrzeug suchen kannst....

Such Dir bitte unbedingt eine weitere Meinung! Ich weiß wie es ist als Laie glaubt man ja dem Facharzt meist bedingungslos. So blind werde ich nie wieder sein.

Wegen der Suche nach einem Arzt oder Klinik schau mal hier im Forum unter Kliniken. Da sind sie nach PLZ sortiert.

Grüße

Stefan
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Wolfhain
Geschrieben am: 23 Jan 2018, 20:01


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Danke für Eure Tipps. Ich werde zunächst den Orthopäden wechseln der auch heute wieder keine Meinung hatte und nichts verschreiben will ausser Akkupunktur die über 2 Monate läuft. Bezüglich einer Zweitmeinung zur Op
suche ich noch eine Klinik die das Problem ohne grosse Op lösen kann.

Einige Orthopäden werben mit PDL /PDA, Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen. Oder ein neuer Artikel wäre hilfreich

PDL /PDA Werbung der Praxen

Eine äußerst wirkungsvolle Methode ist das Einbringen eines Medikaments in den äußersten Anteil des Rückenmarkkanals, wo sich der Bandscheibenvorfall befindet, um diesen einzuschrumpfen.

Der Zugangsweg ist derselbe wie bei einer Peridural-Anästhesie, die man z.B. aus der Geburtsmedizin kennt. Man spricht hier von einer PDL (periduraler Lipolyse) oder PDA (periduraler Anästhesie).

Ein Gemisch aus einem lokalen Betäubungsmittel und dem wirksamen Medikament wird über eine dünne Nadel eingebracht, danach verbleibt der Patient für zwei Stunden in der Praxis und wird überwacht. Nach diesem Zeitraum kann der Patient die Praxis wieder verlassen, darf aber an diesem Tag selber nicht Auto fahren.

Die Ergebnisse dieser Behandlung sind als außerordentlich gut zu betrachten. Es ist auch nicht nur eine Behandlung der Symptome, der beschwerdeverursachende Bandscheibenvorfall wird direkt behandelt und Operationen können oftmals vermieden werden.

Es ist ausdrücklich zu erwähnen, dass diese Form der Behandlung nicht unter CT-Kontrolle durchgeführt wird, wodurch sich eine Strahlenbelastung vermeiden lässt.
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frühling
Geschrieben am: 23 Jan 2018, 21:06


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Hallo,

du solltest zu einem Neurochirurgen gehen oder in ein Wirbesäulenzentrum.
Das sind die richtigen Ansprechpartner für dich.

Er kann dir auch die Palette der konservativen Möglichkeiten aufzeigen. Die greifen heutzutage nicht mehr gleich zum
Skalpell.

Die Orthopäden sind meist weniger geeignet dafür.

Vorallem solltest du für die Genesung und Behandlung viel Zeit einplanen.
Und ne gute Portion Geduld gehört auch dazu.

lg
frühling

Bearbeitet von frühling am 23 Jan 2018, 21:08
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Wolfhain
Geschrieben am: 08 Feb 2018, 11:25


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Hallo,
ich war mittlerweile bei dem Orthopäden der die PTA Behandlung anbietet.
Er sagt das wäre nur sinnvoll bei Schmerzen, und da ich keine habe wäre es nicht empfehlenswert.
Gegen das Taubheitsgefühl und Gribbeln habe ich Prednisolon Tabletten bekommen.
Die enthalten wohl Kortison. Jedenfalls sind dadurch schon nach 3 Tagen sämtliche Beschwerden verschwunden.
Habe jetzt seit 10 Tagen Ruhe
Lediglich eine leichte Fussheberschwäche besteht noch.
Ich bin gespannt ob es so bleibt wenn die Medikamente in 2 Wochen weg sind.
Neurochirugietermin ist auf Monate nicht möglich.
Mehrere Ärzte haben mir jetzt gesagt, das ein frühzeitiger MRT Termin Unsinn gewesen sei, und sich die Bandscheibe
vielfach zurückbildet. Das MRT würde nur Chirurgen in die Hand spielen, da diese zu 99 % operieren wollen.
Ich bin gespannt und werde mal weiter berichten.
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