Bandscheiben-Forum

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> Vom Arzt vernachlässigt..., Unterstützung vom Arzt fehlt, wer hilft?
Prolaps31
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 11:10


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Hallo zusammen! :winke

Habe mich gestern hier angemeldet um einfach auch mal Infos von Betroffenen zu bekommen.
Von meinem behandelnden Orthopäden fühle ich mich nämlich ziemlich allein gelassen. Er hat mich bisher einmal gesehen, mir (auf Nachfrage) ne Überweisung zum NC, ein Physiorezept und die Krankmeldung ausgestellt und sich seither nicht mehr interessiert. Ich habe schon mehrmals wegen eines Kontrolltermins angefragt, aber dann hieß es immer nur, dass ich nochmal krank geschrieben werde. Ich bin 31 und das ist (zum Glück) mein erster BSV- heißt, ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen muss und brauche Unterstützung! Dem Arzt scheint es aber zu reichen, mich immer wieder krank zu schreiben. Deshalb bin ich nun seit 5 Wochen zuhause, gehe zweimal die Woche zur Physio und lungere ansonsten nur daheim rum. Das kann es doch nicht sein!?

Mein BSV hat mich am 02.10.14 erwischt (L5/S1). Konnte mich erstmal kaum bewegen, der Rücken und das linke Bein schmerzten höllisch und vier Zehen (bis auf den Großen Zeh) waren taub. Zehenstand ging nicht...bin umgeknickt. Da war klar: ab ins Krankenhaus. Dort hat man dann ein MRT gemacht, das zeigte, dass ich einen "sehr großen Vorfall" mit Druck auf den linken Beinnerv habe. Außerdem ist der Reflex der linken Achillessehne erloschen und ich habe eine Fußsenkerschwäche. Lag zwei Nächte im Krankenhaus (übrigens in Südafrika, da sowas natürlich praktischerweise im Urlaub passiert) :braue und wurde mit diversen Schmerzmitteln iv behandelt. Ein paar Tage später sind wir wieder nach hause geflogen und ich bin direkt zu o.g. Arzt.

Ich war nun auch auf eigene Initiative schon bei zwei Neurochirurgen und einem Neurologen. Auch deren Aussagen könnten unterschiedlicher nicht sein. Einer sagte, es bestehe eine "relative Indikation" zur OP (?), der zweite meinte, man hätte der Taubheit wegen am besten in der ersten Woche operieren müssen und jetzt sei die Chance, dass das mit Op weggeht etwa 50/50. Er rät mir also von einer Op ab. Der Neurologe wiederum sagte, er würde operieren, wenn die Taubheit innerhalb der nächsten Wochen nicht weggeht, da so ein großer Vorfall eben auch als "Rosine" noch auf den Nerv drücken kann. Der Nerv sei aber wohl "nicht stark geschädigt".
Ist zwar klar, dass jeder BVS anders ist und Symptome sowie Regenerationszeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, aber ich werde einfach nicht schlau aus diesen Aussagen. Der Tenor ist ja, dass ich erstmal abwarten soll bzw. es wegen der Taubheit eh schon zu spät sei. Kann das sein?

Schmerztechnisch habe ich relativ wenig Probleme (Rücken), nur die stark verkrampfte Wade bringt mich immer wieder zum Humpeln.
Zehenstand und auch Laufen ging zuletzt mit starker Anstrengung aber links eben momentan wegen der verkrampften Wade nicht.
Ich mache täglich 15 Minuten leichte Kräftigungs- und Dehnübungen und schmiere Wade und Rücken mit Kytta ein.
Habe nun auch schon zwei Akupunkturbehandlungen hinter mir und hoffe, dass es was bringt.

Meine Fragen:
Mit welcher Behandlung habt ihr die größte Verbesserung erzielt (TENS, Physio...)?
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis sich eine echte Verbesserung bemerkbar gemacht hat?
Hat jemand von euch auch ohne Op eine Reha gemacht?
Und wie lange wart ihr krank geschrieben?


Ich will mich nicht damit abfinden, dass ich mit knapp 32 schlimmer als meine eigene Mutter daherkomme! :nein

Vielen Dank schon mal für eure Antworten...wenn noch Fragen sind, einfach melden!


VG, Kerstin
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sinji
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 14:47


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hallo kerstin,

bin kein grosser spezialist in sachen BSV, hab die sache "erst" seit 4 monaten.

ich würde an deiner stelle nichts mehr tun und abwarten. was ich so gelesen habe, beruhigt sich bei vielen alles wieder nach 3 monaten. dazu braucht es geduld.

ich bin auch enttäuscht von den ärzten, die können leider nicht viel tun, ausser medikamente verschreiben.

neurologisch hast du alles abgeklärt. der schmerz in der wade wird auch noch vergehen, wenn du weiter fleissig schmierst und gut auf deinen körper hörst. tu alles, was dir gut tut, setz dich nicht unter druck. die richtige physio kann auch wunder bewirken.

geduld ist das zauberwort. bei mir sind die 3 monate leider schon überschritten, war auch im krankenhaus, verpatzte nervenwurzelblockade..alles umsonst gewesen, nun geht es ganz langsam aufwärts, viel schwimmen, physio..es wird noch dauern, aber es wird..

alles gute
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Sabine1968
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 15:18


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Hallo,

Komme zwar aus der HWS Ecke, habe aber hier das Gefühl, dass die Ärzte erst recht einen Bogen machen wollen. Ich bekomme meine AU, Medikamente nur wenn ich danach frage, Physio nicht mehr und warte jetzt seit 7 Wochen auf mein MRT.....welches dann nächste Woche ist. Danach wollte man entscheiden was weiter passiert. Der Orthopäde murmelte im Hinausgehen, um vielleicht Reha oder doch OP aber jetzt erst mal MRT, das ist wie gesagt 7 Wochen her.

Ich bin auf eigene Initiative dann noch zum NC, der aber auch erst das MRT braucht und dann bis Ende November Urlaub hat.

Ehrlich gesagt hätte ich es früher nicht für möglich gehalten, wenn mir einer eine solche Odyssee berichtet hätte. Ich bin nach gut 10 Wochen keinen Schritt weiter.

Sabine
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sinji
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 17:10


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hallo sabine,

ich hoffe, dass du nicht zu grosse hoffnungen in dein MRT setzt. ich hatte vor meinem MRT auch noch ein röntgenbild. auf beiden sah man nichts auffälliges, ausser einer "incipienten protrusion", die schmerzen waren trotzdem höllisch. ein anderer schrieb gleich prolaps drauf, ich bin mir nicht sicher, ob er sich das MRT überhaupt angeschaut hat... :r ..naja, schwamm drüber...naja..und was, wenn dir einer nach ansicht der MRT zur OP rät..will man das wirklich? ich glaube, dass eine OP bei einigen sicher notwendig ist, aber man sollte sie doch vermeiden, wenn möglich. und wenn man nach der akuten phase die schmerzen ohne medikamente aushalten kann, hat man schon halb gewonnen,... ich sehe es halt bei mir so und hoffe, dass es fruchtet.. und eine gute physio habe ich auch gefunden, die das becken mobilisert und das bein streckt. mir hat es sehr gut getan. ich setze alles auf die richtige manuelle behandlung und muss spüren können, dass es mir gut tut.
:rolleyes:



lg
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Sabine1968
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 17:17


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Hallo Sinji,
Nein Hoffnung nicht, Sicherheit. Ich möchte sicher wissen, dass nichts ernstes übersehen wurde und eben nicht riskieren meinen Nerv zu zerstören. Ich will möglichst keine OP, sondern Reha, Physio und Freigabe für Sport, in der Hoffnung so alles in den Griff zu bekommen.

Sabine
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paul42
Geschrieben am: 05 Nov 2014, 19:37


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Hallo Prolaps31

Willkommen im Forum :;

So eine Diagnose kommt immer im falschen Moment. :troest

Dein BSV ist jetzt 5 Wochen alt. Du befindest dich derzeit noch in einer sog. Akutphase, die 6- 12 Wochen oder auch länger andauern kann.
Es gilt den weiteren Verlauf zu beobachten.

Das dir sofort der Reflex der Achillessehne ausgefallen ist und sich eine Fußheberschwäche eingestellt hat spricht schon für einen kräftigen Vorfall der BS.

Die Aussage des Neurologen muss man genauer betrachten. Nach so kurzer Zeit (5 Wo.) lässt sich noch keine genaue dauerhafte Schädigung beteiligter Nerven feststellen.

Für die weitere Begleitung solltest du dich an einen NC wenden. Der NC ist der Facharzt für die WBS mit neurologischer Beteiligung.

Vielleicht wäre auch eine Therapie mit PRT- Spritzen eine Option, um deine Beschwerden zu lindern.

Was derzeit an konservativer Behandlung möglich ist, findest du hier:

http://www.diebandscheibe.de/wissen/behandlungen.html

Ich würde dir empfehlen den Zehenstand und Hackenstand weiter zu beobachten.
Zusätzlich gilt es auch den Kraftgrad des Fußes zu beobachten.

http://www.neuro24.de/r8.htm

Derzeit hast du noch die Möglichkeiten um konservative Möglichkeiten zu probieren.

Eine OP zur Entfernung des BSV ist schnell gemacht, aber ist nicht unbedingt der goldene Weg. Eine Op sollte immer die letzte Option sein.

Es gilt im Vorfeld die konservativen Möglichkeiten zu versuchen. :ap

gute Besserung :troest
paul42
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Prolaps31
Geschrieben am: 06 Nov 2014, 09:01


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Vielen Dank für die ersten Antworten! Ging ja superschnell :D

Ich dachte nur, dass ich nach fünf Wochen schon fitter sein müsste. Wahrscheinlich brauche ich doch einfach noch etwas Geduld. Fällt mir halt schwer, weil ich nur daheim rumliege und immer denke "ich muss doch mehr tun können...". Eine Op möchte ich schon gerne vermeiden, da sich hier ja auch Narben bilden können, dir evtl wieder auf den Nerv drücken.

Danke an Paul42 für den Tipp mit der Nervenmessung! Da sollte ich also dranbleiben.

Das mit dem Zehenstand ist momentan leider nicht möglich. Liegt aber an der verkrampften Wade. Kraftmäßig würde es gehen. Hat da noch jemand einen Tipp? Ich wache schon mit so einer Spannung in der Wade auf, dass ich mich nicht traue, mich zu strecken, weil sonst gleich ein Krampf ausgelöst wird. Nehme momentan täglich ca 700 mg Magnesium-scheint aber nicht zu helfen. Dehne auch mehrmals täglich.

Viele Grüße, Kerstin :z
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Nellie
Geschrieben am: 06 Nov 2014, 09:21


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Hi Kerstin,

gegen Kraempfe hilft Limptar, das gab es rezeptfrei in der Apotheke, aber ich glaube jetzt ist es verschreibungspflichtig.

Ansonsten kannst Du schon etwas tun, naemlich es Dir soweit als moeglich gutgehen lassen und Dich entspannen. Vor allem die Muskulatur im betroffenen Bereich entspannen hat mir sehr geholfen, immer hineinatmen, die WS vorsichtig mobilisieren. Ansonsten: lenke Dich ab, mach es Dir schoen! (das hilft gegen Schmerzchronifizierung).

Alles Gute!
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Diespringerin
Geschrieben am: 06 Nov 2014, 18:49


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Hi Kerstin,

Du solltest dringend versuchen den Gastronemicus Muskel und den Soleusmuskel in der Betroffenen Wade massieren.

Bitte keine verkrampften Muskeln dehnen, macht es nur schlimmer!

Du hast da mit Sicherheit nun große Verhärtungen im Muskel, wenn dies entsprechend gelockert ist, drückt es auch nicht mehr auf die Nerven. Der Zehen- und Hakengang dürfte dann wieder möglich sein.

Am besten du massierst beide Muskeln Ca. 5 x tgl. Mit kurzen Massagestrichen. Google die beiden Muskeln, dann weißt du wo du ansetzen musst. Achtung es wird am Anfang sehr schmerzhaft sein. Ein deutliches Indiz für die Verspannung. In ca. 2-3 Tagen sollte es wesentlich besser sein, bei regelmäßiger Behandlung.

Gute Besserung diespringerin :;
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Prolaps31
Geschrieben am: 09 Nov 2014, 18:07


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Mittlerweile geht es meiner Wade und dem Rücken schon besser. War die Woche dann auch bei einem anderen Orthopäden, der mir für 5 Tage Cortison verschrieben hat. Vielleicht hängt es auch damit zusammen...
Das mit der Beinmassage ist aber wirklich schmerzhaft! Verwende dazu so einen Igelball und die Daumen.
Meine Taubheit ist seit der letzten Akupunktur wieder etwas besser. Ich werde sicher noch ein paar Sitzungen anschließen. :ph34r:

Das lässt mich hoffen...
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