Bandscheiben-Forum

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> BV L5/S1 und Schmerzen wandern?
vitruv76
Geschrieben am: 22 Sep 2017, 12:26


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Hallo alle zusammen,

seit 3 Wochen bin ich nun stille Mitleserin und der Grund dafür ist natürlich mein Bandscheibenvorfall, der mir vor 3 Wochen passiert ist.
Ich möchte einmal kurz etwas zum Verlauf sagen:
Rückenschmerzen begleiten mich schon seit ca.10 Jahren- mal mehr, mal weniger. Hatte auch schon ein MRT vor drei Jahre, laut Arzt aber ohne großartigen Befund. Ich habe vor ein paar Tagen allerdings herausgefunden, dass ich bereits einen Vorfall hatte, der mir bestimmt 4 Monate lang ordentlich Beschwerden gemacht hat, der Arzt mir davon aber nichts sagte. Ich bekam Rehasport verschrieben und das wars. Ich glaube, ich hätte mich anders verhalten, hätte ich das damals gewusst.

Nun zum aktuellen Vorfall: durch die Umgestaltung unseres Gartens und den damit verbundenen körperlichen Anstrengungen, bin ich jetzt in dieser Situation. Ich habe mich verhoben und damit ging es los. Bis zu dem Supergau habe ich 7 Wochen mit Krankengymnastik und Tabletten gelebt und eigentlich alles machen können. Es gab ja erstmal keinen Grund an die Bandscheibe zu denken.

Als es dann nicht besser wurde, machte ich einen Termin bei meinem Orthopäden( übrigens diesmal ein anderer).
Bis zu dem Termin hatte ich 3 Wochen und in der Zeit ist es dann passiert. Nachts aufgestandenen und es ging nichts mehr. Ich hatte so starke Schmerzen im rechten Bein und die Nacht war erledigt. Mein Mann hat mich dann an einem Sonntag ins Krankenhaus gebracht, aber da konnte man mir nicht helfen. Ich bekam Tramal und eine Überweisung zum MRT. Da mir der Termin fürs MRT zu lange dauerte und ich auch keinen früheren Termin beim Orthopäden bekam, entschied ich mich, eine Privatpraxis aufzusuchen.
MRT gleich am Dienstag, mit dem Befund großer BV im Bereich L5/S2 mit Sequester und Wurzelreiz S1. Der Arzt dort hat sich viel Zeit genommen und ich bekam direkt an dem Tag meine erste PRT. Die zweite folgte dann Freitags und eine Woche später bekam ich die dritte.

Die Schmerzen im Bein sind weg und Taubheitsgefühle habe ich nicht mehr. Ich kann allerdings noch nicht wirklich sitzen und das Schlimmste ist das morgendliche Anziehen( ich hasse Socken!). Bücken und Rotation sind ebenfalls nicht gut. Eigentlich dachte ich, das fühlt sich OK an, solange ich keine falschen Bewegungen mache. Nun verlagert sich das Ganze und ich bekomme Schmerzen im Rücken bei eigentlich recht normalen Bewegungen. Außerdem fühlt sich meine rechte Pobacke manchmal so an, als ob ich einen Tritt dahin bekommen hätte. Das ist so ein drückender Schmerz.
Ist das normal und eher ein gutes Zeichen? Ich nehme auch noch folgende Schmerzmittel: morgens und abends Tilidin 50mg und 2x IBU 600.

Was meint ihr, der Vorfall ist erst 3 Wochen alt, bin ich zu ungeduldig?
Ich schlafe übrigens sehr gut und nutze tagsüber oft die Stufenlage. Die ist eine wahre Erholung.
Sorry, mein Beitrag ist etwas lang geworden. Aber vielleicht hat ja jemand von euch Lust, sich da durch zu kämpfen und etwas dazu zu schreiben.

Liebe Grüße

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Jutta70
Geschrieben am: 22 Sep 2017, 21:17


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Hallo!
Ich glaube schon, daß Du zu ungeduldig bist. 3 Wochen sind nicht viel.
Beobachte gut, ob Du seitengleich gut auf Zehenspitzen gehen kannst.
Der Schmerz in der Pobacke ist sicher auch noch Nervenschmerz. Nimm ihn als Erinnerung es langsam angehen zu lassen.

Ich hatte meinen ersten Vorfall mit 24, wahrscheinlich sogar eher. Das hat mir auch niemand klar gesagt. Beim dicken Vorfall war ich dann 42. Er muß auch nie kommen.

LG Jutta
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vitruv76
Geschrieben am: 23 Sep 2017, 07:08


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Hallo Jutta,

Danke für dein Feedback. Ich bin halt total verunsichert und habe auch Angst. Nach den PRTs ging es mir recht gut- die letzte ist jetzt eine Woche her und ich habe das Gefühl, es wird wieder schlimmer. Der Azt meinte dass er die nächste PRT nächsten Freitag setzen möchte. Das wären 4 PRTs in 4 Wochen. Ist das nicht zu viel? Außerdem war die letzte sehr schmerzhaft und ich habe daher Angst vor der nächsten. Hinzu kommt, dass ich die privat zahlen muss und 250€ pro Behandlung sind auch ein Wort zum Sonntag.
Ich bin außerdem selbstständig und habe zwei Kinder. Im Moment denke ich einfach, das wird nichts mehr und habe Schiss, dass es wieder so schlimm wird, dass ich nicht laufen kann vor Schmerzen.
Hier im Forum liest man außerdem fast nur negative Erfahrungsberichte. Ich bräuchte mal etwas Mut- Zuspruch, glaube ich.
LG Tanja
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Kater Oskar
Geschrieben am: 23 Sep 2017, 17:37


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Hallo Tanja,

Erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Zunächst möchte ich auch mal sagen, dass Du im Moment wohl etwas zu viel erwartest. Leider haben wir hier ein "Unwort" , welches alle Bandis hassen, das lautet "Geduld". Bei Dir ist es im Augenblick doch so, dass sich was tut und zwar in positiver Hinsicht, nämlich

Zitat

Die Schmerzen im Bein sind weg und Taubheitsgefühle habe ich nicht mehr


Ich denke, dass hier der Nerv entlastet wurde und sich erholt, dafür spricht, dass das Taubheitsgefühl nach gelassen hat.

Das sich Schmerzen verlagern, ist auch normal. Oft kommt es dabei zu Verspannungen, hier auch der Muskeln, z.B. durch eine Schonhaltung. Auch strahlen die Schmerzen oft in andere Regionen aus, so dass sie dann halt im Po, der Leiste oder in Bein und Füßen zu spüren sind, obwohl die Ursache halt die Wirbelsäule ist. Im Moment ist es wichtig für Dich, Dich zu schonen und rücken gerecht zu verhalten. D.h. aber nicht, dass Du Bewegung vermeiden und viel liegen musst, es ist wichtig, dass Du aktiv bleibst. Dabei sollte man sich rücken gerecht bewegen und bestimmte Sportarten wären dabei gut, z.B. Nordic Walking aber auch ein Spaziergang. Wichtig ist, nicht in den Schmerz hinein zu trainieren.

Darin

Zitat

Ich bräuchte mal etwas Mut- Zuspruch, glaube ich


sind wir hier ganz große Klasse, also werde ich Dir auch erst mal ne Portion Kraft und Mut rüber schicken. Bin gewiss nicht der Einzige, Du bekommst bestimmt noch mehr.

Das Du hier meinst

Zitat

fast nur negative Erfahrungsberichte


zu lesen, sollte Dich nicht verunsichern. Das Problem ist, dass es den Meisten, die positiv berichten könnten, heute wieder richtig gut geht und sie keine Probleme mehr haben. Leider entfällt dann halt für viele der Grund, hier weiterhin zu schreiben und man hört und liest halt nicht, dass es ihnen gut geht.

Auf der anderen Seite ist es natürlich erst mal fraglich, was "positiv" nach nem BSV und nachfolgenden Problemen ist. So bin ich z.B. Schmerzpatient mit chronischen Schmerzen und Nachfolgeerkrankungen. Aber.......man kann damit leben und das auch lebenswert, auch wenn es viel Kraft kostet.

Also werde ich Dir erst mal wünschen, dass Du bald keinen Grund mehr hast, hier zu schreiben :z , nein, nicht weil Du uns nicht willkommen bist sondern weil ich Dir wünsche, zu denen zu gehören, denen es besser bzw. wieder richtig gut geht :streichel . Allerdings kannst Du auch dann natürlich weiter schreiben.

So, ein langer Text, eventuell hilft es Dir ja ein ganz klein wenig. Bei Fragen und Problemen einfach wieder melden.

LG, Kater Oskar



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Jutta70
Geschrieben am: 23 Sep 2017, 19:13


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Hallo Tanja,
ich hatte letzten Herbst PRTs und ich mußte nichts bezahlen! Mein Neurochirurg macht das in der Praxis und sehr schmerzhaft fand ich das auch nicht.
Wer macht die PRTs bei Dir?
Ganz ehrlich finde ich das bei Dir doch einen sehr positiven Verlauf bisher.
Der Schmerz, den Du im Rücken spürst ist mit großer Wahrscheinlichkeit muskulär.
Ich hatte 2 schwere Vorfälle und hätte beim ersten Hula Hoop machen können, der Rücken tat überhaupt nicht weh. Beim 2. nahmen die Schmerzen im Bein zu, wenn ich den Rücken aufrichten wollte. Aber weh getan hat er mir nicht.
Versuche für Entspannung zu sorgen auch wenn das schwer ist und setze Dich nicht unter Druck.
Hole Dir ruhig eine zweite Meinung an oder frage bei Deiner Krankenkasse nach. Die vermitteln oft Ärzte für Zweitmeinungen und können Dir auch zur PRT Kostenübernahme etwas sagen.

:sonne Also, durchatmen, locker lassen, Du packst das! :bank

LG Jutta
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vitruv76
Geschrieben am: 24 Sep 2017, 06:51


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Guten Morgen!
Vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich werde weiterhin geduldig sein und mich einfach über jeden Fortschritt freuen. Das Gute ist, dass ich eine liebe Familie und tolle
Freunde habe, die mir helfen. So stehe ich nicht unter zu starkem Druck, ganz schnell
wieder funktionieren zu müssen. Ich gehe morgen zur Physiotherapie, aber alles erstmal passiv und langsam.
Ich werde berichten, wie es mit mir weitergeht. Fest steht allerdings schon einmal, dass ich in Zukunft besser auf mich achten werde und mehr auf meinen Körper hören werde!
Liebe Grüße
Tanja
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heigehuhn
Geschrieben am: 24 Sep 2017, 09:30


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Hallo Tanja,
Ich möchte Dir auch Mut zusprechen. Bei mir wurde konservativ alles bis auf wenige Restbeschwerden wieder gut, es hat aber auch mehrere Monate gedauert und ging langsam. Lass Dir von der Physio auch rückengerechtes Bewegen im Alltag zeigen. Gerade jetzt solltest Du Dich nicht bücken, wenig bis gar nichts heben und immer alles mit angespannte Muskulatur. Da kann Dir die Physio auch Spannungsübungen insbesondere für die Bauchmuskulatur zeigen.
Kopf hoch und gute Besserung,
Heigehuhn
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Juna5
Geschrieben am: 25 Sep 2017, 12:33


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Huhu Tanja,

ich wollte Dir auch einfach nur mal ein paar liebe Worte dalassen.

Uuuuund zum Thema Socken hassen...es gibt Anziehhilfen für Socken, die habe ich bei der Spondylodese schon im KKH bekommen, sieht ziemlich unspektakulär aus, sorgt allerdings dafür, dass man die Socken tatsächlich alleine anziehen kann und es "machbar" ist.

Das Ding hier: https://www.alltagshilfen24.com/Socky-Strum...eher--lang.html habe ich bekommen (wenn der Link nicht erlaubt ist, bitte löschen und schon mal ein fettes Sorry dafür, bin mir da gerade voll unsicher).

Bei dem Teil, kannst Du nen ganz langen Arm lassen und musst Dich nicht verrenken oder in ieiner Weise bücken, es erfordert noch nicht einmal sooo viel Übung, von mal zu mal geht es schneller und besser.

Alles Gute, gute Besserung und Kopf hoch, vertrau auf Deinen Körper und versuche absolute Immobilität auf Dauer zu vermeiden, das macht alles nur noch viel schlimmer, in der Akutphase allerdings nur das machen, was die Physio Dir zeigt/ empfiehlt (Bauch, Rücken, Rumpf, Stabi sind meiner Meinung nach sehr wichtig, mir hilft ein Flexistab sehr, um die kleinen Muskeln anzuregen, das geht meistens auch in Phasen, wo ich vor Schmerzen schwarz sehe).

PM
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