Bandscheiben-Forum

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> Interpretation MRT / 1 Jahr nach Diagnose
Andi00
Geschrieben am: 12 Jan 2018, 15:03


Neu hier
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Hallo Forum,

ich habe vor einem Jahr nach einem bekannten NPP ein MRT machen lassen mit folgender Beurteilung:

Multisegmentale, zum Teil aktivierte Osteochondrose und Diskophatie in Höhe L3/4 bis L5/S1. Begleitende Protusionen in Höhe L3/4 und L4/5 sowie rechts medio-lateraler und intraforaminaler NPP im Segment L5/S1. Forameneinengung bei hypertropher Spondylarthrose.

Dies wurde damals konservativ behandelt. Ich habe Krankengymnastik gemacht, 10kg abgenommen und neue Matratzen besorgt. Das Jahr über hatte ich immer wieder Schmerzen morgens nach dem Aufstehen, tagsüber wurde es besser bis hin zu akuten Schmerzschüben.

Jetzt habe ich ein neues MRT machen (Bild anbei). Der Befund ist unterwegs zu meiner Ärztin, die ist erst einmal in Urlaub die nächsten zwei Wochen.

Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser "explodierte Bereich zwischen den beiden Wirbeln" die damals schon bekannte erosive Osteochondrose ist?

Danke



Angefügtes Bild
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Markus1983
Geschrieben am: 12 Jan 2018, 15:31


Öfter dabei
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Hi, nun versuche ich mich mal an der Beurteilung des Bildes.
Anhand dieses Bildes kann man leider nicht alle Strukturen beurteilen.
Hier ist die Wirbelsäule in der Sagitalebene.

Um die Verdickten Facettengelenke und die eingeengten Foramen zu können, muss man sich die
Bildfolge des Querschnitts anschauen.

Das Bandscheibenfach ist schon kleiner. Die Deck und Bodenplatten sind schon verändert.
Eine Ostechondrose ist begleitet von knöcherndes Anbauten.

Jedesfalls ist dieses Segment sehr abgenutzt.

Es schaut schon aus, als ob es dort massive Veränderung des Knopels gibt.
PM
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Pinguin
Geschrieben am: 13 Jan 2018, 02:22


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Hallo lieber Andi,

ich versuche mal, dass Bild mit meinem laienhaften Wissen zu interpretieren.
Eine Beurteilung steht uns nicht zu, da solltest Du wirklich den Befund des Radiologen abwarten.
Aber nicht mal dann ist wirklich sicher, dass es auch realistisch ist, was dieser schreibt.
Lass Dir den schriftlichen Befund von Deinem HA kopieren und stell Dich, wenn möglich einem niedergelassenen
NC vor.
Erst nachdem er sich die Bilder angeschaut und Dich vor allem gründlich nach Deinen Symptomen/Beschwerden befragt und untersucht hat, wird er sich ein Gesamtbild Deiner Situation machen können und
Dir mögliche Therapien vorschlagen, zunächst sicherlich konservativ.
das Heißt; es kämen PRT Spritzen in die engere Wahl, nachdem auch medikamentöse Schmerzlinderung erreicht worden ist, wäre dann Physiotherapie inForm von Krankengymnastik der nächste Schritt.

Nun zu Deinem Bild;
zunächst muss ich mich den Aussagen von Markus anschließen, dass die horizontalen Aufnahmen eher wenig
aussagekräftig sind.
Um sich ein sinngebendes Urteil erlauben zu können, wären die Querschnitte der Ebenen LWK 3-S 1
nötig.
Vielleicht kannst Du die ja noch mal hochladen.
Was ich auf der vorhandenen Aufnahme sehe, ist eine aktivierte kräftige Osteochondrose an den Wirbelkörpern
L5 und S1 zu erkennen, Du nennst es "eine Explosion", verbunden mit Knochenödemen, die auf einen entzündlichen Prozess
hinweisen.
Ob zwischen diesen Wirbelkörpern die Bandscheibe eine Protrusion oder eher schon prolabiert ist, kann man eben hier nicht
korrekt erkennen.
Aber es scheinen in jedem Fall krankhafte Veränderungen der Wirbelkörper als auch der Bandscheiben (vorwiegend L5/S1) vorzuliegen.
Wobei anscheinend nachweislich kein Kontakt zur Dura besteht.
Inwieweit die Facettengelenke arthrotisch erkrankt sind oder/und die Neuroforamen verlegt/ verengt sind, ist auf dieser Aufnahme ebenso nicht erkennbar. Auch ob eine Verengung des Spinalkanals und eine Wurzeltangierung der Ebenen L5 und S1 durch die Bandscheibe und /oder der Knochenanbauten vorliegt, ist nicht ersichtlich.

Gut ist schon mal Deine eigene Initiative Dein Körpergewicht zu reduzieren und auch der Kauf neuer, hoffentlich auch für Dich optimale Matratzen.
Physiotherapie sollte damals sicher erst einmal mit zur Schmerzlinderung und zur Erlernung eines Hausübungsprogrammes dienen.
Du solltest Dir verinnerlichen, dass Du durch Deinen Rückenschaden Übungen aneignen musst, die Du in Deinen täglichen
Ablaufplan einbaust und zwar so regelmäßig und konsequent, wie das Zähneputzen und das morgendliche Aufstehen.

Es ist keine Buckibude notwendig, um die kleine Wirbelsäulennahe Muskulatur zu kräftigen.
Auch Stufenlagerung ist eine Methode, um zeitweise Erleichterung im Lendenwirbelbereich zu erzielen.
Ob Dir die Anwendung von Wärme oder eher Kälte bei der Schmerzlinderung hilfreich sind, musst Du ausprobieren.

Es wäre schön, wenn Du uns etwas präziser Deine Symptome beschreiben könntest.
Sind die Schmerzen eher punktuell im Lendenwirbelbereich, oder strahlen sie in Leiste, Beine oder sogar schon bis in Füße aus?
Wie weit ist Deine mögliche Gehstrecke?

Liegen bereits miktions- oder Stuhlgangsprobleme vor?

Nimmst Du Medikamente gegen Schmerzen oder Muskelrelaxantien ein?
Bist Du in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten?

Hast Du Dich schon einem Neurologen vorgestellt, zur Messung der NLG, um auszuschließen das die abgehenden Nerven im erkrankten
Areal bereits durch Druck geschädigt sind?
Dies wäre sinnvoll, bevor Du Dich einem Neurochirurgen vorstellst, um das Ergebnis mit vorlegen zu können.

Sollte der NC der Meinung sein, zunächst eine konservative Therapie einzuleiten, dann wäre eine
stationäre multimodale Schmerztherapie sicher nicht verkehrt, weil Du dort ein
Paket von Therapien in Anspruch nehmen könntest, ohne die alltäglich Belastung, dass heißt, es wäre sicher gestellt, dass
Du Dich zwischen den Therapien ausruhen und diese auf Deinen Körper optimal wirken könnten.
Ein weiterer Vorteil einer solchen Therapie ist, dass weiterführende Diagnostiken eingeleitet werden können, falls nötig, die dann auch
zeitgleich ablaufen, ohne wieder auf lange Termine warten zu müssen.

Auch die optimale Einstellung mit Medikamenten wird dort angestrebt.
Begleitend wird auch die psychische Komponente mit eingeflochten, um die ganzheitliche Therapeutik zu erlangen.
Du lernst mit Deinen Schmerzen mental besser umgehen zu können und kannst Dich eventuell bei Bedarf jemandem neutralen anvertrauen, wenn es Probleme geben sollte, die, wie oft viele meinen, nicht mit der körperliche/ greifbaren Tatsache in Zusammenhang stehen, aber doch ein Mitauslöser Deiner Krankheitsgeschichte sein können.

Nun habe ich leider schon wieder einen halben Roman verfasst.
Wenigstens hoffe ich, dass Du den einen oder anderen Tipp für Dich annehmen kannst.

Versuch doch noch die entsprechenden Querschnitte hochzuladen, dann meldet sich sicher noch der ein oder andere, um Dir
weiter zu helfen.

Solltest Du in der Zwischenzeit, wo Deine Ärztin im Urlaub ist, größere Probleme bekommen, wie Lähmungserscheinungen oder unerträgliche Schmerzen, dann scheu Dich nicht in die nächst beste Notaufnahme in ein Krankenhaus mit neurochirurgischer Abteilung
zu begeben.

Ich wünsche Dir alles Gute und schnelle kompetente Hilfe.
Liebe Grüße
Konstanze


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