Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Bandscheibenvorfall L5/S1 - wie gehts weiter?
Zwuno
Geschrieben am: 05 Mär 2017, 09:35


Neu hier
*

Gruppe: Mitglied
Beiträge: 1
Mitgliedsnummer.: 26.457
Mitglied seit: 05 Mär 2017




Guten Tag liebe Community,

derzeit liege ich im Krankenhaus aufgrund wieder auftretender Beschwerden mit meinem Bandscheibenvorfall L5/S1 und bin mir im Moment sehr unsicher wie es weiter gehen soll. Doch fange ich mal ganz vorne an

Ich bin 28 Jahre alt, männlich, 186cm und (seit Weihnachten :rolleyes: ) um die 90kg schwer.
Beruflich bin ich bei einem Maschinenbauunternhemen als Supervisor angestellt. Rund 200Tage im Jahr verbringe ich im Ausland/vor Ort beim Kunden (weltweit) um die Montage, Reparaturen etc. zu überwachen und sicherzustellen das Garantien gegeben werden können.

Im August 2016 war ich beruflich in Saudi-Arabien als ich vor Ort von einem Maschinenkopf runterhüpfte (ca. 1m/1,30m). Direkt nach dem landen auf den Füßen spürte ich einen extremen Schmerz und Druck im unterem Lendenbereich. Dieser besserte sich weder im sitzen noch stehen. Die darauf folgenden Tagen hielt der Schmerz an, besserte sich aber leicht. Nach einigen Tagen war ich wieder in Deutschland wo ich direkt zum Arzt ging. Erste Diagnose war ein eingeklemmter Nerv. Ich bekamm Schmerztabletten und das war es.

Zu diesem Zeitpunkt war der Schmerz recht punktuell und trat am stärksten beim sitzen auf. Er zog nicht in die Beine, keine Taubheit oder Lähmungsescheinungen.

Bis zum Oktober 2016 hielten diese Beschwerden an als dann mein Hausarzt sagte der könnte es sich nicht mehr erklären woher der Schmerz kommt (Durch Übungen hatte er eigtl. einen BSV ausgeschlossen) und schickte mich zum MRT. Dort wurde ein BSV L5/S1 fest gestellt. Überweisung zum Orthopäden bekommen und Krankengymnastik gemacht. Glücklicherweise hat es wunderbar geholfen. Ich war fast komplett beschwerdefrei. Im Dezember hatte ich für eine Woche wieder vermehrt Schmerzen beim sitzen/Auto fahren. Diese gingen aber von alleine wieder weg.

2 Monate hatte ich dann Ruhe, überhaupt gar keine Beshwerden.

Im Februar war ich in der Ukraine und bin einmal aus scheinbar zu größer höher mit meinem rechten Fuß auf dem Boden aufgekommen (bin über eine Förderband hinweg gestiegen). Sofort machte sich mit einem Stich der Rücken bemerkbar. Das war für den Moment aber alles. Die Rechnung kam erste 1oder 2 Tage später als ich morgens aufstand und direkt wieder unerträglichen Schmerz hatte. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich kaum laufen, nicht stehen, sitzen oder liegen. Es ging nichts mehr. Bin unter großen Schmerzen nach Hause geflogen und nachdem nicht im Ansatz eine Besserung einsetzte zum Orthopäden gegangen.
Erstmal wurde Cortsion gespritzt mit Verdacht auf ISB-Blockade. Nach 3 Tagen fingen dann Muskelkrämpfe ganztags in Wade und Kniekehle des linken Beines an. Nachts durchgehend Muskelzuckungen. Am nächsten Tag Taubheit in den Zehen und der Außenseite des Knöchels. Bin direkt wieder zum Arzt. Habe Ibuprofen 400mg, 6x Tag verschrieben bekommen. Sollten diese nicht anschlagen müsste ich direkt ins KH.
Bereits nach einem halben Tag waren die Schmerzen deutlich besser, Muskelkrämpfe und Zuckungen waren weg. Taubheit blieb und die Wade war steinhart. Hinzu kam dann noch Kraftverlust beim Zehenspitzenlaufen.
Am Dienstag, 28.02.2017, wurde ich ins KH aufgenommen (St.Marien Hospital Borken). Bekomme nun KG, Bewegungsbad, täglich Injektionen an die Nervenwurzel und Schmerztabletten. MRT wurde auch noch gemacht.
Die Taubheit geht zurück, Kraftverlust nachwievor vorhanden. Schmerzen habe ich kaum noch, bis gar keine mehr.

Alles in allem war ich recht positiv gestimmt wieder mit einem blauen Auge davon zu kommen. Auch der Kraftverlust schränkt mich im Alltag nicht ein. Doch der Arzt meinte nun das auf dem MRT zu sehen ist das der BSV extrem stark ist. Eine Lähmung kann auch später jederzeit eintreten, dann hätte man 72std. Zeit für eine OP, ansonsten ist wohl die Lähmung dauerhaft. Am Montag, 06.03.2017, hab ich wohl ein Gespräch mit dem Chefarzt der mir eine OP als Option anbieten möchte.

Im Moment bin ich unfassbar ratlos und weiß gar nicht wie es überhaupt weiter gehen kann.
Sollte es sich bestätigen das die Gefahr besteht das jederzeit eine Lähmung eintritt werde ich meinen jetztigen Job definitiv nicht mehr ausüben können. Bin ich z.B. in Nigeria kann ich nicht garantieren innerhalb von 72std. in einer akzeptablen Klinik zu sein die einen solchen Eingriff vornehmen kann. Wechseln möchte ich den Job nicht. Ich bin unfassbar glücklich mit dem was ich beruflich mache und auch Stolz drauf Projekte in schwiereigen Ländern erfolgreich zu leiten.
Ich weiß auch nicht was passiert sollte die Behandlung beendet werden. Ich habe schon fast die Vermutung das der Ärger direkt wieder losgeht/schlimmer wird wenn ich die Schmerztabletten usw. absetze. Eine OP klingt verlockend....wenn sie problemlos verläuft. Aber natürlich beherbergt diese immer Risiken.
Ich habe Angst dauerhaft beeinträchtigt zu sein und beruflich alles über Bord werfen zu müssen was ich mir mühevoll aufgebaut habe die letzten Jahre.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Bin für jeden Rat dankbar.

Seit heute Nacht habe ich nun im rechtem Oberschenkel Muskelzuckungen gehabt und die rechte Wade ist verhärtet. Ic hweiß nicht obs von der KG kommt oder ob nun womöglich auch das rechte Bein betroffen ist?

Beste Grüße
Stefan

PMEmail Poster
Top
Mellimar
Geschrieben am: 15 Apr 2017, 22:01


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 29
Mitgliedsnummer.: 26.438
Mitglied seit: 26 Feb 2017




Hallo Stefan,
Wie geht es dir jetzt? Deine Nachricht ist glaube ich schon ein paar Tage her...
Also was ich dir sagen kann ist: mein NCH meinte, dass ein BSV in der Regel 3-6 Monate dauert, bis eine deutliche Besserung zu spüren ist. In den aller meisten Fällen ist wohl eine OP nicht nötig, da der Körper durch den Entzündungsprozess die ausgetretene Masse nach und nach abbaut.
Soweit ich weiß sagt man dass sich nach 2 Jahren die Ergebnisse der Operierten und die der nicht operierten mit gleicher Ausgangslage angleicht...
Aber ob dir das jetzt weiterhilft?
Mir hat man hier gleich zu Beginn gesagt: jetzt muss ich lernen Geduld zu haben und in Zukunft gut auf meinen Körper hören... .
DiR eine gute Entscheidung und hoffentlich bist du bald wieder schmerzfrei!
LG
PMEmail Poster
Top
gigi1961
Geschrieben am: 16 Apr 2017, 16:48


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 256
Mitgliedsnummer.: 26.132
Mitglied seit: 23 Okt 2016




ich wurde auch zur Operation gedrängt - 3 Monate später hatte ich an den selben Bandscheiben wieder Vorfälle..... also manchmal denke ich alles Geschäftemacherei. Versuche es wenn es irgendwie geht mit üben, üben,üben.....
PMEmail Poster
Top
Jutta70
Geschrieben am: 16 Apr 2017, 16:59


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 756
Mitgliedsnummer.: 21.448
Mitglied seit: 25 Dez 2012




Moin,
ich halte diese 7 Stunden Frist für übertrieben. Meine Fußheberparese bestand 6 Tage bevor ich operiert wurde und hat sich vollständig zurückgebildet.
Nur beim Cauda-Syndrom sollte man innerhalb dieser Frist operiert werden und sicher kann ein Massenprolaps ganz ausgeprägte Lähmungen machen, die sich bei einer Bekannten durch OP innerhalb 48 Stunden nicht komplett zurückbildeten.

Wenn Du durch die Parese im Moment nicht eingeschränkt bist, würde ich abwarten. Denn niemand garantiert Dir, daß Du nach einer OP beschwerdefrei wirst.

Ich selbst habe seit meiner OP vor 10 Tagen deutlich stärkere Lähmungen als vorher....

Lg Jutta
PMEmail Poster
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 8.4889 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version