Bandscheiben-Forum

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> Frischer Vorfall HWS, HWS C6/C7
Tina80
Geschrieben am: 23 Mär 2018, 11:01


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Hallo alle zusammen,

ich bin vor einer Woche mit einem steifen Hals aufgestanden, dachte ich...

Da es nicht besser wurde, trotz Wärme, Ibu 800 und Physio., wurde gestern ein MRT gemacht, was einen Bandscheibenvorfall zu Tage brachte.

Ich konnte gestern gleich noch zum Neurochir., der hat mir Procain gespritzt und Physio. verschrieben und möchte nächste Woche nochmal spritzen,
in der Hoffnung eine OP abzuwenden.

Was kann ich noch tun, damit ist mir schnell besser geht, der linke Arm schmerzt echt extrem und die Spritze von gestern hat glaube ich gar nicht gebracht. Der kleine und der Ringfinger kribbeln immer noch sehr. Heute Abend habe ich schon das erste Mal Fango und MT.

Wer hat es ohne OP geschafft?
Wann müsste doch operiert werden?

Liebe Grüße
Tina :;
PM
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chrissi40
Geschrieben am: 25 Mär 2018, 10:19


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Hallo Tina,

da musst Du einen ganz langen Atem haben. Das dauert ohne OP und bei Reversibilität aller Symptome mehrere Monate.
Es kommt aber auch darauf an, wie der BSV liegt. Wie liegt er denn? Was steht im Bericht, also ganz genau!

Im Übrigen habe ich in mehreren Kliniken eine OP Empfehlung bekommen, aber bin bis heute nicht operiert. Garantie gibts aber keine, ist jetzt 11,5 Jahre her.

Meine Empfehlung Cortison, hat gut geholfen, allerdings muss das ein Arzt verordnen, ich bin nur Laie. Es kommt eben auf den Fall drauf an.

LG chrissi
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cecile.verne
Geschrieben am: 25 Mär 2018, 10:51


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Hallo Tina

ich habe es viele Jahre (etwa 15!)ohne OP geschafft. Leider nahmen dann aber die knöchernen Zubildungen immer mehr zu, die Neuroforamen (Nervenaustrittslöcher) wurden enger und enger. Nach wie vor hatte ich aber ausser häufigem steifem Nacken, der mir auch mit Procain (Neuraltherapie) behandelt wurde, wenig Beschwerden.
Erst anfangs Februar, da rutschte massiv BS-Material nach, ging dann echt nichts mehr. Ich kann es nicht anders sagen, mörderische Schmerzen im rechten Arm, von Schulter bis Finger, zu Beginn Sensibilitätsstörungen in den auch schmerzenden Regionen und die fast-Unfähigkeit etwas zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten (Kugelschreiber). Eine hochdosierte Kortisontherapie wurde vom NC verordnet, die wenig Effekt hatte.
Ein Notfall-MRT zeigte, dass durch die Kompression vorallem von den Knochenzubildungen nun auch das Rückenmark ein Oedem zeigte (Myelopathie).
Da 10 Tage nach dem Ereignis die Schmerzen nach wie vor schier unerträglich waren (1-2 Std Schlaf nachts....) bat ich den NC um Operation, die dann wenige Tage später stattfand.
Bei mir mussten wegen den umfangreichen degenerativen Veränderungen die Wirbel von C4-6 versteift werden. Die OP ist ohne Probleme verlaufen. Jetzt 4 Wochen nach der OP habe ich nur noch mässige Nervenschmerzen (sei nicht aussergewöhnlich weil halt auch das Rückenmark betroffen war und nicht nur die den Arm versorgenden Nerven). Ich muss Tag und Nacht eine Halskrause tragen, habe hin und wieder Muskelverspannungen von Nacken und Schulter, aber kein Vergleich zu den Schmerzen vor der OP.

Zur Therapie mit Procain (mein Chef ist Neuraltherapeut): sie wirkt oft erst nach mehreren Infiltrationen, manchmal auch an weiter vom schmerzenden Ort entfernten Störfeldern, ist aber ein geniales "Werkzeug", um Schmerzen zu reduzieren oder sogar zum Verschwinden zu bringen. Die Wirkung des Medikamentes Procain geht weit über die Anästhesie-Wirkung hinaus. Es ist entzündungshemmend, schmerzstillend, durchblutungsfördern und desinfizierend. Die Therapie wirkt auch regulatorisch, also eine gewisse selbstregulierende Wirkung des Nervensystems wird "angekickt". Meist sind aber 8-12 Sitzungen nötig, braucht also auch vom Patienten etwas Durchhaltevermögen.

LG Cécile

Bearbeitet von cecile.verne am 25 Mär 2018, 11:36
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Harro
Geschrieben am: 25 Mär 2018, 11:09


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Moin moin Tina

Zitat

Wer hat es ohne OP geschafft?
Wann müsste doch operiert werden?

ich denk das die meisten nicht operiert werden :D (Ich auch nicht 17 Jahre her)
und wenn dann, wegen Lähmungen, Bedrängung des Rückenmarks, aber so wie es aussieht
hast du davon nix.

Wie Crissi schon schrieb, es ist langwierig aber machbar und das wichtigste ist erst mal die Schmerzbekämpfung,
dann, so in 2-3 Wochen, fängst du am besten mit der Krankengymnastik/Physiotherapie an.
Sprcih mit deinem Doc drüber damit er dir ein Rezept ausstellt

Bei dir ist laut den Dermatomen C7/C8 betroffen.

Gute Besserung, Harro :winke
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Tina80
Geschrieben am: 25 Mär 2018, 19:35


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Guten Abend ihr Lieben,

danke für eure Antworten!

Was ganz genau in dem Befund stand kann ich leider nicht mehr sagen, den Befund habe ich beim Neurochir. gelassen.
Es wurde mir so erklärt, das C6/C7 nach links rausgerutscht ist. Auf dem Bild sah es aus als wäre vor der Bandscheibe ein aufgeblassener
Ballon. Die 8 und die drüber haben kleinere Protrusionen, aber nichts schlimmes.

Mein linker Arm tut sehr weh, es sticht am Nacken entlang über die Schulter, Oberarm und Unterarm und zieht in den kleinen und den Ringfinger. Die kribbeln
beide und auf dem Arm hab ich oft das Gefühl, das da ein Haar drauf liegt und kitzelt, da ist aber nichts. Ist schwierig zu erklären, die Hautnerven sind
wahrscheinlich hypersensibel.

Der Nacken schmerzt und wenn ich den Kopf nach hinten und zur Seite bewege, wird mir schwindelig. Schlafen ist eine Katastrophe, ich weiß nicht wie ich liegen soll und morgens in die Gänge kommen dauert auch ewig.

Sie will morgen in die Tiefe infiltrieren. Spritzen unter dem Röntgengerät. Sie hofft das der "Ballon" austrocknet und die Nervenwurzeln dann nicht mehr so gereizt werden.
Ich hoffe dieser Plan geht auf. Fango und MT hat sie schon verordnet, Freitag hatte ich die erste Behandlung.

Meine LWS sollte/hätte/könnte 2005 auch operiert werden, aber mit Physio. über ein Jahr, Schmerztherapie über 6 Monate, Rückenschule und 2015 noch eine Reha,
ist sie bis jetzt immer noch ohne OP.

Die meisten sagen, lass Dich bloss nicht operieren!

Cècile ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung!

Euch allen einen schönen Abend!
PM
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cecile.verne
Geschrieben am: 25 Mär 2018, 21:01


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Danke Dir Tina!!!!

Ich kenn diesen grässlichen Schmerz nur zu gut, ebenso das Kribbeln, die Neuralgien, die Hypersensibilität und das nicht Schlafen können. Bitte Deinen Arzt, Dich korrekt mit Medikamenten zu versorgen, d.h. wahrscheinlich brauchst Du für die erste Zeit ein Opioid (z.B. Palexia greift recht gut bei neuropathischen Schmerzen), dann Pregabalin gegen die Nervenschmerzen (dauert ein Weilchen bis es wirkt) und etwas zum den Schlaf verbessern und Dich entspannen (Quetiapin ist sehr empfehlenswert in sehr niedriger Dosierung, 1/4 einer 25 mg Tablette reicht vollends).
Ich habe es auch fast 10 Tage ohne Medikamente versucht, bis ich fast mit dem Kopf durch die Wand hätte gehen können, dann hat mir der Hausarzt obigen Cocktail verordnet. Von da an wurde es etwas erträglicher!

LG Cécile

Bearbeitet von cecile.verne am 25 Mär 2018, 21:03
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