Bandscheiben-Forum

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> HWS Syndrom und Spondylarthrose
Puffelchen
Geschrieben am: 17 Jun 2016, 23:48


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Hallo und Guten Abend,

ich möchte mich kurz vorstellen, ich heiße Daniel bin 34 Jahre jung und komme aus Berlin. Ich habe seit nun mehr 8 Monaten folgende Probleme:

Ich hatte in den letzten Jahren immer mehr oder weniger stark mit Verspannungen im Nacken - Schulterbereich zu kämpfen. Bin dagegen allerdings nie professionell vorgegangen.
Auch die LWS meldete sich ab und zu, wonach ich denn doch mal einen Ortopäden aufsuchte. Der machte eine Röntgen Aufnahme uns sagte das er ich eine Wirbelsäule habe wie im Lehrbuch.
Er verschrieb mir 6 Sitzungen auf dem Rüttelstuhl. Irgendwann verschwanden die Schmerzen.

Ich bin übergewichtig, treibe kaum Sport und mein Beruf findet hauptsächlich am Computer statt, dies seit Jahren. Vor ca 8 Monaten hatte ich wiedermal das Gefühl verspannt zu sein, vorallem
das der Kopf eine gewissen Steifheit aufweisst. Leider habe ich immer sehr ruckartig den Kopf von links nach rechts geknickt in der Hoffnung es kommt das erlösene Knacken. Diese prozedur
führte ich mehrmals die Woche durch, inzwischen könnte ich mir dafür selber in den A.... treten. Nach einer erneuten links rechts Drehung konnte ich mein Kopf nicht mehr bewegen und er schmerzte
sobald ich ihn bewegte. Es traten jetzt zu dem recht zügig Kopfschmerzen auf. Ich versuchte durch Wärme dieses zu begegnen, nach zwei Tagen stellte sich eine Besserung ein. Ich dachte das war es gewesen.
1 Woche später begann mit der Nacken weh zu tun, Kopfschmerz und Schwindel kamen hinzu. Nach einer weiteren Woche stand ich nach einen langen sitzenden Tag aus meinem Stuhl auf und ich bekam schlagartig Sehstörungen in Form von Blitzen, Doppeltsehen....Dieser Zustand hielt ca 30 MInuten an und machte mir so dolle Angst das ich in die Notaufnahme fuhr. EKG in Ordnung, Blutwerte in Ordnung, Sonographie Halsschlagader in Ordnung, Blutdruck in Ordnung. Man schickte mich nach Hause mit der Diagnose "Herzneurose" eingebildet, psychischer Stress.

Seit dem habe ich Nackenschmerzen, Sehstörungen (wie Glaskörpertrübungen) Punkte und Blitze aber mit am schlimmsten ist eine Art Benommenheit. Diese stellt sich eine halbe Stunde nach dem Aufstehen ein und bleibt konstant den ganzen Tag. Diese Benommenheit (fühlt sich an wie kurz vor der Ohnmacht, als wenn jemand die Durchblutung zum Kopf abschnürt) ist für mich das unerträglichste. Man riet mir von hausärztlicher Seite einen Psychotherapeuthen aufzusuchen und eine Verhaltenstherapie zu machen weil man dafing ausging es handelt sich um eine generalisierte Angststörung. Auch beim Psychiater war ich der allerdings keine psychischen Probleme feststellen konnte. Inzwischen mache ich eine Kurzzeittherapie / Verhaltenstherapie aber meine Therapeuthin ist jetzt nach der 6 Sitzung der Meinung das es nicht die Psyche ist.

Ich bekam en MRT von der HWS mit Verdachte auf Banscheibenvorfall. Dieser fiel negativ aus. Allerdings stellte der Orthopäde eine Spondylarthrose sowie ein HWS Syndrom fest. Er meinte das die Spinalnerven geklemmt werden könnten, was zu meinen Symptomen führen kann. Auch die Sehstörungen kommen davon. Er verschrieb zum einen Massage zur Lockerung der Verspannung sowie der Herstellung der Durchblutung und irgendwas mit Faszien und Stärkung des Bindegewebes. Außerdem bekam ich Krankengymnastik und manuelle Therapie. Tabletten bekam ich zunächst Ibu 600. Die halfen nicht. Den bekam ich Naproxen half nicht, Jetzt Diclo hilft auch nicht.

Ich habe inzwischen für mich selber gemerkt, dass es an manchen Tagen etwas besser geht und denn wieder absoluter Absturz ohne das ich irgendwas merklich verändert habe. Ich würde das als Schübe bezeichnen.
Ich habe den Verdacht das etwas Entzündet ist. Bereich C6-C7 sitzt der Schmerz. Mein Orthopäde sagt das kann sehr langwierig sein und ist nicht mit 2-3 Monaten behebbar.

Kann mir jemand sagen ob eine Spondylarthrose so was alles wirklich auslösen kann. Vor allem da ich nun gelesen habe, dass es eine Einschränkung ist die nun jedermal irgendwann bekommt und anscheinend
nicht der Rede wert schein?!
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paul42
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 12:55


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Hallo Daniel
Willkommen im Forum :;

Also eine Spondylarthrose ist durchaus ein entzündlicher Prozess. Sowas entsteht aber eigentlich nur wenn sich Höhe des Bandscheibenfaches aufgrund degenerativer Veränderungen gemindert hat.

Es kommt dabei zu einen Reibungsschmerz der Facettengelenke. Die Gelenkflächen reiben dabei aufeinander und der Knorpel wird dadurch gereizt
Das könnte deinen Verdacht auf eine lokale Entzündung zwar bestätigen, aber die Syptome die du beschreibst sind eigentlich nicht typisch für den Reibungsschmerz. Klick mich

Zunächst einmal möchte ich dringend davor warnen, dass du deine Selbstversuche auf ein ersehntes Knacken in der HWS weiter fortführst.

Gleichzeitig würde ich empfehlen, dass du dich mit deinem MRT- Befund einem NC vorstellst.

alles Gute
paul42
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Puffelchen
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 13:30


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Hallo Paul,

zunächst vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe inzwischen schon gewaltigen Anschiss bekommen von meinem Orthopäden sowie von meinem Physiotherapeuthen. Sie haben mich inzwischen sensibilisiert was die Bewegung des Kopfes anbelangt und erklärt was ich darf und was nicht.

Zitat

Es kommt dabei zu einen Reibungsschmerz der Facettengelenke. Die Gelenkflächen reiben dabei aufeinander und der Knorpel wird dadurch gereizt
Das könnte deinen Verdacht auf eine lokale Entzündung zwar bestätigen


Genau so hat es mir der Orthopäde erklärt. Daraufhin erläuterte ich ihn meine weiteren Symptome. Schwindel, Benommenheit (die jetzt langsam besser wird), dauernd anhaltende Schmerzen im Nackenbereich aber meist nur in Bewegung. Wenn ich am PC sitze (Haltung von man keinen Hals mehr hat) kommen die Schmerzen auch recht präsent. Wahrscheinlich weil alles zusammen gestaucht wird. Wenn ich liege ist es am besten. Also Schmerzen sind kontinuierlich vorhanden mal mehr und eben mal weniger. Das meine ich mit Schübe.

Code

aber die Syptome die du beschreibst sind eigentlich nicht typisch für den Reibungsschmerz


Genau deswegen bin ich verunsichert. Der Orthopäde meinte, dass meine Symptome nicht nur zu einer Spondylarthrose passen sondern auch zu einem ausgeprägten HWS Syndrom. Er erklärte das mit Nervenreizungen im HWS Bereich, Spinalnerven oder so... Aber im Blutbild damals im Krankenhaus waren die Entzündungswerte aber in Ordnung. Deswegen ist das alles irgendwie merkwürdig.
Ich habe leider auch den Fehler gemacht und die Tabletten nicht regelmässig genommen, weil ich Tabletten nicht mag. Auch dort sagte mir der Orthopäde jetzt, dass ich über einen bestimmten Schmerzpunkt hinüber muss. eh eine Besserung zu erkennen ist. Das heisst ich muss die Tabletten, lange und konstant nehmen und nicht bei der ersten kleinen Besserung wieder absetzen.

Ich wiege bei 1,70m Körpergröße 100 Kilo. Natürlich ist das viel zu viel und ist wahrscheinlich auch mit ein Grund des ganzen. Ich nehme gerade ab und würde gerne auch mit Sport beginnen, Ausdauersport sowie Krafttraining.
Derzeit mache ich Krankengymnastik bei der Physio.....leider sagt jeder was anderes. Die eine Stimme meinte, Sport ist gut. Anderen Stimmen meinen nicht übertreiben, ganz ganz langsam.
Ich werde mich in Pankow mal einen Neurochirugen vorstellen

Gruß Daniel

Bearbeitet von Puffelchen am 18 Jun 2016, 15:20
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paul42
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 16:04


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Hallo Puffelchen

Mag sein das dein BMI nicht dem eines Modellatlehten entspricht, aber für deine Ursache spielt es lokal nur eine eine untergeordnete Rolle.

Für den allg. Gesundheitszustand ist eine Gewichtsreduzierung sicherlich empfehlenswert.

Vor einer Muckibude würde ich dir aber derzeit strikt abraten, solange du keine genaue Diagnose zum Zustand deiner HWS hast.

Dein Befund gibt keinen Hinweis auf ein akutes BS Ereignis, das Beschwerdebild würde sich den Dermtome nach in Richtung der Arme und Hände ausprägen.

Da sich alle deine Beschwerden direkt auf den Kopf bemerkbar machen, besteht das Problem sicherlich nicht darin das ein BS Fach deiner HWS nicht mehr intakt ist, sondern eventuell die allg. Gefügestellung der WBK in deiner HWS die Ursache sein könnte.

Neben der HWS verläuft eine große Arterie (A.vertebralis).
Sollte sich in deinen Bildern dazu eine Bedrängung oder Irritation zeigen, könnte dies Auslöser der Beschwerden sein.
Je Art der Bewegung der Kopfhaltung kann es zu kurzzeitiger Störung der Blutversorgung kommen.
Deine Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerz, Sehstörungen sind ausreichende Verdachtsmomente die auf ein solches Syndrom Hinweise geben.

Die weitere Betreuung und Behandlung sollte ein NC übernehmen und ein therapeutischer Ansatz einen konservativen Behandlungsweg zu gehen sollte unter Anleitung eines Wirbelsäulenzentrums durchgeführt werden.

Bevor du versuchst irgendwas zu trainieren brauchst du zunächst eine genaue Diagnose.

Suche dir einen NC oder suche den med. Rat in einer WBS Sprechstunde die von Kliniken angeboten werden.

alles Gute
paul42
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milka135
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 18:10


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Hallo Puffelchen,
hierzu:
Zitat (Puffelchen @ 17 Jun 2016, 23:48) 

Allerdings stellte der Orthopäde eine Spondylarthrose sowie ein HWS Syndrom fest. Er meinte das die Spinalnerven geklemmt werden könnten, was zu meinen Symptomen führen kann.

kann ich sagen:
Solten deine Nerven von den Anbauten eingeengt werden. Werde diese nicht mit Sehstörungen & Co. ärgern.

Aber es gibt dort oben eine Arterie und wenn diese durch wzb.: Anbauten eingeengt wird.
Kann es zu Sehstörung bis hin zu Hörsturz kommen.

Siehe hier ggf.: http://flexikon.doccheck.com/de/Arteria-vertebralis-Syndrom

Aber bei Ausprägung und erleben der Beschwerden spielt immer die Psyche eine Rolle mit!

Frag deine Arzt ob er dir mal Manuelle Therapie verschreiben kann.

Liebe Grüße,
Milka :;
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milka135
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 18:13


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Hallo Puffelchen:
hierzu:
Zitat (Puffelchen @ 18 Jun 2016, 13:30) 

Derzeit mache ich Krankengymnastik bei der Physio.....leider sagt jeder was anderes. Die eine Stimme meinte, Sport ist gut. Anderen Stimmen meinen nicht übertreiben, ganz ganz langsam.

kann ich nur sagen:
Meine deine Physiotherapie immer beim selben Physiotherapeuten!

Mache täglich 1-3 x deine erlernte KG-Übungen.
Versuche es mit feuchter Wärme.
Trage mal einen Loop. Gern auch NACHTS!

Zitat

Aber im Blutbild damals im Krankenhaus waren die Entzündungswerte aber in Ordnung. Deswegen ist das alles irgendwie merkwürdig.
Das ist nicht merkwürdig. Es finden ja, in/an der HWS keine Entzündung wzb.: im Sinne Lüngenentzündung & Co. statt. Sondern es ist viel mehr eine hamlose Reizung. Wie du sie auch beim zugetragen Schuh am Fuss im Sinne einer Blase hast.

Liebe Grüße,
Milka
:;

Bearbeitet von milka135 am 18 Jun 2016, 18:17
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Puffelchen
Geschrieben am: 18 Jun 2016, 20:31


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Hallo ihr beiden,

ich bedanke mich ganz herzlichst für eure Beiträge. Sie haben mir sehr weitergeholfen!

Gruß Daniel
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Schwindler
Geschrieben am: 20 Jun 2016, 21:10


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Hallo, ich habe Exakt die gleichen Sympthome.
Würde mich über einen austausch freuen!?
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Puffelchen
Geschrieben am: 22 Jun 2016, 18:49


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Puffelchen
Geschrieben am: 22 Jun 2016, 18:50


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MRT BIld 2

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