Bandscheiben-Forum

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> HWS - Neues MRT, ausstrahlender Schmerz
Carpenter
Geschrieben am: 27 Aug 2016, 14:19


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Hallo zusammen,

nach drei Monaten mit relativ konstanten Beschwerden, hatte mein Orthopäde dann doch einem neuen MRT zugestimmt. Hier der aktuelle Befund:
1. Bei HWK 5/6 Osteochondrose, Signalverlust, 30% Höhenreduktion. Chronische bilaterale Protrusion mit begleitender Unkarthrose mittelgradige neuroforaminale Enge. Kein akuter BSV. Der vordere SA-Raum reduziert, keine Myelonkompression.
2. Bei HWK 6/7 Osteochondrose, Signalverlust, <30%ige Höhenreduktion. Chronische medio rechts laterale Protrusion mit begleitender Unkarthrose und hochgradiger knöcherner Enge des Neuroforamens. Der Spinalkanal normal weit. Reduktion des vorderen SA-Raumes, keine Myelomalazie.
3. Diskrete Streckfehlhaltung. Keine Gefügestörung oder Osteodestruktion. Spondylosen °11. Keine signifikanten Spondylarthrosen.
4. Unauffällige Abbildung des Myelons, keine intraspinale Raumforderung. Regelrechter craniocervikaler Übergang sowie unauffällige paravertebrale Weichteile.

So einiges habe ich mir inzwischen übersetzt, aber vielleicht könnte von Euch ja mal jemand drüberschauen. Ich habe inzwischen Kontakt für einen Termin bei einer Schmerztherapeutin aufgenommen und denke in Richtung PRT (?). Meinem Orthopäden ist hinsichtlich einer Schmerzreduktion nicht viel eingefallen - Nackenschmerz, ausstrahlender Schmerz unterhalb Trapezmuskel, Trizeps, Ellbogen, Unterarm Oberseite, Mittelfinger, alles rechts. Sonst keine Missempfindungen, kein Kraftverlust, keine Lähmungen, "nur" Schmerz. Ich nehme Naproxen, Ibu und Novalgin vertrage ich nicht. Hilft aber alles nur unzureichend. Ich walke ausgiebig, mache viele entspannende und sonstige krankengymnastische Übungen. Das alles tut gut, ist aber nie sonderlich nachhaltig. Und ich würde gern in absrhbarer Zeit mit einer stufenweisen Wiedereingliederung bei meiner Arbeit beginnen.

Viele Grüße
Carmen
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Pinguin
Geschrieben am: 27 Aug 2016, 17:01


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liebe carmen,

ich will mal versuchen, deinen befund etwas aufzudröseln;
bei der höhe C5/C6 hast du unter anderem Knchenanbauten, welche der körper bildet, um die wahrscheinlih schon länger bestehende bandscheibenerkrankung (bandscheibenvorfall der sich mittig zu beiden seiten erstreckt) zu stützen, dadurch ist auch bereits ein höhenverkust der Bandscheibe entstanden, also Wasser- Flüsigkeitsverlust.
weiterhin ist durch die arthrotische erkrankung der halbgelenke an deiner ws in dieser etage eine enge des nervenaustrittsloches enstanden.
der subarachniodalraum (das ist die zwischenhaut von duralschlauch und myelon) ist durch den mittigen BSV etwas reduziert tangiert aber
nicht das myelon (Rückenmark)

an der etage C6/C7 sieht es ähnlich aus, nur das die bandscheibe dort etwas nach rechts seitig usgetreten ist, allerdings hier auch kein akuter vorfall.
anders als in der etage darüber ist hier das nervenaustrittsloch fast dich, also es besteht eine absolute enge, daurch wird der nerv von C7 ziemlich geärgert, daher auch deine beschwerden bis in den mittelfinger!

ansonsten hast du eine leichte streckfahlhaltung deiner hws, was aber nicht zwingend einen krankheitswert hat.
auch die weichteile scheinen um deine hws von normaler beschaffenheit zu sein, also keine knötchen oder dergleichen.

im prinzip hast du schon mal richtig reagiert, indem du dich bei einem schmerztherapeuten angemeldet hast.

was ich dir aber unbedingt emfehlen würde, ist, dich bei einem neurochirurgen anzumelden, denn dieser ist der richtige ansprechpartner, wenn es um derartige beschwerden geht.
dieser wird dann auch weitere therapie möglichkeiten mit dir besprechen und wenn er es für sinnvoll erachtet, die prts durchführen.
wobei dies schon mal ein richtiger ansatz wäre.

aus deinem bericht ist nicht ersichtlich wie lang du in der vergangenheit jetzt au gewesen bist, im prinzip auch erst mal egal,
was ich dir aber weiterhin nch ans herz legen möchte, ist entweder eine stationäre schmerztherapie oder eine reha zu beantragen.
was in deinem fall besser ist, wird dir dein schmerztherapeut sagen können.

wie ist dein arbeitsplatz gestaltet? musst du sehr viel sitzen?
hast du bereits einen höhenverstellbaren schreibtisch, einen ergonomischen bürostuhl usw.
sollte dies noch nicht der fall sein, kannst du bei deinem rententräger dafür einen zuschuss beantragen.

ich denke du musst erst mal keine angst haben, dass dir eine operation droht, zumindest nicht sofort.
das nervenaustrittsloch in der etage C6/C7 wird natürlich sicher nicht von selbst, oder durch irgendeine therapie wieder weiter.
auch die bandscheiben sind ja schon eine lngere zeit in diesem zustand oder haben sich über länger zeit dazu entwickelt, also darfst du auch hier keine wunder erwarten, dass sie sich so einfach innerhalb von 12-15 wochen wieder zurück bilden.

aber wenn du mit ordentlichen medikamenten ausgerüstet bist, mit physiothrapie bzw. leichtem muskelauafbau an der wirbelsäulennahen muskulatur am ball bleibst, eine reha oder schmerztherapie in anspruch nimmst, wirst du sicher noch eine weile um eine op herumkommen können.

solltest du dummerweise doch einen nc erwischen, der gleich das messer wetzen will, dann hol dir ggfls. eine zweitmeinung ein.

und zu guter letzt noch ein dritter tipp; bevor du den termin beim nc wahrnimmst, lass dir bei einem neurologen die nervenleitgeschwindigkeit
messen, dann kannst du diese werte gleich beim nc mit vorlegen.
macht sich immer gut, wenn man schon etwas vorbereitet zu diesem facharzt kommt.

so, ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiter helfen konnte.

ich wünsche dir, dass du erfolg bei den ärzten hast und es dir bald wieder etwas besser geht.

kaannst ja mal berichten.

liebe grüße und einen schönen sonntag wünscht
Konstanze
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Carpenter
Geschrieben am: 27 Aug 2016, 18:03


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Liebe Konstanze,

herzlichen Dank, dass Du mir so ausführlich und verständlich geantwortet hast. Krankgeschrieben bin ich seit Anfang Juli, die heftigen Beschwerden habe ich seit Anfang Juni. Das Ganze hat ja auch eine Vorgeschichte von 2 1/2 Jahren mit den beiden BSV , ebenfalls die Schmerzausstrahlung im selben Dermatom wie derzeit, aber längst nicht so ausgeprägt, nur bei bestimmter Kopfhaltung und nach etwa 8 Monaten völlig verschwunden. Damals habe ich überhaupt keine Schmerzmittel benötigt und war auch nicht AU.

Mein Arbeitsplatz ist recht gut ausgestattet mit ergonomischem Stuhl und höhenverstellbarem Schreibtisch. Leider ist meine Tätigkeit ganz überwiegend Schreibtisch- und Bildschirmarbeit, aber ich denke, dass ich inzwischen genügend sensibilisiert bin, nicht mehr so "verbissen" an der jeweiligen Aufgabe zu kleben. Und mittelfristig möchte ich meine Arbeitszeit verkürzen, auch um mehr Zeit für meine Gesundheit und förderlichen Aktivitäten zu haben.

Die Formulare für eine stationäre Rehakur habe ich ausgefüllt, am kommenden Dienstag habe ich einen Termin bei meinem Orthopäden, um den MRT-Befund zu besprechen und den Rehaantrag auf den Weg zu bringen.

Mit einem Besuch beim NC hast Du bestimmt recht, ich werde darüber auch sicherlich mit der Schmerztherapeutin sprechen können. Vielleicht sollte ich den Orthopäden auch schon um eine Überweisung bitten. Auf entsprechende Termine muss ich ja wohl auch länger warten.



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Carpenter
Geschrieben am: 27 Aug 2016, 18:04


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Sorry, liebe Konstanze,

ich habe den Gruße vergessen.

Mit herzlichem Dankeschön

Carmen
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Carpenter
Geschrieben am: 22 Dez 2016, 19:31


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Hallo zusammen,

seit meiner letzten Meldung hier im Forum hat sich bei mir eine Menge getan, und zwar sehr Positives. Zunächst hatte ich mir daheim einen Physiotherapeuten gesucht, bei dem ich mehrere Male eine Traktionsbehandlung mit Wärmebestrahlung (computergesteuert) genossen habe. Das hat meine HWS sehr entlastet und konnte den Nerv zumindest zeitweise beruhigen, so dass die Schmerzausstrahlung in den Arm nicht mehr dauerhaft vorhanden war.

Den Durchbruch hat ein dreiwöchiger Rehaaufenthalt in Bad Eilsen gebracht: viel Gymnastik, Milonzirkel, Ausdauertraining, Walking, Wassergymnastik, Entspannung, Zeit für mich.

Danach habe ich mit 5 Stunden täglich meine stufenweise Wiedereingliederung fortgeführt, ziehe mein umfangreiches Sportprogramm weiter durch und werde momentan mit einer nahezu schmerzfreien Urlaubswoche belohnt - nach Dauerschmerz seit Anfang Juni! So ganz traue ich der positiven Entwicklung noch nicht, aber von Tag zu Tag wächst die Zuversicht.

Vielleicht konnte ich jemandem von Euch etwas Mut machen - den ich zwischenzeitlich nie verloren hatte, aber angezählt fühlte ich mich schon.

Ich wünsche Euch schöne und friedliche Weihnachten,

liebe Grüße
Carmen
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Pinguin
Geschrieben am: 10 Jan 2017, 11:57


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Liebe Carmen,

gerade habe ich mir Deinen" Positivbeitrag" durchgelesen und freue mich für Dich sehr, dass sich
offensichtlich eine Besserung Deiner Probleme eingestellt hat.
Ja und gerade Dein Beispiel zeigt mal wieder, dass die" Eigeninitiative" ein wesentlicher Faktor bei einer Genesung
ist und natürlich auch die richtige Therapie ärztlicher Seits, bzw. physiotherapeutisch.
Wenn man die Kraft und Ausdauer hat, eine Leben lang die Muskelkräftigung, als ein tägliches Bedürfnis zu betrachten
und zu akzeptieren, dass es einfach in den Tagesablauf gehört, hat man schon fast den Hauptgewinn gezogen.

Ich verstehe natürlich auch Deine Angst im Hinterkopf, es könnte sich wieder ein Rückschlag einstellen.
Die ist nicht ganz unbegründet.
Erstens weil Du ja sehr unschöne Erfahrungen gemacht hast in Deiner akuten Phase und zweitens
weiß man nie, wie der Körper wirklich tickt.
Oft reichen schon eine ungünstige Lagerung über Nacht oder einfach nur mal übermäßiger Stress und der Körper
sagt Dir bis hier her und nicht weiter.
Damit will ich sagen, hör auf Deinen Körper, denn der hat eigentlich ein ziemlich gut ausgebildetes Frühwarnsystem.
Man muss es nur lernen zu verstehen.

Jedenfalls wünsche ich Dir, dass Du es schaffst, diesen jetzigen Zustand so lange als möglich zu erhalten und dies auch zu genießen.

Es tut sehr gut, wenn man auch mal etwas positives hier lesen kann.
Sicher haben viele leider nicht das Glück auch mal positive Erfahrungen zu machen.
Mal abgesehen von uns Bandies, bei denen durchaus Aussicht auf Besserung besteht, gibt es ja doch noch
schlimmere Krankheiten, die unheilbar, lebensbedrohlich und somit auch Existenzvernichtend sind.
Aber über dieses Thema jetzt zu schreiben, würde ganz sicher den Rahmen sprengen und gehört auch nicht hier ins Forum.
Interessant wäre es trotzdem, mal zu diskutieren, wie sich die einzelnen Menschen fühlen, wenn jemand schlimmer oder eben besser mit seiner Gesundheit bestellt ist, wie ein anderer.

Ich wünsche Dir für heute noch einen schönen Nachmittag und eine weiterhin so positive Zeit.

Liebe Grüße sendet
Konstanze

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