Bandscheiben-Forum

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> Vorstellung meines Falls und ein paar Fragen, Vorstellung meines Falls und ein paar Fr
joma
Geschrieben am: 03 Okt 2016, 21:18


Neu hier
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Hallo zusammen,

nachdem ich als Neu-Betroffener nun seit ein paar Wochen viele Beiträge hier im Forum gelesen habe, möchte ich Euch meinen Fall schildern und Euch um Eure Meinung zu ein paar Fragen bitten.

Vor ca. 7 Wochen habe mir einen Bandscheibenvorfall HWK C6/C7 zugezogen. Ausgelöst habe ich den Vorfall vermutlich, indem ich dummerweise beim Autofahren versucht habe, meinen verspannten Nacken mit Dehnübungen zu lockern.

Am 07.09.2016 wurde dann ein MRT mit folgendem Ergebnis erstellt:

Befund: Ausgedehnter Vorfall HWK 6/7 paramedian links. Frischer Vorfall. Vorfall reicht in das linke Neuroforamen und verlegt dieses partiell. Dorsaler Spondylophyt HWK 5/6. Beide Neuroforamen eingeengt. Nebenbefundlich ausgedehnte Syrinx des Myelons. Dieses reicht von Unterkante HWK 4 bis Unterkante HWK 7 und ist in Höhe HWK 6 sehr ausgeprägt. Initial Unkovertebralarthrose.

Beurteilung: Ausgedehnter Vorfall HWK 6/7 paramedian links. Der Vorfall verlegt das linke Neuroforamen größtenteils. Dorsale Spondylophyten in Höhe HWK 5/6 engen das Neuroforamen bds. ein. Weiterhin findet sich eine ausgedehnte Syrinx von HWK4 bis HWK7. Hier sollte zum sicheren Ausschluss eines anderweitigen Prozesses des Myelons eine MRT der Wirbelsäule mit Kontrastmittel erfolgen.

Einen Termin für das empfohlene weitere MRT mit Kontrastmittel habe ich am 14.10.

Meine konkreten Beschwerden (seit 7 Wochen) sehen wie folgt aus:
- stechender Schmerz auf der linken Nackenseite je nach Kopfhalten (insbesondere bei Beugung und Überstreckung)
- Austrahlung des Schmerzes über die linke Schulter, Trizeps / Arm bis in die Hand
- zeitweise Kribbeln im linken Arm und den Fingern
- andauerndes Taubheitsgefühl bzw. "pelziges" Hautgefühl auf der Oberseite des linken Ober- und Unterarm sowie in linken Zeigefinger und Daumen (Finger fühlen sich immer wie halb eingeschlafen an)

Medikamente und Physiomaßnahmen bisher:
- 3 x Ibu 600 tägl. (seit 7 Wochen)
- 3 x 35 Tropfen Novaminsulfon tägl. (zusätzlich seit 4 Wochen)
- 1 x tägl. Tolperisonhydrochlorid 50 mg (zusätzlich seit 10 Tagen)
- 1 x tägl. Keltican Forte (zusätzlich seit 10 Tagen)
- Ferner habe ich vor 3 Tagen mit einer Kortisontherapie, die über 12 Tage läuft, begonnen
- KG ( Rücktraining und Übungen nach dem McKenzie-Konzept), das ich vor 14 Tagen begonnen hatte, musste ich nach ein paar Tagen wieder abbrechen, das sich dadurch die Taubheitsgefühle / Sensibilitätsstörungen im Arm und den Fingern deutlich verstärkt hatten.
- tägliche Wärmeanwendungen (Rotlicht, Heizkissen)

Trotz der beschriebenen Maßnahmen haben sich meine Bescherden bis heute leider kaum gebessert. Die Schmerzen sind - vermutlich bedingt durch die Schmerzmittel - halbwegs erträglich. Wirklich stärkere Schmerzen habe ich nur beim Autofahren oder wenn ich längere Zeit - berufsbedingt - vor dem PC sitze. Am meisten Sorgen bereiten mir die Taubheitsgefühle / Sensibilitätsstörungen im Arm und den Fingern, die sich einfach nicht bessern wollen.

Mein Orthopäde hat mir empfohlen, falls die Kortisontherapie auch nicht anschlagen sollte, eine OP in Betracht zu ziehen und hat mir das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie des St. Anna Hospitals in Herne empfohlen.

Würdet Ihr in meiner Situation noch länger auf eine Selbstheilung warten, obwohl sich nach 7 Wochen noch keine Besserung eingestellt hat ?
Meine größte Befürchtung ist, das bei noch längerem Abwarten die Sensibilitätsstörungen sich chronifizieren und auch durch eine OP nicht mehr behoben werden können.
Wie sind da Eure Erfahrungen und wie hoch seht ihr das Risiko ?
Falls ich mich doch für eine OP entscheiden sollte: haltet ihr das St. Anna Hospital in Herne für eine gute Wahl ?

Vielen Dank vorab für Eure Antworten und Meinungen.

LG Jörg

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Juna5
Geschrieben am: 03 Okt 2016, 23:08


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Hallo Jörg,

ich bin im St. Anna Hospital in Herne versteift worden und war da vorher zur konservativen Schmerztherapie (so nennt sich bei denen das Spritzen unter dem CT, da gehst Du glaube ich 3 Tage ins KKH).

Meiner Erfahrung nach wirst Du dort auch erst konservativ behandelt, bevor die operieren.

Ansonsten spricht nichts gegen das St. Anna, die haben dort wirklich sehr viel Erfahrung. Ich würde mich, wenn denn dann nur vorher um alle kümmern, nachfragen, planen, dass ist bei mir ziemlich blöd gelaufen und ich stand dann auch ziemlich allein gelassen und mit Fakten konfrontiert da, über die vor der OP kein Wort verloren wurde.
Qualitativ spricht definitiv nichts gegen Herne, dass was sonst hier in der Nähe noch super wäre ist Emmerich.

Gute Besserung,

Oh, P.S.: Die operieren dort auch wirklich nur, wenn es nicht anders geht und keine weiteren Therapien mehr sinnvoll sind.

Bearbeitet von Juna5 am 03 Okt 2016, 23:09
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Pinguin
Geschrieben am: 04 Okt 2016, 03:28


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Lieber Jörg,
zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum.

Deine Befürchtung bezüglich der Annahme, dass sich Deine neurologischen Symptome eher verschlechtern bzw. bestehen bleiben und dadurch eine Chronifizierung eintritt kann ich gut verstehen und nachvollziehen.
Auch sind sie fachlich betrachtet nicht unbegründet!

Allerdings sind 7 Wochen noch keine Zeit, um sich da wirklich ein abschließendes Urteil erlauben zu können, lässt aber vermuten, dass
eine weitere konservative Behandlung nicht zum erwünschten Erfolg führt.
Dennoch würde ich jetzt an Deiner Stelle noch das MRT mit Kontrastmitteln abwarten.
Es sollte danach ein eingehendes Gespräch mit einem Neurochirurgen erfolgen, der Dir eine objektive Einschätzung Deiner Lage
geben kann um mit Dir dann weitere Vorgehensweisen zu besprechen.
Ob diese konservativer Art sind oder eher eine Operation in Betracht ziehen, sollte er Dir ehrlich beantworten können.
Danach liegt die Entscheidung bei Dir, welche Therapieart Du bevorzugst.

Deiner Beschreibung nach, würde ich persönlich auch eher für eine Operation sein.
Denn, wie Du auch selbst schon einschätzt, je länger die Symptome bestehen bleiben, umso länger kann 1. die Genesung dauern und 2.die Gefahr bestehen, dass Beschwerden nicht komplett oder nur zur Ungenüge zurückgehen.

Da es ja ein ziemlich frischer Vorfall zu sein scheint, ist die Voraussetzung für eine komplette Genesung ganz gut, je eher operiert wird., so mein persönlicher "Gedanke".

das heißt jetzt für Dich, dass Du Dir bereits einen Termin bei einem Neurochirurgen besorgst, damit relativ zeitnah eine Auswertung
des MRTs stattfinden kann.
Gegebenenfalls holst Du Dir noch eine 2. oder sogar 3. Meinung einer NC ` s ein, um ganz sicher zu gehen. Zu den Krankenhäusern und Ärzten in Eurem Gebiet kann ich mich leider aus Erfahrungsmangel nicht äußern.

Allerdings fällt mir da ein einziger ein, der auch mir einmal wärmstens empfohlen wurde.
Dazu schreibe ich Dir eine PN.

Für heute wünsche ich Dir erst mal gute Besserung
Liebe Grüße
Konstanze
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Anniki
Geschrieben am: 04 Okt 2016, 14:58


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Hallo Jörg,

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, hol dir schnell eine Meihnung eines erfahrenen NC ein. Häufig bleiben Schäden zurück, wenn man zu lange wartet. Ich hab mir aber mehrere Meihnungen angehört und mich dann entschieden. Die Zeit solltest du dir lassen.

Klar ist natürlich, dass nach einer HWS OP deine Wirbelsäule nicht mehr wie früher wird, aber so wie es dir jetzt geht ist es ja auch kein Zustand.

Ich habe mich auch total schwer getan mit meiner OP Entscheidung. Ich wünsche dir, dass du den für dich besten Weg findest.

Ganz liebe Grüße

Anniki

P.S. Hab dir eine PN geschrieben
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joma
Geschrieben am: 04 Okt 2016, 22:07


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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Meinungen, Empfehlungen und guten Wünsche.

Zu meiner Überraschung habe ich bei meinem heutigen Anruf im St. Anna Hospital in Herne bereits für kommenden Donnerstag einen Termin für ein ambulante Vorstellung bekommen. Meine Hoffnung ist natürlich, das man mir dort empfiehlt, nochmal eine nicht-operative Methode zu versuchen (z.B. PRT).

Wichtig ist für mich allerdings auch, das ich durch weiteres Abwarten und Zögern nicht alle Chancen auf eine möglichst vollständige Genesung und Schmerzfreiheit verspiele. Eure Antworten bzw. PNs haben mich in dieser Ansicht bestätigt.

Vielen Dank & Viele Grüße
Jörg



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