Bandscheiben-Forum

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> BSV Th11/12 Austausch gesucht
Jo_
Geschrieben am: 04 Feb 2017, 23:37


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Hallo zusammen :;

Ich bin 37 Jahre und weiß seit vier Tagen das ich eine Extrusion der Bandscheibe habe. Aufgefallen ist das "nur", weil ich seit 2 Wochen so starke Schmerzen beim Sitzen habe, das ich defakto nur noch 30 min am Stück sitzen kann. Die zweitunterste Rippe macht Terror ohne Ende. Tramal und Diclo helfen, aber es gibt halt gute und schlechte Tage. :traurig2
Jetzt suche ich schon seit Tagen das komplette Internet ab. Soweit ich herazsgefunden hab, gibts für die BWS keine Prothesen, oder?
Wie gehts euch, die ihr eine OP gemacht habt. Und wie kommt ihr zurecht, die keine gemacht haben?
Ich bin um alle Erfahrungsberichte dankbar, denn wenn ich daran denke, dass ich den derzeitigen Zustand für die nächsten 10 Jahre aushalten muss, dann weiß ich echt sogar nicht weiter... Meine Welt steht echt total auf dem Kopf.

Liebe Grüße an alle:
Jo
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Equi62
Geschrieben am: 05 Feb 2017, 02:24


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Hallo Jo,

und Willkommen hier im Forum.

Zu OPs kann ich dir aus eigener Erfahrung nichts sagen. An der BWS wird wohl, wenn du dich hier mal umschaust, aus verschiedenen Gründen so leicht nicht operiert.

Ich würde aber gerne nachfragen:
Hattest du schon länger Probleme in diesem Bereich?
Was ist nun neu? Hattest du ein MRT und nun einen Befund hierzu?
Hast du noch weitere Symptome?

Was sagen denn die Ärzte? Auch eben wie es nun weitergehen soll. Sprach da jemand von einer OP?

LG Martin
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Jo_
Geschrieben am: 05 Feb 2017, 09:24


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Moin Martin und danke für die Antwort!

Ich hab meinen MRT-Befund jetzt mal in mein Profil kopiert. War gestern einfach zu ko dafür. Die Protusion bei L4/5 hat bis jetzt kaum Beschwerden verursacht. Mit 12 wurde, wenn ich mich richtig erinnere, der schmorsche Knoten entdeckt, damals hatte ich starke Rückenschmerzen. War recht lange im Krankenhaus, dann gabs Physio und seit dem hab ich immer dafür gesorgt, dass es meine Rückenmuskulatur an nix mangelt. Es tut nur weh, wenn ich übermäßig und über längere Zeit ins Hohlkreuz gehen. Oder wenn ich längere Zeit stehe, was leider gerade der Fall ist. :-/

Beschwerden wegen der BWS hab ich, wenn ich zurückblicke, vermutlich schon länger. Vor Jahren hat es begonnen, dass ich ein merkwürdiges Gefühl von Atemnot bekomme, wenn ich auf der rechten Seite liege. (Also die betroffene, linke Seite oben.) Nur wurde das bisher immer auf mein "hyperreagiles Bronchialsystem" geschoben (ist was ähnliches wie Asthma). Vor anderthalb Monaten fühlte ich beim Training (Selbstverteidigung) erstmals Schmerzen in den linken Rippen. Sie schmerzten wenn ich abrollte. Also lies ichs bleiben. :-) Dann schmerzten sie plötzlich nach harmlosen Wanderungen, der Schmerz wurde immer schlimmer und seit dem 23.1.17 geht der Schmerz nicht mehr weg. Mit Tramal und Diclo hab ich gottseidank keinen Dauerschmerz mehr, und bei Bewegung wirds auch kurzfristig besser. Aber sobald ich mich nicht mehr bewege, gehts wieder richtig los. Wie schon geschrieben, mehr als ca. 30 Minuten sitzen ist nicht.

Was echt übel ist, ist der Fakt wie krass sich das "nicht-sitzen-können" mein komplettes Leben auf den Kopf stellt. Ich will Freunde einladen und Spieleabend machen, um mich n bischen abzulenken - geht nicht, ich kann nicht sitzen. Ich will mit meinem Mann irgendwo hinfahren, geht auch kaum, ich muss fast liegen im Auto, damit ichs aushalte. Ich will arbeiten, okay, höhenverstellbaren Schreibtisch gekauft und jetzt turne ich rum, wie ein Stehaufmenchen. (Wobei das allein noch absolut akzeptabel wäre.) Ich würd gern mal wieder zum Friseur (jaja, lächerlich, ich weiß, aber hey, irgendwann ist auch das mal nötig) geht allerdings auch nicht, es sei denn die Dame lernt innerhalb von 30 Minuten zu schneiden. Haha. Will ich mich wirklich entspannen muss ich mich hinlegen. Und da sich Bandscheibe L4/5 bemerkbar macht, wenn ich zu lange stehe, ist halt ständig hinlegen angesagt.

Wenn mir jetzt jemand sagen würde: "Hey Jo, in 6 oder meinetwegen auch 12 Monaten gibts ne OP und dann hast du gute Chancen, dass es besser wird." Dann sähe ich wenigstens Licht am Ende des Tunnels, aber so... Hey f*** !! Wie soll man denn so eine positive Einstellung für die Zukunft finden? ... Mah sorry, bei mir liegen echt die Nerven blank. Ich kann echt verdammt viel aushalten. Aber ich brauch irgendein verdammtes Licht am Ende Tunnels. Irgend einen verfluchten Hoffnungsschimmer.

Zum Forum: Erst einmal Danke, dass es das gibt. So hat man wenigstens eine kleine Chance mal Einblicke in die Leben anderer Betroffener zu bekommen. Wobei ich es echt schade finde, dass in vielen Threads gar nicht steht, wie die Lage für die Betroffenen eigentlich ausgegangen ist. Auf der anderen Seite muss ich mal mein deutliches Mitgefühl an viele Betroffene aussprechen. Als ich mich gestern Abend/Nacht hier durch die BWS-Threads gelesen habe, hat mir echt das Herz geblutet. Was hier so viele von euch schon aushalten mussten. Scheiße, scheiße, scheiße. Ich wünsche euch echt aus ganzem Herzen Kraft für eure Wege!

Therapiemöglichkeiten von denen ich bisher erfahren habe:

1.) Versteifung (Aber wenn ich mir die Threads von den Betroffenen so durchlese, sind die einen hinterher schlimmer dran als vorher und außerdem führt die Versteifung doch zur Mehrbelastung der darunter und darüber liegenden Wirbel/Bandscheibe. Mein bisheriges Fazit: Ich bin äußerst skeptisch. Was nützt es einem, wenn man (im bestem Fall) von einer Bandscheibe Ruhe hat, doch dann 3-5 Jahre später den ganzen Mist mit der nächsten Bandscheibe durchmachen muss?)

2.) Physio und Schmerzmittel auf Lebenszeit. Wobei in meinem Fall... Keine Ahnung... Sowohl meine innere als auch äußere Muskulatur sind gut. Weiß jetzt nicht, ob man da noch so viel verbessern kann, bzw. ob das wesentliche Besserungen mit sich bringt. Aber auf diesem Gebiet hab ich wenigstens noch einen winzigen Funken Hoffnung. Kommenden Dienstag sehe ich meinen Physiotherapeuten wieder. Ansonsten... Die Bandscheibe wird vermutlich weiter auf den Nerv drücken und mit echt extremer Beklemmung frage ich mich, ob ich jemals wieder, wenigstens mal 3 Stunden am Stück sitzen kann. Außerdem wird sich vermutlich irgendwann der Wirbelabstand entsprechend vermindern.

3.) Aushilfsmöglichkeiten: Tens-Gerät. Hab ich schon. Hilft den Dauerschmerz zu bekämpfen, wenn ich keine Medis nehme. Aber gegen den immer weiter ansteigenden Schmerz, wenn ich sitze nützt das Gerät null.

Mein Arzt hat sich bisher noch nicht zurückgemeldet, der weiß auch erst seit Donnerstag von dem Befund. Grundsätzlich fühle ich mich bei ihm sehr gut aufgehoben, habe allerdings auch die starke Vermutung, dass der Gute sich selbst erst einmal schlau machen muss, was man jetzt tun kann. :-)


Okay, an dieser Stelle stehe ich nun. Was ich noch nicht weiß, ist, warum es für die BWS keine Prothesen gibt, wie für die LWS oder HWS. Ich weiß, die Hersteller stellen keine her, weil zu selten und weil sie anders geformt sein müssten. Dazu hab ich diesen Artikel gefunden. medscape.com/viewarticle/405655_4
Doch rein logisch betrachtet, müsste man doch Sonderanfertigungn herstellen können. Denn wenn die Ärzte sich schon trauen einem Schrauben in die Wirbel zu setzen, dann müsste das Einsetzen einer Prothese dagegen doch noch leichter sein. Aber das ist nur meine bisherige, vermutlich sehr leihenhafte Vorstellung des Ganzen. Man findet verflucht wenig zu dem Thema. Daher nochmal, ich bin echt für alle Hinweise dankbar.


So, das war ein längerer Beitrag, vielen Dank fürs Lesen an alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Und wie schon geschrieben, wünsch ich euch viel Kraft für eure eigenen Kämpfe. Ich werde berichten, wie es weitergeht.

Liebe Grüße:
Jo
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Equi62
Geschrieben am: 08 Feb 2017, 01:36


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Hallo Jo,

hat sich bei Dir was Neues ergeben? Warst du nochmal beim Arzt und hast da noch was erfahren können?

Richtig ist sicherlich, daß aufgrund der geringen Anzahl der Vorfälle in der BWS nicht jeder Arzt dort Erfahrungen hat. An vielen Stellen habe ich gelesen, daß man sich möglichst Spezialisten suchen sollte.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird in dem von dir genannten Artikel die geringe Anzahl und damit wohl auch anscheinend der wirtschaftliche Aspekt wohl als einer der Hauptgründe angeführt.. Technisch wohl machbar, umsetzungsmäßig aber auch wohl nicht einfach. Ich vermute mal, daß eine Versteiftung dann noch die kleinere Aktion ist.

Ob danach die anderen Wirbel und Scheiben pauschal mehr belastet werden, kann ich nicht sagen, denke mal dies hängt dann auch noch von anderen Faktoren ab.

Ich weiß aber was du insgesamt meinst. Das Gefühl zu haben, frei zwischen Pest und Cholera wählen zu dürfen.

Leider findet man fast keinerlei Rückmeldungen, ob oder wenn etwas gut gelaufen ist. Ich hoffe dann immer, das es soweit und insgesamt gut gegangen ist. Die Betroffenen sich enfach nicht mehr melden, weil das Thema für die erstmal vom Tisch ist. Ich weiß und glaube auch nicht, das es danach pauschal noch schlechter sein wird.

Ein Zustand ist das aber so auch nicht bei dir. Das du da verzweifelst ist wohl nachvollziehbar.

LG Martin








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Jo_
Geschrieben am: 08 Feb 2017, 02:31


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Hallo zusammen, hallo Martin!

Bei mir hat sich viel getan in den letzten 3 Tagen und da vielleicht irgendwann mal andere Menschen in einer ähnlichen Situation stecken, wie ich gerade, dachte ich mir, ich schreib mal zusammen, was mir geholfen hat und was nicht. Wer übrigens Fragen hat - jetzt oder in 10 Jahren - kann gern per PN Kontakt aufnehmen, oder natürlich hier antworten. Außerdem habe ich festgestellt, dass nicht eingeloggt Besucher meinen Befund nicht lesen können. Zur Klarheit kopiere die Zusammenfassung eben rein:

Ausgeprägte Streckfehlhaltung der BWS und LWS. Lokalisierte Osteochondrose im Segment BWK 11/12 und LWK 4/5 mit links paramedianer Diskusextrusion BWK 11/12 und Kompression der Nervenwurzel D11 links. Links paramediane Diskusprotrusion LWK 4/5 mit geringer Bedrängung der Wurzel L5 links.

Am vergangenen Wochenende gings mir ziemlich mies, wie man meinem ersten Beitrag vermutlich anmerkt. Aber wie heißt es: Wer nicht am Abgrund steht, dem wachsen keine Flügel. Und ich glaube, meine wachsen gerade ganz ordentlich. :D

Bevor man jetzt die nächsten Zeilen liest, sollte man unbedingt über mich wissen, dass ich mich von Sorgen (egal welcher Art) eigentlich nur befreien kann, wenn ich das Gefühl habe, umfassend über alles informiert zu sein. Erst dann fühle ich mich in der Lage gute Entscheidungen zu treffen, was wiederum dazu führt, dass ich mich beruhigt von dem Thema ab- und meinem Alltag zuwenden kann. Ungewissheit oder gar die Kopf-in-den-Sand-und-wird-schon-irgendwie-gut-gehen-Taktik sind überhaupt nicht meins.

Also: Ausgangspunkt vor 3 Tagen: Ich hatte ein unerträgliches Informationsdefizit. Welche Behandlungsmöglichkeiten sind angeraten, welche weniger. Welche Reihenfolge ist am sinnvollsten, welche Besserungen darf ich eigentlich wie schnell/langsam erwarten? Oder gibts gar Dinge, die nie wieder heilen? - Ich wusste (gefühlt) echt gar nix und das gepaart mit den fiesen Schmerzen hat mich doch ordentlich in die Knie gezwungen.
Aber wie ich so bin, wenn mir Informationen fehlen, ich schreibe Gott und die Welt an, telefoniere mit jedem, von dem ich irgendwie glaube, er/sie könnte mir weiterhelfen. Insgesamt habe ich 6 verschiedene Ärzte angeschrieben. Ein paar in meiner Nähe (Innsbruck), ein paar weiter weg. (USA, Berlin, eine Klinik in Barcelona) In jeder Mail habe ich klar zum Ausdruck gebracht, dass ich starke Schmerzen habe, nicht weiß wie es weitergehen soll und dass ich dankbar wäre, wenn man mir vielleicht irgendwie weiterhelfen könnte. Das Resümee der Mails war echt positiv. Inzwischen haben mir alle Adressaten geantwortet und ich wurde viermal darum gebeten doch meine Befunde zuzusenden, man würde mir gern eine zweite (dritte und vierte) Meinung geben. Zweimal wurden mir Fachärzte empfohlen, die mir, laut Aussage, garantiert weiterhelfen könnten. Ich nehme mal an, die zusätzlichen Gutachten/Therapieempfehlungen werden mich ein bisschen was kosten, aber ich bin in der glücklichen Lage, mir darüber nicht ganz so viel Sorgen machen zu müssen. Da das aber leider nicht für alle Menschen gilt, habe ich beschlossen, sämtliche Therapieempfehlungen gleich nach Erhalt hier zu veröffentlichen. Natürlich sind sie auf meine Diagnose gemünzt, doch wer weiß, vielleicht profitiert ja doch jemand davon.

Erster Arzttermin: Gestern hatte ich das ersten Gespräch mit "meinem" behandelnden Orthopäden. Ich mag ihn gern und fühle mich bei ihm echt gut aufgehoben. Nicht zuletzt auch, weil er, nach einer kleinen Ärzteodysee der Erste war, der mich konsequent ernst genommen hat, als ich ihm sage, dass ich meinen Körper gut kennen würde, und das der niemals mit solchen Schmerzen auffährt, wenn es nicht auch wirklich einen trifftigen Grund gibt. Ohne seine MRT-Anordung der gesamten Wirbelsäule, wüsste ich jetzt noch immer nicht, warum meine Rippen so derbe Terror machen. Allein dafür bin ich ihm echt dankbar! (Kurzer Rückblick: In der Notaufnahme, die ich 3 Tage zuvor besucht hatte, weil ich echt dachte, ich krepier an den fiesen Rippenschmerzen, war man mir noch mit der Bemerkung begegnet: "Ist vermutlich nur einen kräftige Verspannung." (Dazu schweig ich jetzt einfach mal.)]
Zurück zum Thema: Wirbelsäulenoperationen sind nicht das Spezialgebiet "meines Hausorthopäden", doch selbst wenn sie es wären, ich hätte trotzdem noch zig andere Meinungen eingeholt. Das hat echt nichts mit ihm zu tun, sondern ist allein der (für mich) hohen Brisanz des Themas geschuldet. Trotzdem weiß ich schon jetzt, dass ich, egal welche Entscheidungen ich vielleicht noch treffen muss, ich sie auf jeden Fall vorher immer mit ihm Besprechen möchte. Ebenso wahrscheinlich mit meinem Physiotherpeuten, aber dazu später mehr.
Seine ersten Worte nach der Begrüßung galt dann auch gleich meinen aufgeschlagenen MRT-Bildern und er meinte, da hätte ich mir echt was Seltenes eingefangen. Ich hab genickt und etwas geschmunzelt. Anschließend wollte er mir den Befund erklären, aber in dieser Hinsicht gab es kaum noch was zu erklären. Ich war am Wochenende schon fleißig gewesen. Die auf meiner Seele brennende Frage war: Wie gehts denn jetzt weiter? - "Physiotherapie." Sagte er mit sicherer Stimme. "Nur wenn das nichts bringt, muss man eine OP in Erwägung ziehen."
Dass Physiotherapie die erste Wahl ist, wusste ich natürlich schon, aber ich wollte trozdem wissen, wie es weitergeht, falls die Therapie erfolglos bleibt. Deswegen sprach ich die Operationsmethoden an, von denen ich gelesen hatte. Daraufhin wurde er ziemlich zögerlich und betone erneut, dass es noch zu früh sei, über OPs nachzudenken. Ich erklärte, dass ich definitiv nicht vor habe mich vorschnell unters Messer zu legen, mich aber eben informieren wolle. - "Das freut mich wirklich zu hören", kam von ihm und dann sprachen wir über mögliche OPs. Er erzählte von jener minimal-invasiven OP, bei der nur der Teil der Bandscheibe entfernt wird, der auf den Nerv drückt. Der Rest bleibt so, wie er ist. Ich nickte und hörte ihm zu. Anschließend fragte ich nach seiner Meinung zu Bandscheiben-Prothesen, was er mit einem Stirnrunzeln quittierte, und sagte, dass er darüber wenig Gutes gehört hätte. Versteifungen seien im allerschlimmsten Fall eher das Mittel der Wahl.
Ich muss sagen, dass man zu diesem Thema ständig unterschiedliche Meinunge hört und liest, aber um _seine_ Meinung zu hören war ich schließlich da, somit hat alles gepasst.
Er sagte außerdem, dass von allen 12 Brustwirbeln, die unteren beiden noch am besten zu behandeln seien. Somit hätte ich etwas Glück im Unglück. Zum Ende des Gesprächs betonte er dann noch einmal, dass ich aber wirklich erst mal mit Physio beginnen sollte und bot außerdem an, dass wenn ich sonst noch Fragen hätte, ich ihm gern jederzeit schreiben oder kommen könne. Damit war mein erster Arztbesuch beendet und mir gings ein kleines Stück besser.

Nächster Tag, zweiter Arztbesuch. Ich hatte Glück und erhielt einen kurzfristigen Termin bei einem Facharzt für Wirbelsäulenchirugie, ganz bei mir in der Nähe. Seine Operationserfahrung ist beachtlich, ich war also neugierig, was er mir erzählen würde. Beim Empfang gab ich gleich meine MRT-CD und den Befund ab. Kaum im Arztzimmer angekommen, bekam ich erneut (vom Arzt) zu hören, dass ich mir da wirklich was Seltens eingefangen hätte. - "Ich weiß", sagte ich wieder. Er fragte, wie es dazu gekommen sei. Ich zögerte kurz, entschied mich dann allerdings für die Wahrheit und sage deswegen, dass jetzt - wo ich endlich alle Symptome kenne/verstehe - vermute, dass der Ursprung in einem Gewaltverbrechen liegt. Die Sache liegt etliche Jahre zurück, man trat mir mehfach in den Rücken/Rippen, die unteren drei Rippen waren angebrochen, die Niere gequetscht und ich hab auch sonst noch einiges abbekommen. 3 Monate später bekam ich das erste Mal Rippenstechen beim Sitzen. Es kehrte ca. 2-3 Mal pro Jahr wieder. Also selten genug, um es absolut nicht ernst zunehmen. Wieder ein paar Jahre später bemerkte ich Atemprobleme, ein hyperreagiles Bronchialsystem wurde diagnostiziert und ich bekam Asthmaspray. Inzwischen, wie gesagt, ahne ich, dass meine Wirbelsäule damals Schaden nahmen, der allerdings unentdeckt blieb. Denn es wurden nur Röntgenbilder gemacht, kein MRT. Der in letzter Zeit von mir mit großer Freude betriebene Kampfsport hat meiner Bandscheibe dann vermutlich den Rest gegeben. (*schnief* Ich weiß noch immer nicht, wie es überwinden soll, kein Kampfsport mehr machen zu können. Das ist wirklich hart für mich. Ich raufe echt für mein Leben gern. :D )
Der Arzt hörte mir zu, bekundete sein Mitgefühl, doch dann wendeten wir uns glücklicherweise recht schnell den OP-Möglichkeiten zu. (Kurze Anmerkung dazu: Normalerweise erzähle ich nicht gerne von meinen Gewalterlebnissen, bzw. schon gar nicht im ersten Gespräch. Ich hab zu oft erlebt, dass man - vollkommen egal mit welchen Beschwerden - sofort in die psychosomatische Ecke geschoben wird und z.T. wichtige Untersuchungen einfach nicht gemacht werden. Oder man bekommt minuten lange Vorträge hören, a la "Ja, das Leben hält nicht nur Positives für einen bereit, aber letzten Endes wächst man durch alle Erfahrungen. (Was zwar meiner Meinung nach absolut stimmt, aber scheinbar machen sich die wenigsten Menschen Gedanken darüber, dass _ich_ darüber besser Bescheid weiß, als jemand, der nie wirkliche harte Erfahrungen mit Gewalt gemacht hat.) ]
Zurück zur Sache: Ich stand also vor dem Arzt und hatte viele Fragen. Doch um mir einen erneuten Vortrag über das Thema "erst Physio testen" zu ersparen, sagte ich ganz artig, dass ich natürlich erst Physio versuchen werde, nur eben auch Fragen zu OPs hätte. Bei dem Satz wurde ich promt vom Arzt unterbrochen.
"Man kann auch dreimal nackt um die Kirche rennen, dass wird genauso wenig bringen, wie Physio", meinte mein Gegenüber lachend.
Ich staunte innerlich Bauklötze über die krasse Aussage, musste aber trotzdem lachen und meinte: "Wer weiß, wer weiß, vielleicht wäre dreimal nackt um die Kirche rennen höchst wirkungsvoll. Hat vermutlich nur noch keiner ausprobiert. Allein schon die Blicke der Leute wären vermutlich einen Versuch wert." :laugh
Der Arzt grinste und beteuerte erneut: "Die Bandscheibe drückt auf den Nerv, daran wird keine Physio der Welt etwas ändern!" Dieser Aussage stimmte ich innerlich zu und fragte deshalb: "Wenns Ihre Bandscheibe wäre, was würden Sie tun?"
"Es zu erst mit einer Cortisonspritze versuchen", sagte er. Damit hätte man nicht viel zu verlieren und der Eingriff sei völlig unkompliziert. Außerdem sehe man auf meinen MRT-Bildern (er zeigte mir die Stelle) dass Wasser in dem Zwischenraum wäre, damit wäre ein echtes Schrumpfpotential vorhanden. (Kurze Anmerkung: Mit dem Eingriff erhofft man sich, dass der Druck vom Nerv genommen wird. Außerdem hemmt Cortison Entzündungen recht gut.)
Ich dachte in dem Moment: "Hey, das klingt doch mal nach einer coolen Alternative zur OP." Muss aber auch sagen, dass ich selbst dieses, wenn auch weniger risikoreiche Verfahren deswegen nicht gerade mit "völlig unkompliziert" beschreiben würde. Außerdem las ich hinterher, dass die Wirkung des Cortisons nicht ewig anhält. Darüber sagte der Arzt allerdings nichts. (Vielleicht hat er andere Erfahrungen gemacht, darüber kann ich natürlich nichts sagen.) Als nächstes wurde mir eine OP-Terminvereinbarung angeboten. Ich zögerte kurz, schüttelte aber den Kopf. Ich war nicht da, um irgendwelche Entscheidungen zutreffen, sondern um mich zu informieren.
Auf meine Anfrage, was passieren würde, wenn das Cortison nichts hilft, erwähnte auch er die minimal-invasive OP (Entlastungs OP) und auch über diese OP sprach er ziemlich relaxt. (Was vielleicht an der Anzahl seiner bisher gemachten OPs liegt und seiner entsprechenden Einstellung dazu.) Ich fragte ihn, wie gut er vom Rücken aus an die entsprechende Stelle ran käme, weil ich rigendwo gelesen hatte, dass man evtl Knochenstücke abschleifen muss, wenn der Kanal schlecht zugänglich sei. - "Nein, dass sei nicht nötig", antwortete er gleich. Im Bereich der Hüfte könne es schwierig werden, aber an "meine" Nervenwurzel würde er gut rankommen. (An dieser Stelle fragte ich mich, ob er diese Behandlung jemals an der BWS durchgeführt hat und wenn nicht, wie gut man eigentlich OP-Erfahrungen von der LWS und HWS auf die BWS übertragen kann. Aber die Frage wollte ich mir für einen anderen Arzt aufheben.)
Ich fragte außerdem erneut nach Prothesen oder Versteifungen und was er davon halten würde. Er verzog sofort das Gesicht. "Wenn Sie Fußpilz haben, hacken Sie doch auch nicht den Zeh ab", sagte er entschieden. "Warum sollte ich irgendjemandem Metall in die Wirbelsäule setzen, wenn es ausreicht, das störende Bandscheibengewebe zu entfernen?"
Ich hakte weiter nach. "Wenn man das Bandscheibengewebe aus dem Nervenkanal entfernt und die "alte, vertrocknete" Bandscheibe drin bleibt, wird dann nicht über die Jahre der Abstand zwischen den Wirbeln immer geringer? Was ist denn in 10, 15, 20 Jahren, ist dann nicht wieder einen Bandscheiben-OP fällig?"
Er winkte entschieden ab. Keine könne wissen, was die Zukunft bringe. "Bei manchen verringert sich der Abstand rapide schnell, weil kein Sport und kein vernünftiges, stützendes Muskelgewebe. Bei anderen... Den Satz lies er unvollendet. (Ich knuspere an diesem Punkt allerdings echt rum. Gibts da nicht Studien zu? Man muss doch zumindest grob sagen können, wie lange ein "Durchschnittsmensch" mit einer "alten, vertrockneten" Bandscheibe noch beschwerdefrei leben kann. Und sollte man solche Überlegungen nicht auch in alle Behandlungsentscheidungen einfließen lassen? In 20 Jahren bin ich 57 und ich glaube, ich werde mich in diesem Alter freuen, wenn ich dann nicht mit ernsthaften BWS-OPs rumlaborieren muss. *grübel grübel* Wieder so eine paar Frage, die ich noch mal jemandem stellen muss.)
Der Termin endete nach ca. 30 Minuten. Ich erhielt meine Bilder zurück und eine 100 Euro Honorarnote. Ich muss noch immer schmunzeln, denn ich bin mir ehrlich gesagt fast sicher, dass die für mein Empfinden recht anständige Honorarnote durchaus höher hätte ausfallen können. (Verfluchte Moral, warum mach ich sowas eigentlich nicht bei meinen Kunden? :laugh ) In dem ebenfalls mitgegebenen Arztbrief steht absolut nichts Neues in Sachen Diagnose drin. (Hatte ich allerdings auch nicht erwartet.) Therapievorschlag: Intrathekale Applikation eines Langzeitkortikoids indiziert.

Auf dem Rückweg resümierte ich in Gedanken: Zwei Ärzte, zwei recht unterschiedliche Meinungen, zumindest was die Physiotherapie betrifft, hätten sie wohl unterschiedlicher kaum sein können. Die Cortisonspritze landete auf meiner Liste der gehbaren Wege. Mal sehen, was ich zu diesem Thema noch zu hören bekomme.

Physiotherapie: Direkt nach dem Arzttermin musste ich mich beeilen, um noch rechtzeitig zur Physio zu kommen. Auch meinen Physiotherapeuten mag ich echt gern und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, fragte ich mich, was er sagen würde, wenn ich ihm von dem Vergleich mit dem "Run um die Kirche erzählte". Echt, ich bin jetzt noch am Lachen, einfach nur göttlich! :roll
Kaum war ich fertig, riss mein Physio die Augen auf und dann kam ein: "Also ich will ja jetzt nicht die Physiotherapie verteidigen, die ist nicht immer 100% erfolgreich, ABER...." sprachs und los ging der Vortrag. Haha, ich konnte mir ein Grinsen wirklich nicht verkneifen. Ich hatte ihm von dem Erlebnis echt nicht erzählt, weil ich die Meinung des Arztes teile, sonder weil ich es so krass fand, wie ein Arzt eine so derart generalisierende Aussage so locker über die Lippen bringt. Vor allem, wo es genug dokumentierte Fälle gibt, in denen die Physio half. Mein echt sehr geschätzter Physiotherapeut konnte diese Aussage trotzdem nicht auf sich sitzen lassen. (Verzeihung, werter Phsiotherapeut, wenn du das hier liest. Ich habs wirklich, wirklich nicht böse gemeint.)
Doch weiter im Text: Von allen Dingen, die ich zu hören bekam, hab ich vor allem zwei Sachen für mich mitgenommen. Erstens erklärte mein Physiotherapeut, dass er schon Menschen erlebt hat, die trotz Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel keinerlei Schmerzen verspüren. Ebenso gab es schon Fälle, wo die Schmerzen verschwinden. Die Info lies mich ehrlich gesagt staunen, denn ich hatte mich bisher immer wieder gefragt, wie um alles in der Welt meine Schmerzen verschwinden sollen, wenn sich an der Ursache nichts ändert? Da ich allerdings oft genug von erfolgreichen Physios gelesen habe, war es für mich klar, dass ich es versuchen würde. Trotzdem: Herzlichen Dank für die Info. Jetzt ist mein "Hoffnungshaufen" zu einem kleinen Berg angewachsen. :-)
Außerdem gab mir er noch zu bedenken, dass ich der Physio wirklich eine Chance geben sollte. Denn wenn ich davon überzeugt bin, dass sie nicht helfen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschlags im Sinne einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung hoch. - Aye, ich werde versuchen es zu berücksichtigen. (Obwohl ich sagen muss, dass es mir noch nie gelungen ist, meinen "Glauben" zu beeinflussen. Wenn ich in mich reinhorche, dann habe ich zur Physio ehrlich gesagt gar keine Meinung/Vorurteile. Ebenso wie zur Cortisonspritze oder allen anderne Therapien. Ich weiß, es gibt genug Fälle wo Physio geholfen hat, genauso wie ich weiß, dass es leider Menschen gibt, wo es nix gebracht hat, obwohl sie es sicherlich auch ernsthaft probiert haben. Ob es bei mir hilft... Echt, ich hab kein Plan. Ich tu einfach alles dafür, damit es klappt, genauso wie ich ohnehin alles dafür tue, damits meinem armen D11-Nerv bald hoffentlich wieder besser geht. Ich glaub, mehr beeinflussen kann ich mich in der Richtung nicht.
Als ich von meinen OP-Nachforschungen berichtete, sah ich erneut eine steile Falte auf der Stirn meines Physios wachsen. Nee, nee, keine Sorge. Eine Jo hat echt null Bock auf eine OP, hab ich ihm versichert. Aber informieren muss ich mich. So gründlich wie ichs eben brauche und da bin ich dann tatsächlich auch ziemlich stur und lasse mir nicht reinreden.


So, das wars von meinen bisherigen Erfahrungen, in Sachen Ärzte und Therapeuten. Wie schon angedeutet, stehen noch weitere Ärztekonsultationen an. Ich werde entsprechend berichten.


Ansonsten gilt mein Apetitt seit Auftauchen der fiesen Schmerzen (23.1.) noch immer als vermisst. 4,5 Kg hab ich in den letzten 17 Tagen verloren, Tendenz weiter sinkend. In den letzten Tagen stand ich schon öfter im Supermarkt und dachte: "Na los Jo, irgendwas leckeres wirst du doch finden. Komm schon, komm schon." Aber nix ist. Ich kann noch immer kaum Essen sehen, geschweige denn riechen. Noch dazu ist mein Appetit extrem wählerisch geworden. Wenn ich nicht genau das essen, worauf ich gerade hunger habe, will mein Körper überhaupt nichts haben. Voll anstrengend. Fermentierter Tofu (ich leb vegan), Apfel- und Bananenmus, ein kleines Schälchen warmer Haferflockenbrei und der ein, zwei Kekse. Mehr pack ich am Tag essentechnisch nicht. Um keinen Mangel zu bekommen substituier ich Calcium und die B-Vitamine, außerdem hab ich noch Orthomol dazu gepackt. Das scheint zu passen. (Orthomol kann echt weiterempfehlen, wenn man stresstechnisch Probleme hat. Das hilft meiner bescheidenen Meinung nach super. Ist aber leider nicht ganz billig. :-/ )
Gestern hab ich mich das erste Mal wieder an einem kleinen Workout versucht und war ziemlich schockiert. Ich hab nicht eine Übung zu Ende machen können. Krass! Ich hatte echt vergessen, wie übel sich Schmerzen auf den Körper und die Psyche auswirken können.

Allgemeinzustand: Ansonsten jogg ich morgens und abends ganz langsam ca. 20 min. Das hilft mir gut gegen die im Augenblick leicht auftretenden Verspannungen. Sitzen geht noch immer nicht, ich arbeite im stehen oder fast im Liegen. Oh, aber einen positiven Erfolg gibt es: Die leicht taube Stelle, die ich von der Wirbelsäule bis zum Bauchnabel hatte, hat sich tatsächlich bessert. Als ich das gestern entdeckte, war ich voll happy. Jetzt fühlen sich nur noch ein paar, sehr schmale Bereiche taub an.
Schmerzmitteltechnisch steh ich bei 50mg Tramal und 50mg Diclo am Vormittag. (Morgens sind die Schmerzen nach wie vor heavy.) Wenn ich den Tag über allerdings nicht sitze und den Schmerz somit nicht provoziere, bin ich ab Nachmittags schmerzfrei und brauch auch keine Schmerzmittel mehr. Auch das lässt mich echt hoffen.

So, das war ein langer Text und ich glaub, ich sollte allmählich ins Bett wanken. Der Wecker klingelt früh.

Liebe Grüße an euch alle von einer Jo, die immer noch am überlegen ist, ob Sie nicht dreimal nackt um eine Kirche rennt. (Ist die Religion dabei wichtig?) Immerhin, wenns funktioniert, wärs die günstigste Therapie aller Zeit. : D

Bearbeitet von Jo_ am 08 Feb 2017, 02:42
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milka135
Geschrieben am: 08 Feb 2017, 19:21


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Hallo Jo,
leider dir ein herzlich Willkommen im Club der BSV in der BWS.

BSV in Höhe Th11/12 kann man auch von Hinten ohne Fremdkörper XYZ operieren.

Weil, in dieser Höhe das Rückenmark nicht mehr so breit/dick ist.

Alo mein WS-Chir. würde es bei mir so machen. Denn noch einen Fremdkörper bekomme ich nach der Problematik C6/7 nicht. Aber auch in Höhe Th1/2 bin ich von hinten nach Frykholm ´ische OP-Art operiert wurden.

Mein Ausflug in welt der Fremdkörper: http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=60989

Ist wahrscheinlich passiert weil, meine Bandscheibe platt war und dazu noch die blöde Kombi meine Knochenqualität scheiße ist.

Versuch es aber bitte, erst mit PRT´s (Infiltrationen der Nervenwurzeln).

Liebe Grüße,
Milka :;

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Jo_
Geschrieben am: 09 Feb 2017, 21:53


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Hey Milka,

danke für deine Antwort, die hat mich wieder ein Stück weitergebracht. Ich habe mir eben deine Berichte durchgelesen und ... man man ... bezüglich meiner Beschwerden bin ich jetzt echt lieber still. Verfluchter Mist, du hast echt Pech. Respekt aber für dein Durchhaltevermögen. Ich weiß, es bleibt einem in so einer Lage nichts anderes übrig. Trotzdem aber: Respekt!! Ich hoffe, es kommen nach den zahlreichen Fehlschlägen bald auch mal ein paar Erfolge dazu. Ich halte ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße:
Jo
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milka135
Geschrieben am: 10 Feb 2017, 00:21


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Hallo Jo,
aber so wie ich bin. Ist eine Sache, denn man macht sich so keine Freunde.

Respekt brauchst du keinen vor mir haben.
Auch ich habe schon viele Tränen gelassen. Aber manchmal lob ich mich auch selbst :z

Für mich hat sich Th1/2-OP gelohnt. Das führe ich mir immer vor Augen. Wenn es mir schlecht geht.

Ich schreibe meinen Antworten immer einige Sätze meiner Lage dazu. Damit der fragend sieht. Die Alte weis von was sie schreibt.

Ich sag dir, mir tun immer andere leid. Weil, jeder sein Päckchen hat. Man solte immer um Lösung kämpfen. Denn Hilflosigkeit endet meist nicht gut.

Aber die Frykholm ísche OP-Art kann auch zu Wirbelkörpergleiten führen. (Aber meiner Sicht trotzdem die bessere OP-Art. Denn dann sind ggf. trotzdem noch alle Therapie.-OP-Wege offen.)

Das diese o.g. OP-Art ungern aber gemacht wird. Würde ich an deiner Stelle alles versuchen einen Bogen um eine OP zumachen. Denn vom Bauch aus zuoperieren. Geht nicht nur mit einem Fremdkörpereinsatz einher. Sondern es ist auch eine Bauch-OP. Man weis NIE was noch für Bauch-OP´s kommen. Schnell ist man bei einem Verwachsungsbauch.
Verwachsungsbäuche neigen zu Darmverschlüssen.

Liebe Grüße,
Milka :;

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tabularasa83
Geschrieben am: 12 Feb 2017, 07:55


Öfter dabei
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Hallo Jo!

Ich bin ebenso BWS-geplagt und wurschtel jetzt seit 2 Jahren konservativ herum. War auf Reha, bekam PRT Spritzen,
in der LWS eine Ozon-Nukleolyse, versuchte Akupunktur, Schröpfen, natürlich manuelle Therapie und Physio.
Gebracht hat es mir eine Verschlechterung der Befunde und eine zusätzliche Vorwölbung in der BWS die auf die Nerven drückt.

Ich finde deine Art zu Schreiben toll und wünsch dir viel Erfolg!
Dürfte ich dich vielleicht um den Namen des Spezialisten in Innsbruck bitten?
Einer der sich auskennt in Österreich wäre hervorragend, ein Primar in Wien meinte nämlich,
es würde mich keiner an der BWS operieren solange ich nich querschnittsgelähmt bin, da zu kompliziert.
Ich habe mit Dr.Rosenthal in Deutschland geschrieben und er sieht sich derzeit meine Befunde an.

Jemand in Österreich wäre aber natürlich viel einfacher.

Liebe grüße, Julia

Bearbeitet von Harro am 12 Feb 2017, 10:08
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Jo_
Geschrieben am: 13 Mär 2017, 23:03


Neu hier
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Hey Julia,

ich hatte dir damals erst via Mail und dann über das Forum geantwortet. Ist keine der Nachrichten angekommen?
In der Zwischenzeit habe ich deinen Thread gelesen und hey, ich bin echt froh, dass die OP zumindest nach dem letzten Stand der Dinge gut verlaufen ist. Ich drück dir beide Daumen, dass es bei dir weiterhin bergauf geht! Lass mal wieder was von dir hören, ja?

Noch ein bisschen was zu mir: Ich hatte meinen Termin bei Dr. Schubert in München am 2. März. Diesmal wollte ich mich über die OP informieren. Ich hoffe zwar noch immer, dass sie nicht notwendig ist... aber dazu später mehr.

Zur Apex-Spine Praxis und Dr. Schubert
Wenns mir irgendwo nicht gefällt, nenne ich im Internet selten Namen, aber wenn ich etwas sehr positiv finde, tu ichs gern. Also... Sowohl die Praxis, als auch Herr Schubert waren nett. Hatte der erste Wirbelsäulenspezialist (siehe vorheriger Bericht) über die OP noch in arg harmlosen Stil (meine Meinung) gesprochen, so war Herr Schubert schon deutlich vorsichtiger in seiner Aussage. "Auf jeden Fall erstmal Physio", sagte er. Gerade bei meiner (sehr lateralen) Extrusion hätte ich gute Chancen das es was hilft. "Viele Entzündungen gehen mit der Zeit wieder zurück" - diese Aussage lies mich hoffen. Schließlich sprachen wir aber doch über die OP, dafür war ich immerhin extra nach München angereist.
"Es gibt übrigens noch einen Kollegen in Deutschland, der auch an der BWS operiert", sagte Herr Schubert im weiteren Verlauf des Gesprächs.
"Ich weiß, Dr. Rosenthal", entgegnete ich, bevor er weitersprechen konnte. "Der operiert aber nicht so minimal-invasiv wie Sie."
"Das stimmt, der geht durch die Lunge."
"Yep, und ich hatte gehofft, darauf verzichten zu können."
Er nickte und öffnete meine MRT-Bilder, dann erklärte er mir, dass er minimal-invasiv versuchen würde zu operieren. Doch das Problem ist die Lunge und das Rückenmark, beides liegt dicht bei. Falls ihm während der OP die Sache zu heikel wird - würde er einen kleinen Schnitt (am Rücken) machen, um wieder mehr OP-Sicherheit zu gewinnen.
Während ich ihm zuhörte, stellte ich für mich fest, dass ich Aussagen wie "geringes Risiko" oder "hohes Risiko" wirklich schwierig zu interpretieren finde. Wie hoch wäre denn in meinem Fall das Gesamtrisiko? 2%, 10%, 20% ?? Mir ist klar, dass man da als Arzt keine Aussage treffen möchte, aber ich frage mich manchmal, wie man als Patient eine Entscheidung treffen soll, wenn man nur vage Äußerungen zu hören bekommt. Wären es 20% Risiko würde ich die OP nie im Leben durchführen lassen, wären es 2% würde ich darüber nachdenken. Abhängig von den Beschwerden natürlich.
Um etwas mehr Klarheit zu bekommen, hakte ich mit ein paar Fragen hier und da nach. Schließlich sagte Herr Schubert erneut, dass er die OP durchführen würde, und er sagte dies auch mit einer "recht ruhigen Stimme". Er war mir außerdem auch sonst wirklich sympathisch, ebenso wie ich seine minimal-invasive OP-Methode eben ziemlich cool finde. :-)
Auf der Rückfahrt fragte ich mich, wie man es als Arzt verkraftet, wenn eine OP "schief" geht und musste für einen Moment echt schwer schlucken. Ich kann sie schon verstehen, die Ärzte, wenn sie vage Aussagen treffen. Ich kann nur eben auch mich verstehen, wenn ich händeringend versuche, das Risiko irgendwie einzuschätzen, damit ich wenigstens halbwegs abschätzen kann, auf was ich mich da eigentlich einlasse, oder eben auch nicht.

Ich habe das Gespräch noch für ein paar Tage sacken lassen und dann für mich beschlossen, dass ich - sollte eine OP nötig werden - Herrn Schubert genug Vertrauen entgegen bringe, um mich bei Ihm auf den OP-Tisch zu legen. Das tat gut, denn damit konnte ich ein großes und vor allem mit vielen Unsicherheiten behaftetes Kapitel abschließen und mich meiner Physio zuwenden.

Physio und allgemeiner Genesungsverlauf
7 Physio-Termine liegen inzwischen hinter mir. Ich war hochmotiviert und hab alle Übungen regelmäßig zuhause trainiert. Bis letzte Woche noch ging mein Heilungsprozess auch so rapide bergauf, dass sowohl mein Physiotherapeut und ich nur staunen konnten. Denn - oh Wunder, oh Wunder - eine Jo konnte letzte Woche wieder ganz normal sitzen. Einen ganzen Tag lang ohne Probleme! Noch vor 5 fünf Wochen hätte ich das selbst nicht glauben können. :D
Bei mir blieb krankheitsbedingt viel Arbeit liegen, ich machte mich also überglücklich ans Werk. Doch schon am Donnerstagabend gings wieder bergab. Die vordere Rippenspitze fing ziemlich an zu schmerzen, als hab ich Freitag wieder mehr im liegen gearbeitet, doch der Nerv hat sich nicht wirklich wieder beruhigt. Am Wochenende war ich dann viel Wandern, hab versucht wenig zu sitzen, bringt aber alles nix. Jetzt ist die komplette Seitenmuskulatur (Hüfte bis zu den Rippen) wieder total steif. Schmerzmittel muss ich deswegen zwar jetzt keine nehmen, aber auch nur, weil ich das sitzen wieder vermeide. :( Schöner Mist.
Morgen kommt mein letzter Physiotermin, wobei ich natürlich weitere in Anspruch nehmen würde, wenns was bringt. Ich bin allerdings gerade etwas ratlos und irgendwie... ach sch**** ... ich bin mega frustriert! Ja, so ist das. Mehr als mich schonen, Phyioübungen machen und auf das Beste zu hoffen scheint irgendwie nicht drin zu sein. Aber ich hab kein Bock mehr von morgens bis abends immer nur auf meine blöden Rippen Rücksicht zu nehmen. Morgen krieg ich wahrscheinlich wieder zu hören, ich soll geduldig sein... Ich fand Geduld schon immer gnadenlos überbewertet. Echt.

Okay, genug gejammert. Ich hab gesagt, geb der Geschichte 4-6 Monate zeit und denk erst danach wieder über eine OP nach, also geh ich jetzt ins Bett und lass den lieben Gott einen guten Mann sein. Vielleicht wirds ja morgen besser. *hoff*

Liebe Grüße an euch da draußen!
LG: Jo
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