Bandscheiben-Forum

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> Beurteilung Verlauf BSV L5/S1, Entscheidung zur OP
Löwenmäulchen
Geschrieben am: 09 Jan 2017, 16:37


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Hallo Merkator,

den Gang ins Bad kann ich dir ebenfalls empfehlen, das ist ein guter Hinweis von BandiArne.
Das hat bei mir damals auch Linderung verschafft, wenn auch immer nur temporär.
Aber jetzt, bei dem Wetter, bietet sich der Gang in die Therme ja geradezu an
=> Schön ins warme Wasser setzen oder stellen, evtl. etwas die "alte Leute" Wassergymnastik mitmachen, soweit schmerzfrei möglich.
Dann noch in die Sauna legen und später nochmal ab ins Bad.
Evtl. ein paar Runden auf dem Rücken schwimmen.
Das Wasser nimmt den Druck vom Nerv dadurch, daß der Körper quasi schwerlos wird.
=> Weitere Vorteil: Du kommst raus und hast etwas Ablenkung.

Gruß
LM

Bearbeitet von Löwenmäulchen am 09 Jan 2017, 16:41
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Merkator
Geschrieben am: 10 Jan 2017, 15:37


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Danke für die Tipps. Ist das wirklich so, dass bei so vielen Leuten nach der OP wieder Probleme auftreten? Ich hab auch große Angst vor der internen Narbenbildung, aber das wird doch wohl hoffentlich nur bei einem kleinen Teil der Operierten passieren...

Schwimmen war ich ein paar Mal, auch im warmen Whirlpool. Auch eine Akkupressur Matte und Heizgürtel verwende ich öfter. Von den Übungen gehen halt viele nicht schmerzfrei, z.B. auf dem Rücken liegend mit angezogenen Beinen immer eins lang strecken oder im Vierfüßlerstand ein Arm und ein Bein ausstrecken, Becken vor und zurück kippen, etc. Das meiste ist schmerzhaft und von den meisten Therapeuten bekomme ich ähnliche Übungen in anderen Variationen gezeigt.
Mit den Medis habe ich zwar gerade wieder weniger Schmerzen, aber aus der Schonhaltung raus komme ich trotzdem nicht und die Übungen provozieren trotzdem starke Schmerzen.
Beim spazieren gehen lauf ich halt los und zwinge mich mich so gerade wie möglich zu machen und den Rücken durchzustrecken. Nach ein paar Minuten geht es dann immer besser, aber ob ich wirklich gerade laufe sehe ich in dem Moment nicht und anschließend hab ich auch oft wieder mehr Schmerzen, auch wenn es während des Gehens erstmal besser wurde.
Wenn ich jetzt in die Reha gehen sollte habe ich halt Angst, dass ich mir die Schonhaltung immer weiter antrainiere.

Außerdem fühlt sich alles was ich die letzten Monate so gemacht habe an, als hätte es überhaupt keinen Einfluss auf meine Beschwerden. Das finde ich eigentlich auch logisch, immerhin drückt da ein 2cm x 1cm großer "Brocken" auf meine S1 Nervenwurzel und ich weiß nicht in wie weit man den Nerv und den Vorfall durch Muskelkraft "auseinanderziehen" kann, zumal es da ja eventuell auch schon Verklebungen gibt. Die könnte man eventuell mit einer Chemonukleolyse oder Racz Katheter oder so lösen. Zwei Arbeitskollegen haben mir dafür die Praxis Finkelstein in Berlin empfohlen, dort wird Hylase verwendet. Aber das ist zum Teil nicht mal von den Kassen zugelassen und man findet auch dazu wieder kritische Meinungen und Katastrophen-Berichte wo dann wieder die Mikrochirurgische OP als empfehlenswerteste Alternative angepriesen wird. Klar hat die auch große Risiken, aber da wird der Nerv wenigstens unter Sicht ordentlich befreit und nicht blind irgendwelche gewebezersetztenden Sachen in den Wirbelkanal gespritzt.

Ich weiß echt nicht mehr weiter, eigentlich hatte ich mich schon zur OP entschieden, jetzt vielleicht doch wieder nicht...
Meine Psyche ist eh schon lange im Keller, ich kann mich kaum aufraffen irgendwas zu tun weil ich die Übungen meist nicht vernünftig durchführen kann und z.B. eine Fahrt zum Schwimmbad auch mit vielen Schmerzen verbunden ist (Auto, Umkleide, etc.).

Freunde und Familie habe ich bisher nicht vernachlässigt und bin überall hingegangen, aber die bekommen meine Zerissenheit natürlich auch mit und wollen mich ermutigen, vor dem Schritt zur OP keine Angst zu haben und mit dem positiven Gedanken ranzugehen, dass danach alles besser wird.

Berichte von anderen habe ich eigentlich schon zu viele gelesen. Dass es da viele Negativbeispiele gibt ist klar, die Leute die Probleme haben wollen ihren Frust halt loswerden und die, die danach glücklich sind schließen das Thema ab und schauen nicht zurück. Und es gibt auch immer mal Berichte von Leuten, die mehrere Jahre alles probiert haben inkl. Reha und ähnlich wie ich mal gute und mal schlechte Schmerzphasen hatten, und sich dann doch zur OP entscheiden und danach fast alle Beschwerden los sind (zum Teil auch noch nach Monaten, wenn mal jemand sich die Mühe macht und solche Updates schreibt).

Und zu guter letzt raten mir jetzt auch mehr und mehr meiner Ärzte zur OP, die die letzten Monate dagegen waren.
Andererseits lese ich hier auch immer von Leuten, die sich mit deutlich schlimmeren Beschwerden als meine ohne OP durchgekämpft haben.
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Löwenmäulchen
Geschrieben am: 10 Jan 2017, 18:11


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Hallo Merkator,

die Entscheidung zur OP kann dir keiner abnehmen.
Ich stand damals auch kurz davor, hätte beinahe alles gemacht um diese verdammten Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen.
Jedes Aufstehen war zu viel, jeder Gang zur Toilette wurde abgewägt ...
Und auch bei mir haben die eine Ärzte gesagt, klar OP, alles verklebt, 80%tige Chance, daß alles gut geht.
Die anderen haben abgeraten ...
Gut, dein BSV ist wohl noch etwas größer als meiner, aber es kommt nicht auf die Größe an, sondern eher darauf, wie der BSV den Nerv bedrängt.
Aber bevor ich dir nochmal alles schreibe, hier mein ausführlicher Bericht, auf der zweiten Seite gibts einen Link zu einem noch ausführlicheren Bericht...

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...opic=56562&st=0

Und die medizinische Kräftigungstherapie hat nicht viel mit den Übungen zu tun, die du zu Hause am Boden machst.

Gruß
LM

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Lucie96
Geschrieben am: 15 Jan 2017, 17:00


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Hallo Merkator,
ich bin ebenfalls aus Braunschweig. Vorab empfehle ich dir das Stadtbad in
der Nimestr. - ich sage nur 32° sind echt entspannend und wenn 5 Leute
zusammen sind, macht der Bademeister zu bestimmten Zeiten kostenlose
Wassergymnastik, die wir gut mitmachen können.

Ich bin am 29.09.16 am L5/S1 in Neustadt/Holstein in der Schön-Klinik operiert worden.
Habe mich für diese Klinik entschieden, da die OP dort am laufenden Band
gemacht wird :D und ich Vertrauen in den CA sowie in die Klinik habe.
Anschl. war ich direkt nebenan zur stat. Reha für 3 Wochen. Normalerweise wird man
nach der OP erstmal für ca. 3 Wochen nach Hause geschickt, ging bei mir aber nicht,
da ich alleinstehend bin.

Mein "Endstatium" vor der OP war: ca. 90 Sekunden still stehen, ca. 100 m gehen,
Taubheitsgefühl und Schmerzen im linken Bein. Gestörte Schlafsituation:
liegen NUR NOCH auf der rechten Seite. Auf dem Rücken sowie linke Seite vor
Schmerzen nicht möglich. So konnte ich nicht weiter leben und arbeiten !
Da ging nur OP und der Chefarzt sagte mir nach der OP, dass dies ein sehr
schwerer BSV war.

Auch in der Reha brauchte ich noch das eine oder andere Schmerzmittel.
Vertrage leider kaum noch etwas. Was zu 80 - 90 % mich schmerzfrei macht ist
Paracetamol 500 mg mit 30 mg Codein. IBU 600 oder 800 helfen zu ca. 60 %.
Medikamente nehme ich möglichst nicht, manchmal 2-3 x pro Woche,
wenn ich mich nicht in den Griff kriege und mal wieder runterkommen will.
Habe hier zu Hause eine deutliche Verschlechterung, da ich alles allein
machen muss. Habe Haus mit vielen Treppen und eigentlich keine Hilfe.
Gottseidank konnte ich immer gut in meinem Auto fahren. Einkäufe trage
ich in 5 - 6 Etappen ins Haus.

Allerdings würde ich gern auch irgendwann mal wieder arbeiten gehen wollen,
aber in der derzeitigen Situation sehe ich das leider noch nicht.
Rückenschmerzen im Gehen, Stehen, längerem Sitzen und auch im Liegen im Bett.
Wieder gestörte Schlafsituation, aber anders: werde immer vor Schmerzen wach,
wenn ich mich umdrehe und dabei das Becken anhebe.

Habe ähnliche Schmerzsituation wie du, im Becken- und Hüftbereich austrahlend.
Bin derzeit im IRENA-Programm in der Hamburger Str. Kann auf Grund der
Schmerzen Funktionstraining nur auf dem Hocker machen.
Bodentraining auf der Matte geht GAR NICHT :braue

War in Braunschweig beim Sch(m)erztherapeuten - hahaha.
Originalton: "Sie sind operiert, Sie können keine Schmerzen haben" oder
"beugen Sie sich mal vor - Sie haben keine Schmerzen, sonst könnten
Sie sich nicht soweit beugen" hääääää ???
Ein Hinweis von mir, dass ich auch MIT dem Bandscheibenvorfall soweit runter
gekommen wäre (ca. Mitte Unterschenkel) liess er nicht gelten.
Hat mich 2 x gesehen - erste und letzte Mal.

Tja, ich werde jetzt nochmal in die Schön-Klinik fahren und mich dort beraten lassen.
Fürchte aber, dass sie mir die Versteifung empfehlen werden. War schon vor der OP
Thema, aber ich wollte mir diese Möglichkeit noch offen lassen.
Bevor ich tatsächlich einer Versteifung zustimmen würde, hole ich mir noch eine
weitere Meinung ein. Hab im Internet vorhin eine ganz interessante Klinik gefunden,
die ich kontaktiert habe, ob die auch auf Krankenschein behandeln.

War vor der OP in der Grönemeyer-Klinik Bochum und SEHR zufrieden.
Insgesamt 6 Spritzen (Cortison, Schmerzmittel u. Traumel) unterm CT.
Spritze 1 und 2 einfach GENIAL - endlich nach 1 Jahr schmerzfrei !!!
Spritze 3 und 4 konnten leider da nicht mehr ranreichen und
5 und 6 haben es eher schlimmer gemacht. Auch dies für mich ein weiteres
Argument zur OP

Ich weiss nicht, ob ich dir helfen konnte. Gern mehr oder auch als PN.
Wünsche dir weitere Besserung
Viele Grüße
Lucie




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Merkator
Geschrieben am: 15 Jan 2017, 17:23


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Hi Lucie,

danke für deinen Beitrag. Ich war in der Zwischenzeit noch bei einer weiteren Neurochirurgin die mir auch dringend zur OP geraten hat, da bei meiner Schonhaltung durch KG und Muskelaufbau nichts mehr zu reißen wäre. Außerdem zeigt mein MRT von letzter Woche genau das gleiche Bild wie vor einem halben Jahr, da löst sich also mal gar nix auf.
Ich habe jetzt aufgehört zu zweifeln und rumzulesen. Ich werde demnächst den Vorfall rausoperieren lassen. Danach gehts ein paar Wochen nach hause und anschließend in die ambulante Reha (auch in die Hamburger Str.) und danach hoffentlich wieder arbeiten.
Schade, dass du auch nach der OP noch Beschwerden hast. Ich wünsche dir, dass du das mit Training oder einer weiteren OP in den Griff bekommst. Und mit den Ärzten ist das halt leider manchmal so eine Sache, hab da jetzt ja auch schon das ein oder andere erlebt.
Alles Gute
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Claudi2011
Geschrieben am: 15 Jan 2017, 19:58


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Hallo Merkator,

auch ich kann mich gut in Deine Lage versetzen. Ich habe an meinem ersten Vorfall bei L5/S1 5 Jahre herumgedoktert. Wollte alles konservative, ähnlich wie Du, ausprobieren, gab die Hoffnung nicht auf. Irgendwann hat nichts mehr geholfen, jeder Arzt auf den ich traf, der sich meine Bilder ansah meinte: nein, das ist nix zum operieren. Der Vorfall ist klein etc... Letzten Endes hatte ich dann Fußsenkerschwäche, schlimme Beinschmerzen, Ausfälle etc. Keiner wollte operieren jahrelang weil doch der Vorfall sooo klein war. Schmerzmittel etc half nichts mehr, ich wollte fast vom Balkon springen aus Verzweiflung weil mich niemand ernst nahm.

Ich fand dann doch einen verständnisvollen Arzt, der sich meiner annahm. Ich wurde operiert und alles war doch einige Monate in bester Ordnung.
Danach kam das Rezidiv mit erneuter OP bei anderer Symptomatik. Daran laboriere und kuriere ich im Moment.

Will sagen, nihts überstürzen, aber wenn es über Monate bzw. Jahre nicht besser wird sollte man neu überdenken wie man weitermachen kann.

Alles Gute für Dich
Claudia
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Dany72
Geschrieben am: 17 Jan 2017, 12:19


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Hallo Merkator!

Und wo lässt Du Dich jetzt operieren?

Wenn Du die ambulante Reha in der Hamburger Straße machst/gemacht hast berichte doch bitte mal.

Alles Gute für Dich.

LG Daniela
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Lucie96
Geschrieben am: 16 Mär 2017, 19:07


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Hallo Merkator,
wo willst du dich operieren lassen ?
Ich kann dir die Schön-Klinik in Neustadt als absolute orthopädische Fachklinik
nur empfehlen. Die machen solchen OP's ca. 300 mal im Jahr - da ist
wesentlich mehr Routine als hier vor Ort.
Alles gute für dich - ich werde am 23.03.17 erneut operiert, hoffentlich
dann das letzte mal :ap
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Merkator
Geschrieben am: 16 Mär 2017, 20:18


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Hallo Lucie96,

Ich wurde bereits operiert. Allerdings wurde mein entsprechender Beitrag ins 'erfolgreich operiert'-Forum verschoben. Das Update gibt's hier:

https://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...topic=61939&hl=

Über die Schön-Klinik hatte ich mich auch bereits informiert. Ich habe dann aber zum Glück doch eine Chirurgin in der Nähe gefunden, der ich vertraue.
Ich wünsch dir alles Gute dort!
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