Bandscheiben-Forum

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> Fußheberschwäche - Neuroforamenstenose L5
clu
Geschrieben am: 08 Jan 2016, 20:41


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Guten Abend.

Ich bin 59 Jahre und in meiner Situation recht ratlos. Daher habe ich mich sehr gefreut, euer Forum gefunden zu haben und lese mich bereits ein.

Zu meinem Fall:
Seit meinem 23. Lebensjahr leide ich an meinem gesamten rechten Bein immer wieder an Schmerzen, die man versucht hat, u.a. durch Einlagen zu reduzieren - erfolglos.
Seit drei Wochen sind die Schmerzen deutlich stärker und permanent da. Seit zwei Wochen kann ich die Spitze meines rechten Fußes nicht anheben und immer wieder, besonders unter Belastung, treten Schmerzen im Lendenbereich auf, die auch in die Beine ziehen.

Ich habe mich vorgestern beim Orthopäden vorgestellt, der eine Fußheberschwäche diagnostiziert und mich unmittelbar zur MRT geschickt hat. Dort wurde im Befund eine Neuroforamenstenose L5 vermerkt. Er hat mich bereits darauf eingestellt, dass eine OP notwendig sein könnte.

Und mich zum Neurologen überwiesen. Er hat sich die MRT angeschaut und einen Bandscheibenvorfall ausgeschlossen, die Neuroforamenstenose bestätigt und zur OP geraten. Nur auf Nachfrage sagte er, dass man konventionelle Therapie versuchen könnte, er allerdings die Erfolgschangen sehr gering einschätze und es letztlich meine Entscheidung sei.

Anfang nächster Woche soll ich mich beim Neurochirurgen vorstellen, der sich davon ein Bild machen soll. (MRT samt Befund sind dort, ich werde sie aber schnellstmöglich hochladen.)

Nun zu meinen Fragen/Zweifeln:
Wie schätzt ihr die Lage ein? Würdet ihr bei diesem Stand operativ eingreifen? Wie stehen die Chancen einer Heilung nach der OP?

Ich danke euch und wünsche einen schönen Abend. :ap
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paul42
Geschrieben am: 09 Jan 2016, 14:33


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Hallo clu

Willkommen im Forum :;

Zunächst einmal zeigt eine Fußheberschwäche das beteiligte Nervenwurzeln bedrängt werden.
Der bedrängte Nerv ist nicht mehr in der Lage die entsprechende Muskulatur und die Versorgungsbereiche korrekt anzusteuern.
Man unterscheidet aber wie stark die Einschränkung der Fußheberschwäche besteht.

http://www.neuro24.de/r8.htm

In der Regel werden Nervenwurzeln durch BS- Vorfälle oder durch BS- Vorwölbungen bedrängt, die dann zu ausstrahlenden Beschwerden der Extremitäten führen können.

http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel...all1_mittig.gif

Das Neuroforamen ist dieses kreisrunde Loch, welches sich durch die Anlage zweier WBK ergibt, an dem die Nervenwurzel seitlich die WBS verlässt.

Da aufgrund deines MRT Bildes ein BSV ausgeschlossen wird der beteiligte Nervenwurzeln bedrängt, ist die Ursache der Neuroforamenstenose in der anatomischen Veranlagerung oder durch degenerative Veränderungen an den WBK zu begründen.

Dem Anschein nach hat dein Körper dort versucht durch knöchernde Anbauten die LWS zu stützen, mit der Folge das der Raum des Neuroforamen für die seitlich abgehende Nerbenwurzel sich zunehmend weiter verengt hat.

Wenn ich deine Schilderung richtig interpretiere scheint sich ein Zustand entwickelt zu haben der zu einer dauerhaften Irritation der Nervenwurzel geführt hat.
Das Beschwerdebild ist nun nicht mehr bewegungsabhängig, sondern permanent vorhanden.

Da sich deine Ärzte bereits zu einer OP- Empfehlung ausgesprochen haben scheint es um Raumforderung zu gehen, die der Nervenwurzel wieder den notwendigen Raum verschaffen könnte.

Mit konservativen Methoden lässt sich wahrscheinlich nur die Intensität der Beschwerden beeeinflussen aber die Einengung des Neuroforamen lässt dadurch nicht korrigieren.

Ich halte es aus meiner Sicht für sinnvoll wenn du dir dazu die Meinung eines NC einholst und dir den Befund deines MRT's ausführlich erklären lässt.

Es bleibt abzuwarten wie der NC nächste Woche deine Situation einschätzt.
Kann sein, dass er sich der OP- Empfehlung anschliesst, aber du hast immer noch die Möglichkeit einer fachärztlichen Zweitmeinung.

Ohne deine Einwilligung wird auch nicht operiert.

schönes Wochenende
paul42
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clu
Geschrieben am: 12 Jan 2016, 11:00


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Hallo paul42,

vielen Dank für die ausführliche und sehr hilfreiche Antwort. Korrekt, die Beschwerden sind permanent da und unter Belastung schlimmer, das Bein wird bei viel Bewegung immer schwerer.

Ich war mittlerweile beim Neurochirurgen, der ebenfalls zur OP rät. Allerdings handelt es sich wohl doch um einen (wenn auch kleineren) Bandscheibenvorfall zwischen L4 und L5, der den ohnehin schon engen Nerv so bedrängt, dass er seine Funktion nicht ausführen kann. (Der Neurologe hatte nicht vom Bandscheibenvorfall gesprochen, der Orthopäde davor wiederum doch :frage .) Anbei das MRT-Bild.

Krankengymnastik könnte man versuchen, aber viel solle ich nicht erwarten. Er würde zu diesem Zeitpunkt eine schnelle Operation bevorzugen, da er die Erfolgschancen zur Regeneration des Nerves zu diesem Zeitpunkt recht gut sind.

Wie schätzt ihr die Beurteilung ein? Man hört im Bekanntenkreis so oft von erfolglosen Bandscheiben-OPs, das macht micht schon stutzig - auch wenn ich mit diesen Beschwerden nicht weitermachen kann.

Danke. Clu



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Benita
Geschrieben am: 12 Jan 2016, 17:46


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Hallo zusammen,

mittlerweile kenne ich schon eine Reihe von Leuten in meiner nächsten Umgebung, die diese Fußheberschwäche ............ zu spät operieren ließen.
Wenn man mit dieser Diagnose zu lange abwartet, dann vergehen die Symptome nicht mehr.

Benita
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Andre63
Geschrieben am: 13 Jan 2016, 22:09


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Hallo, clu,

auf deinem einzelnen Bild ist nichts offensichtlich auffälliges für mich zu sehen. Da in deinem Fall tatsächlich eher degenerative Prozesse wie Facettenarthrose, Osteochondrose o.ä. möglich sind, würden Querschnittbilder zur Betrachtung der Nervenwurzelsituation was bringen oder die ganze Serie der Seitenansichten. Hast Du einen schriftlichen MRT-Befund bekommen?

Gruß

Andre
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clu
Geschrieben am: 14 Jan 2016, 10:15


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Hallo,
danke für eure Antworten. Der schriftliche MRT-Befund ist dummerweise noch beim Neurochirurgen. Hier die Bilderserie. Ich freue mich über jeden Ratschlag.

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MfG, Clu

Bearbeitet von Harro am 14 Jan 2016, 15:46

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Andre63
Geschrieben am: 14 Jan 2016, 12:59


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Huhu, clu,

wurden die Bilder im dunkeln ohne Blitz aufgenommen :D? Zu erkennen ist annähernd nix.

Guck Dir bitte mal den Avatar (Profilbild) von Nelli an, diese Helligkeit muss es schon haben.

Gruß

Andre
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Moggalla
Geschrieben am: 14 Jan 2016, 13:37


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Hallo clu :winke

Ich bin auch ganz neu hier und hatte jetzt vor 8 Tagen eine OP an der LWS. Bandscheibenvorfall und Stenosen.

Bei mir ist es vor einem Jahr so schlimm geworden, dass ich kaum mehr laufen konnte. (Zuletzt 30m nur noch)

Die O P würde ich auf jeden Fall als sinnvoll einstufen.
Ich hab nur leider noch einen Gleitwirbel, da wissen wir jetzt noch nicht, ob die op tatsächlich ausreicht, allerdings die typischen stenose Probleme sind definitiv rückläufig!


:s sei mutig und lass es machen!

Liebe Grüße

Bearbeitet von Moggalla am 14 Jan 2016, 13:38
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Harro
Geschrieben am: 14 Jan 2016, 15:48


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Moin moin zusammen,
hab mir erlaubt 3 von den Bildern zusammen zu stellen und zu bearbeiten
damit man etwas erkennt. (Hab sie in obigen Beitrag reingestellt)
Den Rest hab ich gelöscht da nix zu sehen war.

LG Harro :winke
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paul42
Geschrieben am: 14 Jan 2016, 17:51


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Hallo clu

Die Seitenansicht des MRT ist zwar immer imposant anzuschauen aber zur Beurteilung des Neuroforamen wäre eine Querschnittsaufnahme hilfreicher.

Was Andre63 meint, sieht aus deiner Bildserie in etwa so aus: Klick mich
Zitat

Seit meinem 23. Lebensjahr leide ich an meinem gesamten rechten Bein immer wieder an Schmerzen, die man versucht hat, u.a. durch Einlagen zu reduzieren - erfolglos.

Ich denke, dass hier die degenerative Veränderung des Neuroforamen im Vordergrund steht. Wenn deine Ärzte von einer Neuroforamenstenose sprechen, zeigt das primär das eine anatomische Veränderung der WBK vorliegt die zu einer räumlichen Einengung der Nervenwurzel ursächlich ist.
Eventuell verstärkt auch vorgefallendes BS- Material zusätzlich die Nervenwurzel was dein bisheriges Beschwerdebild noch verstärkt.

Ob da mit KG noch was zu erreichen ist kann nur ein Facharzt einschätzen. :kinn
Deiner Schilderung nach scheint sich aber eine dauerhafte Irritation der Nervenwurzel zu zeigen die bereits Einfluss auf den Kraftgrad des Fußes hat. Eine diagnostizierte Fußheberschwäche beschreibt diesen Umstand.

Ich habe mal versucht aus den ursprünglich vorhandenen Bildern das Neuroforamen zu markieren.
Der obere Kreis zeigt eine normale Weite des Neuroforamen im WBK- Segment L2/L3.
Der untere Kreis im Segment L4/L5 zeigt im Vergleich einen deutlich kleineren Ausschnitt und lässt diese Einengung vermuten, wobei auch zu erkennen ist das BS- Material vorgefallen ist.

Ein NC wird sich an der seitlichen Darstellung aber nicht orientieren, sondern zur Beurteilung einer Bedrängung beteiligter Nerven sich an den Querschnittsaufnahmen wie oben im Link beschrieben sein Bild machen.

Beachte bitte!!!!
Das Forum stellt keine Diagnosen und ist kein Ersatz für eine med. fachärztliche Einschätzung.

Lass dir bitte deine Bilder vom NC erklären.
Der NC ist geschult MRT Bilder zu bewerten und er ist der Facharzt bei degenerativen Bandscheibenerkrankungen mit neurologischer Beteiligung.

Alles Gute
paul42


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