Bandscheiben-Forum

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> Schmerzen vom langen liegen, nach OP
Chris4377
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 08:54


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Hallo,

mir wurde am 10-06 ein Bandscheibenprothese (L5/S1) eingesetzt. Soweit fühlt sich der Rücken ganz gut. Natürlich machen sich die "Anpassungsschmerzen" bemerkbar, aber eigentlich nur wenn ich die Rückenmuskulatur durch kippen des Beckens strecke. Das fühlt dann eher wie starker Muskelkater an und ist auch nicht das Problem.

Seit dem 10-06 liege ich ca. 21 - 22 Stunden am Tag. Ich stehe immer mal wieder auf und laufe etwas im Haus herum, dazu mal in die Küche, mal ins Bad. Und das seit über 2 Wochen. Mir tut praktisch jede Auflagefläche im unteren Rücken und im Gesäß weh. Ich kann es schwer beschreiben, es ist eigentlich kein klassischer unaushaltbarer Rückenschmerz. Einfach sehr unangenehm und es fühlt sich eher an, als das es von Gewebe kommt. Nehme noch Novalgin, aber es hilft nicht dagegen. Selbst Oxycodon bewirkt nichts. Habe auch ein Muskelrelaxant ausprobiert, auch ohne Wirkung.

Ich schlafe maximal 3 Stunden und bin am Ende. Aufgrund der OP kann ich mich aber nunmal nicht so bewegen, wie sonst. Wer kann mir hier helfen? Wo kommen die Schmerzen her? Muss ich zum Neurologen? Sind die Nerven verantwortlich? Welche Medikamente könnten helfen?
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paul42
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 11:57


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Hallo Chris4377 :;

Da deine OP erst 2 Wochen alt ist, solltest du das Beugen des Oberkörpers strikt vermeiden. Es wäre besser sich rückengerecht mit geraden Oberkörper zu verhalten. :z

So wie du deine Beschwerden beschreibst, sieht es nicht nach einem neurologischen Schmerz aus, da dieser in die Extremitäten ausstrahlen würde.

Da du die meiste Zeit liegst scheint das Problem eher in der Muskulatur zu liegen. :kinn

Du solltest pro Stunde öfters aufstehen, damit dein Lymphsystem wieder auf Touren kommt. Es könnte sich um einem Lymphstau handeln, welches Druck im Gewebe aufbaut.

Fühlt sich der Bereich in der LWS besonders warm oder geschwollen an?

Vielleicht ist sogar deine Matratze die Ursache. Eventuell ist sie nun zu weich.

Wenn du dir zu unsicher bist solltest du dir ärztlichen Rat bei deinem Operateur einholen.

Das A und O im Heilungsverlauf ist immer die Gewissheit, dass alles korrekt sitzt.

gute Besserung :troest
paul42


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Chris4377
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 12:43


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Hallo Paul,

nein, Schwellung oder Wärmeentwicklung habe ich nicht im LWS-Bereich.
Vielleicht liegt es einfach an zu wenig Bewegung über soviel Zeit. Habe auch kaum Fettgewebe und bin durch die Schmerzen vor der OP auf 60 kg abgemagert (bei 178 cm Körpergröße). Bin jetzt heute schon zweimal für 10 - 15 min. spazieren gegangen.
Aber da merke ich dann auch, dass die Beine und auch die Rückenmuskulatur anfangen weh zu tun. Solange das alles einfach von überb2 Wochen überwiegendem Liegen kommt, ist alles gut. Versuche jetzt öfter rauszugehen und zu laufen und werde eventuell mal Lyrica ausprobieren.

Ansonsten schaffe ich vielleicht 4 Stunden zu schlafen mit Schlaftablette, aber das ist ja keine Dauerlösung.

Vorbeugen vermeide ich eigentlich komplett. Beim Anziehen mal ganz leicht aber das dann auch nur im Liegen.

Bin mir auch bei vielen Dingen einfach zu unsicher. Kann ich durch häufigeres laufen die Prothese bzw. das Einwachsen negativ beeinflussen? Ist es eventuell für die Wundheilung des Schnittes schädlich? Kann ich, wenn es die Narbe zulässt, auf dem Bauch schlafen oder ist das schlecht für die Prothese?

Habe ja mit etwas Schmerzen gerechnet, aber dass es vor allen Dingen psychisch so hart wird, hätte ich nicht gedacht. Wenn man wenigstens 6 - 7 Stunden schlafen könnte, wäre das schonmal was, aber der Schlafentzug ist brutal und die Tage einfach endlos lang.
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paul42
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 14:21


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Hallo Chris

Zunächst einmal scheint eine lokale Entzündung aufgrund fehlender Wärme nicht zu bestehen.

Du solltest beim Laufen auf ebenen und festen Untergrund achten, also besser auf dem Gehweg, anstatt den Waldspaziergang.

Jede Unebenheit versucht der Körper durch die Muskelatur irgendwie auszugleichen.

So wie du schreibst hast du einiges an körperlicher Substanz verloren.
Die Muskeln verlieren sehr schnel an Substanz wenn man diese nicht ständig aktiviert.

Das es zurzeit noch an Ausdauer und Kondition fehlt, sollte normal sein.

Das Laufen sollte kein Problem sein um den Heilungsberlauf bzw. das Einwachsen der Prothese negativ zu beeeinflussen.

Bauchlage ist nicht zu empfehlen, weil dadurch deine LWS in eine Hohlkreuzstellung gebracht wird.

Besser sind Rückenlage und/ oder die Seitenlage.
Vielleicht packst du dir in Seitenlage noch einen Kissen zwischen die Knie und versuchst auf festem Untergrund zu schlafen.

So eine Nacht auf dem Fußboden hat schon vielen geholfen.
Eine zu weiche Unterlage bietet oft nicht nicht den richtigen Widerstand um sich rückengerecht im Bett zu bewegen.

Scheint so als wenn du den Schrank mit Medis voll hast.
Ich warne davor irgendwelche eignen Versuche mit Lyrica zu starten.

Auch wenn einige darauf sehr gut reagieren, bedarf es dazu der ärztlichen Anleitung und Kontrolle um die Dosierung in einen Therapieverlauf einzubauen.

Das Medikament wird eigentlich nur im Zusammenhang mit Nervenschmerzen eingesetzt.

Andere beschreiben es als Teufelszeug.
Bevor du den Versuch startest solltest du dir den fachärztlichen Rat dazu einholen.

Der Gedanke mal eben ne Pille je nach Bedarf einzuwerfen kann auch richtig böse nach hinten losgehen.

Für mich entsteht der Eindruck, dass man dich zwar erfolgreich operiert hat, aber irgendwie fehlt dazu die notwendige Nachsorge und die Aufklärung wie man sich danach am Besten verhält.

Es wäre besser, du suchst den Kontakt zu deinem Arzt, und machst dann eine Analyse um im Anschluss daran zu planen, wie du dich im Rahmen des Genesungsverlaufes am Besten verhalten kannst.

Dein Operateur ist für die Nachsorge verantwortlich.

gute Besserung
paul42
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Stefan77
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 17:28


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Hallo,

ich kann mich Paul42 nur anschließen.

So ein harter Untergrund hat mir schon oft geholfen. Ich habe dann zwei Isomatten übereinander genommen.

Ich denke auch dass du kleine Spaziergänge machen solltest. Da heißt es sich rantasten und nicht mehr Schmerz zu produzieren.

Es kommt da nicht auf die Zeit die Strecke an, ich habe im Wohnzimmer meine ersten Runden gedreht.

Ich ann Dich zwar gut verstehen dass du zum Schlafen zu Tabletten greifst, aber das kann auch zu einem bösen Kreislauf werden. Ich gehe da von verschreibungspflichtig Medis aus.

Ich frage mich ernsthaft warum Du entlassen wurdest, obwohl es Dir doch so schlecht geht. Oder wurde es erst daheim so viel schlimmer?

Grüße

Stefan
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Chris4377
Geschrieben am: 25 Jun 2016, 19:09


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Medikamente (verschreibungspflichtige) nehme ich nur nach Absprache mit meinem Hausarzt. Ich habe da sehr viel Respekt davor und würde nie einfach irgendwas einnehmen. Habe zum einschlafen die frei verkäuflichen Schlafsterne und vermeide es auch, soetwas mehrere Nächte in Folge zu nehmen.

Eigentlich ging es mir ja ganz gut. Ich war jnd bin sehr vorsichtig bezüglich der Operationswunde und der Prothese. Vielleicht habe ich zuviel geruht in den ersten 2 Wochen. Viele Fragen tauchen erst auf, wenn man dann zuhause im Alltag ist. Zum Glück kann ich meinen Operateur per whatsapp kontaktieren und er meldet sich auch, aber am Wochenende will ich dem Mann auch mal Ruhe gönnen.

Das mit dem harten Untergrund ist vielleicht ein guter Tipp, aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie ich, ohne mich vorzubeugen oder den Rücken stark zu belasten, auf den Boden und wieder rauf kommen soll. Physisch geht das, aber man will auch kein Risiko eingehen.

Ich bin für alles offen und danke euch für die Ratschläge. Werde jetzt 4 - 5 täglich 10 - 15 min. spazieren gehen und hoffe, dass es dann die nächsten Tage besser wird.

Eine Frage hätte ich noch. Wielange hat es bei euch gedauert bis die OP-Wunde ordentlich verheilt war? Ich habe immernoch ein Pflaster drauf und desinfiziere die Wunde, weil ich total Panik vor Komplikationen habe.
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