Bandscheiben-Forum

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> MRT-BEFUND DER HWS, Übersetzung, Erklärung und Hilfe
Janina234
Geschrieben am: 16 Aug 2016, 02:15


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Hallo!!

Hoffe, ihr könnt mir bei meinem Befund helfen!
Da ich nur Laie bin, die das meiste nicht versteht, bin ich auf die Hilfe anderer Angewiesen.

1. Größen- und formveränderter (größenprogredienter) median bis links lateral betonter subligamentärer Bandscheibenvorfall im Segment C6/C7 mit breitbasiger Duralsackimpression, Aufbrauch des subarachnoidalen Reserveraum und oberflächlicher Myeloimpression.

Akzentuierung der cervikalen Raumnot im Segment C6/C7 durch zusätzlich deformierende Uncovertebral- und Intervertebralarthrosen mit Einengung der Nervenwurzelaustrittszone C7 links.

2. Größen- und formunveränderte gemischte exzentrische rechts median bis rechts foraminär ausladende durch dorsolaterale Spondylophyten unterfütterte Bandscheibenprotrusion im Segment C5/C6 mit breitbasiger Duralsackimpression.

3. Kleiner median betonter subligamentärer Bandscheibenvorfall im Segment C4/C5 mit fokaler Duralsackimpression.

4. Mäßiggradig deformierende Spondylose und degenerative Diskopathie der gesamten HWS, vor allem Segmente C4-C7 mit Streckhaltung und Aufhebung der physiologischen HWS-Lordose.

Habe Angst, dass mein Zustand gefährlich ist und vorallem man nichts dagegen tun kann.

Danke schon mal im Voraus!!
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paul42
Geschrieben am: 16 Aug 2016, 17:10


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Hallo Janina234

Willkommen im Forum :;

Ich versuch mal den Befund etwas aufzudröseln.
Ich bin kein ausgebildeter Mediziner, daher ist es meine persönliche Meinung und ersetzt keine fachärztliche Beurteilung. (dementsprechend ohne Gewähr)

Zitat

1. Größen- und formveränderter (größenprogredienter) median bis links lateral betonter subligamentärer Bandscheibenvorfall im Segment C6/C7 mit breitbasiger Duralsackimpression, Aufbrauch des subarachnoidalen Reserveraum und oberflächlicher Myeloimpression.

Im Segment C6/C7 hast du einen mittig bis linksseitig gelegenen BSV der sich in der Größe unverändert zeigt und unter dem Ligamentum Flavum liegt. Der BSV ist breit ausgedehnt und eng die beiden Häute des Duraschlaues ein, so dass anscheinend schon das Rückenmark leichten Kontakt hat.
Zitat

Akzentuierung der cervikalen Raumnot im Segment C6/C7 durch zusätzlich deformierende Uncovertebral- und Intervertebralarthrosen mit Einengung der Nervenwurzelaustrittszone C7 links.

Das Ganze wird durch degenerative Veränderungen an den Neuroforamen linksseitig zusätzlich einengengt,so dass die linke Nervenwurzel C7 bedrängt wird.
Zitat

2. Größen- und formunveränderte gemischte exzentrische rechts median bis rechts foraminär ausladende durch dorsolaterale Spondylophyten unterfütterte Bandscheibenprotrusion im Segment C5/C6 mit breitbasiger Duralsackimpression.

Im Segment C5/C6 hast du eine mittig bis nach rechts ausladene BS- Vorwölbung die bis zum Neuroforamen reicht.
Diese Vorwölbung wird von der Mitte aus nach seitlich durch degenerativ bedingte knöcherne Anbauten gestützt, so dass auch hier der Duraschlauch eingengt wird.
Eine Bedrängung des Rückenmarkes scheint derzeit nicht zu bestehen.
Zitat

3. Kleiner median betonter subligamentärer Bandscheibenvorfall im Segment C4/C5 mit fokaler
Duralsackimpression.

Im Segment C4/C5 hast du einen weiteren kleinen BSV mit punktueller Einengung des Duraschlauches.
Eine Bedrängung des Rückenmarkes scheint derzeit nicht zu bestehen.
Zitat

4. Mäßiggradig deformierende Spondylose und degenerative Diskopathie der gesamten HWS, vor allem Segmente C4-C7 mit Streckhaltung und Aufhebung der physiologischen HWS-Lordose.

In den Segmenten C4 bis C7 bestehen überall knöcherne Veränderungen an den HWK und die dazu gehörigen BS zeigen degenerativ bedingte krankhafte Veränderungen unterschiedlichen Ausmaßes.

Die natürliche anatomisch bedingte Krümmung der HWS wird nahezu aufgehoben. Insgesamt stehen die HWK viel steiler zueinander.

Ich würde dir empfehlen den Befund mit einem NC zu besprechen.

Dem Anschein nach bestehen deine Beschwerden vermutlich schon länger, zumindest wird im Befund auf degenerative Veränderung Bezug genommen, die nicht von heut auf Morgen entstehen, sondern Folge einer langjährigen Entwicklung deines HWS sind.

Der Befund liest sich leider nicht wirklich klasse.
Es werden aber keine Bilder behandelt, sondern deine Beschwerden.

Von daher wäre es interessant, wenn du auf deine Beschwerden näher eingehen würdest.

Welche Bereiche in den Armen oder Händen sind betroffen?
Sind die Beschwerden einseitig oder beidseitig Vorhanden?

viele Grüße
paul42
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Janina234
Geschrieben am: 16 Aug 2016, 20:12


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Hallo Paul42!!

Danke für deine Antwort!
Ja, habe schon seit einigen Jahren Probleme mit der HWS. Damals schon wurde mir gesagt, dass ich sie operieren lassen müsse, wobei sie versteift wird. Ich hörte nur das Wort "Versteifung", und war dann auch sofort klar, dass das keine Option ist.

Nun. In diesen ca 10 Jahren sind meine Probleme der Hws für mich nie ärnst gewesen, da ich nur hin und wieder mal kribbeln in den Händen, wieder mal eingeschlafene oder taube Finger hatte, oder halt nur die "Verspannungsschmerzen" nervten.

Seit ca. 6 Monaten klagen mich jeden Tag extreme Kopfschmerzen, die für mich fast unerträglich sind.

Im Juli dann - von heut auf morgen - machte es im Genick einen schnalzer und ich konnte mich auch nicht mehr bewegen. Ein extremer Schmerz, wo ich wusste, jetzt ist was gröberes passiert.

Seit dem komm ich mit opiaten, Muskel entspannende Tabletten und und halbwegs helfenden Schlaftabletten über die Runden.

Der Schmerz geht zu den Schultern, anfangs nur in die linken Arm bis hin zur Ellenboge.
Mittlerweile sind beide Arme betroffen, mit zeitweise Kräfteverlust. Komisch ist nur, dass der plötzliche Kraftverlust auch in den Beinen ist.
Ab und zu kann ich auf einmal meinen Kopf nicht bewegen, als ob ein Stecken drin wär, aber das ist erstaunlich seit 3 Tagen so.

Bin extrem verunsichert und habe auch Angst, da eine Op bei der HWS sehr riskant ist. Habe aber noch Hoffnung, dass man das noch irgendwie anderweitig kitten kann.






:sch schau ma mal, was die Zukunft bringt...

LG Janina
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Pinguin
Geschrieben am: 16 Aug 2016, 23:38


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liebe janine,

erst mal herzlich willkommen hier im forum.
zunächst mal ganz klar ausgedrückt; deine wirbelsäule ist keinesfalls mehr gesund!!!!!!!!!!!!
paul hat schon alles ysehr gut erklärt(übersetzt).
sobald die bandscheiben das rückenmark bedrängen ist eigentlich vorsicht geboten, daher auch die ausstrahlung bis in die beine.
da ich ein alter "hws hase" bin, spreche ich hier aus erfahrung.
bitte tu dir jetzt schnellstens selber den gefallen und mach einen termin bei einem GUTEN neurochirurgen aus und der wird dann mit dir alle weiteren schritte besprechen.
ob allerdings in deinem fall noch konservativ geht, wage ich hier mal auf grund deines befundes stark zu bezweifeln.
du schreibst ja selber, dass gewisse defizite schon vor 10 jahren aufgetreten sind, bzw. diagnostiziert wurden.
nun scheint aber der zeitpunkt gekommen zu sein, wodu dir wirklich reiflichst überlegen solltest, ob du noch mal einer op entfliehst.
klar birgt so eine op immer risiken, aber jetzt so meine einschätzung und auch erfahrung, wird das risiko mit jedem hinauszögern größer.
ich möchte dir hier keinesfalls ansgt machen.
wichtig wäre auch, dir eine zweitmeinung einzuholen.
weiterhin kann ich dir empfehlen, dich vor dem nc termin noch bei einem neurologen anzumelden, um ein nlg (nervenleitgeschindigkeit)
durchführen zu lassen.
dann wird man sehen, wie weit die nerven bereits bedrängt sind.

umso länger dies geschieht und umso heftiger, desto hoher besteht die gefahr, das sie sich entweder sehr langsam regenerieren, oder eben gar nicht mehr, oder nicht vollständig und dann hast du die probleme dein leben lang, was sicher auch nicht gerade prickelnd ist.
zumal es sich bei ja auch noch um mehrere etagen der hws handelt.

du bist nicht alleine auf der welt, die sich einer solchen operation unterziehen muss und die meisten davon gehen auch gut aus.
das was du hier im forum liest, ist leider nur ein bruchteilvon dem, was schief gehen könnte, denn die meisten erfolgreich operierten melden sich dann leider nicht mehr, weil es ihnen, es sei ihnen auch gegönnt, gut geht!

die wenigsten der operationswürdigen patienten freuen sich auf einen solchen eingriff.
klar macht man sich gedanken und nicht zuletzt hat man die hose voller angst, aber wenn man es dann geschafft hat und es einem mit jedem genesungstag etwas besser geht, ist man sicher froh, endlich die schmerzen los oder wenigstens gelindert zu haben.

auch wenn es vielleiht ein wenig schroff klingt, was ich hier geschrieben habe, ich meine es nur gut mit dir und möchte nicht, dass es eines tages mit dir so endet, wie mit mir.


also, kopf hoch, wir stehen dir sicher auch bei.
zumindets solltest du nun erst mal die beiden von mir genannten ärzte aufsuchen, um klarheit zu erhalten.

gib uns bescheid, wenn du weitere fragen hast

bis dahin alles gute für dich

und liebe grüße
von konstanze

Bearbeitet von Pinguin am 17 Aug 2016, 00:37
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Janina234
Geschrieben am: 17 Aug 2016, 19:38


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Hallo Konstanze!

Danke für deine wirklich hilfreichen und lieben Worte! Du hast mir wirklich viel geholfen!!!

Wenn ich das Ganze nüchtern betrachte, bleibt mir eh nix anderes mehr übrig, als mich - wieder mal - unters Messer zu legen.

Hab aber ein ziemlich mieses Gefühl dabei.

Muss auch noch dazu sagen, dass meine L4/L5 S1er Op 2 Jahre her ist und ich nur noch um diese Op gebettelt habe - soo mies ging es mir. Was dann auch nach längerer Zeit kämpfen als Notfall eingestuft wurde.

Und nun, wenn ich daran denke, bekomm ichs einerseits mit der Angst zu tun, aber andererseits - übetwiegendere ist- weckt es auch wieder meinen Kampfgeist. Meinen Erfahrungen nach muss man dank unserer Gesundheitspolitik um eine passende Untersuchung und richtiger Behandlung regelrecht kämpfen.
(sonst wirds einem ja langweilig) :h

War bis jetzt immer alleine auf der Welt mit meinen "wewechen". Hier beim durchstöbern hab ich gesehen, gemerkt, dass man sich endlich mit gleichgesinnten austauschen bzw auch mal ausweinen kann. Das ist unsagbar hilfreich!

Muss für meine Familie und Freunde immer die Starke, Unermüdliche sein/spielen, da sie selbst total mit der Situation überfordert sind und sich selbst fertig machen - ist ja auch verständlich.

Umso wichtiger sind solche Foren wie diese, wo man sich selbst mal fallen lassen kann und auch wieder Halt und Hilfe bekommt!! :ap

Ein großes Dankeschön auch an den Paul42, der sich die Mühe und Zeit genommen hat, mir das Kaudawelsch zu übersetzen und erklären!!

Und somit ab in den Kampf...

LG Janina
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milka135
Geschrieben am: 17 Aug 2016, 21:37


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Hallo Janina,
also wenn ich das:
Zitat (Janina234 @ 16 Aug 2016, 20:12) 

Mittlerweile sind beide Arme betroffen, mit zeitweise Kräfteverlust. Komisch ist nur, dass der plötzliche Kraftverlust auch in den Beinen ist.

lese.

Denke ich, dass du dir zum NC-Termin auch einen neurol. Termin zwecks klinischen neurol. Status + SEP-Messung. Bei einer SEP-Messung werden die langen Bahnen gemessen.

Denn das mit dem Kraftverlust spricht dafür, dass dein Rückenmark gedrückt wird. Hast du wirkl. Kraftverlust oder "nur" verminderte Kraft? Ich mein dein Befund C6/7 könnte diese Beschwerden auslösen. Aber es werden ja, keine MRT-Bilder operiert.

Ich kann dich auch gut verstehen, dass du dir vorgenommen hast. Es mit deinem Kampfgeist zuschaffen ohne OP auszukommen.
Aber manchmal geht es leider nicht ohne OP.

Ich selbst habe das HWS-Gefühlsbad erst am 26.07.2016 beendet.

Liebe Grüße,
Milka :;
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Janina234
Geschrieben am: 17 Aug 2016, 22:32


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Hallo Milka!

Mitt dem "ab in den Kampf" war der Kampf mit den Ärzten (richtige Überweisungen und Behandlungen bekommen) gemeint.
Tut mir leid, dass ich mich so missverständlich ausgedrückt hab.

Meine Kinder stehen voll und ganz hinter mir und sagten, egal was komme, wir werden es schaffen. Schluchz - total süß!!

Danke für dein Feedback

LG Janina


:;
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Janina234
Geschrieben am: 17 Aug 2016, 22:51


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Milka, mein Kraftverlust in den Beinen äußert sich zb. beim Gehen, Stehen, Treppen rauf oder runter gehen, vom sitzen aufstehen, alltägliche, ganz normale Tätigkeiten und Bewegungen

Also eigentlich ohne zusätzlichem Kraftaufwand und plötzlich fängt es zuerst mit kribbeln an und kurz darauf muss ich mich irgendwo schnell festhalten bzw hinsetzen, damit ich nicht zusammen sacke. Ein so richtiges "nichts geht mehr".

Bei den Händen ist die Kraft ständig "weg" bzw verringert. Die Handtasche ist nun so schwer wie ein Medizinball, Sachen aufbekommen scheint ein unüberzwingbares Hindernis, welches nur ein "Schwarzenegger" bezwingen kann.

Insofern hat oft ne 80 jährige mehr Chancen, ihren Alltag mit eigener Kraft zu bewältigen.

Wünsche dir noch nen schönen Abend.

LG Janina
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