Bandscheiben-Forum

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> Brauche Hilfe/Infos für meinen Mann wg OP
Mauki
Geschrieben am: 07 Nov 2016, 15:33


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Hallo zusammen,

durch Zufall habe ich dieses Forum hier entdeckt und erhoffe mir ein paar Infos von Euch.

2008 wurde bei meinem Mann nach langer Krankheitsgeschichte ein Bandscheibenvorfall an der HWS festgestellt. Da bereits 2 Finger der rechten Hand taub wurden, musste relativ schnell operiert werden. Bis März 2016 dachten wir, dass er ein Titanteil reinbekommen hat, was eine ganz neue Methode war. Seit der OP macht mein Mann jeden Abend seine Übungen von der Krankengymnastik um die Muskeln zu stärken. Die gesamte Schulterpartie ist trotzdem fast durchgängig angespannt, die zwei Finger sind nicht ganz taub geblieben, haben jedoch an Kraft verloren, er kann nicht mehr vernünftig greifen. Außerdem hat er ab und zu mal ein ziehen durch den Arm oder das der Daumen unkontrollierbar zuckt. Anfang dieses Jahres wurden wir von der Neurochirurgie Kiel angerufen, dass ein Arzt dort seinen Doktor über diese neue Methode macht und sie gerne mal schauen würden, wie sich das ganze entwickelt hat. Dort hat mein Mann erfahren, dass bei ihm nicht die neue Methode angewendet wurde. Er hat zwischen den Wirbeln ein Titanteil, was für Abstand sorgen soll. Bei der neuen Methode sollte es eine Bandscheibe aus Titan sein. Auf den Röntgenbildern sah man, dass das Teil aber schon in beide Wirbel reingewachsen ist, mit Abstand ist da nicht mehr viel. Die darunter liegenden Wirbel sehen nicht gut aus, weitere Bandscheibenvorfälle sind eigentlich schon vorprogrammiert. Bei Beschwerden soll er vorbei kommen, dann müsste man den Nerv frei fräsen.

Genau zu diesem freifräsen des Nerves hätte ich gerne ein paar Infos und Erfahrungsberichte. Seit ca. einer Woche tut meinem Mann wieder extrem die Schulter weh und die beiden Finger kribbeln und fühlen sich manchmal taub an. Jetzt gehen wir davon aus, dass der Nerv freigelegt werden muss. Wir haben vor dieser OP furchtbare Angst, eine Bewegung zu viel und der Nerv ist durch. Ist das heutzutage immer noch eine heikle OP oder schon standard? Wer hat sie hinter sich und kann berichten? Könnt Ihr Kliniken/Ärzte besonders empfehlen? Bin beim surfen auf Dr. Thomas Hoogland gestoßen, ist der zu empfehlen? Über ein paar Infos würden wir uns sehr freuen. Vielen Dank.

VG
Mauki
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paul42
Geschrieben am: 07 Nov 2016, 19:42


PremiumMitglied Silber
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Hallo Mauki
Willkommen im Forum :;

Ich denke dein Mann sollte sich einem NC vorstellen oder eine WBS Sprechstunde in einer Klinik aufsuchen und es wäre auch sinnvoll wenn man ein neues CT und ein MRT durchführen würde.

Aus meiner Sicht, braucht es einer aktuellen Diagnose.

Nur anhand aktueller Bilder kann man sich ein Bild zum Umfang machen.

So wie du beschreibst war damals die Rede von einer BS Prothese.
Das diese nicht eingesetzt wurde obliegt der Verantwortung des Operateurs.

Mit Einwilligung zur OP willigt der Patient auch ein, dass wenn notwendig der Operateur vom geplanten Procedere abweichen kann.

Ich will dir und deinem Mann keine Angst machen, aber der Cage, der eingesetzt wurde wächst nicht in die WBK ein. Wenn zwischen den WBK nur noch sehr wenig Platz ist, besteht aus meiner Sicht hier der Verdacht das die Deckenplatten der oder des WBK im operieten Segment eingebrochen sind.

Was der Arzt mit freifräsen meint ist ein gängiges Verfahren was unter dem Mikroskop durchgeführt wird.

Dabei wird aber nicht am Nerven gearbeitet, sondern an der räumlichen Umgebung die für die dauerhafte Einengung meistens verantworlich ist.
Das bedeutet, dass Material vom Knochen abgetragen wird damit die betr. Nervenwurzel wieder ausreichend Platz bekommt.

Ich würde an euer Stelle einen NC aufsuchen der sich auf den Bereich der HWS spezialisiert hat.

Aus meiner Einschätzung heraus ist die Aussage des angehenden DOC's viel zu dünne um daraus eine ausführliche Erklärung für das bestehende Problem abzuleiten. :kinn

Kliniken und Ärzte findet ihr hier:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=65

alles Gute
paul42
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Mauki
Geschrieben am: 08 Nov 2016, 10:53


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Hallo Paul,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das Bild vom "eingewachsenen" Cage hatte auch der Chefarzt gesehen, der meinte nur, dass so lange keine Beschwerden da sind man nichts machen muss. Sobald aber Schmerzen da sind, müsste man den Nerv freilegen. Heute war mein Mann wieder beschwerdefrei. Die Hausärztin hat von einer weiteren OP abgeraten, so lange keine Taubheit besteht. Sie rät eher zur Physiotherapie. Am Freitag hat er jetzt einen Termin beim Orthopäden wo hoffentlich ein neues CT erstellt wird, dann sehen wir weiter.

Was er leider ständig hat sind diese Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Dadurch mag er gar nicht lange Auto fahren und langes schlafen geht auch nicht. Nach der OP hat er damals nur ein wenig Physiotherapie bekommen, keine Reha. Meiner Meinung nach müsste er ja mal ordentlich Physio mit Massagen bekommen, um den ganzen Bereich zu lockern. Mich würde auch mal interessieren, was andere so für ihre HWS machen oder ist bei allen nach einer OP wieder alles gut?

VG
Mauki
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paul42
Geschrieben am: 08 Nov 2016, 21:12


PremiumMitglied Silber
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Hallo Mauki

Das dein Mann nach der OP keine Reha gemacht hat, hat eigentlich seinen Sinn.
Eigentlich wollte man, dass sich dein Mann schont damit der Cage gut einheilen kann.

Zitat

Das Bild vom "eingewachsenen" Cage hatte auch der Chefarzt gesehen, der meinte nur, dass so lange keine Beschwerden da sind man nichts machen muss.
Die Aussage reicht aus, um Zweifel an dem OP-Ergebnis zu haben.
Dem Anschein nach hat sich der Chefarzt auch ein anderes Bild erwartet, bzw. gewünscht und nur weil derzeit keine erheblichen Beschwerden bestehen hat diese Aussage nach meinem Empfinden einen schwammigen Charakter.

Wenn schon der HA von einer erneuten OP abrät, muss man sich mal grundsätzlich die Frage stellen, aus welchen Grund eine erneute Indikation zur OP zu begründen wäre.

Ich bleibe bei meiner bisherigen Antwort und würde weiterhin empfehlen dazu eine weitere fachärztliche Meinung einzuholen.

Eine konservative Therapie ist nur dann möglich und ohne Risiko, wenn das operierte Segment in sich zweifelsfrei stabil ist.

Der bestehende Kraftverlust in der Hand sowie die Irritation durch Kribbeln oder Taubheit deuten auf neurologische Einengung hin.
Beschwerdefreie Phasen sind zwar erfreulich, deuten derzeit aber nicht darauf hin, dass sich hier eine Regeneration beteiligter Nervenwurzeln entwickelt.

Deine Gedanken zu Massagen und Behandlung muskulärer Verspannungen ist nachvollziehbar, bedarf aus meiner Sicht aber der Befürwortung des Arztes der aufgrund der Bewertung aktueller Bilder dazu sein Einverständnis erklärt.

alles Gute
paul42
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